Mittwoch, 31. August 2016

Take it easy

Dritter Anlauf "nicht allzu grosse und steile Wanderung", diesmal erfolgreich.
Im Nachbardorf Graun zweigt ein wunderschönes Seitental ab, das Vallelungo oder auf Deutsch das Langtaufertal. Wir sind heute mal bis ans Ende des Tals gefahren, dorthin wo die Buslinie endet und das Wandern so richtig beginnt. Das Tal ist traumhaft, von einem (heute zahmen) Wildbach durchzogen und beidseits durch hohe, teilweise begrünte Bergzüge begrenzt. Die Baumgrenze ist nahe, das sieht man deutlich, ebenso wie man aufgrund der Breite des Bachbetts die Grösse des Bachs bei starken Regenfällen erahnen kann.

Die Anfahrt dauerte etwa eine halbe Stunde, die Strasse ist zwar kurvig, aber zügig befahrbar. Gut, wenn man den Bus bereits gekreuzt hat, denn die Strasse ist nicht allzu breit und hinter jeder Kurve könnte er auf einem zufahren. Einmal oben angekommen verläuft der Weg nahezu flach zur nächsten Almhütte hin, dem Bach in wenigen Metern Abstand folgend. Gefühlt alle 50 Meter findet sich ein Wasserlauf, die Gegend scheint "quellenverseucht" zu sein - zum Vorteil von Dylan der ständig irgendwo eine Pfote in ein Wasser eintauchte, zum Nachteil vom Rucksackträger weil die Wasserflasche nicht leichter wurde.

Wenn ich mich beim Losmarschieren noch etwas über das Leinen-Obligatorium für Hunde gewundert hatte, bestätigte sich meine Vermutung schon bald: auf der anderen Bachseite weideten Kühe, diesen Pfad galt es auf dem Rückweg also zu vermeiden. Dass dann noch ein Weg gesperrt war wegen Steinschlag, schränkte die Optionen weiter ein. War ich beim Aufstieg noch fast alleine unterwegs, glich die Szenerie gegen Mittag beim Abstieg einer Völkerwanderung. Kein Wunder bei diesem schönen Wetter....

70 Meter Höhendifferenz, 5 Kilometer, 1,5 Stunden - heute haben wir's wirklich gemütlich angehen lassen.

Dienstag, 30. August 2016

Ich bin auch ein Weg

Was macht man, wenn der letzte Ausflug ein anstrengender war? Richtig, man sucht sich für den nächsten Tag eine etwas gemütlichere Route aus. Bei mir war der Plan für heute deshalb klar: ein kleiner Aufstieg zum Start, aus dem Dorf hinaus auf den Vinschgauer Höhenweg. Diesem dann leicht abwärts folgen bis ins Nachbardorf Graun, mit der Option auf 2/3 der Strecke bereits abzubrechen und dem See entlang zurückzulaufen.

Der Plan geriet schon oberhalb des Sportplatzes aus dem Tritt. Dort wo ich durch wollte, wurde gebaut. Gut, man hätte vielleicht den Weg trotzdem benutzen können, aber wer läuft schon gerne über eine Baustelle... Ich folgte also dem Wegweiser und dem Vinschgauer Höhenweg unterhalb des Sportplatzes, ausser ein paar zusätzlichen Höhenmeter und ein paar verlorenen Minuten war ja nichts passiert. Aber ich war dann doch arg erstaunt über den Trampelpfad der als Höhenweg ausgeschildert war. Zwar klar erkennbar, aber ganz so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Zudem haben wir eher Höhe verloren als dazu gewonnen, was eigentlich auch nicht dem Plan entsprach.
Der Pfad endete in einem grösseren Weg welcher zuerst mehr oder weniger gerade den Berg hinauf führte. Auch dieser Weg wandelte sich bald zu einem Pfad, der weiterhin steil anstieg bis zum Bauernbetrieb, der dann wiederum auf dem Plan stand - wir waren also schon fast wieder auf Kurs. Kurz vor dem Hof kam eine Wiese in Sicht an deren Begrenzung der Wanderweg entlang führte. Die Kuh haben wir mal ignoriert und sind rasch unter dem Begrenzungsseil durch auf den Weg gekraxelt. Blöd nur, dass die Kuh eigentlich auf demselben Weg stand, oberhalb von uns. Unterhalb stand der Hofhund, ebenfalls auf dem Weg. Die Kuh schaute uns blöd und der Hund gespannt an - alle warteten auf unseren nächsten Schritt: wir zottelten los Richtung Hund und hatten die nächsten 5 Minuten einen Begleitschutz. Vermutlich wusste dieser bereits was uns erwartete, ein Dreifach-Hindernis mitten auf unserem Weg. Wir schafften auch dieses, Dylan kroch unten durch, Vater Schlatter mühte sich mit Überqueren ab. Zum Glück habe ich einigermassen lange Beine....
Zum Abschluss kam dann noch so ein Viehrost, der hatte aber auf der Seite rund 40 cm durchgehend asphaltierte Strasse - nach Wegräumen einiger Holzstecken konhte ich Dylan dort durchlotsen.
Bis nach Graun haben wir es nicht mehr geschafft. 7 Kilometer und knapp zwei Stunden genügten für heute, immerhin waren es diesmal nur 160 Meter Höhenunterschied.

