Donnerstag, 25. September 2014

Windiges Spanien

Nach der letzten Nacht war es wirklich kalt im Wohnmobil. Die Temperaturen sanken eindeutig unter 15 Grad, was uns aber dank der guten Decken erst am Morgen auffiel - und dank des Thermometers der dies leider äussesrt präzise darzustellen wusste. Bis zum Morgenessen war es zwar nurunwesentlich wärmer, aber die Sonne hatte sich gezeigt und wir assen unser Frühstück trotz allem draussen "mit Blick auf's Meer" wie der Gastgeber uns am Vortag versichert hatte. Man sah ja weit, sehr weit von dieser Stelle aus - ganz so weit dann aber doch nicht.

Die Fahrt in Richtung Spanien verlief ruhin und die Distanz mit 250 Km war ebenfalls gering, deshalb entschlossen wir uns, vor der Grenze noch ein Stück der Küste entlang zu fahren. Kostete zwar etwas Zeit, war aber landschaftlich schön. In Spanien war es dann genau gleich windig wie auf der anderen Seite der Pyrenäen. Wir sind zwar bereits mehrfach auf diesem Campingplatz gewesen, aber diesmal hielt das Aufstellprozedere eine zusätzliche Schwierigkeit bereit: was stellen wir in welcher Reihenfolge auf, damit der Wind nicht alles zunichte macht. Teppich ohne Fixierung ist vergebene Liebesmüh, die Store ohne Sturmband ein teures Risiko. Irgendwann stand dann doch alles und für einmal hatten wir innert Minuten perfekten TV-Empfang - war ja auch schon anders.

Nun müssen wir noch herausfinden was das Menu Gastronomique heute auf Deutsch bedeutet:  Querenos fritos sagt mir genauso wenig wie Cigalas al horno oder Rape con almejos.... mal schauen, was der Abend für uns noch bereithält.

Mittwoch, 24. September 2014

Toscana?

Um halb elf waren wir unterwegs. Eigentlich recht spät für unsere Verhältnisse, aber wir wollten ja heute gar nicht so weit fahren. Und die erste Teilstrecke dauerte auch nicht wirklich lange: nach wenigen Metern wollte ich unseren Mückenfriedhof an der Frontscheibe bereinigen, ein Druck auf den Spritzwasserhebel - ssssst - nur ein Geräusch, kein Putzwasser. Aha, mal wieder der Schlauch der Leitung vom Tank abgefallen. Erster Stopp: Einmal Fiat flicken.

Danach ging die Reise weiter, über die Stecke der hundert Kreisel Richtung Bordeaux, dann weiter nach Toulouse. Hinter uns war dann offenbar die Autobahn wegen eines Unfalls gesperrt - uns war das egal, wir waren ja schon weiter ostwärts unterwegs. Die Strecke war mit Ausnahme der Stadt Toulouse nicht stark befahren, die einzigen Probleme sind und bleiben die Zahlstellen wo die Tickets meist weit oben rauskommen und die Zahlmöglichkeit mit Kreditkarte zwar angenehm, aber saumässig weit weg von unserem Fenster angelegt sind: für die Lastwagen-Schlitze sitzen wir zu tief und für die der Autos zu hoch. Irgendwie geht's dann trotzdem.....

Nach rund 330 Kilometer war für uns die Reise schon fast zu Ende: runter von der Autobahn, rüber zum Supermarkt, 80 Liter Diesel tanken und etwas Lebensmittel kaufen, dann weiter ins Hinterland über Strassen, auf denen kreuzen eine echte Herausforderung wäre. Es sah hier mittlerweilen aus wie in der Toscana: Heurollenauf abgeernteten Feldern, hügeliges Gelände, Häuser wie in Italien, zum Verwechseln ähnlich. Der Campingplatz ist echt weit vom Schuss, wir haben ihn aber gut gefunden. Eine riesige Parzelle mit freier Aussicht über die ganze Ebene waren der Lohn für den beschwerlichen Weg, dazu ein Stuhl an der Sonne und den Wind in den Haaren, ein Glas Cidre.....was will man mehr?

Vielleicht noch ein Abendspaziergang von guten 6 Kilometer? Hatten wir auch noch....

Dienstag, 23. September 2014

Memories - Erinnerungen

Im letzten Jahr waren wir zwei Wochen früher in Lacanau an der Atlantikküste; damals war es richtig kühl, der Wind und auch das Klima im Allgemeinen. Am Tag ganz ok ( wenn es denn Sonne gab, im letzten Jahr war das leider nicht immer der Fall) wurde es nach Sonnenuntergang ein Fall für Socken und Pullover. Heute Morgen kamen uns Erinnerungen an diese Zeit vor einem Jahr. Nach einer klaren Nacht war es kühl und es dauerte Stunden, bis die kurzen Hosen montiert werden konnten. Der Wind ist wieder leicht spürbar und wenn die Sonne nicht durch Dunst und Pinien dringen kann, dauert es eben mit der Wärme.

