Donnerstag, 28. September 2017

Pilze

Die Rumfahrerei machte sich langsam im Tank bemerkbar - ein Ausflug nach Samnaun stand deshalb heute auf dem Programm. Und weil der Bancomat über die Strasse unsere PostCards nicht akzeptierte, plante ich noch einen Stop in Nauders ein: die Raiffeisenbank hat gemäss Google einen Bancomat. Beide Ziele waren in der Skoda-App eingegeben, das Handy verband sich mit dem Auto....ich wartete.....keine neuen Ziele im Navi.....Skoda Connect überprüft: Fehler - mal wieder! Also fuhr ich in Italien los ohne Navi, rüber nach Österreich auf der Suche nach der Raiffeisenbank. Zum Glück wusste ich ungefähr wo die Bank im Dorf zu finden war.
Mitten im Dorf waren die Ziele dann im Auto angekommen und ich gleich darauf bei der Bank. Ich parkte hinter einem anderen Auto im Parkverbot und steuerte direkt auf den Automaten zu. Bloss, das war nur ein Kontomat für Kontoauszüge und ähnliches. Also mal drinnen nachschauen, kein Bancomat, dafür eine nette Dame am Schalter. Geldautomat? Gleich vor der Tür, ich war einfach an ihm vorbeigerauscht beim Gang zum Kontomat...

Nun ging's weiter nach Samnaun, über eine zeitweise abenteuerliche Strasse: Tunnel ohne Beleuchtung und Kreuzungsmöglichkeit, Baustellen mit wechselseitiger Verkehrsführung (an einer Ampel stand "Wartezeit bis 10 Minuten"), Steigungen mit Lastwagen die kaum vorwärts kamen...die Tankstelle fand ich problemlos und tankte für 1.06 gute 40 Liter. Der Migrolshop war allerdings eine Enttäuschung - mein Plan, etwas für's Picknick zu kaufen ging nicht auf. Es hatte Schnaps, Wein, Bier, Zigaretten, Schokolade,....aber keine Cervelat und schon gar kein Brot. Also ging es mit vollem Tank über Martina auf die Norbertshöhe, dort auf eine kleine Wanderung (6 Kilometer, 1,5 Stunden) und mit leerem Magen am Picknickplatz vorbei zurück zum Auto. Die zahlreichen Pilze waren vermutlich allesamt auch nicht essbar - eine Idee musste her: zurück zum Hotel war klar, aber die Läden in Italien schliessen über Mittag. Aber ich war ja noch in Österreich und unten im Tal, in Nauders, gab's einen Supermarkt. Den fand ich auch ohne Navi und darin eine Wurst für Dylan, etwas zu Trinken und feine Sandwich von der Theke - eine Laugenstange mit Ei und ein Lachsbaguette. Wahrlich ein Gedicht!

Mittwoch, 27. September 2017

Ruhetag

Mittwoch, die Mitte der Woche hier im Südtirol wenn man das Wochenende mal ausser Acht lässt - nach den anstrengenden Touren der letzten Tage war kürzer Treten angesagt. Ein paar Kilometer das Tal runter liegt das Dorf Glurns. Dieses ist ein touristischer Flecken der gut besucht wird. Deshalb finden sich an allen Einfahrtstrassen Parkplätze, die man von Vorteil auch benutzt - im Dorf selber kann es ziemlich eng werden. Die Parkplätze sind allesamt gebührenpflichtig - eine Seltenheit in dieser Gegend - mit 50 Cent pro Stunde allerdings moderat. Ab 3€ hat man für den ganzen Tag bezahlt.
Zuerst wanderten wir allerdings der Etsch entlang auf einem Naturweg, vorbei an riesigen Apfelplantagen auf denen gerade überall die Ernte läuft. Somit war klar: die Kleintraktoren gestern transportierten keine Trauben, sondern Äpfel. Der Rückweg war ein Teil des Jakobswegs, ebenfalls Naturweg und die gesamte Tour ziemlich flach. Mit 5 Kilometern und 50 Meter Höhendifferenz war das Ganze wirklich passend für einen Ruhetag. Das Dorf selber bot dann noch eine Überraschung in Form einer Konditorei mit eigener Glacéfabrikation: Holunder, Alpenkräuter und mein obligatorisches Pistazieneis war meine Ausbeute. Eine zweite Überraschung fand ich an einer Bushaltestelle - kam mir gleich irgendwie bekannt vor.
Auf dem Rückweg machten wir noch Halt beim Kloster Marienberg in Bergeis. Beim Einsteigen wurde ich wieder mal auf unser neues Auto angesprochen. Ja, es ist der Tiguan von Skoda, ja, die lange Version gibt's bald auch von VW. Der gute Rentner hatte mal bei VW gearbeitet....

