Freitag, 19. Oktober 2018

IT-A-CH-??-CH-A-IT

Heute führte uns die Reise über Nauders in Österreich, Martina in der Schweiz nach Samnaun und wieder zurück. Dabei galt es einige Hindernisse zu überwinden. In Nauders war die Strasse Richtung Landeck gesperrt - ausser für schwere Fahrzeuge. Die standen dann aber vor der Sperre und warteten (worauf auch immer). Wir entschieden uns für den Weg über Martina, nahmen aber dann trotzdem den Weg über die österreichische Seite. Fazit: steil, kurvenreich, aber immerhin keine unbeleuchtete Tunnels ohne Kreuzungsmöglichkeit wie auf der Strasse auf der Schweizer Seite.
Samnaun war leer, jedenfalls fast. Trotzdem waren viele Geschäfte über Mittag geöffnet - ob das so rentiert? Vermutlich ist das in die Preise eingerechnet die dann die Gäste in der Hochsaison bezahlen - ohne mit der Wimper zu zucken, ist ja zoll- und steuerfrei, muss ja preiswert sein. Wir haben den tollen Märchenweg gewandert und dann den Tank vollgemacht - für 1.27 pro Liter. Wenn man weiss, wie viel Zoll und Steuer ausmachen, ist das rund 30 Rappen mehr als bei uns im Dorf. Trotzdem immer noch fast 40 Rappen günstiger für uns...
Auf der Rückfahrt wollten wir auf der Norbertshöhe was Trinken gehen. War aber nix, wegen zu geschlossen bis im Dezember. Ich sag's ja, absolute Tiefsaison hier bei schönstem Herbstwetter - mir will's recht sein.

Schlinig

Gestern haben wir die kurvenreiche Strasse nach Schlinig in Angriff genommen. Übung hatten wir bereits von der Anfahrt ins Rojental, die Strecke wiederum kannte ich aus dem letzten Jahr ohnehin geht es hier fast nie über längere Zeit geradeaus - man gewöhnt sich daran und fährt halt wie man sich traut. Die Schilder bedeuten ja Höchstgeschwindigkeit und nicht Tempomat-Geschwindigkeit.
Es war gestern auch der Tag mit dem schlechtesten Wetter der Woche: ein paar Schleierwolken dämpften die Wärmewirkung der Sonne etwas, angenehm war es trotzdem. Das kleine Dorf Schlinig ist gut durchorganisiert bezüglich Tourismus. Ein grosser Parkplatz beim Dorfeingang, kostenpflichtig aber mit vernünftigen Preisen. Wer will, kann auch durch die engen Gassen des Dorfes fahren, dort hat es beim Nordischen Zentrum einen weiteren Parkplatz mit denselben Preisen gleich bei der Langlaufanlage. Einfach nicht jammern, wenn einem ein Lastwagen entgegen kommt - zurückfahren, kreuzen ist unmöglich.
Wir sind durch's wunderschöne Dörfchen spaziert, von Ferienwohnung zu Ferienwohnung. Nach dem Dorf ging es leicht aufwärts durch dieses schöne Tal. Im Gegensatz zu gestern hatte es noch ein paar Kühe auf den Felder, es wurde Gras geschnitten und auch sonst war hier mehr los. Oben auf der Almhütte sammelten sich dann mit der Zeit allerlei Touristen - von Bergwanderer bis Familien mit Kinderwagen war alles vertreten. Apero: ein Viertel Weisswein mit zwei Glas für drei Euro. Auf 1800 Meter notabene...

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Rojental

Sehen wir von unserem Balkon aus in Richtung See, dann entdecken wir am gegenüberliegenden Berghang eine Gondelbahn. Schaut man dann von der Bergstation nach rechts, dann schweift der Blick über das Rojental. In das Tal sieht man natürlich nicht, aber man kann da ja hinfahren und durch das Tal wandern. Haben wir heute gemacht.
Die Bäume im Tal leuchteten in den schönsten Farben. An schattigen Stellen war Reif auszumachen und die eine oder andere flache Wasserpfütze trug eine dünne Eisschicht. Natürlich sind die Wiesen nicht mehr saftig grün; eher sind sie braun gefleckt und wie überall hier in der Gegend riechen sie mehr oder weniger streng nach Stall. Aber da gewöhnt man sich rasch daran. Dank der immer noch kräftigen Sonne war es nach offensichtlich kühler Nacht angenehm warm. Bei der Zwischenverpflegung im Alpengasthof Bergkristall genügte dann sogar ein T-shirt an der Hausmauer. Wirklich schön dieses Tal auf 2000 Meter über Meer...

