Mittwoch, 30. September 2015

Stürmische Zeiten

Wie hatte es der Wetterfrosch auf SRF am Abend ausgedrückt: "in einzelnen Kantonen haben die Herbstferien bereits begonnen; wer nun aber im Mittelmeerraum Wärme sucht, könnte enttäuscht werden: mehrere kleine Tiefdruckgebiete sorgen dort für Niederschlag". Wie wahr....

Es fing gestern Morgen noch ganz passabel an, der Spaziergang am Strand war zwar windig, aber trocken bis auf die letzten Meter. Wir hatten wohlweislich bereits vor dem Laufen die Seitenwände montiert, so bleibt auch der Platz unter der Markise jeweils einigermassen trocken (solange das Wasser von oben kommt).  Morgenessen gab es also noch vor dem Wohnmobil, dann war aber Schluss mit lustig, der Regen lotste uns ins Innere. Die nächste Regenpause kam schon bald und wir erledigten den Abwasch, zeitweise sogar bei Sonnenschein. Der Regen kam aber zurück und zwar genau beim Zurücklaufen zur Parzelle. Zum Glück kennen wir das ja bereits, das Geschirr war abgedeckt und blieb somit trocken. Ätsch!
Im Gegenzug schickte uns dann Petrus den ganzen Tag Regen, Windböen und zweimal sogar leichten Hagel - manchmal auch alles kombiniert und gewürzt durch vereinzeltes Donnergrollen. Satellitenempfang wurde zeitweise unmöglich, mal hatte es zuviel Wind (was die Schüssel zum Schwanken brachte), mal waren die Empfänger einfach zu nass (die Regentropfen stören dann eben auch gewaltig das Signal). Nicht dass es uns langweilig geworden wäre.... und sowieso versteht man im Wohnmobil so gut wie gar nichts mehr vom Fernseher, wenn es richtig stark regnet. Sei's drum, gegen halb sechs Uhr liess der Regen nach und der Wind... na ja ging so. Wir mussten mal raus mit den Hunden.

Zuerst mal stapften wir die Wasserkanäle Richtung Ausgang. Am Fuss bei mir die besten Schuhe für solches Wetter: Plastik-Clogs! Man sollte dann einfach nicht über die nassen Parzellen laufen, sonst nähert man sich plötzlich unfreiwilig einem spontanen Spagat. Diese Schuhe haben sozusagen kein Profil und haften auf feuchtem Rasen fast gar nicht.
Vor dem Campingplatz kam dann der Canale Grande, die Strasse war verschwunden und hatte einem Fluss Platz gemacht. Ungefähr Knöcheltiefe hatte das Wasser, uns schien die nebenan liegende Wiese besser zum Laufen (schliesslich standen dort auch schon Autos drauf, früher, als es noch trocken war). Zu Beginn ging das alles ganz gut, die Hunde bewegten sich absolut normal auf der Wiese vorwärts. Aber ich bin ja bekanntlich nur auf zwei Beinen unterwegs und doch einiges schwerer als ein Hund. Nach ein paar Schritten wurden diese immer schwerer, ich wurde langsamer und irgendwann blieb mein erster Schuh stecken, beim Rausziehen gab ich logischerweise alles Gewicht auf den anderen Fuss - und diesen Schuh konnte ich anschliessend ausgraben. Die Wiese hatte meinen Clog verschluckt! Wir wechselten also wieder von Fango zu Kneipp, zurück auf die Strasse - kamen aber nicht bis ganz ans Meer. Irgendwann war es absehbar, dass dort vorne alles unter Wasser stand, also zurück ins Camp.

Auf die Nacht hin wurde es tatsächlich trocken, der Regen machte Pause und der Wind hielt die Stellung. Gekocht haben wir im Wohnmobil ein feines Pilzrisotto und raus gingen wir nur, wenn es sein musste. Leider habe ich keine Bilder von Klein-Venedig, da war es mir dann doch zu nass um mein Handy mitzunehmen. Bleibt noch nachzutragen, dass die Seitenwände nichts nützen, wenn das Wasser von unten kommt - es wird dann einfach alles überflutet. Und zum Schluss noch dies: offenbar war auch irgendwo die Strasse Richtung Dorf gesperrt, Wegfahren wäre also gar nicht möglich gewesen (hierher Fahren auch nicht, das will im Moment aber wohl auch keiner).