Montag, 29. August 2016

Der Berg ruft

Wandert man hier nicht dem See oder Talboden entlang, geht es meist mehr oder weniger stark bergauf. Das ist zwar anstrengend, aber schon bald wird man von einer tollen Aussicht entlohnt. Heute empfang uns erneut blauer Himmel nach dem Gewitterregen gestern Abend - man weiss nicht, was das Wetter Morgen plant, also rauf auf den ersten Berg.

Mein Plan für heute war anspruchsvoll: von Reschen rauf auf die Rescher Alm (2000 M.ü.M.) und dann über den Tendershof wieder zurück nach Reschen. Das Ganze hat sich auch gut angelassen, der Weg verlief wie geplant - ausser dem Fakt, dass alles andere angeschrieben war, nur nicht die Rescher Alm. Das war nicht unbedingt erstaunlich - ich hatte einen Parallelweg gewählt, damit ich einerseits nicht die befestigte Strasse rauflaufen, andererseits auch bei einem Abbruch nicht alles genau gleich zurück laufen musste.
Irgendwann gelangte ich dann wie geplant auf die befestigte Strasse, welche von 15 kleinen Kapellen gesäumt ist. Dylan und ich folgten diesem Weg - eigentlich ich vorne weg und Dylan hinterher. Am Ende des Kapellenwegs gab es eine grössere Kapelle und einen schönen Grillplatz - leider hatte ich weder Wurst noch Feuer dabei und auch keinen Hunger. Aber zur Orientierung machten wir eine kleine Pause, und ich musste feststellen, dass wir nicht auf dem richtigen Weg waren. Wir standen auf 1815 M.ü.M. und es fehlten uns noch fast 200 Höhenmeter, zudem hätte ein Weiterwandern das Risiko beinhaltet, dass wir den Weg der uns zurück auf unsere Route gebracht hätte, nicht gefunden hätten. Oder am Ende wäre es schlicht zu weit geworden, also Übungsabbruch und zurück nach Reschen.
Auf dem Rückweg über den Alternativweg wurde dann auch klar, wo wir falsch abgebogen waren: beim Zusammentreffen mit dem befestigten Weg hätten wir nicht rauf, sondern runter wandern sollen - nach 300 Metern war dann die Rescher Alm erstmals angeschrieben, allerdings immer noch mit einer Stunde.... Das wäre definitiv zu viel für uns gewesen.

Nach zwei Stunden waren wir zurück im Hotel, durstig aber nicht "ufem Hund" - es gibt ja noch einen Nachmittag...

Sonntag, 28. August 2016

Dreiländereck

Hier weiss man eigentlich nie so genau, in welchem Land man sich befindet. Also eigentlich schon, aber es ist nicht immer offensichtlich. Das fängt schon beim Morgenessen an: die Bedienung spricht deutsch - aber was für ein Dialekt! Natürlich sprechen hier alle auch italienisch, aber das klingt auch irgendwie anders und ist vermutlich meist nicht die erste Muttersprache.