Seehotel Panorama Relax

Im Sommer wurde das Hotel am See in Reschen renoviert und unter dem Namen "Seehotel Panorama Relax" wieder eröffnet. Es hat sich viel getan seit unserem letzten Besuch vor einem Jahr, viel Gutes ist aber auch gleich geblieben. Von aussen dominiert nun eine nicht ganz weisse Farbe, die Holzelemente sind verschwunden. Auf dem Balkon hat es entsprechend kein Holzgeländer mehr, sondern eine Glasscheibe. Das garantiert ungehinderten Ausblick auf den Reschensee auch für Kinder - und Hunde.
Die Rezeption ist nahezu unverändert, nur ein Laufgitter und ein Schaukler sind erkennbar neu: die Chefin hat ihr Kind bekommen und das will natürlich in den Alltag integriert sein. Ihr Mann sitzt nun öfters am Empfang, manchmal auch ihre Schwester die eigentlich Restaurant-Chefin ist. Dort ist sie aber eigentlich nicht mehr anzutreffen und auch die Senior-Chefs sind kaum mehr zu sehen. Vermutlich haben sich diese endgültig aus dem Geschäft zurückgezogen und wohnen in einer tollen Wohnung im Dorf. Mit der Familiengründung ist der Platz wohl definitiv zu eng geworden für alle hier im Hotel.
Im ganzen Erdgeschoss ist ziemlich alles beim Alten geblieben. Es gibt immer noch die kleine Bar an der sich auch Einheimische für ein Bier treffen, ein Fumoir, die vielen Handwerker zu Mittag, den Esssaal mit dem bekannten Büffett und dem Mehrgänge-Abendessen sowie den familiären Charakter: die Gastgeber sieht man jeden Tag beim Morgenessen oder zu einem Nachmittagskaffee zusammensitzen - dort, wo auch Hotelgäste Zutritt haben.
Die Zimmer sind fantastisch geworden: gross, mit tollem Badezimmer und wirklich guten Betten. Viele kleine durchdachte Details stellen dem Architekten ein gutes Zeugnis aus, da versteht einer sein Handwerk - und die Menschen.
Phänomenal ist der Wellnessbereich geworden. Hallenbad und Fitnessraum gab es schon. Aus der bisherigen Saunalandschaft ist ein Textilbereich für Familien geworden. Daran angrenzend folgen der Beautybereich, die Ruhezone mit Saft- und Teebar (Blick auf den See aus den bequemen Lederliegen inklusive) und die Nacktzone mit finnischer Sauna, Biosauna sowie Dampfbad. Aus den beiden Daunenjacke übrigens ebenfalls mit Panoramablick auf Berge und See.
Fazit: höherer Preis, aber auch viel mehr Leistung - trotzdem immer noch familiär und überhaupt nicht snoby....

Dienstag, 16. Oktober 2018

Touristen, Baustellen und PostAutos

Ja, genau das haben wir in Glurns angetroffen. Touristen hatte es nicht mehr viele, aber sowohl in Glurns wie auch in Schluderns tragen sie in Gruppen auf. Es hat auch sehr wenig Betrieb hier in Reschen, trotzdem war der Speisesaal gestern Abend gut gefüllt. Das ist nicht unangenehm, eine genug grosse Anzahl Gäste garantiert ein abwechslungsreiches Büffett. Und da kennt die italienisch-österreichische Küche doch einige feine Sachen. Aber der Reihe nach....
Ein guter Tag beginnt mit einem feinen Frühstück. So war das heute auch bei uns und damit es noch besser schmeckte, führten wir vorher noch die Hunde aus. Um 10 Uhr fuhren wir ab Richtung Süden und auch etwas der Wärme entgegen. In Glurns wanderten wir dem Etschufer entlang und kehrten dann über die Felder mit zahlreichen Obstplantagen in das Städtchen zurück. Bei der Etschbrücke wurde es dann etwas eng, weil genau an der engsten Stelle eine Baustelle mit wechselseitiger Verkehrsführung installiert war. Mindestens vier Postautos sahen wir bei unserem Besuch durch dieses Nadelöhr zirkeln. An der engsten Stelle wäre zu Fuss gehen schneller gewesen.
Wir haben uns dann etwas zu Trinken gegönnt und konnten dabei zusehen, wie es im anfangs ruhigen Strassencafé immer voller wurde. Die meisten waren Touristen, ein Grossteil aus der Schweiz und wir alle genossen die Strahlen der Herbstsonne.
Weiter ging es anschliessend nach Schluderns und dort zuerst rauf zur Churburg. Auch das tolle Beizli beim Dorfladen gab's noch - und für uns dann etwas Feines zu Mittag. Nicht zu viel - das Abendessen war ja schon bestellt.

