Wie hatte es der Wetterfrosch auf SRF am Abend ausgedrückt: "in einzelnen Kantonen haben die Herbstferien bereits begonnen; wer nun aber im Mittelmeerraum Wärme sucht, könnte enttäuscht werden: mehrere kleine Tiefdruckgebiete sorgen dort für Niederschlag". Wie wahr....
Es fing gestern Morgen noch ganz passabel an, der Spaziergang am Strand war zwar windig, aber trocken bis auf die letzten Meter. Wir hatten wohlweislich bereits vor dem Laufen die Seitenwände montiert, so bleibt auch der Platz unter der Markise jeweils einigermassen trocken (solange das Wasser von oben kommt). Morgenessen gab es also noch vor dem Wohnmobil, dann war aber Schluss mit lustig, der Regen lotste uns ins Innere. Die nächste Regenpause kam schon bald und wir erledigten den Abwasch, zeitweise sogar bei Sonnenschein. Der Regen kam aber zurück und zwar genau beim Zurücklaufen zur Parzelle. Zum Glück kennen wir das ja bereits, das Geschirr war abgedeckt und blieb somit trocken. Ätsch!
Im Gegenzug schickte uns dann Petrus den ganzen Tag Regen, Windböen und zweimal sogar leichten Hagel - manchmal auch alles kombiniert und gewürzt durch vereinzeltes Donnergrollen. Satellitenempfang wurde zeitweise unmöglich, mal hatte es zuviel Wind (was die Schüssel zum Schwanken brachte), mal waren die Empfänger einfach zu nass (die Regentropfen stören dann eben auch gewaltig das Signal). Nicht dass es uns langweilig geworden wäre.... und sowieso versteht man im Wohnmobil so gut wie gar nichts mehr vom Fernseher, wenn es richtig stark regnet. Sei's drum, gegen halb sechs Uhr liess der Regen nach und der Wind... na ja ging so. Wir mussten mal raus mit den Hunden.
Zuerst mal stapften wir die Wasserkanäle Richtung Ausgang. Am Fuss bei mir die besten Schuhe für solches Wetter: Plastik-Clogs! Man sollte dann einfach nicht über die nassen Parzellen laufen, sonst nähert man sich plötzlich unfreiwilig einem spontanen Spagat. Diese Schuhe haben sozusagen kein Profil und haften auf feuchtem Rasen fast gar nicht.
Vor dem Campingplatz kam dann der Canale Grande, die Strasse war verschwunden und hatte einem Fluss Platz gemacht. Ungefähr Knöcheltiefe hatte das Wasser, uns schien die nebenan liegende Wiese besser zum Laufen (schliesslich standen dort auch schon Autos drauf, früher, als es noch trocken war). Zu Beginn ging das alles ganz gut, die Hunde bewegten sich absolut normal auf der Wiese vorwärts. Aber ich bin ja bekanntlich nur auf zwei Beinen unterwegs und doch einiges schwerer als ein Hund. Nach ein paar Schritten wurden diese immer schwerer, ich wurde langsamer und irgendwann blieb mein erster Schuh stecken, beim Rausziehen gab ich logischerweise alles Gewicht auf den anderen Fuss - und diesen Schuh konnte ich anschliessend ausgraben. Die Wiese hatte meinen Clog verschluckt! Wir wechselten also wieder von Fango zu Kneipp, zurück auf die Strasse - kamen aber nicht bis ganz ans Meer. Irgendwann war es absehbar, dass dort vorne alles unter Wasser stand, also zurück ins Camp.
Auf die Nacht hin wurde es tatsächlich trocken, der Regen machte Pause und der Wind hielt die Stellung. Gekocht haben wir im Wohnmobil ein feines Pilzrisotto und raus gingen wir nur, wenn es sein musste. Leider habe ich keine Bilder von Klein-Venedig, da war es mir dann doch zu nass um mein Handy mitzunehmen. Bleibt noch nachzutragen, dass die Seitenwände nichts nützen, wenn das Wasser von unten kommt - es wird dann einfach alles überflutet. Und zum Schluss noch dies: offenbar war auch irgendwo die Strasse Richtung Dorf gesperrt, Wegfahren wäre also gar nicht möglich gewesen (hierher Fahren auch nicht, das will im Moment aber wohl auch keiner).