Es war eine lange Strecke für uns, der Weg von Sant Pere Pescador bis nach Les Abrets auf den Coin tranquille. Eine ruhige Ecke war es dann auch, welche wir benötigten heute Abend: keine Markise, keine Satellitenschüssel, kein Hundezaun, kein Kochen und kein Abwaschen. Aber der Reihe nach...
Wir waren etwa eine Viertelstunde früher am Strand und wunderten uns über die zahlreichen "Herumsteher" am Strand. Zwei Personen waren sogar schon am Baden. Ein paar Minuten später tauchte die orange Kugel aus dem Meer auf und versetzte uns alle wieder einmal in Staunen. Wir waren jetzt zwar jeden Morgen in Spanien mit einem wunderschönen Sonnenaufgang aufgestanden, aber vorne am Strand, das haben wir erst am letzten Tag geschafft.
Zurück beim Wohnmobil gab's einen Kaffee mit Croissant, die letzten Utensilien wurden verstaut und wir verabschiedeten uns für dieses Jahr von unserem Lieblings-Campingplatz. Rund 600 Kilometer lagen vor uns, geprägt von starken Winden und abnehmenden Temperaturen, aber komplett staufrei. Die größte Verzögerung gab es an der Zahlstelle in Spanien, weil vor uns offenbar nur Autofahrer waren, die als Strassenmusiker kiloweise Kleingeld gesammelt hatten. Egal, in Frankreich war's dann umso besser, da müssen wir mittlerweile an den Zahlstellen nicht einmal mehr anhalten. Als wir Valence geschafft hatten, wussten wir: jetzt war es nur noch ein Ausrollen. Kein Verkehr, kein Wind, keine grosse Distanz mehr. Im Carrefour von Les Abrets haben wir nochmals aufgetankt - für € 1.40 statt €1.21 in Spanien - und den Kühlschrank aufgefüllt. Man muss ja am Sonntag etwas zu Essen im Haus haben....
Um halb Sechs standen wir auf unserer Parzelle, Strom angeschlossen, Radiosender eingestellt, ein Bier in der Hand. Um halb Acht waren die Hunde versorgt und ich frisch geduscht im Restaurant. Das Menu du Pecheur bestand aus drei Gängen:
1. Salade Océan mit Lachs und Surimi
2. Das de Loup mit Pilzrisotto
3. Ein Café Gourmand
Alles ruhig hier? Mitnichten - ich kann nur nicht ständig in die Ferien verreisen, und genau darum geht es in diesem Blog. Wenn also nichts läuft, dann bin ich eben nicht in den Ferien....
Samstag, 5. Oktober 2019
Tag 17 - Les Abrets
Freitag, 4. Oktober 2019
Tag 16 - Las Palmeras ( die Dernière)
Welch ein Gedicht gestern Abend im Restaurant. Zur Vorspeise ein peruanische Gericht mit rohem Fisch, Gewürzen und Limettensaft. Der zweite Gang bestand aus Canelloni mit einer Füllung aus dem Meer an einer Krebssauce. Der Hauptgang ein Stück Bonito - Google sagt, das wäre ein weisser Thon (was durchaus passen würde). Der eher trockene Fisch war unterlegt von einer Art dünnem Kartoffelstock in welchem kleine, Ratatouille-artige Gemüsestücke eingebettet waren. Das Dessert - Profiteroles - diente eher dazu, auch noch die letzten kleinen Lücken im Magen zu stopfen.
Da kam uns der Spaziergang am Morgen gerade recht. Wir wussten, dies ist der letzte Tag hier, zumindest für diese Saison. Morgen soll es dann etwas schneller gehen, damit wir mal weg kommen - erstens fällt dann der Abschnitt nicht so schwer, zweitens liegen 580 Kilometer vor uns bis nach Les Abrets. Jetzt geniessen wir aber zuerst noch unseren Letzten in vollen Zügen....
