Freitag, 31. Juli 2015

Minus 25%

Andersrum ging's heute besser. Wir haben gestern Abend noch den Anfang des Rundgangs in die andere Richtung auskundschaftet und dabei festgestellt: die Signalisation ist nur auf eine Richtung ausgelegt - nicht so wie wir gestern gelaufen sind - und ein gelb-violetter Doppelstrich bedeutet nicht das Gleiche wie ein gelb-violettes Kreuz: Striche = hier lang, Kreuz = hier liegst Du falsch (in diesem Fall: hier läufst Du falsch).
Guten Mutes und mit Zuversicht auf den nächsten Tag haben wir uns dann eine feine Paella gekocht, abgewaschen, den Abend und ein feines Fläschchen Wein genossen, ein Spiel gespielt und den Abend genossen. Als wir gegen halb zwölf Schlafen gingen, war es schon ziemlich kühl, so um die 12 Grad. Der belgische Nachbar holzte schon wieder ganze Wälder ab, sonst war es - wie meistens hier - sehr ruhig.

Zum Frühstück gab es diesmal - oh Wunder - keinen Stromunterbruch. Der letzte war am späten Abend zu verzeichnen gewesen und gemäss unseren Nachbarn (el Schnarch) ist das hier ganz normal. Komischerweise immer nur in unserem Sektor, die Live-Musik beim Restaurant war auch während des Black-out zu hören....
Nach dem Frühstück ging's dann auf die Piste und diesmal haben wir dann auch die Route ganz einfach gefunden - dank Beschreibung und Signalisation. Und wir kamen an einer Natelantenne vorbei, wo dann auch der Empfang um einiges besser war als bei uns hier im Loch unten. Ok, ist nicht wirklich ein Loch, nur bezüglich Natelempfang, geografisch ist es eine Senke oder ein Tal. Am Ende waren es dann 9 Kilometer und damit ein Viertel weniger als gestern.

Ach ja, ganz vergessen: gestern hatten wir noch eine kleine Flugshow mit französischen Mirages - scheint ein beliebtes Übungsgebiet für Francois Hollandes Luftwaffe zu sein, sie waren heute auch schon wieder zu hören.

PS: Homepage des Campingplatzes

Donnerstag, 30. Juli 2015

Die Ardennen, unendliche Weiten

Es ist ein Ort am Ende der Welt. Nur über kleine Strassen erreichbar, kaum Verkehr, Natel-Empfang aus dem letzten Jahrtausend und auch das drahtlose Internet funktioniert eher launisch und tröpfchenweise. Der ideale Ort für erholsame Ferien, wenn man nicht gerade Freunden und Verwandten in einem Blog davon erzählen möchte. Erfahrungsgemäss funktioniert es am Morgen am besten - so auch hier: Zeitung runterladen war kein Problem (mit etwas Geduld) - alle noch am Pennen um diese Zeit (kurz vor Acht).

Brot war bestellt und deshalb eigentlich alles auf der Reihe, allerdings war unsere Stromleiste im Wohnmobil ausgeschaltet. Macht keinen Sinn wenn man ein Handy aufladen will - dachte ich mir und wollte die Leiste einschalten. Ging aber nicht, war schon an, kein Strom im Wohnmobil. Also Lampe angeschnallt und dem Kabel nach auf der Suche nach Power. Kein Strom an der Dose, keiner an der Nachbarsdose (war zufälligerweise frei), nix Licht im Sanitärhäuschen - aha, grösseres Problem. Da auch "unser" WiFi-Punkt als einziger nicht mehr sichtbar war, die anderen aber schon, war rasch klar: Problem ist nur auf bestimmten Parzellen des Platzes. Unser Kühlschrank war rasch auf Batterie umgestellt und dann radelte ich mal in den Laden, Brot holen und Problem melden. Natürlich war der Strom wieder da, bevor ich überhaupt im Laden war.

Da es noch nicht wirklich warm war, bot es sich an einen Rundwanderweg auszukundschaften. Der beginnt gleich beim Campingplatz und ist gelb-violett markiert - zumindest dort. Unterwegs wurden die Markierungen weniger und irgendwann waren wir dann so weit, dass wir umkehren mussten. Statt acht waren es dann zwölf Kilometer in drei Stunden - Morgen versuchen wir es mal anders rum...

