Freitag, 14. Juni 2024

Needle und ein bisschen Shopping

Ich hatte mich ja schon gefragt, wie interessant die Nadel von Seattle nach dem Sky View Observatorium noch sein kann. Schliesslich sah die Nadel von dort oben wirklich aus, wie eine - klein und schon fast verloren in den anderen hohen Gebäuden der Stadt. Das kommt aber natürlich auf den Blickwinkel an: sieht man sie vom Meer aus, dann wirkt die Nadel viel höher, weil es eben aus dieser Perspektive keine anderen hohen Gebäude in der Nähe hat. Da war aber noch etwas Anderes.... 
Zum einen geht hier, beim Seattle Center schon einiges mehr ab. Auf diesem früheren Areal der Weltausstellung tummeln sich nun gleich mehrere Attraktionen: natürlich die Needle selber, dann aber die Monorail-Station (1 von 2), das Popart-Museum, die Chihuly Glas und Garten Ausstellung und das Pazifik Wissenschafts Institut. Dank den Zeitslots musste ich gar nicht lange anstehen - und die Wartezeit wird einem ja auch verkürzt durch zahlreiche Informationen und Bilder zur Geschichte dieses Turms. So erfährt der Besucher - und natürlich auf die Besucherin - dass die Form des Turms als Vorlage für die Zeichentrickserie "die Jetsons" herangezogen worden ist. Oder dass Elvis Presley mal auf dem Turm war, um eine Szene für einen seiner Filme zu drehen. Und kurz vor der Erlösung - sprich, kurz bevor es dann wirklich zu den beiden Liften geht - kommt noch die obligatorische, amerikanische Unsitte, dass jede und jeder für ein Foto herhalten muss. In diesem Fall war es eine unifarbene Rückwand, die gewünschten Hintergrundbilder dazu konnte man dann selber auswählen - später, via Internet. Das Ergebnis ist - na ja...





Ok, dann ging es aber ziemlich schnell rauf mit dem Lift auf der Ostseite. Runter kam ich später mit jenem gegen Süden - dem gelben Lift wie die Stimme ab Band erklärte. Zuerst wollte ich ja aber mal nach oben.... Aussteigen tut man auf der Aussichtsplattform, welche innen eine windgeschützte Möglichkeit zum Geniessen der Aussicht bietet. Es hat auch Sitzgelegenheiten und die Möglichkeit, Essen und Trinken zu kaufen. Erfahrungsgemäss ist das nicht unbedingt der Hit, und auch nicht unbedingt preisgünstig - ich liess es daher diesmal bleiben. Dafür entdeckte ich das untere Stockwerk, nochmal eine Aussichtsplattform, aber ein welche sich ganz langsum um den Turm herum dreht. Zentral hat es etwa einen Meter Teppichboden, der Rest ist aus Glas. Ehrlich gesagt - das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig - aber ich habe mich recht schnell daran gewöhnt. Andere waren entweder schon lange dort oben, oder passen sich einfach schneller an als ich. Da gab es Menschen, die sassen auf diesen Glasscheiben und genossen die Aussicht nach unten. An einem speziellen Ort konnte man sich sogar hinlegen und wurde dann von oben fotografiert - Hintergrund: dort wo man hinfallen würde, sollte die Scheibe dem Gewicht nicht standhalten. Darauf habe ich verzichtet, alles hat seine Grenzen.... Ich bin dann lieber wieder nach oben, denn ich hatte bemerkt: unten gab es recht lange Schlangen beim einen Lift, oben hatte es meist keine Leute. Ich machte noch eine Tour auf der Aussenplattform und bewunderte einmal mehr die zahlreichen Einfälle der Besucher:innen, sich selber in Szene zu setzen. Auch nicht meine Welt..... Dann ab zum Lift, der fuhr gerade ab, genau dort wo ich ausgestiegen war. Ja, und dann ging es wieder einmal los....
Mit der Zeit waren wir eine beachtliche Gruppe von Leuten. Und als dann mal jemand vom Personal vorbeikam, fragte jemand warum das so lange dauerte mit dem Lift. Die Antwort: das kann vorkommen, vielleicht ist gerade jemand am Einsteigen, welcher Untersützung benötigt (sprich: Rollstuhl).Ok, wir warteten weiter.... dann kam jemand anderes vom Personal und erklärte, dass es ein Problem mit diesem Lift gäbe - und man solle doch den Lift weiter unten benutzen (den "anderen" eben, jenen gegen Süden, der gelbe Lift). Aha, alle gingen nun in Richtung dieses einen Lifts, ich drehte nochmal eine Runde auf dem Glasboden. Es eilte ja nicht....
Raus geht es unten nur durch den Souvenirshop - das ist so üblich, und das kostet mich leider meist ein paar Dollar. Der Koffer wird sicher schwerer und voller sein bei der Rückreise, als er es am letzten Freitag war. Als erstes ging ich darum anschliessend zurück zum Hotel, etwas Ballast abladen. Und dann machte ich mich auf den Weg zum Markt - ich hatte da etwas gesehen was ich mir genauer anschauen wollte. Und fand noch ganz viel andere coole Läden. Käse aus aller Welt zum Beispiel - die Cheese Box ist auch Lieferant vom Restaurant, in welchem ich gestern so feinen Käse gegessen hatte. Der Kreis hatte sich geschlossen....  Oder John Bosshart im Raven's Nest, den hatte ich auch nicht unbedingt erwartet. Man muss halt sprechen mit den Leuten....