Samstag, 5. August 2017

Heim in die Hitze

15,8° am Morgen beim Aufstehen, das war neu in diesen Ferien. Und angenehm dazu, denn wärmer wurde es mit Garantie noch an diesem Tag - zum Beispiel beim Abbauen und Einladen unserer Siebensachen. Zuerst aber gab's einen Kaffee, dann den gewohnten Morgenspaziergang, anschliessend die gewohnte Fahrt zur fliegenden Bäckerin und zum Schluss wie gewohnt unser Frühstück, dieses vielleicht etwas weniger üppig als zu Beginn der Ferien.
Dann ging es los: Abwaschen, Satellitenanlage versorgen, Store, Teppich, Wassernapf, Hundezaun, Schuhkisten, Grill, Sonnenschirme, Stühle, Tisch,...alles musste rein. Wir liessen uns Zeit, wir hatten ja keine Eile weil es bewölkt und angenehm kühl war. Gegen halb 11 waren wir auf der Piste unterwegs Richtung Rheinfekden (Hundefutter abholen). Bei Mulhouse gab es Kolonnenverkehr bei einer Baustelle, bei Rheinfelden etwas Stau beim Zoll wegen der vielen "Abstempler", Härkingen ging relativ glimpflich über die Bühne und dass es bei Wangen immer stockt ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Um Viertel vor eins waren wir wieder zu Hause - genug Zeit zum Auspacken, Einkaufen und zu Hause Ankommen. Und es war einige Grade wärmer hier als in Frankreich....

Freitag, 4. August 2017

Leval

Wo sind wir hier eigentlich genau gelandet? Ein paar Fakten zum Platz und zur Gegend....
Der Campingplatz liegt in der Gemeinde Leval, im östlichen Zipfel des Territoire de Belfort. Leval ist aber erst das übernächste Dorf, die Gemeinden sind gross hier. Campingplatz und Restaurant bilden etwas wie eine Gemeinschaft, Häuser hat es hier sonst kaum - wir sind gewissermassen irgendwo im Niemandsland. Rundherum findet man Wiesen, Wälder und Seen (oder in Tieren ausgedrückt: Schmetterlinge, Brämen und Fische). Unsere Parzelle ist vorbehaltlos als sonnig zu bezeichnen und mit 180 m2 auch sehr gross. Der vordere Teil ist mit Kies befestigt, hinten hat es Grünfläche - darum stehen wir auch so weit hinten....
Wie schon erwähnt sind hier alle Bäcker gerade in den Ferien (während weiter weg die Bäckereien nahezu alle geöffnet haben). Geschlossen ist auch das Restaurant, Ferien macht der Chef aber (noch) nicht. An jedem Tag wird im Moment dort gearbeitet, putzen, mähen, handwerken. Es hat auch immer wieder Autos auf dem Parkplatz - Gäste die anrennen und Besucher die einfach nur den See geniessen wollen.
Bezüglich Gewitter scheint die Gegend eher gemässigt zu sein, bezüglich Temperaturen hingegen nicht - es war die letzten Tage hier sehr warm. Heute, am letzten Tag unseres Aufenthalts, ist es nun recht bewölkt und zum ersten Mal auch etwas windig. Ich find's angenehm, die Hunde auch, Mutti hingegen hat soeben ein Jäckchen angezogen... Tsja, und das bei 23°!