Donnerstag, 3. Oktober 2019
Tag 15 - Menu Gastronomic (Las Palmeras)
Die Tage hier im Camping Las Palmeras gleichen sich in der Regel: Sonnenaufgang - Morgenspaziergang - Frühstück - Abwasch - Nichtstun - Mittagsrunde mit den Hunden - einsetzender Wind - Duschen - Abendessen - Abendrunde - gemütlicher Ausklang. In diesem Jahr ist es meist anders, oder zumindest mit Abwechslung gespickt. Mal überrascht uns ein Gewitter, wenn wir gerade essen wollen, mal fehlt eine Lampe, die sich partout nicht auftreiben lassen will. Heute war am Morgen der Wind am Strand so stark, dass wir uns für eine Routenänderung entschieden haben und etwas weg vom Strand zurückliefen. Dann war es am Mittag ziemlich windstill und dafür etwas bewölkt - nicht unangenehm und auch nicht speziell für die Bucht von Rosas. Das Spezielle wartet hier am Donnerstag jeweils abends auf die Gäste. Das viergängige Menü für 21€ ist diese Woche vom Meer geprägt, also passend für uns. Noch gute drei Stunden, mir knurrt jetzt schon der Magen...
Mittwoch, 2. Oktober 2019
Tag 14 - Las Palmeras (zum Dritten)
Gestern Abend war unser geliebtes Restaurant etwas verspätet zum Zug gekommen. Es reichte aber gerade noch vor dem grossen Regen für die letzte Runde mit den Hunden. Dann wurde es hell und nass und das ging einen guten Teil der Nacht so, zum Glück ohne grosses Donnergrollen. Am Morgen war der Spuk dann vorüber und wir um ein paar Erkenntnisse reicher:
- der TV-Empfang funktioniert über Satellit auch bei Starkregen
- trau keiner Wolke in der Bucht von Rosas und halte immer was Feines zum Selberkochen im Wohnmobil bereit
- bei seitlichen Gefälle auf der Markisenseite ist die Installation nahezu dicht
Am Morgen war die Luft klar, die Sicht ausgesprochen gut und wir waren in erster Linie froh, dass das Ganze so problemlos abgelaufen war. Irgendwann gab es dann einen Kaffee für uns und Futter für die Hunde. Dabei stellte Astrid fest, dass genau die Lampe nicht mehr funktionierte, welche für das Abmessen der Futtermenge ideal platziert ist. Lampe defekt? Da war doch schon mal was in diesen Ferien.... Betriebsanleitung raus, die filigranen Hände meiner Frau im Einsatz, Lampe komplett demontiert, LED-Leuchte entfernt und dann mal im Laden beim Brotkauf geschaut, ob's sowas gab. Genau eine im Sammelsurium der Ersatz-Glühbirnen. Die nicht mehr ganz so filigranen Finger von Astrid benötigten dann keine Minute - bis die neue Leuchte defekt war! Ist aber auch eine Bastelei mit diesen kleinen Teilen... was nun? War ja die einzige gewesen, die ich finden konnte. Nun, auch hier hatte meine Frau eine schlaue Idee auf Lager: "da gibt's doch das Schild vorne an der Strasse, XXL-Campershop - wie weit ist der weg"? Ich hatte das Schild noch nie gesehen aber Google weiss bekanntlich alles und dann wussten wir: 1,6 Kilometer one way. Besser als 3 Kilometer bis zum Supermarkt.
Der XXL-Campershop entpuppte sich als L, maximal. Und da am 15. Oktober Saisonschluss ist, war natürlich dieser Artikel aus. Ich watschelte also weiter durch's Dorf zum Supermarkt. Dort gab es jede Menge Glühbirnen, aber keine 12V-LED-Leuchten. Ich besorgte mir schon mal zwei Dosen Cola, das konnte noch dauern. Nun lief ich wieder zurück und schlenderte noch über den Wochenmarkt - eigentlich lief ich zielstrebig und systematisch über die Marktfläche, aber weil ich nicht alleine unterwegs war, wurde eben ein Schlendern daraus. Fündig wurde ich nicht, es hatte primär Kleider und Schuhe, dann noch etwas Früchte, Gemüse und Käse. War ja sowieso nur ein Gedanke gewesen...
Zu guter Letzt, nach zwei Stunden Rumlaufen, war ich wieder im Camping und schaute nochmals im Laden nach - ohne grosse Hoffnung. Ich räumte die Schachtel mit den Glühbirnen aus - nein, keine LED-Leuchte mehr da, ich hatte die letzte erwischt. Dann inspizierte ich jedes Regal von oben bis unten - Fehlanzeige. Dann entdeckte ich hinter einem Ladegerät einen kleinen Plastksack mit....geschätzt 30 solcher Leuchten. Jene die ich erwischt hatte, war schlicht am falschen Ort gewesen. Nun konnte meine Frau also noch weiter üben, ich kaufte schon mal zwei - für den Anfang.