Montag, 15. Oktober 2018

Herbstflaute?

Drei Wochen später als im letzten Jahr sind wir heute nach Reschen gereist. Die Langzeit-Erwartung war vorsichtig, wir hatten damit gerechnet, dass es kühl, unbeständig und vielleicht sogar mal am Morgen verschneit sein würde. Vor einer Woche zeichnete sich wesentlich schöneres und wärmeres Wetter ab. Und heute? In Maienfeld hatten wir auf unserem Spaziergang am Rhein 22°. Und die ganze Woche ist trockenes Wetter mit ansehnlich Sonne prognostiziert.
Verkehr? Problemlos. Kurven? In ganz Graubünden immer noch in rauhen Mengen vorhanden. Vereinatunnel? Wenn man 13:50 aufkreuzt und der Zug 13:50 abfährt, dann steht man in der ersten Reihe - für den Zug um 14:20. Spielte aber keine grosse Rolle, kurz vor Vier hatten wir vor dem Hotel geparkt. Einchecken ging schnell, das Hotel kannten wir bereits und darum waren wir schnell mit Sack und
Pack sowie den Hunden in unserem tollen Zimmer. Das ist wirklich schön geworden und dass die Preise höher sind als im letzten Jahr, das war zu erwarten. Platz ohne Ende, die Dusche ist so tief, dass es weder Duschwand noch Vorhang braucht - soweit kann das Wasser gar nicht spritzen. Kommt hinzu: wir sind zuoberst im 4. Stock - mehr Aussicht geht hier gar nicht.
Aber wie viele Gäste hat es denn nun? Skisaison ist ja noch nicht und da es Ende September hier ziemlich flau war, hatten wir sehr wenig Gäste erwartet. Man kann sich täuschen... Gut besuchtes Restaurant beim Abendessen, das Essen noch einen Tick raffinierter als im letzten Jahr...bis jetzt stimmt das für uns

Freitag, 3. August 2018

Home sweet home

Die Hitzewarnungen haben uns veranlasst, die Zelte früher als geplant abzubrechen. Das fiel uns leicht, weil wir gar keines aufgestellt hatten. Spass beiseite, gestern war es heiss aber angenehm windig, heute sollte es noch zwei bis drei Grad zulegen. Ich vermutete, dass der Wind abstellen würde. Unser Gedanke: zu Hause in der kühlen Wohnung lässt sich das besser aushalten. Wir haben deshalb am Donnerstagabend unsere Rechnung beglichen. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass wir es mit einem Campingplatz zu tun hatten, der auch in der Hochsaison viele Spontanübernachtungen kennt. Plätze die im Juli/August nur Reservationen von Samstag bis Samstag akzeptieren, hätten uns diese 7. Nacht nicht anstandslos von der Rechnung abgezogen. Toll - keine Selbstverständlichkeit.
Um 10 waren wir also schon auf dem Rückweg. Staufrei cruisten wir durch den Jura, im Kühlschrank noch drei Figues aus der bestens bekannten Bäckerei. Im Domizil des Wohnmobils angekommen, gab es dann noch eine kleine Putzorgie - die Birkenteilchen liessen ein letztes Mal grüssen. Die Abwaschmaschine spült nun noch das letzte Geschirr, die Waschmaschine verschwitzte Wäsche. Nun noch ein Wochenende und dann klopft der Alltag wieder an die Tür.

Donnerstag, 2. August 2018

Ogons

Zwei Sachen begegnen uns immer wieder, wenn wir die Umgebung erkunden. Die eine ist kurvig, mal schmaler und mal breiter, wichtig für die hiesigen Bauern und heisst fast wie die Zwiebel auf Französisch. Die andere weist nur wenige Kurven mit grossen Räumen auf, ist meist geräuschlos nur ab und zu laut, freut die Bauern wenig bis gar nicht und sieht wie ein Fremdkörper aus. Der Ognon fliesst durch zahlreiche Ortschaften der Gegend. In Villersexel wo der Intermarché steht, kann man Kanus mieten. Diese fahren dann durch Esprels an der tollen Bäckerei vorbei, durch die drei Seen des Campingplatzes und in Bonnal kann man die Kanus wieder abgeben. Der Fluss fliesst dann träge weiter, beispielsweise nach Montbozon wo wir heute mit den Hunden geplanscht haben. Zuvor waren wir in einem Waldstück und haben etwas Wild aufgescheucht - Skipper fand das natürlich toll....
Die andere Sache ist die Bahnlinie, der man auch immer wieder begegnet. Eine Schlange aus Eisen, Steinen und Beton, mal eingegraben in die sanften Hügel, mal aufgesteltzt. In jedem Fall eine auffällige Veränderung der Landschaft - sollte man sich einfach bewusst sein, wenn man nach immer schnelleren Zugverbindungen verlangt. Nicht nur die neu gebauten Bahnstrecken verschlingen Kulturland, auch die immer öfter ausserhalb der Städte liegenden TGV-Bahnhöfe brauchen Land - für den Bahnhof, für die Parkplätze und für die Zufahrtsstrassen. In dieser wunderschönen Landschaft wirkt das Trassee schon recht störend, aber immerhin wurde das alte Zugsgleis zu einem weitläufigen Veloweg umgebaut.

