Freitag, 30. September 2016

7 Tage

Nun sind wir bereits eine Woche unterwegs - Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.
7-3).......... Sieben Tage Sonnenschein in drei Ländern.
4-3-2)....... Vier Abendessen in drei Restaurants in zwei Ländern.
3-2-1)....... Dreimal selber Abendessen gekocht, davon zweimal im Wok (draussen), einmal in der Pfanne auf dem Herd
1).............. Einmal Regen am Abend in Marseillan-Plage, wahrscheinlich nur um uns zu ärgern, wollten wir dort eigentlich die Markise nicht ausfahren...
2-2-2)....... Zweimal eingekauft, zweimal im Carrefour, in zwei Ländern
5-1-1-7) ... Fünf Morgenspaziergänge am Meer, einmal am Fluss, einmal "en campagne" - immer bei strahlendem Sonnenschein
Die Weinflaschen haben wir laufend entsorgt, deshalb gibt es da keine Statistik, aber die Hälfte der Sommersby ist weg - passt!

Gestern Abend war Hochbetrieb im Restaurant. Das hatten wir einerseits erwartet wegen des Menu gastronomico. Aber die Terrasse war auch zur Hälfte gefüllt mit jungen Leuten aus Deutschland, die gestern mit einem Reisebus angekommen sind. Sie belegen einen Grossteil der Bungalows und hatte gestern offenbar Lust auf Restaurant-Essen. Bleibt zu hoffen, dass das nicht jeden Abend der Fall ist, denn eine solch grosse Gruppe bringt die Abläufe im Restaurant schon etwas durcheinander.
Wir ergatterten uns den letzten Tisch auf der Terrasse, wer später kam, musste rein oder ganz raus auf die Plastikstühle. Der Kellner gab sich und hatte etwas Mühe: bestellt haben wir eine Flasche Mas Oller blanco und ein Wasser "sin gas", er brachte den Mas Oller tinto und ein Wasser mit Kohlensäure. Sei's drum, offenbar war der weisse Mas Oller aus - ich wurde den Verdacht aber nicht los, dass er ihn einfach nicht gefunden hatte....
Das Menü war dann eine gute Wahl, wie immer:
○ Thunfischcarpaccio
○ Terrine "marinara" (der immerzu ins Englisch fallende Kellner meinte dazu "fish cake")
○ Bacalao (Fisch) mit gebackenen Kartoffeln
○ Orangenmousse
Als Abschluss genehmigten wir uns noch einen Cortado (für Madam) und einen Carajillo (für Mössiö). Diese beiden Kaffee fanden wir dann nicht auf der Rechnung, dafür zweimal was völlig anderes.... catalan eben! Alles zusammen, 2 Viergänger, eine Flasche (anderen) Weisswein, eine Flasche Wasser, zwei Kaffee (eines mit Schnaps) gab's für 56 € - wahrlich ein guter Preis.

Donnerstag, 29. September 2016

Gleich und doch anders

Wenn man zum x-ten Mal hier ein paar Ferientage verbringt, fühlt man sich auch irgendwie zu Hause. Dann mag man es auch, wenn Vieles noch so ist wie man es in Erinnerung hat. Aber eben nicht alles, auch die Veränderung gehört dazu und wir vergleichen auch oft mit dem Vorjahr: hat es mehr Gäste, ist das Wetter wärmer, wer ist da der schon im letzten Jahr hier war....
Angefangen an der Reception stellt man fest, alles wie gehabt: derselbe Plan, eine Einkaufstasche in Gelb (Nummer fünf, wann gehen wohl die Farben aus?), das gleiche Merkblatt für Hundehalter und die bekannte Rolle mit Hundekot-Säcken....business as usual.
Die Strasse habe ich ja schon erwähnt und sowohl Radweg als auch der Fussweg sind echte Verbesserungen. Nicht dass es hier viel Verkehr hätte, der grosse Parkplatz ist ja Geschichte, dort ist wieder eine Düne. Und dies ist wohl auch die grösste Veränderung zum letzten Jahr. Standen dort zumindest am Wochenende einige Fahrzeuge, ist jetzt nur noch Natur pur zu sehen - Strand und Dünen, Reiter mit ihren Pferden und Hunde mit ihren Haltern (manchmal auch anders rum). Am Nachmittag, bei genügend Wind hat es auch Kitesurfer mit ihren Kites - vereinzelt auch dies mal anders rum, es hat ja auch eine Kiteschule. Stand up paddles (SUP) könnte man hier auch lernen, aber das habe ich bislang noch nicht gesehen; die Kites waren schon immer da....
Das Restaurant wiederum hat immer noch dieselbe Karte, den gleichen Wein und einen unveränderten Rhythmus: Dienstag Live-Musik, Donnerstag Gourmet-Menü. Die Chefin ist auch immer noch die gleiche, das übrige (sichtbare) Personal wechselt zumindest teilweise von Jahr zu Jahr. Das Wichtigste aber bleibt  gut: das Essen. Und heute ist übrigens Donnerstag....