Das Zmorgebüffet selber ist sehr gut bestückt, das Schwergewicht liegt dabei weniger auf Käse und Fleisch, dafür mehr auf gesunden Elementen wie Saft, Früchte, Cerealien und dunklem Brot. Das gibt dann so viel her, dass man Mittags auf der Hubertshöhe - übrigens Österreich, hinten Schweiz vorne Austria und rechts unten Italien, erschlossen durch die Busbetriebe Südtirol - absolut keinen Hunger verspürt, trotz der tollen Karte. Und wir hatten doch schon knapp 6 Kilometer rund um den kleinen See in den Beinen....

Der Haidersee lässt sich problemlos zu Fuss umrunden, man kann das aber auch mit dem Velo machen. Radwege hat es tolle hier und viel davon. Und die Gegend ist auch wirklich traumhaft. Der See lädt natürlich an vielen Stellen ein zum Baden, auch wenn der Zugang nicht immer ganz einfach ist - wie das eben in einem Naturschutzgebiet so sein soll.

Ach ja, Abendessen ist ja auch noch auf dem Programm. Gestern gab es Vorspeisen vom Büffet (z.B. Salate, Tomaten & Mozzarella, geräucherten Fisch, Pouletbrust, Vitello tonnato,.... ) Wer davon zu viel schöpfte, war selber schuld. Denn danach folgten eine deftige Linsensuppe, eine Portion Käse-Teigwaren, Rumpsteak oder Schweinerücken mit Schwarzwurzeln und frischen Spätzle, und zum Abschluss eine Melonensuppe mit Zitroneneis.
Wer da was nicht mag, lässt es aus - man muss jeden Gang vorbestellen am Morgen beim Frühstück. Oder man wählt was anderes aus - ich hatte beispielsweise gestern etwas Käse zum Dessert....

So kommt man natürlich nie dazu, eine andere Küche der Region auszuprobieren...

Samstag, 27. August 2016

Das kühle Südtirol

Um es vorweg zu nehmen: es sollen jetzt 22° sein - es fühlt sich aber viel wärmer an, wir haben ein gut geheiztes Zimmer mit Seesicht, einem riesigen Balkon und Sonne ohne Ende. Sicher ist: es kühlt gut ab hier über Nacht, 10-11° können wir kurz vor Sonnenaufgang erwarten. Und die Temperaturen werden in den nächsten Tagen auch tagsüber nicht mehr so hoch steigen. Bleibt zu hoffen, dass es keine grossen Gewitter gibt, die mag von uns eigentlich keiner....

Die Anreise verlief ruhig, kaum Verzögerungen bis nach Zürich, dann etwas Kolonnenverkehr vor dem Gubristtunnel - den wir allerdings links haben liegen lassen. Wir haben uns für die Walensee-Route bis nach Sargans, dann das Rheintal runter nach Haag und rüber nach Feldkirch entschieden. Und wir waren früh genug dran, um den Unfallstau zu verpassen, welcher sich eine Dreiviertelstunde nach uns bei Urdorf bildete. Im Gubrist übrigens auch, die Alternativroute wäre zu diesem Zeitpunkt also auch keine mehr gewesen. Ganz unfallfrei ging es dann doch nicht: kurz nach Sargans gab es ziemlich Blechschaden und einen ordentlichen Stau - zum Glück auf der anderen Seite, wir hatten freie Fahrt.

Verkehr gab es dann erst auf den Reschen hoch: Autos, Wohnmobile, Motorräder, Lastwagen, Busse, einfach alles und davon reichlich. Die Strasse ist gut zu fahren,  lange Zeit 100 km/h erlaubt, aber das kann man selten fahren weil sich das nicht alle zutrauen. Und zum Schluss gibt es dann noch ein paar Kurven was auch nicht alle mögen. Bergauf kommen dann noch die alten Wohnmobile an ihre Grenzen, es geht einfach an schönen Wochenenden hier nicht allzu schnell vorwärts. Nach 4 Stunden reiner Fahrzeit (und ein paar Minuten) waren wir jedenfalls da, fanden auf Anhieb einen Parkplatz (weil gerade einer rausfuhr) und konnten unser Zimmer beziehen.

Wir sind angekommen.

