Der Bus ist schon mal pünktlich abgefahren, was auch nicht schwierig war - er kam gerade aus einer Pause. Soweit schon mal gut, aufgefallen ist mir, dass der Busfahrer vereinzelt Gäste auf einen nachfolgenden Bus verwiesen hat. Ich nehme das jedenfalls so an, weil er unterwegs in Las Palmas diese zum Teil sogar die Koffer wieder ausladen liess. Vermutlich fuhr der Flughafen-Express gleich hinterher und dieser hat extrem viel Platz für Koffer. Zudem braucht das am Flughafen immer so viel Zeit, welcher unser Bus nicht hat - der hält nur zufälligerweise dort, beispielsweise für Gäste wie mich im letzten Jahr auf dem Weg nach Mogan. Nach dem Verlassen der Stadt verläuft die Fahrt dann in der Regel flüssig und ruhig, irgendwann kommen die ersten startenden Flugzeuge ins Blickfeld, dann weiss man: jetzt sind wir gleich am Flughafen. Danach geht es dann aber zuerst mal längere Zeit über die Autobahn, vorbei an den landenden Flugzeugen, den ersten Touristen-Städten mit ihren unzähligen Hotelanlagen, der riesigen Düne von Maspalomas (die man trotz der Grösse von der Autobahn aus nicht sieht), bis zum ersten Stau in Arguineguin. Das war im vorletzten Jahr so (da hatte ich einen Tagesausflug gemacht), das war im letzten Jahr genau gleich, und das war auch gestern nicht anders... einfach zu viel Verkehr. man schlängelt sich in Richtung des ersten Kreisels, dann bessert es etwas. Ab hier ging die Fahrt der Küste entlang nach Puerto Rico - der grosse Umsteige-Bushof hier - Tauro, Playa de las Amadoras und nochmals kurz über die Autobahn nach Puerto de Mogan - Endstation, man kann den Halt also eigentlich nicht verpassen. Etwa eine halbe Stunde länger als gemäss Fahrplan, somit zwei Stunden Fahrt für 9 Schweizer Franken und ein paar zerquetschte...die Busfahrten belasten definitiv das Ferienbudget nicht.
Ich war beim gleichen Italiener wie im letzten Jahr. Und es war sehr ähnlich wie im vergangenen Jahr, diesmal waren zwar sehr viele Tische draussen frei, aber diesmal waren sie dafür reserviert. 35 Minuten zum Essen? Auf diesen Deal ging ich nicht ein, ich sass lieber drinnen und genoss die guten Tagliatelle. Anschliessend flanierte ich durch das Dorf, welches ich eigentlich schon kannte. Am Ende musste ich mir eingestehen: es ist nicht dasselbe wie im letzten Jahr. Wäre ich als Tagestourist hergekommen, so wie vor zwei Jahren, ich wäre sicher vollauf zufrieden gewesen. Aber da ich im letzten Jahr mehrere Tage hier übernachtet hatte, kannte ich auch diese Seite von Puerto de Mogan. Jene Zeit, wenn die Tagestouristen grösstenteils wieder weg sind. Kommt man nur über Tag, dann ist auch das etwas verträumte Fischerdorf doch massiv von den Touristen geprägt. Immerhin, es sind sehr unterschiedliche Menschen hier. Die einen reisen mit dem eigenen Segelschiff, andere sind mit Rucksack oder zumindest kleinem Gepäck unterwegs, es ist eben sehr viel bunter gemischt als in diesen Hotelbunkern weiter östlich. Dort sind dann eher jene Menschen zu finden, die ein Stück Heimat in der Ferne suchen, bezüglich Essen und den Menschen um sich herum. Dort wird bestenfalls Englisch gesprochen, oft geht es sogar in der eigenen Muttersprache. Das können sie gut, die Spanier, ich habe auch hier im Hotel in Las Palmas bereits Kellner mit perfektem, akzentfreiem Deutsch gehört.
Irgendwann bin ich auch wieder zurückgefahren, der Bus war richtig voll und die Strasse um den Flughafen auch. Aber egal, ich bin ja in den Ferien. Der kleine Stau auf der Autobahn hat dann wohl dazu geführt, dass ich den Regen in Las Palmas komplett verpasst habe. Ich war extra eine Station früher ausgestiegen, damit ich meinen Stadtbus bis nahezu vor's Hotel nehmen konnte. Wäre nicht nötig gewesen, der Regen hatte bereits aufgehört und die Sonne kämpfte sich bereits wieder zurück. Für's Fitnessstudio reichte die Zeit aber dann doch nicht mehr....
Morgen soll es wieder sonnig werden - mal überlegen, was mir dann einfällt....