Dienstag, 26. September 2017

Berggeissen-Hindernislauf

Gestern war unser "Sonntagsspaziergang" etwas streng. Da dachte ich mir, mit einer Seenrundwanderung kannst Du nichts falsch machen, ein See ist ja bekanntlich flach - ein Stausee auch. Der Lago di Vernago im Schnalstal schien mir da gerade passend, auch wenn die Anreise etwas lang dauerte. Hier im Südtirol hat die Weinlese begonnen und die Strassen sind daher etwas "traktorverseucht", dies führt zu zahlreichen kleinen, temporären Staus. Überdies scheint die Gegend bei Touristen aus den umliegenden Ländern nicht gänzlich unbekannt zu sein. Die Strasse ins Schnalstal war dann dafür eine wunderschöne Fahrstrecke, mit Kurven, Felswänden, ordentlich Steigung....ich glaube, unser neues Auto ist nun definitiv eingefahren.
Nach 1h45 waren wir dann beim Damm des Stausees. Das Wetter war um 11 Uhr noch kühl, dazu gab es viele Wolken und einen gut gefüllten Parkplatz. Wanderwege rund um einen See führen meist in beide Richtungen, deshalb hatten wir anständig viel Gegenverkehr. Zudem hatte gefühlt jede dritte Gruppe einen Hund dabei. Das alles ist an sich problemlos, bis man die Strecke einmal genauer unter die Lupe nimmt: grösstenteils ein schmaler Pfad auf dem man die Wahl zwischen Wurzeln und Steinen hat, viele kurze Auf- und Abstiege, eine Wegbefestigung mit Metallmaschen (grob), mehrere mit Holzbalken, zwei Hängebrücken, eine Herde Alpacas auf dem Weg - dort wo es mal einfach zum Wandern war.
Der See aber entschädigte für alles. Er hatte eine wirklich schöne Farbe und lag so ruhig, dass sich in ihm alles spiegelte. Wen störte es also schon, dass die veranschlagten 5 Kilometer letztendlich 7 waren und wir dafür 2h20 benötigten...,

Montag, 25. September 2017

Beerennaschpfad

In Schluderns, nicht weit vom Reschensee entfernt, gibt es einen Beerennaschweg. Die Distanz ist mit 5 Kilometern recht moderat und die Beschreibung deutet auf einfaches Gelände hin:
"Informationsbüro Schluderns - vorbei an der Churburg Richtung Schludernser Höfe - Weg Nr. 20 bis Schlorent, der asphaltieren Straße folgen - beim Bär aus Holz beginnt der Beerennaschweg, die essbaren Beeren sind mit einem roten Band gekennzeichnet und dürfen gerne verkostet werden - Spielplatz - zurück zum Einstieg des Beerennaschweges - Beschilderung Sonnensteig entlang bis zur Abzweigung - Grossfeldweg Nr. 22 Richtung Schluderns zum Ausgangspunkt zurück"
Soweit die Theorie, mein Plan für heute. Die Höhendifferenz war mit 300 Metern allerdings nicht zu verachten. Ich machte mich trotzdem mal auf den Weg und fuhr zuerst in die Apotheke in Graun, Nasensalbe holen. Hier wird schon wieder geheizt, meine Nase spürt's bereits. Ab Graun stellte ich mein Navigationsgerät ein, das Ziel war schon einprogrammiert. Die erste Durchsage machte mich allerdings schon mal stutzig: "die Route enthält mautpflichtige Strassen" - wie bitte? Und warum zum Henker sollte ich zuerst nach Landeck fahren? Dieses Rätsel konnte ich bis zuletzt nicht lösen - angekommen bin ich trotzdem. Einen Parkplatz habe ich auch auf Anhieb gefunden, maximal 90 Minuten mit Parkscheibe, von 08:00 bis 12:30. Nächstes Problem: Zwei Stunden Marschzeit, 90 Minuten Parkzeit, das wurde knapp. Es war 10 Uhr, die Scheibe stellte ich schon mal auf 10:30, macht Parkzeit bis 12:00 - eine halbe Stunde später ist es frei. Mal schauen wie gut die Südtiroler in der Zwischenzeit kontrollieren... der Parkplatz jedenfalls war fast voll.