Samstag, 6. August 2016

Home sweet home

Der Entscheid, die Reise zwischen Winterswijk und Utzenstorf in zwei Teilstücke aufzuteilen, hat sich einmal mehr bewährt. Trotz Morgenspaziergang und ausgiebigem Frühstück waren wir bereits um halb Vier in Guldental und konnten dann noch so einiges erledigen: ein Fussmarsch ins Dorf zur Bäckerei beispielsweise, um ein Stück Kuchen zu kaufen und den Weg auszukundschaften, Fazit: wegen zu geschlossen. Also haben wir nach dem selbstgekochten Abendessen im Restaurant Brötchen bestellt; und ein Dessert ausprobiert, was aber durch Warten verdient werden musste. Kein Wunder wenn die Küchenhilfe krank ist und die Bedienung fehlt.
Wein haben wir ebenfalls noch eingekauft, genug ausprobiert hatten wir ja in Winterswijk. Und am zweiten Tag haben wir in Frankreich noch den Kühlschrank mit einigen altbekannten Leckereien aufgefüllt. Bis zu Hause hatten wir dann wohl fast das Maximalgewicht der Reise erreicht. Trotzdem ging es immer leichter voran, heimwärts eben. Und dank staufreier Fahrt waren wir auch schon zeitig wieder zu Hause. Zufrieden,  aber etwas müde.

Auf die nächsten Ferien.

Donnerstag, 4. August 2016

Abschiedsgruss

Zwei Sonnenschirme, 2 faltbare Abtropfsiebe, 4 Gummispanner, 1 Gasanzünder, 1 Kehrrichtsack-Halter, 10 Rollen Isolierband...die Ausbeute im Obelink war grösser als erwartet. Man findet eben immer was "Kleines" vor allem gleich im Bereich gleich hinter dem Eingang. So kommt man gleich in Einkaufsstimmung und weil alle so viel anzuschauen haben, nicht wirklich flüssig vorwärts. Hoffentlich kein schlechtes Omen für Morgen....

So sind wir dann gegen 13 Uhr mit beladenen Fahrrädern gegen den Wind zurückgefahren. Danach war Aufräumen angesagt - wenn es schon mal trocken war: Grill abwaschen und versorgen, drei Klapphocker verstauen, Sonnenschirme ins Wohnmobil, Seitenwand abbauen und versorgen...eh man sich versieht, ist schon so einiges gemacht - man weiss ja nie, ob das später auch noch trocken geht.

Kochen mussten wir für einmal nicht. Letzter Abend, Restaurant-Besuch, in Winterswijk heisst das Watermoelen Berenschot. Hier waren wir schon vor zwei Jahren und zur Sicherheit planten wir unseren Nachmittagsspaziergang dort vorbei um gleich einen Tisch zu reservieren - man weiss ja nie. Der nette Herr sorach leidlich deutsch, aber es wurde mir dennoch klar, dass die Küche um 17 Uhr öffnet und um 19 Uhr schliesst. Will heissen, man sollte um halb Sieben einlaufen.... no problem, ist ja eh nicht besonders warm, da kommt man beim Fahrraddahren nicht ins Schwitzen - passt.
Wir sind also zurück zum Wohnmobil, haben geduscht, was Anderes angezogen, noch etwas gefaulenzt und sind dann wenig später hungrig losgefahren. Interessant war schon die Getränkebestellung: wir wollten ein Glas Weisswein  - es gab trockenen,.... weiter liess ich sie gar nicht aufzählen. Wir bestelkten 2 Gläser vom Trockenen, der sich auf der Rechnung als Chardonnay entpuppte (Südafrika unsere Vermutung). Dazu gab es ein Rinder-Carpaccio, wirkluch gut gemacht mit schöner Garnitur. Der Hauptgang bestand dann aus einem Rindersteak für die Lady und ein gefülltes Pouletbrüstchen für den Lord,  begleitet von guten Pommes Frites und etwas Gemüsegarnitur in Rohkostform. Dazu bestellten wir zwei Gläser Rotwein, welcher  auf der Rechnung als Merlot gelistet war (Südafrika? Jedenfalls gut...).
Die Mühle gefällt uns immer noch gut. Schade konnten wir nicht draussen sitzen, schade war das Steak etwas zäh. Aber schön und gemütlich ist das Restaurant allemal. Gut sind wir früh Essen gegangen - so kamen wir gerade noch vor dem Regenschauer zum Wohnmobil zurück.