Eine hätte übrigens gereicht, zu Zweit haben wir es geschafft, die Leuchte zu wechseln. Nun haben wir eine als Reserve....und ich 18'000 Schritte auf dem Zähler.
Dienstag, 1. Oktober 2019
Tag 13 - las Palmeras (immer noch)
Tag zwei an diesem uns so vertrauten Ort. 18 Monate sind vergangen seit wir zum letzten Mal hier waren - am auffallendsten zeigt sich das an den renaturalisierten Dünen, die sich stark "verwildert" haben. Kaum zu glauben, dass dort vor zwei, drei Jahren dort noch ein Parkplatz war. Vieles andere ist immer noch unverändert - in unseren Augen unverändert gut: am Dienstag gibt's Musik im Restaurant, am Donnerstag das Menu Gastronomica, die gleiche Chefin im Restaurant, der gleiche Chef auf dem Campingplatz, die gleichen Holländer, Schweizer und Deutschen. Kleine Veränderungen bringen Würze ins Alltagsleben: ein Finne im Wohnmobil? Komischerweise mit einem Fahrzeug aus Deutschland; der Chef an der Reception? Sein Angestellter aus den Niederlanden hat das seit 15 Jahren gut im Griff. Lörtschers mit einem Luftzelt unterwegs? Zum Glück, passt ausgezeichnet, Luft hat es gerade genug und den Zorn der Götter sehen und hören wir von den Pyrenäen her. Die Feuertaufe hat unsere Installation bislang überstanden, aber nun dürfte sich das Ganze irgendwann beruhigen - schliesslich wollen wir irgendwann noch etwas Schlaf finden.
Montag, 30. September 2019
Tag 12: Las Palmeras
Endlich da! Natürlich ist es aufregend, neue Ortschaften und Campingplätze zu entdecken. Klar macht es Spass, neue Nachbarn neben sich auf der Parzelle anzutreffen, aus England vorwiegend in diesen Ferien, auf dieser Route. Es ist aber genauso schön, einen Campingplatz anzusteuern, wo man kein Navi braucht, um hin zu finden; wo man weiss, wo sich Toiletten und Duschen befinden. Wo man das Angebot des Ladens kennt und weiss, dass man die Schiefertafel mit den Tagesspezialitäten beim Restaurant konsultieren sollte, bevor man selber mit Kochen beginnt. Und wo man viele Gäste kennt, wenn manchmal auch nur vom Sehen - und auch mal mit einem " auch wieder hier" begrüsst wird. Carcassonne und das Loiretal waren toll, hier fühlen wir uns einfach zu Hause. Und zwar vom ersten Tag an.
Sonntag, 29. September 2019
Tag 11 - Cité de Carcassonne
Die kühlste Nacht bislang auf unserer Reise liegt hinter uns - 11° am Morgen bei Sonnenaufgang - und der wärmste Tag vor uns: 30° sind vorausgesagt. Deshalb haben wir uns den Tag so eingerichtet, dass wir um halb Neun mit Kaffee und Pain au Chocolat Richtung Altstadt abmarschieren konnten. Der Weg führte lauschig an einem Bach entlang bis zum Fuss der Festung. Danach ein kurzer, steiler Anstieg und wir waren mitten in der Cité. Waren uns unten am Bach zahlreiche Jogger und Velofahrer begegnet, war es nun ziemlich ruhig. Einige Frühaufsteher wie wir, eine Gruppe Japaner...das war's. Die meiste Restaurants waren noch geschlossen, die Menütafeln aber auf der Strasse zugänglich. Irgendwie bekamen wir Hunger, aber zu Hause wartete ja noch ein Baguette auf uns. Der Ort erwachte langsam zum Leben, die ersten Geschäfte hatten schon geöffnet und es wurden immer mehr. Das Ganze bei äusserst angenehmen Temperaturen, genau so wie wir uns das erhofft hatten.