Donnerstag, 3. August 2017

Lokale Fremdenführer

Sie sind ja schon freundlich diese Franzosen. Und auch sehr korrekt - ausser vielleicht beim Autofahren, da fängt die 50er- Zone meist erst weit nach dem Schild an. Dafür gibt es in vielen Ortschaften hier eine 30er-Zone, meist in der Nähe der Schule. Auch diese Empfehlung ist schwer einzuhalten - immerhin sinkt so die Geschwindigkeit klar unter 50 und das Ziel wird somit trotzdem erreicht.
Am allerfreundlichsten sind hier aber die Tiere; sie betätigen sich gleich als lokale Fremdenführer. Ein paar Beispiele gefällig?
Ich denke zuallererst an jenes Tierchen das mich vorgestern zum Fressen gern hatte: die Bräme stach in meine Hande genau zwischen Mittel- und Ringfinger. Das sieht zum einen nicht besonders toll aus da etwas angeschwollen, vor allem aber macht sich der ganze Handrücken immer wieder bemerkbar durch ein unangenehmes Kribbeln. Einfach nur eklig....
Oder das Reh welches uns gestern den Weg um den See gezeigt hat. Ganz ohne Scheu stand es gut 100 Meter vor uns auf dem Weg, blickte sich nach uns um und trottete gemächlich voraus. Wir irgendwann etwas weniger gemächlich hinterher, angetrieben von zwei Hundestärken.
Dann kam die Ablösung in Form eines Eichhörnchens. Wie kommt man als Hund bloss in diese Höhe? Auf die Hinterbeine stehen genügte jedenfalls nicht, höchstens als kleines Krafttraining.
Abends besuchte uns in der Finsternis dann noch ein Frosch (oder sowas in der Art - ich kenne mich da nicht so aus....). Skipper hörte ihn zuerst und tänzelte dann neugierig um ihn herum, die Nase zentriert auf den Frosch.
Und heute auf dem Ballon d'Alsace (22°!) fläzte eine Katze auf der Terrasse des Restaurants. Irgendwann einmal erhob sie sich, schlenderte über die Strasse, genau auf die Heckklappe unseres Autos zu. Dort schnupperte sie kurz an unserem Hundekäfig und legte sich dann hinter dem Auto - also zu Füssen unserer Hunde - bequem auf den Boden.
Solche Gastfreundschaft muss belohnt werden - mit stoischer Ignoranz durch Dylan und Skipper....

Mittwoch, 2. August 2017

Tropenzone

Heute waren wir auf der Suche nach Regenwald  Die Stimmung am Morgen war feucht-fröhlich, feucht von der regnerischen Nacht und fröhlich weil wir den Rest der Nacht gut schlafen konnten. Mal abgesehen von der enormen Feuchte in der Luft. Die Devise am Morgen war daher klar: alle Fenster und Türen auf und alles von der Sonne trocknen lassen. Und Sonne, davon hatten wir heute mehr als genug.....
Was gibt es noch zu entdecken in der Gegend? Wo ist es am Nachmittag einigermassen angenehm? Mir kam spontan der Ballon d'Alsace in den Sinn, da gibt es noch einen Stausee den wir noch nicht angeschaut haben...aber ob der Ballon bei schönem Wetter wirklich so kühl ist wie erhofft? Wer weiss, ich hatte aber noch eine andere Idee: der Étang de Malsaucy liegt etwa gleich weit entfernt wie der Ballon und das ist ein bekannter Badesee, einer der wenigen in dieser Gegend. Nicht weil es keine Seen hätte, nein, weil die meisten in Privatbesitz sind => Fischen ja => Baden nein.
Gleich neben dem besagten Étang liegt der Étang de la Véronne - den haben wir umrundet in einer Stunde. Eine abwechslungsreiche Route, schattig, sonnig, mit Wind, vielen Brombeeren und immer wieder Zugang zu einem Stück See. Mal ging es durch dichten Wald, mal über eine grüne Wiese. Der letzte Teil führte dann dem bekanhten Badestrand mit strengen Bademeistern entlang - es ertönte immer mal wieder ein Pfiff. Ich wusste gar nicht, was man beim Baden im See alles falsch machen kann.
Die Rückfahrt hatte dann Hochs und Tiefs; ein Höhepunkt war eine der zahlreichen Bäckereien (alle geöffnet). Ein Tief unsere Route welche dank déviation in Sackgassen und einer kleinen Irrfahrt um unseren Campingplatz endete. Wir trösteten mit dem gekauften Kuchen und schwitzten anschliessend bis zum Sonnenuntergang vor uns hin....so ist das eben in den Tropen....

Gewitter

Der erste August soll ja in der Schweiz ziemlich gewütet haben: Temperaturrekorde in der Nacht und am Tag, Windböen in Lotharstärke, 34 mm Regen in 10 Minuten....da waren wir hier letzte Nacht recht gut bedient. Kein Feuerwerk, wenig Blitze und Donner in der Nähe, alles im grünen Bereich am Abend. Man bemerkt die Gewitter aber hier immer erst sehr spät, kaum ein Lüftchen kündet sie an, die vereinzelten Blitze sind weit weg und der Donner dumpf und nicht sehr laut. Bis auf diesen einen der dann plötzlich sehr hell und sehr nah war. Bei leichtem Regen waren wir dann ziemlich schnell mit unserem Abendessen im Wohnwagen. Das war's dann aber auch schon mit Gewitter, der nächste Blitz war wieder weit weg.