Obelink

Donnerstag - letzter Tag in Winterswijk. Was wollten wir doch noch erledigen hier wenn's mal wieder etwas besser Wetter ist? Ach richtig, ein Besuch beim riesigen Campinghändler Obelink. Und ein Besuch im neuen Garten-Kaffee in der Waldlichtung. Und Abendessen in der Mühle - das geht zwar auch bei schlechtem Wetter, aber die An- und Rückreise mit dem Velo nicht. Nun, für alles wird es heute wohl nicht reichen....

Schon mal positiv, dass gestern Abend, nach einem erneut grau-nassen Tag, einige Sterne zu sehen waren. Kein Wunder nach der Sternstunde in Bern,  genauer im Stade de Suisse. Ich hatte mir die erste Halbzeit geschenkt, weil wir noch etwas an der Eskimo-Meile (sprich: draussen vor dem Wohnmobil) unsere Moskito-Spirale und die Citronella-Kerzen amortisiert haben. Und um noch etwas vom warmen Süden zu träumen beim Betrachten meiner "Ente im Glas" - danke nochmals Catalina, ich liebe dieses Geschenk!
Die zweite Halbzeit hat sich dann gelohnt, die war wirklich spannend. Die Nachspielzeit verkam allerdings zu einer Zitterpartie: der Wind rüttelte derart an der Sat-Schüssel, dass es zu Signalunterbrüchen im Fernseher kam. Bis zum Elfmeterschiessen hatte die beste Ehefrau von allen diese aber behoben - und esfolgte die erwähnte Sternstunde für YB. Gratulation! Ein Vecchia Romagna rundete das Ganze ab.

Am Morgen war dann alles anders als sonst. Master Skipper musste sich übergeben - kommt hin und wieder mal vor - und dies führte zu einem leicht verfrühten Kaltstart. Ist man nämlich schnell genug, reicht's um den Hund nach draussen zu lassen. So früh und so schnell waren wir hier noch nie auf den Beinen. Und weil es bereits hell war und so was komisch hell Leuchtendes am Himmel stand - kam uns irgendwie bekannt vor, wo hatten wir diese gelbe Kugel bloss schon mal gesehen? - war natürlich nicht mehr an ein Weiterschlafen zu denken. Nun gut, dann eben kurz Gassi mit den Hunden, Duschen, Morgenessen, grosse Morgenrunde und ab zu Obelink. Normalerweise war es ja immer umgekehrt: grosse Morgenrunde, dann Morgenessen. Aber heute ist eben alles anders - heute hat es noch gar nicht geregnet....

Mittwoch, 3. August 2016

Ganz in Grau...

Die Gallier hatten früher immer Angst, der Himmel könnte ihnen auf den Kopf fallen. Wahrscheinlich hatten sie anderes Wetter als wir gerade..... Der Himmel ist hier eigentlich gar nicht zu sehen im Moment. Am Horizont spannt sich ein graues Etwas über unsere Köpfe, die Farbe variiert zwischen Schwarz in der Nacht und unterschiedlichen Grautönen am Tag - mal heller, mal dunkler. Sterne? Fehlanzeige. Sonne? Was ist das?! Wolken? Je nach Standpunkt eine oder keine. Das einzige was sich stetig verändert ist die Stärke des Regens: gestern wurde man dank des irischen Nieselregens auch feucht, wenn man eigentlich das Gefühl hatte, es regne gar nicht. Dann gab es noch sichtbare Nieselregen-Stufen und in der Nacht einen veritablen Wolkenbruch.

Toll sind in dieser Zeit die Sanitärräume,  da ist es immer warm und trocken (wenn man nicht gerade unter der Dusche steht - dort ist es aber imnerhin warm). Wir kennen andere Campingplätze mit halboffenen Räumen wo das bei diesem Wetter äusserst unangenehm wäre.
Toll ist auch unser Trockenraum Marke Eigenbau: die Duschstange haben wir ja bereits seit einigen Saisons im WC, seit einem ähnlichen Wettererlebnis auch einen Stromanschluss. Zusammen mit einem Heizlüfter ergibt das einen veritablen Trockenschrank der sich einmal mehr bewähren konnte. Nun steigen gemäss Wetterbericht die Temperaturen wieder etwas an - was zu neuen Herausforderungen führt: die bewährten Regenjacken sind dafür einfach zu warm, da wird man von Innen nass. Und da es nur nieselt, kann man auch in etwas leichterer Kleidung auf die Piste....mit dem Risiko, dass es wieder Arbeit für den Trockenschrank gibt.