Draussen essen ging am Morgen trotzdem, oder gerade deswegen erst recht. Auch das Meer war heute sehr zurückhaltend, wir hatten um die Mittagszeit einen riesigen Strand mit tollen Sandbänken und die Wellen waren vergleichsweise klein. Trotzdem freuen wir uns nun noch auf ein feines Abendesse im Dorf und Morgen auf die Weiterreise ins Landesinnere in die Gegend um Carcasonne. Direkt bis nach Nordspanien ist uns heuer doch etwas zu weit (580 Km) und wir wollen ja noch Morgenessen und unterwegs etwas einkaufen. Lieber gemütlich in zwei Tagen und dann soll es ab Donnerstag dann in Sant Pere Pescador richtig sonnig und warm werden. Wir werden sehen, Wind kann es dort ja bekanntlich auch haben......

Montag, 22. September 2014

Einfach schön

Montag, die Wochenend-Gäste waren heute nicht mehr da - es ist ruhig geworden auf dem Campingplatz. Und nach einer klaren Nacht war es am Morgen auch recht kühl, es dauerte etwas bis die Sonne so richtig wärmen konnte. Schuld daran sind die hohen, schattenspendenden Pinien - ich kann mir aber gut vorstellen wie froh man im Hochsommer darüber ist.
Der Tag begann wie gestern, mit einem frischen Pain au chocolat und einem Kaffee. Dann der übliche Spaziergang über die Dünen, zurück dem Strand entlang (der uns beinahe schon fast alleine gehörte) und dann zum Wohnmobil den Tag geniessen. Der Wind war heute etwas kräftiger als auch schon - was dem ohnehin schon schwierigen Satellitenempfang im Pinienwald nicht gerade zuträglich war. Eine vibrierende Schüssel führt dann unweigerlich zu Signalunterbrüchen. Da wir oft auch Radio via Satellit hören, fällt das natürlich auf....

Abendessen war eine Kombination aus Peperoni, Champignons und Schweinsfilet, abgeschmeckt mit etwas Zitronensaft, zum Schluss etwas Rahm und natürlich wie üblich mit Zwiebeln und Knoblauch in der Wok-Pfanne auf dem Grill gebraten. War wirklich lecker und ein Highlight des ansonsten ruhigen Tages. Damit das ganze auch gut verdaut werden kann, sind wir noch fast eine Stunde am Strand flaniert und haben die untergehende Sonne genossen.
Und weil's gerade nicht mehr allzu viel windete, konnten wir zu guter letzt störungsfrei unsere Montagsserien auf SRF2 geniessen.

Einfach schön gemütlich....

Sonntag

Heute war es angenehm warm am Morgen, etwas bedeckt und in Richtung Landesinnere sogar etwas schwarz. Vielleicht der nächste Regen im Anmarsch? Eins nach dem anderen, erst mal Brot organisieren. Da ich diesmal einen direkteren Weg wählte als gestern bei der Suche, kam ich auch durch andere Strassen ins Dorf. Ganz direkt ging leider nicht - ich wurde immer wieder von Einbahnstrassen ausgebremst. Dafür fuhr ich plötzlich an einer wunderschönen Bäckerei vorbei! Ich verzichtete also darauf bis zum Carrefour zu radeln, denn diese Auslage sah definitiv besser aus und duftete einfach kòstlich. Das ganze keine zwei Kilometer vom Campingplatz entfernt, eine Sache von ein paar Minuten (Velo sei dank).

Wir sind am Nachmittag dann zu viert ins Dorf spaziert und haben uns ein Glace gegönnt. Amarena, Pistache und weisse Schoggi..... fein. Am Strand hatte es erwartungsgemäss viele Leute, weshalb wir nicht am Meer entlang zurück spaziert sind. Hunde am Strand sind eigentlich nicht erlaubt und in Dorfnähe explizit verboten, und wir wollen ja nicht provozieren. Etwas ausserhalb ist das dann kein Problem mehr.

Der bewölkte Sonntag entwickelte sich übrigens noch zu einem strahlend schönen Sonnentag mit entsprechend warmen Temperaturen - von Regen keine Spur, zum Glück.