Gänzlich anders war hingegen die vergangene Nacht. Wir hatten schon am Abend gemerkt, dass es schneller abkühlte als am Vortag - und das lag nicht an der schlechten Leistung des FC Basel bei Arsenal...  Am Morgen zeigte das Thermometer dann nicht 18° wie gestern, sondern 12,5°. Und so fühlte es sich auch an, anders, kühler....Umso mehr geniessen wir nun die Sonne, die steht immer noch gleich am wolkenlosen Himmel.

Mittwoch, 28. September 2016

Dinner for 3

Es gibt wieder mal ein paar Zeilen über's Essen, weil das Wetter im Moment ja nichts hergibt: es ist einfach schön und warm, etwas windig, heute Morgen knapp 18° und aktuell nachmittags um Drei 24°. Nahezu perfektes Wetter - lassen wir es dabei bewenden und geniessen wir es einfach. Aber zurück zur Kulinarik.
Gestern haben wir uns trotz angekündigter Live-Musik einen Platz im Restaurant ergattert. Geht eigentlich ganz leicht, man muss einfach zwischen Sieben und halb Acht eintrudeln, dann kann man einen Tisch auf der gedeckten Terrasse aussuchen - dort stimmen Wind und Temperatur. Wer später kommt, geht entweder rein (warm) oder draussen auf die ungedeckte Terrasse (kühl-windig, Plastikstühle). Und da die Musik erst gegen halb Zehn einsetzte, passte dies für uns ausgezeichnet, da waren wir bereits wieder bei unseren Hunden und genossen einen Carlos. Aber der Reihe nach...
Die Vorspeise war schon mal klar, denn auch hier gibt es ein feines Rindscarpaccio. Dann stellte sich aber die Frage: Fleisch oder Fisch? Cordon bleu oder Thunfisch vom Grill mit Soja und Wasabi? Natürlich hatte die beste Ehefrau von allen recht mit dem Einwand, ein Cordon bleu könne ich auch zu Hause essen. Aber zu Hause sind die ein paar Tage im Kühlschrank und dann plötzlich weg. Und sowieso warte ich seit ungefähr drei Jahren darauf, dass ich auf der Karte nichts Spezielles finde und mit gutem Gewissen ein Cordon bleu bestellen kann. Nun, es klappte auch diesmal nicht...
Der Thunfisch kam mit einem Häufchen milden Wasabi, dazu eine Sauce die man oft zu Frühlingsrollen serviert bekommt (rot, tomatig, süsslich) und ein Gemüsemix asiatischer Prägung: Zucchetti, Karotten, Sojasprossen, Zwiebeln - einfach lecker.
Das Dessert war dann noch die Krönung: ein ausgesprochen feines Cheesecake, von dem ich eigentlich gerne zwei Stücke gegessen hätte - ein chancenlos Unterfangen, das Teil war einfach zu schwer. Dafür gesellte sich noch ein Gast zu uns auf den Tisch und inspizierte Wasser- und Weinflasche.

Ach ja, die Nacht verlief diesmal störungsfrei, mal abgesehen von der Live-Musik. Die hatte bei uns hinten genau die richtige Lautstärke, dass man sich gut unterhalten konnte.