Mittwoch, 1. August 2018

1. August

Es ist zwar noch nicht dunkel, aber eines lässt sich bereits sagen: es ist ruhig hier, kein Geknalle, kein Feuerwerk. Es ist heute auch eine Spur weniger warm und zwei Spuren angenehmer. Der Tag hat zwar mit knapp 20° begonnen, dann haben sich aber immer wieder ein paar Wolken eingemischt. Kurze Zeit hat es sogar nach einem Gewitter ausgesehen, leider in Windrichtung also hat der Wind das von uns weggetrieben. Die dunklen Wolken lagen allerdings auch genau in Richtung Lure wo wir heute hinwollten. Warum gerade Lure? Ganz einfach, in Wikipedia steht "fast vollständig von Wald umgeben" - Wald? Genau was wir suchen, genau was wir brauchen. Die Recherche in den Online-Karten hat uns allerdings schon mehrmals Wege angezeigt, die nicht wirklich welche waren - oder dann waren sie abgesperrt. Wir waren also nur vorsichtig optimistisch...
Lure zu finden war nicht schwer, den Weg in den Wald hingegen sehr. Irgendwann waren wir auf der richtigen Strasse, aber in der falschen Richtung. Glücklicherweise befanden wir uns dadurch aber einfach verkehrt herum auf iener Strecke, die wir andersrum hatten fahren wollen. Passte!
Gefunden haben wir dann mehrere Weg-Kandidaten, angehalten haben wir an einer Kreuzung - da gab es links und rechts einen Waldweg. Zur Not kann man auch aus zwei halben Sachen etwas Ganzes machen. Wir wählten einen der beiden Wege der Nase nach aus und dieser entpuppte sich als gemütlicher Pfad, breit, nahezu flach, fast ausnahmslos schattig. Die grauen Wolken hatten wir offenbar eingeholt, es tropfte in den ersten Minuten erfrischend auf uns runter. Als wir schon umdrehen wollten, meinte ich: lass uns noch rasch um die Ecke schauen. Um die Ecke war es sonnig und nach 50 Metern zeigte sich ein wunderbarer See mit vielen Seerosen - herrlich.
Wieder beim Wohnmobil angekommen, stellten wir freudig fest: es windete angenehm durch den Park. Warm war es trotzdem und geschwitzt haben wir auch - aber es war viel besser als gestern. Bloss löste der starke Wind auch Tausende kleinster Teile von den Birken und die landeten überall: im Trinkbecher, auf den Sitzen des Wohnmobils, auf dem Grill, dem Teppich, dem Hund und dem Menschen. Ganz toll, wenn man schon etwas geschwitzt hatte - dann klebte das Ganze wie eine Panade. Aber man kann nicht alles haben; jetzt hat der Wind nachgelassen, die Birkenteile fliegen nicht mehr durch die Luft, das Wohnmobil ist notdürftig gesaugt. Dafür ist es wieder recht tüppig geworden. Ob es für eine Tropennacht reicht, wird sich noch weisen....

