Donnerstag, 1. Oktober 2015

Mondsüchtig

Nein, der Vollmond ist vorbei und wir sind auch keine Werwölfe. Aber wir sehnten uns doch langsam nach unverfälschtem Sonnenlicht und heute Morgen hat uns der Mond diesen Wunsch erfüllt. Mond sichtbar = abgedeckter Himmel = schöner Herbsttag in Sicht, so war meine Logik heute Morgen beim Gang auf die Toilette. Die 13° Aussentemperaturen hatten das schon vermuten lassen.

Gestern war es einfach nur grau, keine echten Wolkenstrukturen, hellgrau bedeutete wenig Regen, dunkelgrau viel Regen. Zum Strand kamen wir erst gar nicht, so viel Wasser war dort vorne und wir wurden von Wind und Wetter regelrecht zurückgeblasen. Dann haben wir halt erstmal gefrühstückt und die Wetterlage beobachtet. Interessant waren die Temperaturen, die schwankten den ganzen Tag zwischen 17° und 15° rauf und runter. Jede Schwäche des Regens wurde für irgendwas genutzt: Toilette, Abwaschen, Duschen, Spaziergang (wobei hier das Risiko natürlich am Grössten ist, weil der doch sicher eine Stunde dauert). Wir konnten um die Mittagszeit in Richtung Sant Pere Pescador aufbrechen und sind dann in Richtung Strand durch das Naturschutzgebiet abgebogen. Da kamen uns ungewohnt viele Autos entgegen, zwei Spanier und ein Belgier und bald wussten wir auch warum: der Weg stand schon bald mal unter Wasser. Umkehren? Geht aber sowas von gar nicht.... wir gingen weiter über die Dünen der Strasse entlang. Ganz trocken ging es aber nicht bis an den Strand, mehrere Male mussten wir Wasserstrassen durchwaten, Skipper sogar einmal kurz schwimmen (kommt davon, wenn man eigene Wege gehen will...). Hinter dem Strand auf dem flachen Teil vor der Düne waren Kite-Surfer unterwegs, hinter der Düne kam die überflutete Strasse und gleich dahinter wir, mal mehr und mal weniger im Wasser. Erwas mühsam war das schon, aber es ging stetig voran und war ja nicht allzu weit bis zum Camping am Strand. Von dort geht die Strasse dann 300 Meter zurück Richtung unserem Camping.
Auf dieser war wieder sehr viel Verkehr, einmal der gleiche Belgier von vorher (der suchte offenbar einen Zugang zum Strand ohne nass zu werden) und dann fand ein wahrer Exodus aus dem Strandcamping statt: viele Camper bogen dann weiter hinten gleich wieder auf unseren Campingplatz ein. Unser Platz hat eben erhöhte Parzellen, der andere nicht und stand daher flächendeckend unter Wasser - sicher nicht tief, aber doch störend. Zudem mussten die vordersten Parzellen offenbar aus Sicherheitsgründen geräumt werden - Überschwemmungsgefahr. Kein Wunder, aus Rosas wurden Wellenhöhen bis 8 Meter gemeldet.
Gut für den Chef und seine Kasse, waren doch seit unserer Ankunft viele Gäste abgereist.

Am Abend, nach einer warmen Dusche, gab's dann noch ein feines Znacht im Restaurant. Tomatensuppe, Tortilla Espanola und Cheesecake für Astrid; Kabeljau-Carpaccio, Roastbeef mit Gewürzkartoffeln und Cheesecake für mich. Interessanterweise sassen alle drinnen....