Ich nahm zuallererst den Bus mit der Nummer 41 rauf nach Las Coloradas. Rund 240 Meter über dem Meer liegt diese kleine, verschlafene Siedlung. Keine Ahnung, wen es hier herauf zieht, aber es ist nicht etwa eine reine Wohnsiedlung, nein, es hat einen Sportplatz, ein auf den ersten Blick sehr gutes Restaurant und auch sonst noch ein paar Geschäfte. Imposant ist aber - vor allem an klaren, sonnigen Tagen - die Aussicht.
Auf Google Maps sind ganz klar erkennbar einige Fusswege die nach unten ans Meer führen - oder eben rauf, was vermutlich einfacher gewesen wäre, aber auch anstrengender. Vor Ort sind diese Trampelpfade dann ehrlich gesagt nicht mehr ganz so gut zu erkennen. Der eine schon, aber der führte mich zu weit nach links, und links hiess in diesem Fall zurück in Richtung Las Palmas. Der andere Weg, weiter rechts, endete für mich irgendwann in einem Bachbett - natürlich trocken, aber das Gestein erschien mir wie überall sehr locker zu sein. In Kombination mit dem anfangs steilen Abstieg war mir das schlicht zu gefährlich. Also ging ich zurück, nahm den anderen Weg und damit einen kleinen Umweg in Kauf. Letztendlich war ich trotzdem dort, wo ich hin wollte...
Von unten sah das Ganze etwas anders aus. Hier wähnte man sich wirklich auf einer Insel vulkanischen Ursprungs. Und ehrlich gesagt weit, weit weg vom pulsierenden Leben in Las Canteras, welches aber immer noch auf der anderen Seite der Bucht zu sehen war. Offenbar darf man hier auch nicht mit dem Auto hinfahren, obwohl es eine Piste hätte - keine wirkliche Strasse. Ich vermute, die wird benutzt von der Gemeindeverwaltung zum Saubermachen und der Pflege. Meines Wissens ist das auch ein Naturschutzgebiet. Jedenfalls präsentierte sich mir hier die Wildheit des Atlantik, unzählige Wellen peitschten an die Küste, und zu meinem Erstaunen entdeckte ich sogar drei Surfer. Irgendwie schafften die es später dann auch problemlos ans Land. Man muss halt offenbar einfach wissen, wie es geht, und Geduld aufbringen. Denn gegen die Wellen funktioniert es nicht, nur mit...
Man fragt sich manchmal in solchen Situationen: warum ist mir das nicht schon viel früher in den Sinn gekommen? Keine Ahnung, für mich hat die Stadt immer an der "Puntilla" aufgehört. Es gab dann zwar noch ein paar Häuser, aber richtig interessant sah das nicht mehr aus. In diesem Jahr packte mich die Neugier und ich schaute mir auf Google Maps an, wie weit die Strandpromenade denn überhaupt führt. Und da merkte ich, die hört erst auf, wo die Häuser enden. Und dann folgt ein gut ausgebauter Weg, später ein breiter Fussweg und zuletzt ein Trampelpfad. Und vor allem sah ich schon dort unzählige schöne Fotos von anderen Menschen - da zeigt sich, wie viel Google bietet.