Unser Campingplatz

Wenn wir einen Campingplatz reservieren, dann schauen wir uns diesen vorher genau an. Zuerst mal muss man den Platz finden in jener Gegend, wo man gerne hinfahren möchte. Hierbei hilft einerseits das Internet mit der Google-Suche, wobei man nicht immer gleich erfolgreich ist - kommt wie immer auf die verwendeten Suchbegriffe an. Ebenfalls bei der Suche hilft Maps wo wir uns gerne eine Region aussuchen, um dann in diesem Gebiet nach dem Begriff "Camping" zu suchen. Danach kann man anhand persönlicher Kriterien gut gelegene Plätze im wahrsten Sinn unter die Lupe nehmen. Hat es ein Gewässer in der Nähe? Ein kleines Dorf, eine grosse Stadt oder rein gar nichts? Sieht der Campingplatz schattig oder sonnig aus? Hat es eine angrenzende Autobahn, eine Bahnlinie oder einen Flugplatz? Wobei Letzteres in meinem Fall eher positiv zu werten wäre....
Haben wir dann einen Kandidaten gefunden, lassen wir mal den Routenplaner rechnen. Wie weit, wie viel Fahrzeit, welche Topografie sind hier die Fragen, und gerne schaue ich mich kurz vor dem Zielort noch nach einem grossen Supermarkt um. Perfekt ist in der Regel kein Platz, auch oder schon ganz nicht auf der eigenen Website. Im Fall von Val de Bonnal stimmte aber auf dem Papier, äh.. Biidschirm vieles: am Rande eines kleinen Dorfes, zwei Ortschaften weiter ein grosser Intermarché, in der Umgebung zahlreiche Wäldchen und Gewässer, auf dem Campingplatz ein Laden, eine Bar und ein kleiner Imbiss, dazu quasi nebenan ein Restaurant welches aber nicht zum Campingplatz gehört.
Die Wirklichkeit? Mal sehen.... Ganz nett sind die Security-Leute welche ab etwa 19:00 beim Eingang stehen und die äussere Barriere bedienen. Die sprechen uns immer an und sind meist erstaunt, eine Antwort auf Französisch zu bekommen. Der erste hat dann auch prompt gefragt, ob wir Schweizer wären... Imbiss und Bar haben wir bislang links liegen lassen (oder rechts, beim Rausgehen). Der Laden ist einigermassen gut ausgestattet und man kennt spätestens nach dem ersten Morgen das ganze Sortiment. Heute begann die Schlange schon direkt am Eingang, nach 9 Minuten war man beim Brot, nach 25 wieder draussen. Der Laden ist schlicht und einfach schlecht organisiert: Brot holt man sich aus dem Gestell und trägt es durch den ganzen Laden. Kleingebäck kann man in ein Körbchen legen und so zur Kasse tragen - wenn man am Eingang ein Körbchen mitgenommen hat. Gemüse trägt man in ähnlichen Körbchen zur Kasse. An dieser einen Kasse wird dann das Brot eingepackt, das Gemüse gewogen und ebenfalls eingepackt. Kassiert werden muss auch noch, durch dieselbe Person versteht sich. Kein Wunder geht das nicht schneller vorwärts...
Morgen geht's ab zum Bäcker im Nachbardorf. Dort waren wir schon mal am Sonntag und dort hatte es auch eine Schlange: 5 Personen. Und die Produkte waren einfach nur fein.
Ach ja, die Gewässer....es hat drei grosse Seen die vom Campingplatz direkt erreichbar sind (aber nicht dazugehören). Zwei gehören den Fischern, Hunde haben keinen Zutritt zu den Seen. Im Fluss baden geht für die Hunde, Menschen haben Badeverbot. Man sollte also nicht aus dem Kanu rausfallen.... Flüsse hat es, aber meist kommt man gar nicht ran: entweder führt kein Weg hin, oder es hat einen Zaun, oder das Ufer ist total verwildert. Wir haben mit dem Auto die Gegend etwas erkundet, schön, aber für diese Hitze sind die meisten Wege zu sonnig. Frühjahr oder Herbst würde das perfekt passen.

Montag, 30. Juli 2018

Party

Der Laden ist am Abend bis halb Acht geöffnet, die Reception bis um Neun, Food gibt's in der Snack-Bar bis Zehn und Glacé bis halb Elf. Der Pool schliesst um Acht - jedenfalls gestern und vorgestern. Heute geht es um halb Neun plötzlich los mit lauter Musik für Kinder, in schönstem Niederländisch. Wir brauchten ein paar Minuten um festzustellen, dass dies vom Pool her kam. Nach ein paar Tanzeinlagen durch das Personal wurde der Pool regelrecht gestürmt - es hatte fast mehr Leute als am Tag. Ach ja, der Pool ist übrigens in Sicht- (und Hör-)Weite von unserem Platz, gleich neben dem Sanitärhaus. Stand jetzt 22:15: Reggae-Musik vom Feinsten und aus dem letzten Jahrtausend (z.B. Bob Marley).
Let's Party! - Ein Grund mehr, später Schlafen zu gehen...