Dienstag, 27. September 2016

Nightlife

Nach dem Abendessen war es gestern schon nach Sieben. Spielte aber keine Rolle, es braucht eben etwas Zeit bis eine Paella fertig ist - und bis Nachbars Satellitenschüssel mit Papas Hilfe korrekt auf Astra ausgerichtet war. Eigentlich ist es ja eher ein Schüsselchen das man auch auf dem Grill verwenden könnte, für eine Paella nota bene. Mit so einem Teil ist wenig auszurichten, wenn noch ein paar Äste im Weg sind, deshalb steht die Schüssel nun auf unserer Parzelle, neben dem grossen Bruder sozusagen. Wir haben da nämlich etwas freie Sicht gen Süden - für ein wenig Sonne und gutes Satellitensignal.
Müde waren wir trotzdem, und darum auch relativ früh im Bett. Und es sollte sich lohnen, die ruhigen Stunden bis um halb Fünf waren Gold wert. Denn dann war da plötzlich eine Grille in meinem Traum zu hören, eine schrille Grille, irgendwie eintönig und unterbruchsfrei, das konnte eigentlich gar nicht sein.... die Erkenntnis kam und der Schlaf verschwand: keine Grille, sondern ein Alarm ähnlich eines Feuermelders in einem Raum. Sollte ich nun aufstehen und nachschauen? Mochte ich eigentlich nicht und es waren auch schon Schritte und Stimmen zu hören. Dann ein Klopfen an eine Türe, später an ein Fenster - in der Ferne antwortete ein Hund aber es "grillte" immer noch. Dann meldete sich meine Blase, wie immer wenn ich nachts vollkommen wach bin. Also raus in die milde Nacht. Da war dann auch rasch der Klopfer zur Stelle und klagte sein (eigentlich unser) Leid. Seit sechs Jahren kämen sie hierher, so schlimm wäre es noch nie gewesen, letzte Woche Kinder welche die ganze Nacht wach waren und nun das.... Okay, ist nicht toll wenn ein Alarm abgeht und die spanischen Dauercamper sind gar nicht da. Aber das macht ja niemand mit Absicht und zu ändern war es mitten in der Nacht auch nicht.
Irgendwie wurde es Acht, hell und Zeit für den ersten Strandspaziergang. Auf diese Weise konnten wir das elektronische Gezirpe durch Meeresrauschen und Hundegebell ersetzen. Wir waren leider nicht die einzigen und fast alle hatten Hunde dabei - am Strand mit Hundeverbot! Dafür ist der Parkplatz weg, dort wurde die Düne renaturalisiert - aus meiner Sicht klar ein Gewinn kann man nun nicht mehr mit dem Auto mitten in die Düne fahren. Und da es keine Strasse hat, müsste auch die Polizei zu Fuss, mit Quad oder zu Pferd antreten um eine Busse auszusprechen. Morgens um Acht eher unwahrscheinlich....
Zurück auf dem Platz fiel zuerst die gespenstische Ruhe auf: der Grillenwagen war weg! Eine halbe Stunde später war er wieder da, diesmal still, leise und brav. Und wir hoffen, dass das auch die nächsten Tage und Nächte so bleibt....

Montag, 26. September 2016

Las Palmeras

Es waren rund 200 Kilometer die uns von unserem südlichsten Ziel unserer Reise trennten heute Morgen. Nach einem reichlichen Abendessen mit Austern für Madame und ein Rinds-Carpaccio für Monsieur ( sowie je einer Pizza für beide) haben wir uns auf dem Morgenspaziergang an Sonne und wolkenlosem Himmel erfreut. Noch ein Baguette und zwei Brioches von der Bäckerei und fertig war unser Morgenessen - wir hatten ja sonst alles dabei. Trotzdem mussten wir noch einen Zwischenhalt im Carrefour in Spanien einlegen: etwas spanischer Wein, Gemüse, Kartoffeln, Lachs-Philadelphia, frische Crevetten und ein Muschel-Gambas-Tintenfisch-Mix für unsere Paella heute Abend mussten einfach sein; der Carlos I war dann Zugabe, eine feine allerdings....