Dienstag, 29. September 2015

Vollmond und Wetterwechsel

Morgens um vier war die Nacht noch in Ordnung - der Vollmond schien hell und klar. Morgens um fünf war dann die totale Mondfinsternis, und wenn man sich die Bilder so anschaut, dann kann man verstehen, dass ein solcher Mond früher die wildesten Fantasien angeregt hat. Wenn ich heute rausschaue - wir sitzen nämlich gerade im Wohnmobil - stelle ich fest, dass der Blutmond einen Wetterwechsel angekündigt hat: es regnet, in der Ferne blitzt und donnert es, und das Entscheidende sind die Temperaturen: 18,7° im Wohnmobil (wo es jetzt sicher wärmer wird wo wir alle drinnen sind), 16,2° draussen (wo die Heizung heute offenbar streikt).

Nun, man kann nicht nur schönes Wetter haben wenn man in den Ferien ist. Es ist ja immer jemand in den Ferien und das fast überall - wäre es dort immerzu schön, wären weite Landstriche Wüste, staubtrocken und somit auch bald mal unbewohnt. Nun muss das Abwaschgeschirr noch etwas warten (was ja eigentlich ein Witz ist, weil das Geschirr ohnehin nass werden soll - ich aber nicht und das trockene Geschirr muss ja auch irgendwie zurück zum Wohnmobil).

Abendessen gestern war mal wieder ausgezeichnet und die Teigwaren mit Poulet und Gemüse angebraten fast noch besser als am Vortag. Lag vielleicht am Speck den wir zum Anbraten verwendet hatten; der war noch übrig von den Partyfilet-Stücken die es dazu gab, da passen Specktranchen und Filetstücke anzahlmässig ja nie zusammen. Jedenfalls war es superlecker und wir konnten dann mit vollem Bauch unseren Serienmontag am TV geniessen. Sonst läuft der Fernseher ja fast nie, aber der Montag ist fest eingeplant.
Im Moment lichten sich die Reihen auf dem Campingplatz. Jeden Tag verlassen einige Gespanne und Wohnmobile den Platz, und nur wenige reisen im Gegenzug an. Wir können nicht behaupten, dass uns das stört, obwohl es doch sehr gut geht mit unseren Hunden, trotz der vielen Artgenossen auf dem Platz. Ebenfalls gestern angereist ist der Aargauer mit dem umgebauten PostAuto, den wir eigentlich in jedem Jahr im Herbst hier unten angetroffen haben. Ohnehin hat es hier sehr viele Dauergäste und nur wenig Camper die man "noch nie gesehen hat". Natürlich erinnern wir uns nicht an jeden Gast, aber an viele und diese kennen dann auch jede Menge Leute - fast wie auf Facebook kennt man dann über mehrere Personen irgendwie den ganzen Platz.

Nun warten wir auf eine Regenpause, trauern ein wenig den Temperaturen von gestern nach und hören im Radio: es bleibt schön und warm.... das hat man nun vom Satellitenradio aus der Heimat.

Montag, 28. September 2015

Domingo

Der Sonntag unterschied sich gestern dadurch, dass wir uns ausnahmsweise ein Croissant gegönnt haben. Wobei, gönnen...., so gut war es nun auch wieder nicht. Ich denke, das bleibt hier eine einmalige Sache. Jedenfalls war das gekaufte Brot wieder ausgezeichnet und das Morgenessen damit gerettet. Den Morgen haben wir dann mit Abwaschen, Lesen und Einkaufen verbracht. Richtig gelesen, Einkaufen geht hier auch am Sonntag - auf dem gut besuchten Campingplatz ist der kleine Laden gut bestückt und auch gut besucht. Wasser im 6er-Pack, dazu ein Schnitzer mit Zacken (der sich für Tomaten gut eignet, aber weniger für Zwiebeln und Knoblauch, da die Klinge doch etwas dick ist) und dann hatte ich noch ein paar Crocs gesehen (eigentlich meine Frau). Die letzten hatte ich hier unten gekauft, die dienen jetzt zu Hause als Hausschuhe; die vorletzten stammen aus dem Army-Shop in Lyss und sind immer noch mit dabei, allerdings schon ziemlich ramponiert weil Dylan sie mit Genuss umher trägt und als Spielzeug nutzt. Die nächste Generation war also bereits in meiner Hand, als ich sie nochmals genau anschaute: diese Billigprodukte zeigen natürlich schon gewisse Qualitätsschwankungen, aber diese Schuhe sahen nebeneinander doch sehr unterschiedlich aus. OK, es waren ein linker und ein rechter Schuh, von der gleichen Farbe, aber die Ferse war anders geformt. Und sie waren ja gar nicht gleich lang!? Nochmal nachgeschaut, gleiche Grösse, und dennoch unterschiedlich lang.....?
Die Schuhe hängen jetzt wieder am Ständer, neue gibt's ein anderes Mal, anderswo.