Hello Africa

Morgens um 7 zeigte unser Thermometer 16,5° draussen und 18,5° im Wohnmobil - passt soweit. Nur muss man wissen, dass das mit komplett geöffneten Fenstern erreicht worden ist und wir kurz vor Mitternacht 23° drinnen und 22° draussen hatten. Geht auch in Ordnung, aber viel früher kann man im Moment gar nicht zu Bett gehen. Und nun erzählen uns die Wetterpropheten im Radio, dass Deutschland in den nächsten Tagen von einer Hitzewelle heimgesucht werden soll. Warme Luft aus Nordafrika macht sich auf den Weg nach Deutschland und die muss ja eigentlich auch hier vorbei. Stellen wir uns also darauf ein, es wird noch heisser (aktuell 32,5° innen wie aussen).
Der Morgenspaziergang war kein Problem, Morgens um Acht ist die Welt noch in Ordnung. Dann haben wir heute nach dem Morgenessen mit dem Auto die Gegend etwas erkundet - auch da lag noch ein Spaziergang im Schatten drin. Die Zeit von Mittag bis zum Abendspaziergang war dann allerdings zu lang um wie tote Fliegen rumzuliegen. Wir haben es gerade mal über die Brücke zur Landestelle für Kanus geschafft. Dort konnten die Hunde baden und der Weg auf dem warmen Asphalt war nicht allzu weit.
Jetzt harren wir der Dinge die da noch kommen und machen schon mal den Wasserschlauch parat...

Sonntag, 29. Juli 2018

Camping-Alltag

Hier in Bonnal ist es auch in der Hochsaison möglich, an jedem Tag der Woche mit Reservation anzureisen und ab 4 Übernachtungen ist man dabei. Andernorts gibt es im Juli/August nur Reservationen von Samstag bis Samstag. Natürlich reisen auch hier viele Camper am Samstag an und fahren am Samstag wieder heim. Aber es gibt auch an einem Sonntag wie heute einiges zu sehen. Zum Beispiel unsere Nachbarn, die heute den ganzen Zeltklappanhänger ab- und ein stattliches Zelt aufgebaut haben. Der letzte Urlaubstag wird für den Wechsel investiert, Morgen geht's vermutlich früh nordwärts Richtung Niederlande. Oder die Landsleute gleich gegenüber von besagten Nachbarn. Die stellten ihren Wohnwagen rückwärts perfekt in die Ecke, nahezu bündig mit einem Busch am Heck. Wir fragten uns schon, ob die wirklich hinter dem Wohnwagen ein- und aussteigen wollten (weil sich die Türe eigentlich zum Parzellenrand öffnete). Dann wurde erstmal abgekuppelt, diskutiert und anschliessend der Wohnwagen mit Schmackes um 180 Grad um die eigene Achse gewendet. Nur mit Glück blieb da alles heil. Dafür ging's nachher schnell: das Bugrad wurde nicht angeführt (darum steht das Gefährt deutlich nach hinten abfallend), die Kabelrolle wurde nur teilweise abgerollt (was man immer komplett machen sollte, weil sich sonst das Kabel erhitzen kann - Brandgefahr).
Wir haben es gemütlich angehen lassen. Ein Spaziergang an einem der zahlreichen Seen (wobei der See und der Weg darum hinter Zaun und Tor abgesperrt waren und wir auf abgemähten Wiesen herumspazierten), dann ein Grosseinkauf im Supermarkt (wo am Sonntag die Fischtheke ebenso zu ist wie jene für Fleisch- und Wurstwaren), ein Besuch in der Bäckerei (gefährlich! Gutes Brot, Speckbrötli, die alten bekannten "Figues" - eine französische Verwandte der.Schwedentorte) und dann ein feines Zmorge vor dem Wohnmobil. Für die Unterhaltung haben ja bereits andere gesorgt.

Der Lauf der Sonne

Eine der wichtigsten Fragen beim Betreten eines unbekannten Campingplatzes: wo ist Süden. Zum einen wegen des Laufs der Sonne; im Sommer stellt man gerne mit maximaler Beschattung auf, im Frühjahr stehen Themen wie Morgen- und Abendsonne im Fokus. Zum andern braucht die Sat-Schüssel freie Sicht nach Süden, genauer gesagt auf den Bereich zwischen 13 und 19 Grad Ost. Bäume sind zwar kein definitiver Killer, aber was bei schönem Wetter noch funktioniert, versagt dann bei Regen schon mal. Regen ist allerdings in letzter Zeit enorm selten geworden....
Die Südrichtung lässt sich relativ einfach bestimmen: dort steht die Sonne ziemlich genau am Mittag, mit Sommerzeit also um 13 Uhr. Blöd, wenn es wie gestern bewölkt ist. Keine Sonne auch nur zu erahnen, Süden musste also mit anderen Mitteln erkannt werden. Dass man sich oft, aber nicht immer auf sein Gefühl verlassen kann, haben wir bereits gelernt. Immer eine Hilfe ist dafür Google Kalender - dort sieht man die eigene Position und die Nord-Süd-Ausrichtung. Aufgrund des fehlenden Sonnenlichts mussten wir natürlich auch den Schattenwurf erahnen - und heute zeigte sich, dass wir das gar nicht so schlecht gemacht haben. Die Morgendliche blinzelt lange unaufdringlich durch hohe Bäume, ab in ungefähr 12 ist der grösste Teil der Parzelle an der Sonne (aber eben nicht alles) und ab halb Zwei legt sich der nächste Schatten auf das Wohnmobil.
Komisch nur, dass unsere Hunde immer mal wieder an die Sonne liegen...