Mittwoch, 29. Juli 2015

Vorfälle

Gestern, bei unserer Ankunft, war die Polizei etwa 30 Sekunden vor uns auf dem Platz. Haben wir zwar gesehen, aber nicht lange darüber nachgedacht. Wir haben das Wohnmobil hingestellt und uns um einen Übernachtungsplatz gekümmert. Das dauerte allerdings weil wir zwar die Nummer drei in der Schlange waren, der Receptionist aber auch sehr gesprächig. Allerdings dann auch zu uns, wobei wir dann schon Nummer vier waren - die Polizei war plötzlich im Büro und wollte so einiges wissen. Es gab offenbar einen "Vorfall" mit einem Hund und einem Kind (welches im Spital behandelt werden musste). Na das fing ja gut an. Zumindest kennen wir jetzt den Namen des Mitarbeiters vom Campingplatz (Klausdieter - in einem Wort - Faust) und seine Wohnadresse (die habe ich mir aber nicht gemerkt).
Zumindest konnten wir uns dann in aller Ruhe bezüglich den Nahe-Weinen beraten lassen und haben auch 12 Flaschen Weisswein eingebunkert (dann noch Wasser eingefüllt, Lebensmittel und Getränke eingekauft - unser Wohnmobil wird im Moment nur schwerer.... Und wir haben gestern auch ganz toll zugelangt beim Abendessen: Salatteller, Rumpsteak, Pommes und das Ganze in recht grosser Ausführung. Der Campingplatz hat ja schliesslich ein Restaurant, nur war das im letzten Jahr geschlossen weil der Wirt unerwartet verstorben war).

Der Abendspaziergang fiel dann etwas anders aus als erwartet:  die Wege gemäss Google Maps gab es zwar, aber es war überhaupt nicht flach, im Gegenteil. Bergziegen wären eindeutig im Vorteil gewesen. Und dann gab es noch Vorfall Nummer 2, ein Springbock hüpfte 20 Meter vor uns über den Busch. Hund Nummer 1 (Dylan) hatte ständig die Nase am Boden und deshalb nichts gesehen, Hund Nummer 2 war zu weit hinten - weil er das Tier bereits in der Nase hatte und stark an der Leine zog (was dann eben zu einem Stillstand der Hundeführerin führt - nebst dem dass sie dann ziemlich sauer wird).

Vorfall Nummer drei gab es dann am Morgen: da rennt doch glatt ein Reh (das gleiche vom Vortag?) quer über das Feld vom Wald zum Bach - und als ob das nicht genug wäre, keine Minute später wieder den gleichen Weg zurück. Gut dass es für Hunde Leinen gibt....
Irgendwann, leider erst nach halb zehn, ging es dann auf nach Frankreich. Diesmal war es etwas ruhiger auf den Strassen - nicht generell, Basel-Karlsruhe war auch heute eine Katastrophe - aber unser Weg war soweit im grünen Bereich, bis auf die Sperre der Autobahn zwischen Metz und Nancy. Da ging es zuerst mal fünf Kilometer in die falsche Richtung, weil unsere Richtung gesperrt war, dann Ausfahrt, nach links war die Fahrbahn - wen wundert's - gesperrt, also bis zum nächsten Kreisverkehr, einmal rundherum, zurück zur Autobahn, diesmal in die andere Richtung und dann, endlich, Richtung Nancy. Die gute Navi-Dame hatte schon fast eine Krise weil wir immer alles anders gemacht hatten als sie wollte....

Vorfall Nummer vier war unser Einkaufszentrum - war zwar dort wo wir es suchten und richtig angeschrieben, aber leider kein Laden sondern ein Verteilzentrum. Blöd, gibt es doch an unserem Ziel keinen Supermarkt, ja nicht einmal ein richtiges Dorf. Dann waren wir dann also mal wieder auf einer Suche, diesmal nach einem Einkaufszentrum. Haben wir dann auch mal gefunden, Viertel nach zwei war's und noch eine halbe Stunde geschlossen. Kleiner Stadtrundgang war also angesagt und das war gar nicht mal uninteressant: die haben doch tatsächlich einige Stellplätze für Wohnmobile mitten im Dorf, mit Strom, Wasser, Toilette und Hunde-WC in der Nähe (für 2 € für eine Nacht). Typisch Frankreich, Campen kann man fast in jedem Dorf und meist sogar mit Hunden....