Es war gestern schon eine Spur weniger warm, so 23° und damit war auch ein Spaziergang am Nachmittag möglich. Der Weg ins Naturschutzgebiet führt nach wie vor zuerst der Strasse entlang ins Landesinnere, dann in einem Bogen zurück ans Meer. Da gerade an der Strasse herumgebaut wird, war der Sonntag dafür natürlich prädestiniert, auch wenn es dann mehr Verkehr hat - die Spanier fahren dann eben auch ans Meer.
Es sieht mehr oder weniger alles noch genauso aus wie im letzten Jahr: das Surf-Kite-Pizzeria-Grill-Camp ist immer noch etwas chaotisch und unaufgeräumt, dafür in jedem Jahr etwas mehr an stabilem Gebäude vorhanden; der Gemüsehändler verkauft immer noch ab Feld unter einer Zeltblache (in diesem Jahr unter anderem einen kleinen Feigenbaum mit zwei wunderschönen Feigen....es gibt die zwar hier auch wild, aber ohne diese schònen Früchte); die Trinkstelle am Fluss ist immer noch am gleichen Ort und gut besucht - wir waren nicht die ersten dort; das Partygebäude war auch in diesem Jahr gebucht, vermutlich von einer Hochzeitsgesellschaft "Carles und Elena" (Carles ist übrigens kein Schreibfehler), und am Strand gab es auch diesmal jede Menge Kites. Wir haben uns bloss gefragt, ob die irgendwann mal noch auf's Brett und auf's Wasser kommen - die meisten waren nur trocken am Üben am Strand. Astrid meinte bloss, die wollen doch nur grosse Drachen steigen lassen....

Abendessen gab es dann wieder selber Gekochtes: Penne aus der Wok-Pfanne, mit Pilzen, Peperoni, Zucchetti und Pouletfleisch. Leider von allem etwas zu viel, also gibt es heute nochmals eine Portion - dafür ist das schon gekocht.

Sonntag, 27. September 2015

Paella

Morgenessen hier in Spanien bedeutet bei uns meist eher einen Brunch. Zum einen kommen wir vor zehn Uhr nicht dazu (Spaziergang am Strand, Brot einkaufen, Kaffee kochen, Tisch decken....), zum anderen ist der Tisch reichhaltig gedeckt: Baguette, Kornbrot, Lachs-Philadelphia, Feigen-Nuss-Boursin, Terrinne aus Frankreich, Hartkäse aus der Schweiz, Camembert, Babybel, Serrano-Schinken, harte Salami aus Spanien, Butter, Honig, Feigen-Konfitüre, die unschlagbaren Danone-Joghurts aus Frankreich und dazu einen feinen Nespresso-Kaffee. Das braucht dann schon seine Zeit bis man alles mal probiert hat. Und dann noch der Abwasch, Zeitung lesen, Blog schreiben, etwas faulenzen,.... eh man sich versieht ist schon zwei Uhr nachmittags und man findet sich hungermässig im Niemandsland: bis zum Abendessen dauert es zu lang, zum Mittagessen fehlt der grosse Hunger.