Der Campingplatz selber hat im letzten Winter etwas umgebaut. Ein zusätzliches Sanitärgebäude und eine grosse Handvoll Bungalows stehen neu auf der bis anhin nicht parzellierten Wiese im Zentrum. Unser geliebter Platz war wieder mal nicht frei, aber es hat ja trotz guter Belegung immer etwas frei. Wir stehen jetzt eher schattig nicht weit vom neuen Sanitärgebäude entfernt. Der Weg zum Ausgang ist zwar nicht kürzer geworden, aber es passt für uns. Den sonnigen Platz haben wir uns nicht getraut weil doch bis zu 28° angekündigt sind.
Dann mussten wir leider feststellen, dass der Weg hinter dem Campingplatz eine Sackgasse geworden ist. Das Feld ist nun ein eingezäunter Acker geworden, der Feldweg existiert nicht mehr. Wo früher mal zwei unterschiedliche Wege in die benachbarte Siedlung führten, ist nun alles zu - der erste Durchgang war schon im letzten Herbst vergittert, was damals zu meinen verschlammten Sandalen geführt hatte - nach einem Regen ist ein Feld eben nicht mehr so einfach begehbar wie es zu erwarten wäre, im Normalfall....
Es hat sich aber noch anderes getan seit unserem letzten Besuch: vom Dorf her führt neu ein Radwegchen (nur schmal und nur auf der Strasse aufgezeichnet) bis zum Strand. Dann wurde die Strasse vor dem Campingplatz begradigt und aus der alten Strasse in der Kurve ein Parkplatz für den Camping kreiert. Und last but not least haben sie auch den Fussgängerweg bis zum Strand ausgebessert. Dort - am Strand - waren wir zwar noch nicht, aber Morgen in der Früh gehört er uns alleine....fast jedenfalls.

Sonntag, 25. September 2016

Il fait chaud

Die letzte Nacht war weniger kühl als die vordere. Wir hatten zum Abendessen feine Frischteigwaren an einer Parmesan-Rahmsauce, natürlich mit Zwiebeln und Knoblauch verfeinert. Und auch wenn die Temperaturen es zugelassen hätten - irgendwann nach Acht waren wir trotzdem im Wohnmobil. Viel Wind, keine Mücken - kein Wind, viele Mücken. Eine neue Erfahrung für uns in der Ardèche....
Am Morgen gab es feine Pains au chocolat und ein Baguette, dazu die Köstlichkeiten aus dem Kühlschrank: Taleggio, Président, Rohschinken, Joghurts, Boursin mit Feigen, Crème forestière,..... Da kam uns der Spaziergang mit den Hunden gerade recht zum Abtrainieren der ungemein köstlichen Kalorien. Und wir waren nicht die einzigen die mit Hunden unterwegs waren. Die anderen waren allerdings auf der Pirsch, es waren Jäger die den Sonntag nutzten um ihrem Hobby zu frönen. Hierzulande sind diese gut markiert mit orangen Kleidungsstücken, die Hunde tragen ein Glöckchen, vermutlich aber nur bis sie zum Einsatz kommen. Vielleicht werden so weniger Jäger von Kollegen angeschossen, als man es immer wieder aus Italien hört. Waidmanns heil, Waidmanns dank!

Den Weg nach Marseillan-Plage fanden wir diesmal zu einem guten Teil über Nebenstrassen, via Sète und dem Etang de Thau entlang, einfach aussen auf der Meerseite. Das wäre an sich eine wunderschöne Strecke, nur sieht man nicht allzu oft über die flachen Dünen hinweg auf's Meer. Trotzdem hat es sich gelohnt und die 170 Kilometer waren ja keine Distanz. Allerdings standen wir dann schon mal vor verschlossenen Türen beim angepeilten Campingplatz. Da dort aber zwei nahezu identische nebeneinander sind, stehen wir jetzt eben auf dem Camping Beauregard - auf einem von rund ein Dutzend freien Plätzen (Stand 15 Uhr). Anders gesagt: der Platz ist fast voll besetzt. Feine Glacé haben wir ebenfalls ergattert, gerade noch vor dem Gewitterchen welches uns nun den Sandplatz vor dem Wohnmobil schön aufgeweicht hat. Gibt dann eine schöne Sauerei drinnen...

