Samstag, 29. August 2020

Corona

Gestern war es noch lange recht schön, und noch länger angenehm warm. Es regnete auch nicht allzu häufig und die grossen Mengen waren es bislang auch nicht. Der Boden vor der Tür ist jedenfalls immer noch trocken, das Stuhlkissen auch, und das ist nicht immer so bei Regen. Vielleicht hilft es auch, dass der Boden überall leicht abfällt, so bleibt kein Wasser liegen. Und da die Regenmenge bislang vernünftig war, läuft es auch nicht weit genug, um bis zu meiner Tür vorzudringen.
Temperaturen? Na ja, draussen 14°, drinnen 18° ohne zu heizen. Gerade noch ok, aber wenn ich Morgen zurückkomme, wird's wohl etwas Wärme brauchen. Der Campingplatz hat sich nun ziemlich geleert, viele sind vor  oder mit dem Regen abgereist. Da ich etwas weiter weg vom Sanitärhaus stehe, bin ich nun quasi alleine auf weiter Flur - nichts Neues also, man fühlt sich fast schon wie zu Hause. 
Gestern habe ich herausgefunden, dass der Bus zwei Fahrvarianten kennt: einmal wendet er in Wilderswil in einem grossen Bogen durch das Dorf, ein anderes Mal fährt er noch weiter nach Gsteigwiler. Bei der ersten Variante ist "meine" Haltestelle die erste nach dem Wendepunkt, bei der zweiten einfach eine auf dem Weg nach Gsteigwiler. So oder so gibt es die Haltestelle nur auf einer Strassenseite, der Bus fährt immer in die gleiche Richtung, biegt dann aber gleich darauf links oder rechts ab. Diese komische Konstellation verwirrt dann den Fahrplan beim Heimfahren. Plötzlich hatte ich viel weniger Verbindungen als erwartet. Des Rätsels Lösung: "meine" Haltestelle liegt nur an der Linie nach Gsteigwiler. Die andere Linie endet eine Haltestelle früher - und weil der Bus dort 5 Minuten hält, kann man auch gleich aussteigen und zu Fuss gehen. Der Bus war übrigens ein PostAuto, ein spezielles dazu: unser Elektro-Fahrzeug im Probebetrieb, am zweitletzten Tag notabene.
Für die Chäsi hat es dann am Nachmittag auch noch gereicht. Da habe ich dann etwas zugeschlagen, unter anderem hat mir die gute Dame einen "Corona-Käse" verkauft - und mir die Geschichte dazu erzählt. Eine Käserei hat im Lockdown offenbar den Gastrobetrieben die überschüssige Milch abgenommen und versucht, einen Käse daraus zu fertigen. Und der ist gar nicht so schlecht, bedenkt man, dass Milch aller Art dazu verwendet worden ist - Milch, die sonst vermutlich in der Kanalisation gelandet wäre....