Donnerstag, 25. April 2024

Kein Wind, keine Sonne

Juhuu, der Wind ist weg, und alles fühlt sich gleich schon eine Spur angenehmer an. Nachdem mich der gestrige Strandspaziergang stark an die Verhältnisse im letzten Jahr in Sant Pere Pescador erinnert hatten - Stichwort: Sandstrahler - ist gegen Abend dann Ruhe eingekehrt. Ich war nicht allzu spät im Bett und darum musste ich für einmal wirklich früh auf die Toilette. Es war Viertel nach Fünf, und richtig kalt war es gefühlt nicht. 10, 11 Grad, aber eben kein Wind. Kaum war ich zurück im Bett, fing es ganz leicht an zu Tröpfeln. Wie es weiter ging, weiss ich nicht, ich war erst gegen Acht so richtig wach, und da war draussen alles trocken. Und immer noch kein Wind, dafür halt eine geschlossene Wolkendecke. Und so ohne die Sonne kämpfen sich die Temperaturen nur mühsam nach oben. Aktuell meldet der Aussensensor 13,3°, für Viertel von Elf ist das hier schon noch etwas wenig. Aber immerhin konnte ich wieder mal draussen frühstücken.....
Die Wetterdienste sagen für den Nachmittag etwas mehr Sonne voraus, die angesagten 16° sollen sich dann etwa wie 20 anfühlen. Könnte also nochmal einen Tag für die Sonnencreme werden. Und etwas Arbeit ist auch noch angesagt: Abwasch (viel mehr als eine Kaffeetasse benötige ich ab sofort nicht mehr), und natürlich die Grillreinigung. Schlimm verschmutzt ist dieser zwar nicht, aber es dauert dann voraussichtlich doch einige Zeit bis zum nächsten Campingausflug. Da sollte das schon richtig sauber sein. Das Ganze erledige ich, sobald sich die Sonne etwas zeigt. Das macht dann einfach mehr Spass, wenn man beim Abwasch nicht frieren muss. Später am Tag will ich dann noch ein Geschenk für Carmen kaufen und die Zeche an der Reception muss auch noch beglichen werden. So bin ich dann startklar für die Rückreise Morgen Freitag.

Mittwoch, 24. April 2024

Wolken

Man glaubt es kaum, aber gestern Abend gab es doch tatsächlich mal eine Phase, wo die Wolken am Himmel in der Überzahl waren. Sprich: weniger als die Hälfte des HImmels waren blau. Das war dann umso spürbarer, als dies in einer Phase geschah, wo aktuell jeder Sonnenstrahl zählt - und darüber entscheidet, ob man es draussen aushält, oder doch zu kalt hat. Und ich spreche jetzt nicht von kurzen Hosen und T-Shirt, sondern von langen Hosen und Fleece. Macht der Wind dann mal eine Pause, ist es regelrecht angenehm, ja fast schon warm. 
Schräg gegenüber von mir ist vorgestern eine Familie - 3 Buben - angekommen. Die haben sich eine Parzelle mit kleinem Sanitärhäuschen gemietet, und so wie ich das sehe, wird das hier langsam zum Standard. Gestern sind gerade wieder vier solche Häuschen auf dem Parkplatz gestanden - heute sind sie weg, bereits auf einer Parzelle platziert. Es ist nicht ganz einfach zu beurteilen von aussen und der Ferne, aber ich denke, es hat primär eine Toilette im Haus, plus etwas Technik. Abwaschen ist draussen (soviel sehe ich), die Dusche wohl auch. Die sehe ich zwar nicht, weil es logischerweise einen Sichtschutz darum herum hat, aber die Brause guckt gerade noch so oben heraus. Also, die Familie kommt mit einem grösseren Auto an, hinten auf der Anhängerkupplung wohl fünf Velos, und im Gepäckraum einige Taschen. Mir war klar, die wollen zelten. Und nicht etwas ein grosses Familienzelt, nein, zwei kleinere Zelte. Das heisst dann konkret: in diesen Zelten kann man nicht aufrecht stehen, die dienen also wirklich nur zum Schlafen (und vielleicht mal zum Faulenzen unter Tag). Heisst auch, die sind den ganzen Tag draussen an dieser steifen, ungemütlichen Brise. Sieht man ihnen auch an, da gehört eine Daunenjacke zur Grundausrüstung, in Randzeiten kommen auch noch Untensilien für den Kopf dazu. Immerhin, Handschuhe habe ich bislang keine gesehen. Ich möchte ehrlich gesagt nicht tauschen....
Die anderen Parzellen rund um mich herum sind mehrheitlich leer geworden. Nur die eine, extra-grosse welche mich vom Sanitärhaus trennt, die ist seit gestern besetzt. Ein Wohnmobil aus Belgien mit einem Anhänger steht da jetzt drauf, und so muss ich nun halt den längeren Weg gehen für Toilette, Dusche und Abwasch. Das ist natürlich angenehm bei diesen Temperaturen. Das haben sich wohl auch zwei deutsche Camper gedacht, die eben gerade an einem dieser Häuschen mit dem Abwasch beschäftigt sind. Die haben den Platz aber nicht etwa gemietet, sondern jenen gleich daneben. Und weil der "Häuschen-Platz" gerade frei ist, und man doch so ungern zum Sanitärhaus gleich dahinter laufen möchte, okkupiert man einfach mal die Abwaschstelle des (nicht gemieteten) Häuschens. Was ich davon halte? Ich denke, ich verkneife mir da mal einen Kommentar....