Die Festung wirkt massiv und trotzdem elegant; man spürt, dass hier andere Zwecke erfüllt wurden, als mit den Loire-Schlössern - und auch, dass andere architektonische Einflüsse gewirkt hatten. Hier verlief ja die Grenze zwischen Spanien und Frankreich immer wieder anders in früher Zeit, das zeigt sich auch in der sonderbaren Betonung der französischen Wörter hier im Süden. Die engen Gassen innerhalb der Festung findet man auch in anderen, ähnlichen Orten. In Carcassonne ist es einfach so, dass jede Gasse und jede Ecke ein Fotosujet darstellt. Wie so oft ist es mir auch hier ergangen: nach wenigen Metern wusste ich, dies ist ein Ort an dem ich mich wohlfühle.
Carcassonne ist definitiv eine Reise Wert - vielleicht mal im Frühjahr oder später im Herbst, dann mit einem Abendspaziergang zur Festung und einem Abendessen in der Cité. Aber besser nicht am Wochenende: erstens ist dann vermutlich jedes Lokal gut besetzt und zweitens hört man Samstag Nacht von irgendwo her Technoklänge bis morgens um Drei. Nicht allzu laut, aber wenn man einmal wach ist....
Samstag, 28. September 2019
Tag 10 - Carcassonne
Ein Sonnenaufgang in wunderbar warmen Farben empfing uns heute früh. Der Gang zum Brotautomaten war heute nicht die Vorspeise, sondern der Hauptgang am Morgen. Danach hiess es unsere Zelte abbrechen (obwohl wir gar keines aufgestellt hatten) und auf nach Carcassonne. Das Navi hatte für uns wieder so eine Querfeldein-Route zusammengestellt, deshalb hatte ich zuerst mal den Ort als Ziel eingegeben, wo ich auf die Autobahn fahren wollte. Die Route beinhaltete eine Strassensperrung, das wusste ich schon - aber wo eine Sperrung ist, gibt es meist auch eine Umleitung. Kurz ausserhalb des Dorfes kam dann auch ein Schild "Déviation", allerdings war dieses versteckt und auf der anderen Strassenseite - man hätte also umgekehrt fahren müssen, um das Schild wirklich zu sehen. Das Navi führte uns voll zur Strassensperre, wenden ging hier nicht, also weiter. Zwei Kilometer weiter waren wir wieder im gleichen Dorf wie zuvor, diesmal einfach unten am See. Meine Frau erkannte gerade noch rechtzeitig die Höhenbegrenzung (2,5 Meter). Blieb nur noch, den Weg nach links zu nehmen, denn auf diesen sauengen Strassen war kreuzen anspruchsvoll und wenden unmöglich. Das ging dann etwas ausserhalb des Dorfes und nun kamen wir auf die richtige Spur. Eine Frage blieb aber: warum hatte das Navi die Strassensperrung nicht berücksichtigt? Ein Blick auf's Display brachte die Lösung - keine Verbindung zum Handy. Kommt zwar selten vor, aber immer im dümmsten Moment....
Nach etwa einer Stunde wurde die Autobahn wieder kostenpflichtig. Wir fuhren durch eine Landschaft mit einigen kleinen Ortschaften und viel Landwirtschaft oder naturbelassenem Gelände. Langsam kamen auch Weintrauben und Obstplantagen vor, wir näherten uns dem Süden Frankreichs. In Toulouse gab's dann wie üblich viel Verkehr - logisch, ist ja auch keine kleine Ortschaft das Zentrum der europäischen Luft- und Raumfahrt. Keine Stunde weiter westlich dann unser Etappenziel für heute: Carcassonne. Der Camping de la Cité ist schön angelegt, verdient seine vier Sterne und ist für einen Ausflug in das Weltkulturerbe top geeignet. Nebenan hat es einen Stellplatz für Wohnmobile, weshalb es auf dem Campingplatz eher wenig Durchreisende gibt. Die Snack-Bar ist abends geöffnet, der Laden morgens und abends. Es hat ein Gratis WiFi welches mehr oder weniger gut funktioniert (auf unserer Parzelle weniger, während dem Rundgang um den Platz mehr). Eigentlich genau die Art von Platz, welcher mir gefällt. Bloss die Dame an der Reception - nicht unfreundlich, aber etwas unterkühlt...ein Job halt. Und auf die Armbändchen hätten wir auch verzichten können, wenn sie auch irgendwie praktisch sind: Parzellennummer, Abreisedatum, WiFi-Code,...alles aufgedruckt. Für den Fall, dass man etwas davon vergessen sollte.