Der Rest des Abends ist rasch erzählt: mal mehr, mal weniger Regen, Feuchte ohne Ende drinnen und draussen, auf's Klo ging's während einer kurzen Regenpause. Der Radar hatte eine starke Gewitterzelle gegen 1 Uhr vorausgesagt, also blieben wir gleich wach und schauten fern. So hört man die vereinzelten Donner nicht so gut, wenn man überhaupt etwas hörte: zeitweise war der Regen so stark, dass man ausser einem intensiven Trommelkonzert nichts mehr hörte - manchmal auch nichts mehr sah, weil das Signal zu schwach war - vom Regen verweht sozusagen....

Der Mirgen danach? Alles feucht, aber alles an Ort. Es war eben nur Regen, kein Wind, kein Hagel.

Dienstag, 1. August 2017

1. August

Was macht man am besten an heissen Tagen mit Hunden, um sie zu beschäftigen ohne zu überhitzen? Man geht beispielsweise in den Wald oder die Berge. Beides ist hier möglich, beides haben wir heute gemacht. Der Morgenspaziergang ist bereits gut bekannt, darum ging's heute mal anders rum. Dylan jedenfalls fand das viel spannender als wir bei der altbekannten Kreuzung links statt rechts abbogen.
Mittags nahmen wir dann eine Route in Angriff, der uns zuerst in die Nähe des Lac bleu führte - gesehen haben wir ihn allerdings nicht, kein Weg den wir uns zu befahren getrauten, führte daran vorbei. Weiter ging's auf den Col du Hundsrück (man spricht offenbar deutsch) über eine kurvige, steile und enge Passstrasse - aber auch mit schönen Rastplätzen unterwegs, mit Tischen, Bänken und Feuerstellen. Dann über Thann zurück Richtung Mulhouse, rechts ab über Aspach nach Michelsberg - man merkt schon, alles mit deutscher Vergangenheit hier. Bei Michelsberg haben wir noch kurz einen Stausee besichtigt, der auch mal umwandert werden könnte. Der See ist nur aktuell sehr weit vom Rundweg entfernt - auch hier ist es nicht sehr regnerisch gewesen in letzter Zeit. Ausser heute, als wir gegen 15 Uhr zum Wohnmobil kamen, stellten wir fest: es hatte geregnet,  es war saumässig feucht und bedeckt. Sauna pur...

Es ist heiss....

Die Lage hier scheint bezüglich Gewitter privilegiert zu sein, zumindest bei der aktuellen Wetterlage. Meist hören wir es nur in der Ferne dumpf grollen und rumpeln, was es in unsere Richtung schafft bringt vielleicht ein paar Tropfen Regen - mehr nicht. Die Gewitter spielen sich irgendwo Richtung Jura ab, zwischen Mulhouse und Belfort und das kann ruhig so bleiben. Auch wenn dann am Morgen die Autoscheiben so richtig schön schmutzig sind. Auch wenn es hier dann nicht so richtig abkühlt - wir bewegen uns immer um die 30°, drinnen und draussen bis spät in den Abend. Gestern war es wieder mal so richtig tüppig, wir hatten lange gar keinen Hunger und machten uns dann gegen Acht eine Wokpfanne mit Zucchetti, Kartoffeln und Poulet. Bis wir zu Bett gingen, war es dann recht angenehm, etwa 24° was mir zu Hause zu warm wäre, aber hier erscheint uns das angenehm.
Der Ballon d'Alsace war gestern eine richtige Wohltat, vermutlich werden wir noch den einen oder anderen Ausflug in die Höhe unternehmen um uns etwas Abkühlung zu verschaffen. Auch wenn es im Moment recht bewölkt ist und darum noch nicht extrem aufheizt. Das schöne an dieser Gegend sind ja die vielen Seen, Wälder und Pässe - für eine Hochsommerwoche wie diese geradezu ideal. Kommt hinzu, dass der Campingplatz bei Weitem nicht voll ist, viele Dauercamper waren auch am Wochenende nicht da und Touristen finden problemlos eine freie Parzelle ohne Reservierung. Dass das Ganze etwas abseits vom "Schuss" ist, passt natürlich nicht allen. Zum Beispiel jener niederländischen Familie nicht die nach der Erklärung der Platzregeln weitergereist ist: keine Shorts im Schwimmbad? Schuhe ausserhalb der umzäunten Poolanlage deponieren? Kinder am Pool beaufsichtigen? Duschen vor dem Baden? Irgendwas war zu viel für diese Camper - dabei sind es Regeln des Gesetzgebers und nicht des Campingplatzes. Und angeblich hat der Betreiber in diesem Jahr schon mal 1800€ bezahlt weil sich ein unbeaufsichtigtes Kind im Pool den Arm gebrochen hat. Verständlich, dass er nun darauf achtet...