Samstag, 20. September 2014

2 mal duschen bitte

Wir sind ja nicht gerade mit Wärme überschüttet worden in den beiden Tagen auf unserem Weg nach Lacanau. Eher oft und kräftig geduscht und am Schluss ist unser Wohnmobil beinahe im Sand ersoffen. Nun, nach der letzten Nacht fühlten wir uns definitiv reif für eine Dusche. Die Nachttemperaturen waren mild und wir hatten diesmal warm genug im Wohnmobil. Daher hiess es nach dem Morgenessen: einmal duschen bitte.
Vor dem Morgenessen lief auch so einiges; zum Beispiel meine Frau und unsere beiden Hunde dem Strand entlang. Ich habe in dieser Zeit unseren neuen Klein-Stausauger eingeweiht und den Dreck der ersten Tage entfernt. Dann Brot und Pain au Chocolat besorgt; Betten gemacht, Hundegarage entsandet,.... es gibt immer was zu tun am Morgen.

Leider haben wir dann am Nachmittag bei der Rückkehr von unserem Dünenspaziergang - gute 5 Kilometer und 1,5 Stunden lang - ein Schild an unserem Laden entdeckt: saisonale Schliessung 20.09. - Moment, das ist doch heute! Wo kommt dann Morgen unser Brot her? Es blieb mir nichts anderes übrig als meinen Drahtesel zu satteln und im Dorf nach einer Bäckerei Ausschau zu halten.
Erste Bäckerei: geschlossen ohne Öffnungszeiten. Zweite Bäckerei: fermeture saisonale (ich übersetze dies kein zweites Mal). Dritte Bäckerei: auch geschlossen, keine Ahnung ob die Morgen Sonntag offen hat. Vierte Bäckerei: wegen Krankheit momentan geschlossen. Aus die Maus? Nein, gleich um die Ecke fand ich noch den erwarteten Carrefour - geöffnet von 8-20, Sonntag ab 9.... Geht doch!

Am Abend gab' s dann richtig viel Sonne auf unserem Platz. Nach der abendlichen Runde am Meer - mit Ebbe hatte es richtig viel Platz - fühlte ich mich wieder wie am Morgen.... einmal duschen bitte.

Freitag, 19. September 2014

Eine lange Reise ans Meer

Es ist ja nicht so, dass wir diese Strecke nicht bereits kennen würden - aber in diesem Jahr war alles etwas mühsamer. Es fing schon zu Hause an - noch nicht mal auf der Autobahn fiel uns ein, dass wir die Lebensmittel im Kühlschrank vergessen hatten. Also nochmals zurück, sonst wäre das Abendessen ausgefallen.
Danach ging es erstmal weiter wie üblich, eine lange Fahrt bis nach Genf, dann weiter in Richtung Lyon, am Flughafen Saint Éxupéry vorbei, dann aber nicht nach Süden sondern weiter  nach St. Etienne. Diese Strecke ist gebührenfrei und damit auch wesentlich besser frequentiert als Autobahnen mit Maut. Entsprechend ist die Fahrt ziemlich anstrengend. Nach St. Etienne sollte es in der Regel ruhiger werden - sollte, in diesem Jahr wurde es finster und nass. Eine Gewitterfront tobte sich in der Region von Clermont-Ferrand aus. Damit nicht genug, es galt wie im letzten Jahr die Stadt zu durchqueren und eine Pass zu erklimmen. Kein Problem, wäre da nicht die übliche Route gesperrt gewesen. Wir durften also einen Umwrg fahren und kamen in den Genuss des abendlichen Feierabendverkehrs....

Irgendwann waren Stadt und Pass hinter uns und wir erreichten in Saint-Ours den Camping Bel-Air, wunderschön gelegen aber kühl und nass nach dem Gewitter. Abendessen hatten wir dabei,  Brot gab es leider keines und am Morgen weckte uns in der Ferne ein Donnergrollen. Wir sind also recht früh auf die Piste und haben uns zuerst mal was zu Essen gesucht. Das Wohnmobil wurde unterwegs aussen komplett vereinigt - mit 80 Km/h durch die Waschstrasse, so fühlte sich das an. Auf dem Rastplatz erreichte uns dann das nächste Gewitter.

Erst gegen Perigeux besserte das Wetter, es wurde wärmer und vor allem war es trocken. Auch hier war dann mal wieder eine Strasse gesperrt, kleine Umleitung, mittlere Verspätung - irgendwie war auf dieser Reise einfach der Wurm drinn. Dann ging es aber zügiger voran, kurz vor unserem Ziel habe wir noch das Notwendige für die ersten Tage eingekauft und sind dann auf dem gleichen Platz gelandet wie im letzten Jahr: http://www.airotel-ocean.com/

Der Platz den wir uns ausgesucht hatten, der war leider nichts; wir kamen nicht mal rauf, so tief war der Sand. Und runter ging's auch nur noch mit Hilfe..... Aber der Platz den wir jetzt haben, ist auch ok. Und irgenwann klappte es auch mit dem TV-Empfang durch die hohen Pinien....