Jetzt fehlt noch das Apèro und dann was zu Futtern, dann bin ich zufrieden.
Freitag, 27. September 2019
Tag 9 - Lac de Causse
Es ist im Prinzip Tote Hose hier - und doch sehen wir von unserem Stellplatz aus immer wieder Personen, welche den Weg am See benutzen. Ältere Paare (geschätzt älter als wir), Radfahrer in Vollmontur, Hausfrauen auf einem Ausflug (oder Geschäftsfrauen die heute nicht arbeiten müssen - um das Klischee beiseite schieben zu können). Heute Morgen sogar eine langgezogene Gruppe von geschätzt 70-80 Soldaten in zügigem Renntempo in leichter Uniform. Ist auch wirklich eine schöne Strecke die gut 7 Kilometer rund um den See. Wir haben uns später dann wesentlich mehr Zeit gelassen und die Rundwanderung in zwei Stunden geschafft. Verpflegung gab es keine (ausser einer Cervelat für die beiden Hundies); das Restaurant gegenüber vom Zeltplatz (über den See betrachtet) war geschlossen wie auch alles andere hier. Der Bungalowpark scheint dort ebenso in niederländischer Hand zu sein, wie der Campingplatz hier auf dieser Seeseite. Und da die Gäste fehlen, ist dann eben alles zu. Der Campingplatz gehört glücklicherweise zur Kette der Flower-Campingplätze und dient überdies als Touristeninfo für die Region um den See - sonst wäre vielleicht auch das Übernachten nicht mehr möglich, wer weiss...
Drei Sterne hat der Platz, die hat er sich hochverdient. Geschlossene Sanitärhäuser (abgesehen von den Abwaschbecken, die sind "nur" überdacht), Klopapier in jedem WC, Wasser und Abwasser an einer zentralen Stelle für vier Plätze, Strom sowieso - verglichen mit dem 5-Sterne-Platz im Loiretal sehe ich wenig Unterschiede beim Übernachten, sie liegen eher beim Zusatzangebot: Pool ( hat's hier auch - nutzen wir nicht), Einkaufsladen (wir brauchen primär Brot - hier kommt's halt aus dem Automaten im Dorf, bezahlbar mit Münz oder Kreditkarte), Restaurant (ist hier zu, im anderen Campingplatz offen, aber einsam und verlassen - und alleine in einem Restaurant ist irgendwie überhaupt nicht unser Ding).
Die Gästeschar ist überblickbar; hinter uns ein älteres Paar aus den Niederlanden - mit Hund. Vor uns ein älteres Paar aus der Brexit-Region (die reisen vermutlich noch, so lange es so einfach geht) - ohne Hund. Dann ein jüngeres Paar aus den Niederlanden - mit Hund. Dann noch ein älteres Paar aus England - mit zwei Hunden. Und zum Schluss noch zwei einheimische Rentnerpaare mit Vorzelt - ohne Hund. Die scheinen eine längere Zeit hier zu verbringen.
Alles in allem haben wir eine tolle Aussicht, aber es ist ziemlich wenig los. Ab und zu ein Ruderboot auf dem See, ein Stand-Up-Paddler (wow), ein Motorboot, ein Motorboot mit Wasser-Skifahrer (superwow), Elstern und Fasane. Mal die Seele baumeln lassen und ausruhen, bevor es Morgen weiter geht nach Carcassonne.
Donnerstag, 26. September 2019
Tag 8 -Lissac-sur-Couze
Was für ein Geschenk, wenn nach zwei regnerischen Tagen am Abreisetag kein Tropfen Regen fällt. Wir konnten in aller Ruhe den nahe gelegenen Kunst-Pfad erkunden, der eigentlich ein normaler, schöner Weg zum Canal de Beaulieu ist - in diesem Jahr verziert mit Kunstobjekten und leider auch verschandelt von Vandalen. Der ausgedehnte Spaziergang tat uns gut nach der grossen Sushiplatte vom Vorabend. Spaziergang, Morgenessen, Kaffee trinken - es war schon Zehn Uhr, als wir mit dem Abbau anfingen. Dann ging es aber schnell und eine Stunde später holperten wir über verschiedene Departementsstrassen Richtung Autobahn. So richtig breit sind die ja nicht, meist ohne Mittellinie, dafür mit unzähligen Unebenheiten. Die Autobahn war danach eine richtige Wohltat nach einer guten Stunde Holperpiste. Und obwohl kostenfrei, war sie weder überfüllt, noch in einem schlechten Zustand. In Brive-la-Gaillarde war unser Autobahntrip zu Ende. Noch rasch im Carrefour Tank und Kühlschrank aufgefüllt und dann ab an den See - den Lac de Causse. Eine traumhafte Gegend, ein Campingplatz am See und ein Stellplatz mit Seeblick - für 17€ pro Nacht inklusive Strom und Wasser für uns vier, bis dato best price auf unserer Reise. Und der Ausblick ist wirklich traumhaft....