Samstag, 24. September 2016

Überraschungen

Der Campingplatz in der Ardèche ist ein alter Bekannter für uns. Wir hatten vor den Ferien noch angefragt, ob er denn überhaupt noch geöffnet sei - auf der Homepage steht "bis 23.09.2016 und das war eigentlich gestern. Die Antwort war klar, sie wären ohnehin da und der Camping offen bis am 26.09. Pffenbar war die Internetseite noch vom alten Eigentümer gepflegt worden und das Datum einfach falsch - was der neue Besitzer offenbar nicht ändern konnte. Bin mal gespannt wie das 2017 aussehen wird....

Nun, wir stehen da, das Wetter ist toll und der Camping noch offen. Morgen geht er aber zu (überraschend), die Küche ist geschlossen (nicht überraschend) und der Brötchendienst am Morgen funktioniert noch (wiederum überraschend). Zwei Wohnmobile stehen auf dem Platz, wir und ein paar Deutsche - herrlich. Es war offenbar eine gute Saison, leider auch eine mit negativen Überraschungen: unglücklich wenn der angestellte Koch anfangs August einen Unfall hat und ausfällt. Ersatz zu finden war ein Ding der Unmöglichkeit und die Küche danach auch eher einfach und überraschend
Jedenfalls sind die beiden Inhaber ziemlich müde und machen nun erst mal 10 Tage Ferien - aber nicht mit dem Wohnwagen, davon haben sie im Moment genug (während der Saison schlafen sie jeweils auf dem Campingplatz) - verständlich. Danach werden einige Anpassungen vorgenommen, zum Beispiel die Konstruktion einer Holzterrasse beim Restaurant oder die Renovation der drei 20-jährigen Chalets.

Einerseits sind wir etwas enttäuscht, können wir nur eine Nacht bleiben. Aber so kommen wir sonntags nach Marseillan-Plage und haben so bessere Chancen, dass unser Glacé-Laden geöffnet ist. In der Nebensaison ist das oft nur am Wochenende der Fall....glace au chocolat blanc, wir kommen! Zum Glück haben wir gestern noch ein paar Frischteigwaren und Sauce eingekauft, Risotto und Morcheln im Glas haben wir ebenfalls dabei, dann auch Teigwaren und Pelati, Zwiebeln und Knoblauch sowieso - wir können für's Abendessen aus dem Vollen schöpfen. Und Morgen gibt's dann hoffentlich Siesta-Essen in Marseillan-Plage....

Freitag, 23. September 2016

Back to the roots

Wir sind wieder einmal da - auf dem Campingplatz le coin tranquille.
Der Platz präsentiert sich zwar ruhig, aber dennoch aktiv. Dass das Restaurant immer gut besucht ist, das wissen wir seit langem. Und wenn das Wetter mitspielt, so wie in diesem Jahr, dann ist auch der Pool noch beheizt. Wir sind etwa um fünf Ihr eingetrudelt, nach 300 Kilometer Fahrt und einem Zwischenstopp im Carrefour. Eigentlich alles wie immer, ohne Zwischenfälle und ganz gemütlich. Nun freuen wir uns auf ein feines Abendessen und dann auf unser Bett - müde sind wir nämlich trotzdem. Und Morgen geht es dann ja schon wieder weiter.....

Samstag, 3. September 2016

Rückreise

Für einmal konnten wir etwas länger schlafen auf dem Reschenpass, aber um Viertel nach Sieben war dann trotzdem bei uns alles auf den Beinen. Der Ablauf blieb vorerst unverändert, einfach rund eine halbe Stunde später als an den vorangehenden Tagen. Morgenspaziergang mit den Hunden, Futter für die Hunde und dann Morgenessen, mit Spiegelei und Speck, Fruchtsaft, Kaffee, Joghurt, Müesli, Früchten, Käse, Schinken und feinem Brot. Danach war aber fast neun Uhr und fertig mit Routine, nun galt es die (etwas mehr als) Sieben Sachen einzupacken und im Auto zu verstauen. Danach wartete eine gesalzene Rechnung auf uns für eine Woche Doppelzimmer mit Halbpension und allen aufgelaufenen Konsumationen neben Morgen- und Abendessen sowie allen Getränken. Die Junior-Chefin meinte nur: "bei Ihnen gibt es zwei Seiten".
Nun gut, teuer war es eigentlich nicht, nur etwas viel....haben das wirklich alles wir getrunken und verspeist? Okay, ich war natürlich fast täglich am Nachmittag mein Bierchen trinken, dann ein Apèro vor dem Essen, ein Kaffee nach dem Essen....auf sieben Tage verteilt sah das ganz stimmig und regelmässig aus. Augen zu und durch (mit der Kreditkarte, dann gibt's wenigstens noch ein paar Cumuluspunkte).