Zum Glück gibt es auch was gegen das kleine Hüngerchen: Grill an, Cervelat ausgepackt, schälen und einschneiden, ein paar Minuten auf den Rost....perfekt! Mag ja vielleicht nicht besonders gesund sein, aber sicher besonders gut. Mehr mag man gar nicht essen bei diesen warmen Temperaturen, schon gar nicht wenn am Abend eine Paella eingeplant ist. Und zwar eine selber gemachte mit frischem Fisch, Crevetten, Tintenfisch, Zwiebeln und Knoblauch (für einmal ohne Muscheln und Poulet). Selbstverständlich muss auch diese Mahlzeit verdient sein mit einem Abendspaziergang. Am Nachmittag liegt keine grosse Runde drinn, weil es so schön warm ist. Und gemäss Wetterprognosen sollten wir das noch etwas geniessen, nächste Woche kühlt es etwas ab und gibt wohl auch etwas Regen.

Samstag, 26. September 2015

Samstag - Wechseltag

Gestern Abend haben wir uns einen Besuch im Restaurant gegönnt. Einmal, weil die im letzten Jahr um einen Gast verpasste Zarzuela auf der Karte stand (der hatte uns die letzte vor der Nase wegbestellt); zum andern, weil wir mal wieder etwas zu Kämpfen hatten beim Aufstellen. Da war mal der Hundezaun, welcher sich partout nicht passend zu einem Eck ausstecken lassen wollte - entsprechend muss dann gebastelt werden, um einen Eingang hinzukriegen. Wir Zweibeiner brauchen ja eigentlich gar keinen, wir können darüber klettern - die Vierbeiner übrigens auch, ein Sprung und der Zaun ist überwunden. Sollen sie aber nicht und darum braucht's den Eingang.
Ja, und da waren dann noch diese vielen Bäume im Weg, was Schatten spendet, lenkt eben auch das Satellitensignal ab. Wir haben einen Standort gefunden, aber es brauchte eben alles seine Zeit, und danach war uns nicht mehr ums Kochen....

Heute Morgen ging's dann ganz früh los, um halb Sieben klopfte und surrte es, Bohrmaschinen schraubten Stützen hoch, Wohnwagen wurden geschoben und gezogen....Samstag ist eben immer noch Wechseltag und die Schranke öffnet um 07:00 - wer weit zu fahren hat, macht sich eben früh auf die Socken. Wir sind dann gegen Acht mit der Sonne aufgestanden, haben das Meer und den Strand genossen und uns dabei auf unser Frühstück gefreut.

Freitag, 25. September 2015

Camping las Palmeras

Gestern noch in Frankreich, heute schon in Spanien. Es ist alles so vertraut hier, die Anreise, der Campingplatz, das Restaurant, der Strand. Und doch ist auch immer wieder etwas anders....

Wir waren zeitig unterwegs, noch vor zehn Uhr mit einem Zmorge im Magen und einem Spaziergang in den Beinen. Die Gastgeber in der Ardèche waren wirklich unschlagbar: äusserst nett, aufmerksam und gleichzeitig zurückhaltend, mit ausgesprochenen Kochkünsten und leider auch auf der Suche nach einem Nachfolger. In Saint Julien de Peyrolas waren wir um zehn Uhr noch überzeugt, dass wir im nächsten Frühjahr wieder hier durchfahren, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Was gibt es zur Fahrt zu sagen? Weniger Verkehr als auch schon, dafür ein wirklich unangenehmer Wind auf französischer Seite fast bis zur Grenze. Dass wir die Autobahngebühr mittels Badge bezahlen, hebt zwar im Moment die Stimmung, aber die Rechnung wartet dann zu Hause auf uns. Immerhin, es funktioniert und wir müssen nun keine Tickets mehr ziehen und keine Kreditkarten mehr in die weit entfernten Zahlterminals mehr stecken. Natürlich war damit an der Grenze Schluss, aber die € 2.70 sind ja nicht mehr der Rede wert.
Auf der Fahrt ans Meer haben wir noch den Kühlschrank "ergänzt" (Fisch, Calamares, Gambas, Salami, Rohschinken, Früchte und natürlich Lachs-Philadelphia). Gegen 15:30 Uhr standen wir dann an der Schranke des Campingplatzes. Und wir waren nicht die einzigen - immerhin waren noch ein paar Plätze frei. Das ist einfach der Wahnsinn, es ist Mitte September und dieser Camingplatz ist mehr oder weniger ausgebucht! Andere Plätze sind zu dieser Zeit mehr oder weniger leer oder bereits geschlossen....

