Montag, 17. Juni 2024

Sonntag - das Ende ist absehbar

Heute in einer Woche bin ich wieder zu Hause, zumindest wenn nichts schief läuft. Und da möchte ich nun mal wirklich keine Wetten abschliessen auf dieser Reise. Aber ich spüre schon, dass meine Tage hier in Seattle gezählt sind. Ich habe mir in den letzten Tagen noch etwas Gedanken gemacht, was in diese Tage alles noch reinpassen soll und muss. Dabei ist es natürlich wichtig, auch einen Blick auf die Wetterprognosen zu machen. Und aktuell habe ich den Eindruck jedes Mal wenn ich darauf schaue, wird die nächste Woche wärmer. Jetzt sind wir schon bei einer Vorhersage von 24° am Mittwoch, dann steigen die Temperaturen weiter bis auf 28° am Freitag. Ich muss mir jetzt gut überlegen, was ich wann machen will - die Fahrt mit der Fähre ist so gut wie fix auf Mittwoch vergeben, denn da ist es wohl wirklich richtig sonnig und angenehm warm. Zudem will ich mit dem Wassertaxi noch an den Alki-Beach, da muss es nicht allzu warm sein, ich darf ja nicht mit kurzen Hosen an die Sonne und schon gar nicht baden. Wobei...ich glaube, das Wasser ist schon noch sehr kühl hier. Ich werde wohl wie bisher jeweils am Morgen spontan entscheiden, was ich denn genau machen will.
Heute war ich in Capitol Hill, dort wo ich gestern kurz mal durchgelaufen bin auf dem Weg zum Volunteer Park (der mit dem Velorennen). Heute habe ich mir etwas Zeit genommen, und das erste war mir über den Weg gelaufen ist, war ein Markt. Zum Teil waren es die gleichen Farmer wie gestern, aber es hatte auch andere Stände. Interessant, wie immer mal wieder etwas Bekanntes hervorsticht - diesmal der Stand mit dem Namen "Kaffeeklatsch". Fand ich dann schon sehr sonderbar.... aber so ist das hier, viele haben irgendwelche Wurzeln, welche nicht in Amerika gründen. Eigentlich die allermeisten, es ist jeweils nur eine Frage wie viele Generationen man zurück schauen will.
Von Capitol Hill bin ich wie gestern zum U-District gefahren, diesmal aber direkt ohne Fussmarsch. Ich wollte mir eigentlich ein Kaffee suchen, damit ich mal die Fotos in einen Bericht verwursteln konnte. Aber da hat mir dort draussen kein Lokal richtig zugesagt, darum bin ich mit dem langsamen Bus (30 Minuten Fahrzeit) in die Innenstadt gefahren. Der Zug hätte keine 10 Minuten benötigt, aber in der Ruhe liegt die Kraft. Oder anders gesagt, im Bus siehst du mehr als in der U-Bahn. In Downtown Seattle habe ich dann auf dem Markt Ausschau gehalten nach einem bestimmten Stand. Dieser war gestern schon nicht da, und so wie es aussieht werde ich wohl heute zwar zum 5. aber nicht letzten Mal hier gewesen sein. Ist aber auch wirklich etwas Interessantes der Pike Place Market, zwar irgendwie "nur" ein Markt, aber irgendwie auch Touristenmagnet. Es hat da auch einen Italiener, der macht die Pasta selbst. Es gibt dann einfach ein Fleischmenü, ein vegetarisches, eine Lasagne und sonst noch zwei andere Sachen. Das Wochenmenü ist seit dem 6. Juni aufgeschalten, ich warte auf die nächste Version - heute haben wir den 16., diese Woche dauert also bereits 10 Tage. Auch hier gilt, ich beobachte und werde darum wohl noch das eine oder andere Mal auf dem Markt aufkreuzen. Ist ja quasi um die Ecke, wenn auch eine etwas grosse...
Abends hatte ich Bedenken wegen der Sportaktivitäten in den beiden Stadien hier im Quartier. Mein Lieblingslokal hat an Heimspiel-Tagen jeweils ein anderes Menü, so auch heute. Das waren aber nicht meine Bedenken, da finde ich problemlos etwas - nein, ich hatte befürchtet, dass die Bude rappelvol sein würde. War nicht so, es scheint, also ob auch die Leute aus Seattle am Sonntagabend nicht allzu spät nach Hause gehen. So konnte ich in meiner Routine bleiben, und dazu gehört dann auch noch ein Schlummertrunk an der Hotelbar. Der Drink welchen ich auf der Karte fand, heisst: c'est pas normal, c'est extraordinaire. Ich habe die nette Dame an der Bar gefragt, ob sie wisse wie man das ausspricht. Sie meinte, ihr Französisch wäre nicht so toll, sie könne besser Spanisch. Ich habe mich dann erkundigt, warum sie gut Spanisch könne. Da meinte sie, dass sie (ihre Eltern) aus Mexiko kämen und sie deshalb Spanisch von klein auf gelernt habe. Da wusste ich, mit Spanisch kann ich bei ihr definitiv nicht glänzen. Dafür ist aber ja mein Französisch besser....