Etwas erstaunt waren wir über eine (der vielen) Fragen jener Familie die vor uns bezahlte. Ob denn Hunde erlaubt wären im Hotel - offenbar sind unsere 13 Tierchen nicht aufgefallen....gut so.

Um 10 waren wir dann alle weg. Die einen in Richtung Samnaun, wir runter zum Arlberg. Auf dieser Strasse gab es dann schon den ersten Stau, den wir nach dem Motto "folgen wir diesem Einheimischen" gerade so durch ein Dorf umfahren konnten. Zeitverlust 15 Minuten. Die nächsten Minuten handelten wir uns an der Grenze zum Fürstentum ein - die Schweizer Zöllner nahmen es recht genau. Der nächste Unfall war zwischen Haag und Sargans, also genau am gleichen Ort wie auf der Hinfahrt, und genauso wieder auf der anderen Seite - zweimal Schwein gehabt. Bis Zürich war dann flüssiges Fahren möglich, dann verdichtete sich der Verkehr etwas. Die Meldungen über die Strecke Rothrist - Oensingen haben uns dann dazu bewogen, den Rest der Fahrt über die Landstrasse zu machen - das war wieder flüssig, wenn auch etwas "landwirtschaftlich verlangsamt"...

Um halb vier Uhr waren wir zu Hause, inklusive ausgiebiger Pause, einigen Staus und etwas Schneckenpost. Nicht perfekt, aber es hätte schlimmer sein können....

Freitag, 2. September 2016

Déjà vu

Freitag, unser letzter Ferientag hier am Reschenpass. Der Tag begann nahezu wolkenlos, und die Sonne hat noch Kraft - ein warmer Tag kündigte sich an. Allerdings ist diese Wärme hier relativ tückisch, mal kühlt ein Wind etwas ab, mal etwas Schatten an einem Waldrand. Jedenfalls sitze ich gerade auf der Sonnenterasse unseres Hotels, blicke auf den grünen Reschensee und die umliegenden Gebirgszüge, trinke ein Radler und schreibe meinen Blog. Dylan liegt im Schatten unter dem Tisch, ich sitze im Schatten unterm Sonnenschirm. Beiden ist weder zu warm noch zu kalt. Perfekt!

Ich lasse die heutige Wanderung Revue passieren. Nicht zu viel Steigung, wenn möglich am Anfang und nicht an der Sonne sollte es sein. Ich hatte an der Anfahrt zur Norbertshöhe im Tal unten parkiert, direkt bei der Talstation des Sessellifts. Von dort aus kletterten wir zuerst einen kurzen, steilen Anstieg hinauf, dann ging es etwas gemächlicher weiter bergauf bis zum kleinen See im "Mösle" den wir schon von gestern kannten. Das mit dem Schatten klappte hier nur teilweise, aber Morgens um halb Zehn war's noch nicht so warm. Und wir waren nun bereits am höchsten Punkt angelangt, es ging nun mehrheitlich abwärts.
Der See war ja ein Déjà-vu, wir waren ja erst gestern schon da. Neu war hingegen das Reh, welches beim Runterlaufen zur Norbertshöhe beim Wanderweg auf uns wartete. Aufgeschreckt durch einen Wanderer der uns entgegenkam, sprang es gemächlich davon, nicht ohne sich noch zweimal nach uns umzudrehen um zu ergründen, wer denn da seine Morgenruhe störte. 5 Minuten früher, und wir hätten es noch von viel näher betrachten können - dann hätten wir das Reh aufgeschreckt.