Ich habe dann mal nachgefragt, wie das im April so aussieht - nein, nein, viel ruhiger... aber im nächsten Jahr öffnet der Platz sowieso später, erst am 23.04. - das war's dann mit unserem zweiten Versuch, den las Palmeras mal im Frühjahr zu besuchen. Soll wohl einfach nicht sein...

Donnerstag, 24. September 2015

Mal ufe, mal abe, mal links, mal rächts....

Es war recht frisch gestern, und zwar den ganzen Tag. Ich glaube, dass wir die 20 Grad nicht ganz geknackt haben. Aber sei's drum, die Sonne hat sich oft gezeigt und da wir ohnehin in der Ardèche- Schlucht unterwegs waren, passte das gar nicht so schlecht.
Wir sind also zuerst Richtung Norden, östlich der Ardèche auf breiten, kurvigen Strassen nach Vallon Pont d'Arc gefahren. Unterwegs mussten wir über einen Pass, von dem aus man das Rhonetal wunderbar überblicken konnte. Eine wirklich schöne (und windige) Gegend die wir für einmal nicht nur durchfahren - und das lohnt sich. In Vallon Pont d'Arc gab es einen grossen Parkplatz für ganz viele Wohnmobile, gratis im übrigen und auch ganz gut besucht. Im Städtchen selber war der Tourismus zwar omnipräsent, aber nur wenige Touristen zu sehen. Laden reihte sich an Restaurant, Restaurant an Eisdiele und Eisdiele an Laden. Einiges war schon geschlossen, aber im Sommer ist das hier sicher voller Leben. Auch das kleinste, verwinkelte Gässchen wird für ein Geschäft genutzt. Jetzt ausser Saison dürfen wieder Autos durchfahren - aber das macht kaum einer freiwillig.....

Gestärkt durch eine Glacé ging's dann die Schlucht runter, wobei es manchmal auch recht stark hinauf ging. Dazu war die Strasse eher schmal und kurvig. Überall gab es Aussichtsplattformen und die Aussicht war auch wirklich atemberaubend, allerdings immer die gleiche Schlucht des immer gleichen Flusses.... wir hatten es irgendwann mal gesehen und liessen den einen oder anderen "Balkon" aus.
Zum Abschluss gab's dann noch eine Brücke, einspurig mit Ampel geregelt, Breite 2,70 Meter (macht links und rechts je 20 Zentimeter Luft bei unserem Gefährt).

Kochen wollten wir nicht wirklich, ein Schnitzelbrot stärkte uns auch: Baguette mit feiner, gebratener Pouletbrust, dazu ein Glas Weisswein gekühlt vom Wind vor dem Wohnmobil.... es war gestern wirklich kühl und ich musste mich sogar dazu überwinden, den Fussballmatch am Fernsehen zu schauen - zum Glück, ein echtes Spektakel.

Mittwoch, 23. September 2015

Ardeche

Gestern war es richtig gemütlich. Um 09:00 Uhr - nebenbei gesagt: pünktlich - nach einem grossen Spaziergang mit den Hunden, ging es Richtung Süden. Wir hatten Regen erwartet und waren dann umso erstaunter, dass es auf dem ganzen Weg trocken blieb. Den Kühlschrank hatte ich über Nacht mit Gas laufen lassen, und deshalb war er vorgekühlt für die Reise. Darin ein paar Mitbringsel aus dem heimischen Kühlschrank sowie unser Mittagessen: einen fixfertigen Salat für jeden aus dem Coop.
Die Fahrt war sehr angenehm, auf der Route um Grenoble hat es meist sehr wenig Verkehr und man kommt erst unterhalb von Valence auf die grosse Autobahn in Richtung Süden. Das Bezahlen mit unserem neuen Autobahn- Badge funktioniert gut, wenn man auch wirklich ganz, ganz an die Barriere ranfährt - aber das wissen wir ja jetzt auch. Gleich bei der Ausfahrt Richtung Campingplatz konnten wir dann noch den Kühlschrank füllen und Tanken.