Mittwoch, 25. September 2019
Tag 7 - toujours à Loches
Der Markt verteilte sich auf einen Teil der Altstadt und die Angebote zielten eindeutig auf das ortsansässige Publikum und nicht auf Touristen. Trotzdem wechselte der Salami-Verkäufer laufend vom Französisch ins Englisch (soweit das Vokabular reichte). Chili ist vermutlich universal einsetzbar, Figue und Sanglier verstehe ich gut - ohne ihre Pendants in English zu kennen, Französisch wäre deshalb für mich ausreichend gewesen. Wir haben diese drei Würste gekauft und an einem anderen Stand noch drei Sorten Käse: einen Comte, einen Tomme de Savoie und einen Tartufo aus den Niederlanden; der letzte ist echt trüffelig, also geschmacksintensiv, ob echt oder künstlich weiss ich nicht so genau.
Nach diesen Einkäufen ging es recht einfach an den diversen fein duftenden Ständen vorbei, weil unsere Tasche nun zwei neue Follower hatte. Dies allerdings nur bis nach dem Einkauf im Sushiladen. Danach wurde der Fisch beschützt, behütet und zum Wohnmobil begleitet. Sicher ist sicher...
Dienstag, 24. September 2019
Tag 6 - zum Zweiten
Tag 6: Cité de Loches
Montag, 23. September 2019
Tag 5: Loches
Sonntag, 22. September 2019
Tag 4: Muides-sur-Loire
Samstag, 21. September 2019
Tag 3: Pouilly-en-Auxois
Hinter uns der Canal de Bourgogne, vor uns die ausgetrockneten Felder. Jeder Bauer erzeugt mit seinem Traktor eine Staubwolke wie einst die Cowboys im Wilden Westen (oder wie uns die Filme aus Hollywood weismachen wollten, wer weiss das schon).
Freitag, 20. September 2019
Tag 2: Utzenstorf - Tierpraxis
Donnerstag, 19. September 2019
Herbst(ferien)
Freitag, 2. August 2019
Der Letzte
Donnerstag, 1. August 2019
Nationalfeiertag
Mittwoch, 31. Juli 2019
Au coeur du Jura
Dienstag, 30. Juli 2019
Besançon
Les 3 Ours
Montag, 29. Juli 2019
Dole
Sonntag, 28. Juli 2019
Feuchtgebiet
Freitag, 21. Juni 2019
Der letzte....
Die letzten beiden Tage habe ich mit Lesen, Kochen, Essen, Abwaschen,Internet-Surfen und Faulenzen verbracht. Wie so oft kamen mir wieder einige Ideen, welche vermutlich in der Umsetzung dann etwas mehr Zeit brauchen - gerade dies fehlt mir leider nur allzu oft. Die Ideen zeugen aber davon, dass es meinem Denkorgan etwas langweilig geworden ist; und genau das ist Ziel dieser Ferienwoche. Richtig langweilig war es hier nie, dazu ist der Platz zu voll und dazu hat es zu viele Kinder. Abends hörte ich von der Minidisco Lieder, zu denen schon unsere Kinder getanzt hatten. In den letzten Tagen gab es auch viele Camper die abfuhren und mindestens gleich viele die ihre "Zelte" neu aufgeschlagen haben. Sehr viele Radfahrer, teilweise mit plakativ verschönerten Autos und Wohnmobilen. In den nächsten Tagen - soweit ich weiss ab heute - findet hier der Black Forrest Ultra Bike Marathon statt. Sieht bei einigen auch ultra-professionell aus. Beim Nachbarn etwa der ein Begleitfahrzeug irgendeiner Tour dabei hat. Die haben ja immer eine Nummer, deshalb ist das so offensichtlich. Und die Nummer 48 deutet dann doch auf eine gewisse Grösse hin. Und da ist dann auch noch das italienische Wohnmobil mit ganzflächiger Werbung für einen Sattelhersteller.
