Donnerstag, 16. November 2023

Dolce far niente

Es macht einfach Spass, keine Pläne für den Tag zu haben. Auf diese Weise ergeben sich ganz neue Möglichkeiten,  die man nutzen kann, oder auch nicht. Mein Tag begann wie üblich mit einem Omelette mit Käse und Schinken. Dann wollte ich mal wieder irgendwo einen guten Kaffee geniessen, konnte mich aber nicht so recht für ein Restaurant entscheiden, das altbekannte Problem kurz vor Mittag. Nun gut, da war doch noch diese Fähre... und die stand tatsächlich gleich da. Nix wie los sagte ich mir und kaufte mir ein Retourticket. Bei mir wurde es dann ein Rundfahrticket, weil mich die Touristenghettos nicht wirklich zum Aussteigen verlocken konnten. Ich mag das diesen Leuten ja wirklich gönnen, wenn es das ist, was sie suchen: Urlaub mit Landsleuten unter sich. Auf einem der Hotels entdeckte ich sogar eine schwedische Fahne - es hätte auch eine norwegische, dänische oder deutsche sein können.
Interessant dafür die Küste vom Meer aus. Ich gehe davon aus, dass die eigentümliche Schichtung auf die vulkanische Entstehungsgeschichte zurückgeht. Es gibt auch noch einige unbebaute Buchten, allerdings oft trotzdem von Menschen tagsüber in Beschlag genommen - zahlreiche Schiffe suchen solche Plätze auf, ein Tag auf und im Wasser mit genügend zu Trinken. Gut erkennbar sind solche Schiffe an der unüberhörbaren Musik. Wer das nicht mag, für den gibt es andere Angebote von Jetski über Wal-Fahrten bis hin zu einem gelben U-Boot. Die Beatles lassen grüssen....
Den Kaffee gab's dann am Mittag beim Italiener, dessen verlockendem Ruf ich einfach nicht widerstehen konnte. Dafür war ich erst um Neun beim Abendessen, einfach keinen Hunger gehabt vorher. Und hätte ich zuerst den Fussballmatch zu Ende geschaut, wäre mir dieser wohl auch noch vergangen. Vorher war ich aber nochmals am Hafen, weil da ein richtig grosses Segelschiff angelegt hatte. Wir dachten von unserer Terrasse aus zuerst, der würde am Hafen vorbeifahren. Dann hatte er aber gewendet und das Riesenteil irgendwie in den Hafen manövriert. Zufälligerweise kam die Crew gerade an Land, als ich unten ankam. Da konnte ich es mir nicht verkneifen, sie darauf anzusprechen. Ok, das machte dann Sinn, die sind vorbeigefahren, weil das Segel noch eingezogen werden musste. Vermutlich kam der Hafen etwas überraschend, war mir mit der Fähre auch so ergangen. Dafür weiss ich jetzt, dass es in zwei Wochen weitergeht in Richtung Karibik...