Den Campingplatz selber haben wir perfekt gefunden, Koordinaten sei dank. Er liegt verträumt direkt an der Ardèche und ist wunderschön, nicht mehr ganz neu aber wirklich alles da was man braucht. Ok, die Minigolf-Anlage sieht nicht wirklich einladend aus. Aber darum sind wir auch nicht hierher gekommen. Die vier Camper (heute noch drei) haben Platz ohne Ende und alle mindestens einen Hund. Einziges Hindernis waren die unaufindbaren Besitzer ( um 17:00 Uhr). Wenn sie dann aber da sind, gibt es das volle Programm: Platz, Wasser, Strom, Hunde, Badge für die Schranke, Brot und Pain au chocolat am Morgen und ein Restaurant am Abend. Haben wir natürlich gleich ausprobiert: einen Halben Weisswein, Nudeln mit Jakobsmuscheln an einer Lauchrahmsauce, Riesencrevetten mit Pommes Frites, ein Käseteller zum Dessert und einen Halben Rotwein - alles zusammen für 39€ - und wir waren satt.

Heute wollen wir nun die Ardèche-Schlucht erkunden. So wie das Flussufer hier unten aussieht, sind wir erwartungsvoll gespannt...

Donnerstag, 3. September 2015

Trouble day

Ein guter Plan zeichnet sich dadurch aus, dass er funktioniert. Mein Plan war gut, funktionierte aber dennoch nicht wirklich...

Plan: 09:00 Rückfahrt nach Utzenstorf / 10:00 Ründeli mit Dylan / 11:20 Luftschutzraum-Kontrolle / Mittagessen / zwischen 13:00 und 15:00 Lieferung der neuen Kochfläche / 15:00 Ründeli mit Dylan, dann Rest Aufräumen und Putzen.

Und es kam anders.... Ich war schon eine Viertelstunde früher zu Hause. Dann besorgte ich mir im Keller eine Kiste damit der Kleinkram besser ausgeladen werden kann. Mich traf fast der Schlag, Tücher am Boden vor dem Tiefkühler bedeuten meist nichts Gutes. Und so war es auch: alles war voller Schnee im Kühler, das hiess alles notfallmässig in Kühlbehälter verteilen und subito abtauen. Gesagt getan, abgetaut mit heissem Wasser in einer Pfanne und später mit unserem Trockner/Kühler. Dann alles nachtrocknen, auch die Behälter und Gegenstände und dann wieder einräumen. Das Ganze in Raten dauerte fast zwei Stunden, dazwischen noch eine etwas kürzere Runde mit Dylan (sorry, Notfall). Und dann kam schon der Schutzraum-Kontrolleur.
Als ich im Keller bei der Abnahme war, plötzlich lautes Gebell im Erdgeschoss. Super! Diesmal war's der Nachbar (respektive sein Kollege) der eine Regenrinne auf der Trennmauer der Gartensitzplätze montieren wollte. Er hat mich dann informiert, als ich endlich den Kontrolleur los war und nachschauen konnte....

Irgendwann gab's dann noch was zu Mittag - ein Auftauopfer aus dem Tiefkühler. Dann warteten wir auf den neuen Herd, es wurde 13:00 Uhr, Viertel nach eins, halb zwei, Viertel vor zwei, 14:00 Uhr.... um Viertel nach zwei ein Telefonanruf von der Firma: sie hätten den falschen Herd bestellt, würden den aber falls gewünscht liefern. Zum gleichen Preis übrigens (fast 300 CHF teurer im Katalog). DEAL sage ich nur, der hat nämlich neu auch einen Stahlrahmen wie der andere, was soll's also. Dafür war das Pfannenset nirgends und ich ohne Pfannen. Also ab nach Burgdorf, beim Bahnhof das Wohnmobil parkiert und in der Migros Pfannen gesucht. Serie "Prima": gerade mal eine kleine Pfanne, induktionstauglich. (Rest ausverkauft ). Serie "Gastro" mehrere Grössen, alles induktionstauglich ausser die kleinste Grösse. Jetzt haben wir eben zwei Pfannen aus verschiedenen Serien, für's Erste (Morgen gibt's dann noch News zum Pfannenset - hoffentlich).

Mittwoch, 2. September 2015

Manchmal kommt es anders....