Samstag, 28. Juli 2018

Mitten im Nirgendwo

Von Jahren fragte einmal ein Kollege in einem Restaurant nach der Toilette. Die Antwort war etwas wenig hilfreich: "wenn Sie jetzt hier zur Tür rausgehen, nach links der Strasse folgen, unter der Unterführung durch bis zum Bahnhof..dann sind sie falsch". Ungefähr so fühlt sich das hier an. Wir sind zuerst nach Biel gefahren, dann den Jura hoch Richtung Moutier, Delémont, Porrentruy durch eine verlassene Landschaft auf einer gut ausgebauten Strasse. Emmental hätte auch gepasst aufgrund der vielen Löcher hier - nach dem Tunnel ist vor dem Tunnel lautete die Devise der Strassenbauer, und dazwischen hatte immer noch ein DAB-Funkloch Platz. Also war Musik ab Konserve abgesagt, in meinem Fall von einem klitzekleinen USB-Stick der schon längere Zeit im Wohnmobil-Radio eingesteckt war. Nicht alt, aber schon fast etwas nostalgisch was da aus dem Lautsprecher klang.
Dann tauchte aus dem Nichts plötzlich der französische Zoll auf - und war ebenso schnell wieder im Rückspiegel verschwunden. Was blieb, waren die leeren Strassen. Durch kleinere und grössere Ortschaften gelangten wir schliesslich an unser Ziel: Bonnal. Die stolze Einwohnerzahl von 22 täuscht etwas darüber hinweg - aber hier ist eigentlich gar nichts. Gut, eine Handvoll Häuser hat es schon, und drei ansehnliche Seen, ein Restaurant und natürlich einen Campingplatz. Auf diesem hat es im Moment eine Vielzahl der Bewohner von Bonnal. Die Gäste kommen aus Frankreich, Belgien, Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und aus der Schweiz. Es gibt einen kleinen Laden, eine Bar, ein Snack-Restaurant und - wow - einen Spielsalon. Die ganze Infrastruktur ist auf Familien ausgerichtet, die kommen um zu bleiben. Es hat den Badesee mit Strand und eine tolle Poollandschaft. Man kann am Morgen frische Brötchen holen, den Tag über (Sonnen-)Baden, am Abend einen Drink in der Bar bestellen und eine Portion Pommes dazu. Wer das nicht will, der sitzt ins Auto und erkundet den französischen Jura.
Nur eines kann man hier nicht allzu gut: kommunizieren mit dem Handy. Es hat zwar Netz, aber vermutlich zu viele Netzspieler. Ging am Nachmittag noch etwas, ist jetzt tote Hose. Ich werde mir also noch Randzeiten suchen müssen, um meine Blogeinträge in die weite Welt hinaus zu kommunizieren. Geduld ist angesagt.

Freitag, 22. Juni 2018

Der Platz wird gestürmt

Zuerst fing es ganz harmlos an: jö, ein Wohnmobil. Der ist ein wenig komisch auf die Parzelle gefahren, darum ist es mir auch aufgefallen. Leider war ich dann zu langsam, um noch einen Blick auf die Front zu werfen. Denn von hinten sah ich, dass es ebenfalls ein Sunlight war - die Modellierung steht dann jeweils vorne. Habe ich dann später noch nachgeholt und bin kurz mal einen beabsichtigten Umweg gefahren: es war ein T66, das gleiche Modell welches auch wir haben.
Kurz darauf kommt nochmal ein gleiches Modell, diesmal auf meiner anderen Seite (und darum von vorne sichtbar und klar erkennbar: T66). Auch dieses Modell war nigelnagelneu. Die beiden älteren Leuten waren noch etwas unbeholfen beim Aufstellen, was ebenfalls dafür sprach, dass das Teil neu ist. Gut Ding will Weile haben - nach zwei Stunden sah das schon recht gut aus, geht doch.
Dann ging es Schlag auf Schlag: ein nostalgischer Mini-Wohnwagen, ein alter VW-Bus, ein teures Carthago-Wohnmobil, ein Bürstner Wohnwagen - Berner, und zum Schluss ein Glücksmobil. Kein Scherz, das Ding ist tatsächlich so angeschrieben. Und interessanterweise ist auch hier wieder Sunlight beteiligt.
Tsja ,das Wochenende naht, der Campingplatz füllt sich. Ich gehe Morgen nach Hause...