Dann ging es los: Churburg - Check; Weg Nr. 20 - Check; dieser Weg war dann bald einmal nicht mehr asphaltiert und ziemlich steil - Fehler?; nach zwei Kilometern immer noch kein Holzbär - Fehler?; ich prüfte mal die Route mit allen verfügbaren Mitteln und stellte fest: zu weit links, vermutlich auch zu hoch. Also war eine Korrektur angesagt und nach über einer Stunde war ich wieder auf dem richtigen Weg - allerdings erst ungefähr bei einem Viertel der Strecke. Nun ging's wieder aufwärts, und aufwärts und aufwärts...irgendwann kam mir das wieder spanisch vor. Ich hatte zwar die Distanz gelaufen bis zum Wendeplatz der Rundwanderung, war aber schon wieder zu hoch. Komischerweise fand ich auch beim Zurückgehen keine Abzweigung - dafür 20 Meter unterhalb der Stelle wo ich nach dem ersten Fehler zurück auf die Route gefunden hatte....den Holzbären. Von da an war es dann einfach zurückzufinden.

Am Schluss hatten wir 9,2 Kilometer auf dem Zähler, waren von 978 Meter auf 1371 und wieder zurück gewandert und hatten dafür drei Stunden benötigt. Da gönnte ich mir unten im Tal im Dorfladen einen Apfelwein und ein Wasser.
Prost.

PS: der Parkplatz war um halb Zwei fast leer, Busse hatte ich keine - tutto a posto!

 

Sonntag, 24. September 2017

Rudelbildung

Unseren Bären, den Kodiaq, gab's bislang nur selten auf den Strassen zu bewundern. Da wir unser Auto im Prinzip gleich beim offiziellen Verkaufsstart bestellt hatten, ist das nicht sonderlich erstaunlich. Auch gestern bei der Hinfahrt ist mir eigentlich kein Skoda Kodiaq aufgefallen. In Reschen, dem Dorf mit 900 Einwohnern, sind uns gestern drei Bären begegnet - einer in Beaun, die anderen in unserer Farbe. Und wir hatten gedacht, wir hätten eine spezielle Farbe gewählt...
Heute waren wir ganz zuhinterst im Langtaufertal, auf italienisch Valle Lunga. Ich kannte dies schon vom letzten Jahr, neu war der weisse Belag auf den Berggipfeln. Der Schnee war aber schon noch weit genug weg, auch auf der Melager Alm die auf knapp 2000 Meter liegt. Der Weg dorthin war nicht wirklich steil, führte über Wiesen und ein breites Flussbett, an Kühen und Geissen vorbei, durch Sonnenschein und Sprühregen. Auf der Melager Alm gab's dann was zu Trinken und ein Vesperplättchen. Dieses war im Gegensatz zur Wanderung schon eher eine grosse Sache.
Zurück im Hotel hatte ich dann schon wieder Durst und ich genoss auf der Sonnenterrasse ein Bierchen, meine Frau ein Weinchen. Zuerst waren wir alleine, dann gesellte sich ein gestreiftes, fliegendes Etwas zu uns: eine recht grosse Wespe. Das Bierglas war schon lange zugedeckt, deshalb drehte die Wespe weiter ihre Runde. Mal summte es beim Ohr, mal flog es unter dem Tisch durch. Dann untersuchte es wieder mein Bierglas - und plötzlich war es weg. Die Ruhe dauerte nicht lange und als sie wieder da war, kam gleich eine zweite hinterher. Dann waren es drei, schliesslich vier,...bei fünf tranken wir aus und gingen nach oben. Dort ging der gleiche Kampf gleich weiter an der offen Balkontür

Fazit: Wetter gut, Balkontüre trotzdem zu,

Samstag, 23. September 2017

Buonasera Resia

Wer an einem Wochenende reist, der riskiert Verkehrsbehinderungen, vor allem an neuralgischen Punkten. Heute waren diese offenbar - wieder einmal - am Gotthard zu finden, aber auch zwischen Bern und Zürich. Waren es am Gotthard 10 Kilometer Stau, hatten wir lediglich "stockenden Verkehr". Einmal an Zürich vorbei, wurde es immer besser mit dem Verkehr und durch den Vereinatunnel war der Zug halbleer. Das soll ja im Winter hier ganz anders aussehen....

In Maienfeld/Bad Ragaz haben wir noch einen Spaziergang dem Rhein entlang gemacht - auf der Maienfelder Seite runter, auf derjenigen von Bad Ragaz wieder rauf. Das brachte den nötigen Appetit für das umfangreiche Abendessen im Seehotel Reschen. Jetzt sind wir gespannt, was Petrus und der Küchenchef in den nächsten Tagen an Überraschungen bereithalten