Gestern Abend waren wir bei ausklingendem Regen in Goumois direkt am Doubs in einem guten Restaurant Essen. Die Anfahrt war abenteuerlich, eine Piste mit unzähligen wassergefüllten Schlaglöchern - aber eben, wenden geht ja nicht. Und ist man einmal unten, kann man ja auch gleich dort essen, zum Beispiel...
- Eierschwämme mit Cognac flambiert
- Forellenfilet mit Reis und einer hausgemachten Spezialsosse
- Moelleux aux chocolats (ein feuchtwarmer Schokoladekuchen)
Dazu ein Gläschen Château d'Auvernier, einfach himmlisch.

Heute war es dann überraschenderweise sonnig, aber wie erwartet kühler. Ich wollte eigentlich mit Dylan runter zu einem See laufen, allerdings standen mir plötzlich ziemlich viele Kühe im Weg und das war mir dann einfach zu heiss. Also bin ich umgekehrt und als ich dann wieder in der Nähe des Hotels war, zog Dylan so stark "nach Hause", dass ich meinen Plan umstellen musste: ab nach Frankreich, was Feines Einkaufen und Tanken (1.063€).
Schliesslich kam ich gerade recht zum Mittagessen auf dem Trainingsplatz an. Aber der Spaziergang musste natürlich noch nachgeholt werden. Sechs Kilometer waren es am Schluss, ganz ohne Tiere ging es auch diesmal nicht - aber kurz vor dem Ende war Umkehren definitiv keine Alternative.

Dienstag, 1. September 2015

Lac de la Gruère

Gestern war ich ziemlich ko, und ich glaube, das ging nicht nur mir so. Nebst ein paar Jacken und etwas zum Bräteln am Abend, hatte ich noch einen Mückenstecker organisiert. Dank diesem war die Nacht ruhiger, aber immer noch ziemlich warm. Morgenessen, Einkaufen für unterwegs und dann die grosse Frage: wohin soll's gehen? Regen war angesagt, um zehn Uhr und dann sicher um die Mittagszeit.
Also, lange Hosen, Regenjacke, Regenhut und ab in Richtung Lac de la Gruère, einem gestauten Moorsee unter dem bis zu 6 Meter Torf liegen. Dort rundherum führt ein (bei schönem Wetter sehr touristischer) Pfad, rund 2,5 Kilometer lang. Das ist für uns zwei schon ein bisschen wenig, deshalb habe ich noch eine Zusatzschleife angehängt. Diese führte uns zuerst einmal weg vom See über eine typische Jurawiese. Natürlich mit Kühen, natürlich genau vor dem Ausgang und der Zaun stand natürlich unter Strom. Wir zwei haben das aber einigermassen souverän hingekriegt. Dann kam gleich der ältere Berner Sennenhund herangelaufen und ich war einmal mehr froh, nur einen Hund dabei zu haben. So ging das ziemlich ruhig ab und wir machten uns auf dem Asphaltweg zurück zur Strasse. Diese war gesäumt von.... Kühen, wie meistens ohne Zaun. Eine richtige kleine Prüfung für uns zwei, diese Wanderung.

Nach der Überquerung der Hauptstrasse waren die Vierbeiner dann meist Pferde und meistens eingezäunt - nicht alle. Beim Zugang zum Lac ging's über eine Pferdewiese, wobei die Strasse auch den Pferden gehörte. Einmal rund um den See, und die Tiere waren weg. Die haben hier echt Auslauf.
Der See selber war traumhaft - gerade mal zwei Personen sind mir begegnet. Gestern wäre das anders gewesen, und auf dem Pfad mit Stegen ist das Kreuzen zwar nicht schwierig, aber Ausweichen wenn ein anderer Hund kommt, liegt nicht wirklich drinn. Wenn man wie ich irgendwo den Rundgang beginnt, wird man mit den Wegweisern in die Irre geschickt. Der zeigt nämlich plötzlich Richtung offiziellen Ausgangspunkt - in die andere Richtung zeigte er gegen meine Laufrichtung. Alles klar, die Leute sollen alle gleich um den See rumlaufen. Nur ich ging mal wieder verkehrt rum, gegen den Uhrzeigersinn. Aber ich war ja fast alleine....

Ach ja, Regen gab es ganz kurz, dann kam die Sonne durch - und ich hatte wieder mal ziemloch warm.