Da kann ich natürlich mit meinem Lastesel aus der Niederlande nicht punkten. Aber praktisch ist es allemal, auch wenn sich dadurch die Schrittzahl an meinen faulen Tagen noch weiter senkt. Aber was soll's, ich bin ja im "Urlaub" wie das hier so schön heisst - noch!
Donnerstag, 20. Juni 2019
Pest oder Cholera?
Um Zwei begann es zu regnen, das Dachfenster wurde geschlossen. Ich legte mich wieder hin, schloss die Augen und hatte ganz kurz das Gefühl, noch ein Licht brennen gesehen zu haben. Augen auf, alles nahezu finster. Die Erklärung kam akkustisch in Form eines dumpfen Grollens. Dann nahm der Regen zu und ich musste auch die kleine Dachluke schliessen - die ist zwar abgedeckt, bei starkem Regen spritzt es aber trotzdem rein. Das ganze Spektakel dauerte vielleicht eine Viertelstunde und beinhaltete akkustische, visuelle und im ganzen Körper spürbare Elemente: ein paar Mal waren die Vibrationen des Donners wirklich zu fühlen. Ich war froh, als es vorbei war. Luken auf, kühlere Luft rein - welche Wohltat. Es war zwar immer noch sehr warm draussen, aber drinnen eben noch wärmer.
Die zweite Welle kam wie angekündigt etwa zwei Stunden später. Diese Zelle war wesentlich grösser als die erste, hatte nicht mehr ganz so dolle Knaller dabei, dafür regnete es sehr lange. Oben war also wieder alles zu, auf der Seite so viel wie möglich auf und drinnen die Temperatur viel zu hoch. Aber was will man machen, man tauscht in so einer Situation Abkühlung gegen ein trockenes Wohnmobil und ein trockenes Bett ein. Feucht wurde es im Endeffekt trotzdem, einfach im Innern selber produziert.
Jetzt ist es angenehme 20° warm oder kühl und es wird ganz toll durchgelüftet zwischen den kurzen auftretenden kleinen Schauern. Hier ist Sonntag, Ruhetag und letzteres werde ich mir heute auch nochmals gönnen.
Mittwoch, 19. Juni 2019
Wetterwechsel
Auf der anderen Seite: wenn ich die Hitzeprognosen für die nächste Woche anschaue, dann gönne ich uns allen noch ein paar Tage der Abkühlung.
Mittwoch
Jetzt geniesse ich aber erstmal den wohl heissesten Tag der Woche. Ich weiss noch nicht genau, ob ich mich für einen Ausflug aufraffen kann. Es ist bereits jetzt - um halb Zehn - sehr sonnig und sehr warm. Meine Nachbarn sitzen plötzlich am Frühstückstisch direkt an der Strasse, neben dem Wohnwagen. Der Grund ist offensichtlich, dort steht ein Baum, dort hat es Schatten. Gut für Butter, Käse und Wurst, gut für die Haut.
Momentan habe ich noch freie Sicht auf die Müllentsorgung ( Holzzaun) und einen Teil des öffentlichen Schwimmbads (Gitterzaun). Die zwei Plätze dazwischen sind unbesetzt, was aber nicht mehr allzu lange andauern dürfte. Morgen ist Fronleichnam - hier ein offizieller Feiertag - und vermutlich werden sowohl Dauercamper wie auch Touristen heute Abend zum verlängerten Wochenende anreisen. Und spätestens Morgen ist der Campingplatz dann voll - hat die Dame an der Reception bereits am letzten Samstag verkündet, als ein Gast seinen Aufenthalt verlängern wollte.