Lass Bilder sprechen

Zwei Entwerter - einer pro Land
Public Viewing => Rudelgucken 
Wie wahr....
Hello again

Konstanz

Der heutige Tag mit schönem Wetter aber kühleren Temperaturen schrieh geradezu nach einem Ausflug nach Konstanz. Meine Hoffnung war, dass am Morgen noch nicht allzu viele Einkaufstouristen die Stadt überfallen - weniger Hindernisse in den Strassen und bessere Sicht auf die schönen Ecken der Stadt. Mit langen Hosen, guten Schuhen und einem Hoodie stand ich um 08:55 beim Schwimmbad und wartete auf den Bus 902. Mittlerweile bin ich schon fast Spezialist auf dieser Verbindung, kenne die Abfahrtszeiten hier und in Konstanz auswendig. Am Bärenplatz stieg ich um auf die Linie 908 und um 09:15 war ich am Ziel. Diesmal konnte ich den Weg welchen der Bus über die Grenze nimmt etwas genauer beobachten - ich sass ganz vorne. Zuerst ging's die Einkaufsstrasse  runter, in gemässigtem Tempo weil hier doch viele Fussgänger und Velofahrer unterwegs sind, mit und ohne Kopf. Dann mündete die Strasse in eine grössere, der Bus fuhr aber im Prinzip weiter geradeaus bis zum geschlossenen Zollamt. Dieses ist nur noch für Fussgänger und Velofahrer offen und komplett unbesetzt. Hier bog der Bus vorher nach rechts ab in eine kleine Strasse für Zweiräder - und unseren Bus. Dann ging es kurz darauf wieder links, dann rechts - ein Klick auf einen Knopf, die Poller verschwanden in der Strasse - und schon waren wir in der "Universitätsstadt Konstanz".
Mein erstes Ziel war "Chez Leon". Ich hatte die Stadt am Vorabend etwas "gemapst" und "ergooglet" und dabei war mir dieses Restaurant mit französischer Speisekarte aufgefallen. Ich setzte mich an die Hausfront da es noch etwas kühl war. Die Sonne setzte sich dann aber ziemlich rasch gegen die Wolken durch und der Hoodie landete im Rucksack. Ich bestellte mir das petit déjeuner du pêcheur und wurde kurz darauf vom Zeppelin gegrüsst - einmal mehr. Das Frühstück gibt's weiter unten übrigens als Bild, kostet alles zusammen €12.20.
Die lieben Schweizer hier in Konstanz sind wahrlich eine Plage, zumindest einige von ihnen. Da steht schon mal ein Fahrzeug mit ZH-Kennzeichen dort, wo andere eigentlich durchfahren. Oder vor dem Bahnhof einmal TG in einem Halteverbot. Das war übrigens vor Kurzem ein Thema in "wer weiss denn sowas" und darum weiss ich: nach drei Minuten hört die Toleranz auf und steigt der Fahrer aus, hat er automatisch verloren. Ich war richtig erleichtert als ich sah, dass die Behörden dieses Problem aktiv bekämpfen - mit Knöllchen. Vom Leon aus hatte ich freien Blick auf das Parkhaus am Fischmarkt. Eines vorweg: es kamen auch Autos mit deutschen Schildern vorbei. Dann sah ich noch einen Niederländer, zwei Fahrzeuge mit SG, ein paar TGs und viele, wirklich viele ZHs. Dazu waren einige offenbar nicht in der Lage, das Tempo sinnvoll anzupassen. Die Zufahrt führt wirklich mitten in den Kuchen und an Spitzenzeiten wird es hier wimmeln von Fussgängern und Velofahrern. Kein Wunder sind die Konstanzer nicht alle gut auf uns zu sprechen...
Die Stadt selber ist ein Bijoux, da kann man durchgehen wo man will. Viele engere und breitere Strassen, einige Kirchen und Häuser mit spezieller Vergangenheit, unzählige Geschäfte - darunter einige spezielle Namen: Schwarze Katz und Blauer Engel (Bar/Café), Blässhuhn (Geschenke), Find me und Cheers (Bar/Café), Bauchgefühl und Massnahme (Kleider, letzteres nach Mass), Gutes Gefühl (Schuhe), Hexenküche, Tolle Knolle und Pfannkuchen (sollte wohl klar sein). Mich hat es in den Laden von Tee Gschwendener verschlagen, auch das sollte leicht zu Erraten sein. Die Bedienung dort war sensationell freundlich, mit zwei Mustern und einem Gratis-Messlöffel(und fünf gekauften Teesorten) ging ich raus und machte mich auf den Weg nach Hause. Hunger hatte ich leider noch keinen - sonst hätte ich mir für €7.90 noch einen Salat und eine Pizza gegönnt - nicht über die Strasse, sondern in einer einladenden Pizzeria.