Dienstag, 2. August 2016

Land unter

Der erste August war hier ein ganz normaler Montag. Der Morgen war eher kühl, dann zeigte sich aber auch mal wieder die Sonne - perfekt für Morgenspaziergang und -essen. Macht man sich um Acht auf die Runde und verirrt sich nicht auf einen unbegehbaren Waldpfad, sitzt man um halb Zehn vor Kaffee und frischen Brötchen am Tisch. Dazu die Zeitung - ausser am 1. August, weil das dort wo die Zeitung herkommt, kein gewöhnlicher Montag ist - Abwaschen, ein paar Zeilen für den Blog....schon ist Mittag. Das war auch gestern nicht anders, nur gab es bei uns noch eine Bratwurst vom Grill so gegen ein Uhr. Alles paletti....

Dann war es an der Zeit, die Hunde wieder etwas auszuführen. Wir wollten prüfen, warum unsere Teestube (auf einem Bauernhof im Garten) an der Strasse nicht mehr ausgeschildert war. Der Verdacht bestätigte sich leider, nix mehr Tee und Kuchen - aufgehoben. Schade, aber die Runde wollten wir dann doch noch fertig laufen, auch wenn es in der Ferne etwas donnerte. Das kannten wir ja schon, zwei drei Rumpler, ein paar Tropfen Regen und gut war - bis anhin.
Diesmal rumpelte es etwas mehr als dreimal, aber nicht so laut wie wir das von zu Hause kennen. Und es regnete immer stärker, ja es schüttete regelrecht. Wir standen also am Schluss bei Gewitter am Waldrand und hatten die Wahl: unter Bäumen auf ein Nachlassen des Regens warten oder die paar Hundert Meter über die Ebene zum Camping zurücklaufen.
Am Ende entschieden wir uns für eine Vorwärtsstrategie: warten hätte nur Sinn gemacht, wenn uns nicht kalt gewesen wäre. So wollten wir nur zurück ans Warme und Trockene. Angekommen sind wir wie begossene Pudel, nass bis auf die Unterhosen. Der Regen hörte natürlich auf, als wir zu Hause waren. Und dann kam das grosse Trocknen...

Montag, 1. August 2016

Hundewetter

Der Campingplatz ist wie gewohnt gut gefüllt, aber aufgrund der vielen Freifläche stört das überhaupt nicht. Die Anordnung in einem grossen Dreieck führt dazu, dass wir von unserem Platz aus sechs Parzellen gut sehen - und beobachten können. Da wird mal was aufgestellt, gekocht, gespielt (Federball, Boccia,...), geschlossen/geöffnet oder herumgezügelt. Die letzten zwei Punkte haben konkret mit dem Wetter zu tun: Zeltfenster schliessen bei einsetzendem Regen, dann wieder öffnen wenn's abtrocknet. Oder man zügelt mitten im Kochen den Grill unter Dach - alles schon gesehen. Bei uns steht er unterm Sonnenschirm, der auch bei Regen funktioniert.

Dass die Duschen und WC nicht üppig bemessen sind, scheint auf den ersten Blick klar zu sein. Auf den zweiten zeigen sich aber kaum Probleme, am ehesten noch beim Abwasch, aber anstehen mussten wir noch nie.... entweder verteilt sich das Ganze so gut, oder die Niederländer erledigen viel im eigenen Wohnwagen; kann man machen, raus muss das Ganze dann aber trotzdem mal. Abwaschen und Zähneputzen geht allerdings gut, hat doch jede Parzelle einen Abwasseranschluss.
Bei den Duschen haben sie übrigens eine gute Regelung: Warmwasser gibt's nur mit Karte und nur 6 Minuten am Stück - dann ist drei Minuten Pause und normalerweise ist man dann auch fertig. Duschen ist aber aktuell weniger zum Sauberwerden notwendig, viel mehr wärmt so eine warme Dusche angenehm auf. Bei 20° Tages-Höchsttemperatur weiss man das zu schätzen. Wir schätzen auch die frische Luft, aber nur die gerochene Frische, nicht die gefühlte.

Bei den Hunden sieht das natürlich etwas anders aus, die laufen im Moment praktisch temperaturmässig im Idealbereich, nur den Regen finden sie nicht ganz so toll.....wir auch nicht, aber es regnet ja nicht ständig.