Alles in allem hat sich die Wahl als richtig erwiesen. Der Campingplatz ist eine Kombination aus privaten Teilen und öffentlich zugänglichen Einrichtungen. Schwimmbad, Supermarkt und Restaurant sind für alle zugänglich, der Platz nur für Gäste. Dauercamper hat es, aber nicht allzu viele. Die Lage am Dorfrand ist gut für die Anfahrt (wenn man sich nicht verfährt) und trotzdem ist alles zu Fuss erreichbar. Saubere Einrichtungen die man auch an kühlen Tagen gerne aufsucht und eine professionelle, effiziente Reception runden das Bild ab. Und die Lage im Dreisamtal? Für Freiburg perfekt, eine Viertelstunde mit dem Zug und man ist am Hauptbahnhof. Aber fast noch besser gefallen hat mir die Lage des Campingplatzes am Schluchsee. Ist halt eben genau mein Ding so ein See, das Meer ist ja für eine Woche etwas zu weit weg. Ich bin aber nicht der einzige, dem das gefällt. Auf der Website standen zwei interessante Informationen: einmal jene, dass die Anfahrt von Titisee-Neustadt her nicht möglich sei, dann noch, dass der Platz über Fronleichnam komplett ausgebucht ist...
Dienstag, 18. Juni 2019
Schluchsee
Bis Titisee nahm die Belegung des Zugs weiter zu. Schaute man zum Fenster raus, erkannte man rasch die Ankunft in Titisee: eine Armada von Reisecars parkierte aufden unzähligen Busparkplätzen, die Zugspassagiere wurden ebenfalls unruhig. Schon bald ergoss sich ein grosser Strom Reisender aus dem Zug und machte sich auf zur Eroberung des Ortes. Im Zug gab es danach Sitzplätze für alle - und ich war froh, erst mal Schluchsee als Ziel ausgewählt zu haben. Der See lockte mit einer stündigen Rundfahrt für 10€, oder gratis mit der Schwarzwald-Card. Die hatte ich nicht, zahlte bar und durfte dafür mit der ersten Gruppe einsteigen. Ein Top-Platz war mir sicher und auch das Schiff war zumindest oben sehr gut besetzt
Schluchsee selber ist nett anzuschauen, aber sehr ruhig wenn man sich die Touristen wegdenkt. Es wimmelt von angeschriebenen Häusern: Café, Café-Konditorei, Dorf-Café.... gut, es hat auch eine Pizzeria. Und einen irischen Pub, der aber erst am Abend aufmacht - schade, da wäre ich vermutlich eingekehrt.
Montag, 17. Juni 2019
Freiburg
Zurück zur Stadt Freiburg...der Weg zum Bahnhof ist kurz und lässt sich in 15 Minuten schlendern oder 5 im Bus zurücklegen. Wenn man dann den Fahrplan noch richtig lesen kann, ist man auch nicht nehr zu früh am Bahnhof. Kam mir schon komisch vor, dass der Bus zum Bahnhof gleichzeitig abfahren sollte wie der Zug am Bahnhof. Ich hatte also 10 Extraminuten um mir die Abläufe genau anzuschauen: die Höllentalbahn fährt in Richtung Titisee-Neustadt auf Gleis 1, Richtung Freiburg auf Gleis 1. Soweit ist das überschaubar, aber man kann noch falsch stehen - das Perron ist lang und der Zug fährt immer ganz nach vorne. Und der Zug ist in beiden Richtungen gut besetzt. In einer Viertelstunde erreicht man den Hauptbahnhof. Von dort aus erkundete ich die Stadt zu Fuss, wo ich hingehen wollte, hatte ich mir vorher eingeprägt
Die Altstadt ist sehenswert und einigermassen überschaubar. Ich hatte den Eindruck, dass diese Innenstadt mehr "lebt" als jene von Dresden die von Touristenmassen überflutet war. Es gibt auch keine Stadtrundfahrt mit einem Touristenbus, dafür habe ich das gemacht, was ich schon in Dresden hätte tun sollen: ich fuhr nach einem ausgiebigen Rundgang noch mit drei Strassenbahnen kreuz und quer und rundherum. Zuvor hatte ich mich auf dem Markt beim Münsterplatz rumgetrieben - unter anderem. Dieser findet täglich statt und bietet vor allem Tee, Kräuter, Früchte & Gemüse sowie viele Stände mit Holzutensilien. Wir hätten die Kochlöffel aus Olivenholz auch in Freiburg kaufen können....
Last but not least kaufte ich bei Edeka noch etwas Frischware für den Kühlschrank ein und machte mich auf den Rückweg - diesmal mit Zug und Bus.