Von der Norbertshöhe ging es zum Erstaunen von Dylan nicht zum Auto - das war ja nicht da - sondern weiter zum Innblick, einem kleinen Aussichtspunkt in der Nähe. Am selben Ort hat es auch eine Gedenkstätte aus dem 2. Weltkrieg. Und man sieht wunderbar in die Schweiz rüber.... dass der Sunrise-Empfang dort oben bestens ist, wissen wir ja schon seit gestern.
Weiter gings dann nur noch abwärts, über Wiesen, am Fussballplatz vorbei zurück zur Talstation des Sessellifts. Schatten? Fehlanzeige. Aber so schlimm war's wohl nicht, jedenfalls erwartete Dylan bei jeder gemähten Wiese, dass ein Spielzeug geworfen würde. Erstens hatte ich keines dabei, und zweitens macht das in solch steilen Lagen keinen Sinn für die Gelenke. Alles in allem sind wir trotzdem wieder 120 Meter aufgestiegen und waren 1,5 Stunden unterwegs - das reicht für heute bei dieser Wärme...

PS: neben mir sitzen gerade acht doofe Schweizer die sich laufend über den hiesigen Dialekt amüsieren. Zum Glück ist die gute Bedienung nicht auf den Kopf gefallen. Hoffentlich kriegen die bald was serviert, damit das blöde Geschwafel endlich aufhört....

Donnerstag, 1. September 2016

Waal in Sicht

Der Morgen empfing uns heute mit vorbei- und abziehenden Nebelschwaden, darüber war gut erkennbar, dass sich blauer Himmel und Wolken einen Kampf lieferten um die Vorherrschaft. Nach dem Regen am späten Abend hatte es auch nicht so stark abgekühlt, mit 11° war es kein schlechter Start in den Tag. Dieser wurde noch besser mit einem ausgiebigen Frühstück, einigermassen früh wie immer, um halb Acht und nach der Morgenrunde mit den Hunden. Um Viertel nach Acht waren die meisten Hunde schon ausgeflogen - ausser Dylan.
Wir nehmen es Morgens etwas gemütlicher, einerseits weil dann auf unserer Wanderung die Temperatur angenehmer ist, andererseits damit wir nicht zu früh zurück sind und das Zimmermädchen genug Zeit zum Aufräumen hat. Die hat nämlich offensichtlich Angst vor Hunden.....

Heute fuhren wir auf die Norbertshöhe im Dreiländereck. Dort hat es schön schattige Parkplätze und ein tolles Gasthaus um nach der Wanderung etwas zu Trinken. Der Weg führte uns zuerst bergauf zu einem kleinen See mit Spielplatz, Grillstellen und Tischen mit Bänken. Von hier verlaufen drei Wege fast parallel zueinander, einer führt vermutlich Richtung Schweiz ins Inntal, einer in Richtung Schwarzer See und der mittlere ist eben der Waalweg, der in mehr oder weniger grossem Abstand zum grossen Weg in Richtung See verläuft. Wir wählten zuerst den schattigeren, weiter oben verlaufenden Hauptweg, um dann später dem Waalweg folgend wieder abwärts wandern zu können.

Waalweg - kein Schreibfehler, es hat hier keine Wale.

"Waalwege, so heißen die Wanderwege im Vinschgau in Südtirol, die sich meist ohne nennenswerte Steigungen am Sonnenberg oder Nörderberg entlang ziehen. Die Pfade und schmalen Kanäle wurden vor Jahrhunderten angelegt, um den Menschen die Bewässerung ihrer Felder zu garantieren. Die Verwalter und Wahrer dieser Wasserläufe heißen Waaler. Für sie wurden die Pfade errichtet. Ohne Waale hätte es im Vinschgau mit seinem Trockenklima und den geringen Niederschlägen oft Dürreperioden gegeben.
Noch heute ziehen sich dutzende Waalwege durch den Vinschgau. Sie sind zu allen Jahreszeiten begehbar und bieten grandiose Fernblicke auf die mächtigen Gebirgsketten und über das Tal. Die Waalwege im Vinschgau zählen zu den beliebtesten WanderwegenSüdtirols für Familien, Genuss-Wanderer und all jene, die die einzigartige Flora und Fauna im Vinschgau entspannt genießen wollen."
Quelle

Alles klar? Wir waren übrigens in Österreich und nicht in Italien, aber irgendwie ist das hier oben nicht ganz so klar... Sunrise - Empfang hatte ich jedenfalls auf der Norbertshöhe in 4G-Qualität...