Sonntag, 21. April 2024

Der erste Tag

Das Wetter ist schon richtig schön hier in Südfrankreich, das muss ich zugeben. Wer aber denkt, dass Sonnenschein mit Wärme gleichzusetzen ist, der hat die Rechnung ohne den Wind gemacht. Die Luftmasse ist auch hier sehr kühl, der zeitweise starke Wind verstärkt diesen Effekt noch. Deshalb sieht man auf den ersten Blick, wer einheimisch ist, und wer Tourist. Daunenjacken und lange Hosen versus T-Shirt und kurze Varianten der Beinkleider. Ich nehme mich da auch nicht aus, muss aber zugeben, dass auch etwas Trotz dabei ist: ich bin jetzt am Meer, die Sonne scheint, ich will jetzt Sommerkleider tragen... zumindest am Tag. Denn letzte Nacht - die zweite hier - erreichten die Temperaturen einen Tiefstwert von rund 7°. Da musste dann doch die Heizung ran, Frühstück draussen gab es trotzdem - einfach später. War auch kein Wunder, ich war um 5 mal auf dem Klo und bin dann kurz vor 8 endgültig aufgewacht. Das waren dann fast 9 Stunden Schlaf...
Also, der erste Tag - eine ruhige Variante. Die Bäckerei meiner Wahl ist leider nicht jene gleich vor dem Campingplatz - das hat sich heute bestätigt, da war ich zu faul um weiter zu laufen. Gestern bin ich die Extra-Meile gegangen, und es lohnte sich. Nicht wegen dem Baguette, das ist wohl überall in etwa gleich gut. Aber es hat da noch andere tolle Sachen (heute gab's halt "nur" ein Pain au Chocolat, weil ich eben zu faul war). Das Brot schmeckt immer irgendwie wie Baguette, auch wenn es anders heisst. Gestern war es "Marius", heute ein "Graignette" (wenn ich mich recht erinnere, hatte ich nur abgelesen - ich kaufe das Brot hier nach Aussehen). Der Frühstücktisch war voll, wie immer zu Beginn der Ferien: Feigenboursin, Terinne forestière, Konfitüre, Honig, Käse, Joghurt...so fängt der Tag gut an. Und was es von Anfang an braucht, ist etwas Sonnencreme. Denn die Sonne kombiniert mit kühlen Temperaturen lockt alle an die Sonne. Ich habe denn auch meine Sonnenstore wieder eingefahren - einerseits braucht es diese aktuell nicht unbedingt, zweitens soll der Wind noch zunehmen mit Böen bis 60 km/h. Riskieren will ich da lieber nichts.
Irgendwann machte ich mich dann auf zum Strand. Konkret heisst das rund 100 Schritte gehen, dann stehe ich oben an der Düne und blicke raus aufßs Meer. Einfach nur schön...

In dieser Jahreszeit ist es auch am Samstag nicht überfüllt hier am Strand. Man könnte schon fast sagen, es ist ziemlich ruhig hier, was sicher auch den kühlen Temperaturen geschuldet ist. Wer die Sonne in Badekleidern geniessen will, legt sich ganz hinten in die windgeschützte Zone bei der Mauer aus Steinen. Nur die Kids, die hatten gestern trotzdem ihre Freude am Wasser.

Am Nachmittag bin ich noch kurz in die Kernzone des touristischen Ortes gegangen. Diese beginnt gleich beim Ausgang des Campingplatzes und besteht überwiegend aus Läden mit Artikeln für Touristen, oder dann aus Bars, Restaurants und sonstigen Verpflegungslokalen. Ich wollte zu meinem altbekannten Glacéladen, und dann noch im Spar eine Flasche Wein kaufen. In umgekehrter Reihenfolge, aber ohne jeglichen Erfolg: der Spar öffnete erst eine Stunde später (um 15:30), und Glacé gab's auch keine, weil der Laden erst um 14:30 öffnete. Wusste ich damals noch nicht, sonst hätte ich gewartet - es war nämlich bereits 14:40, es hätte also offen sein sollen. Aber egal. zurück über den Strand und die gleiche Runde nochmals eine Stunde später. Dafür gab es etwas später die Paella am Abend, bis ich beim Abwaschen angelangt war, ging die Sonne schon langsam Richtung Horizont nieder...