Über kleine und kleinste Strassen haben wir dann unser Ziel gegen halb Fünf erreicht - Check-in ging rasch und deshalb waren wir schnell auf unserem Platz, der im Moment noch leider etwas schattig ist, gemäss Wettervorhersage aber bald schon glücklicherweise diese Eigenschaft aufweisen wird. Da es schon etwas spät war bis alles aufgestellt war, wollten wir uns eine Pizza holen. Vorfall Nummer fünf: heute geschlossen. Wir haben dann an der Bar etwas getrunken, ein paar Pommes und Chicken Nuggets verspeist und zusammen mit unseren Hunden die Sonne genossen.

Dienstag, 28. Juli 2015

Ausweichmanöver

Wie geplant waren wir um neun Uhr unterwegs - so läuft das, wenn wir uns halb Neun als Ziel setzen und keine Eile haben. Mit dabei waren ein paar Getränke für unterwegs, den Rest wollten wir am ersten Stopp besorgen und auch gleich tanken. Bis kurz vor Basel ging's ganz flott, dann meldete sich unser Navi: Verkehrsmeldung, Baustelle und stockender Kolonnenverkehr zwischen Basel und Karlsruhe. Alternativroute via Mulhouse, Colmar und Strasbourg. Wir fuhren mal weiter, über die Grenze und dann kam die Meldung nochmals - wechseln wir über den Rhein oder doch nicht? Nun gut, man könnte ja dann bis an die Grenze im Norden Frankreichs fahren, das kennen wir schon, und dort im Carrefour tanken und was essen. Gesagt, getan, bei Neuenburg ging's über den Rhein.
Nach einer halben Stunde meldete dann SWR3 noch einen Unfall mit Autobahnsperrung im selben Gebiet - Glück gehabt. Auf der französischen Seite ging's jedenfalls zügig voran, trotz Gratisautobahn war das Verkehrsaufkommen ganz passabel. Dann kam Lauterburg wo eigentlich der Carrefour stehen sollte - ds sah aber ganz anders aus als beim letzten Mal - schwupp, Ausfahrt vorbei, Grenzübergang voraus und schon in Deutschland. Dort gab es nach einem Kilometer eine Umleitung - wegen eines Unfalls war die B9 (keine Autobahn an dieser Stelle) gesperrt. Es ging zurück in Richtung Klein-Lauterburg wo wir uns dann von der Umleitung verabschiedeten und durch ein malerisches Dörfchen ziemlich direkt zurück zum Carrefour fanden. Dort hat dann eine Wespe noch die beste Ehefrau von allen gestochen - wahrscheinlich war die irgendwann unter die Bauchtasche geflogen und dann im Carrefour eingeklemmt worden.
Ach ja, das Euro-Portemonnaie hatten wir auch noch kurz aus den Augen verloren.... aber nur kurz, die Aufregung war allerdings gross genug.

Weiter Richtung Koblenz meldete sich dann mal wieder das Navi: Totalsperrung A61 zwischen Autobahnkreuz Ludwigshafen und Frankenthal, ein LKW lag quer über alle Spuren. Hier musste ich nicht lange überlegen und überliess dem Navi die Führung - und die war echt gut. Über B9 und A6 gelangten wir staufrei wieder auf die A61 - nach dem Unfall. Und den Stau haben wir von hinten gerade noch gesehen - Horror.

Um 15:10 waren wir dann auf dem Campingplatz - 10 Minuten nach Öffnung und wie geplant, einfach auf anderen Strassen...

Montag, 27. Juli 2015

Auf geht's...

Der Plan ist klar: mit Isabel aus den Federn, Morgenessen, letzten Krimskrams ins Wohnmobil, grosser Hundespaziergang und dann um halb Neun auf die Piste. Schliesslich weiss man nie, was die Verkehrslage an Überraschungen bereithält. Erste Station ist dann ein altbekannter, Camping Lindelgrund in Guldental. Dort im Nahe-Gebiet (sinnigerweise nicht so nah, sondern 400 Km entfernt) gibt es guten Wein, der auch unserer jüngeren Tochter schmeckt. Wenn wir den richtigen finden, gibt's den im Oktober am 18. Geburtstag 😎

Nun, wir lassen uns mal vom Wetter etwas überraschen. Beim letzten Mal gab es dort ein Gewitter, dass man fast hätte rechts ranfahren müssen - wir wären nicht die ersten gewesen. Um 15:00 Uhr ist die Mittagspause zu Ende und kurz danach möchten wir dort eintreffen - wenn der Fahrplan einigermassen stimmt.