Zurück zu gestern: vor den Wolken war es sehr sonnig und kühl - also so wie immer in den letzten Tagen. Ich habe mich aber nicht beirren lassen und bin - nach dem faulen Montag - am Nachmittag trotzdem zum Cornet d'or gelaufen. Und ich war dort bei Weitem nicht alleine. Die Bilder haben gezeigt, wie stark die Menschen hier im Zwiespalt zwischen Sonne und Kälte gefangen sind. Da hatte es Zeitgenossen in kurzen Hosen und einen Langarm-Shirt. Andere liefen mit Daunenjacken und langen Hosen herum. Und dann gab es noch die Mischformen: kurze Hosen (sehr kurz) und Daunengilet. Dazu ein Gelato - wunderbares Bild. Ansonsten ist es hier in den Gassen gerade sehr ruhig. Einige Lokale arbeiten noch am Saisonstart, da wird geputzt, gemalt, gebohrt und geschraubt. Man fühlt sich irgendwie in einem Theaterstück noch vor der Generalprobe. Dafür hat man Platz, kann flanieren und sieht auch in jeden Laden rein beim Vorbeilaufen.
War das vorgestern ein fauler Tag, war es gestern ein ruhiger. Heute brauche ich mal wieder etwas mehr Bewegung. Und schliesslich bin ich am Meer, da bietet sich ein Strandspaziergang doch an, oder? Mal schauen, was ich Morgen zu berichten weiss...

Dienstag, 23. April 2024

Die Tage gleichen sich

Gestern hatte ich über Routine gesprochen, heute muss ich das noch etwas klarer formulieren: die Tage sind gerade etwas lang hier. Ich weiss mich natürlich zu beschäftigen, aber man muss sich das mal vorstellen: vor 12 Uhr ist es draussen einfach unangenehm kühl. Und es sind nicht einmal die Temperaturen, die Sonne scheint ja hier aktuell von früh bis spät und wärmt natürlich. Aber dieser Wind macht dann alles wieder zunichte. Am Strand ist es logischerweise kein Stück besser, im Gegenteil. Und irgendeine Altstadt besichtigen kann man an einem touristischen Retortenort eben nicht. Deshalb war mein Plan ja auch, noch weiter in den Süden zu fahren. Das wäre dann bezüglich "besichtigen" noch viel weniger attraktiv - der Campingplatz liegt eigentlich einsam in Strandnähe, zweisam um genau zu sein, es hat noch einen zweiten Platz in Sichtnähe. Aber es wäre eben nochmal etwas anderes, altbekanntes.
Die Option Sant Pere Pescador macht aus meiner Sicht keinen Sinn, weil es nochmal 2,5 Stunden fahrt auf teuren französischen Autobahnen bedeutet, nur um dann noch mehr kalten Wind geniessen zu können. Eine weitere Alternative ist natürlich die Rückfahrt ins traute Heim - aber wie das dort wettertechnisch aussieht, wisst ihr ja selber am besten, dort sprechen wir nach wie vor über Frost und der Schnee ist nicht weit. Also bleibe ich wohl noch ein paar Tage hier, und fahre dann Ende der Woche direkt wieder nach Hause. Gemäss Wetterbericht gibt es sowohl hier als auch in Sant Pere Pescador ab Samstag Regen, und zwar bis Mitte nächster Woche. Für Bern hingegen soll es ab Freitag langsam wieder normales Wetter mit normalen Temperaturen geben. 
Zurück zum Tagesablauf. Man muss sich das so vorstellen, ich wache irgendwann zwischen 6 und 7 auf, schlicht weil ich auf's Klo muss. Dann gehe ich nochmals ins Bett und denke eigentlich, dass ich nicht mehr einpenne. Und doch ist dann plötzlich 8 Uhr. Zeit aufzustehen und langsam in den Tag zu starten - es eilt ja nicht, draussen ist es kalt und der Weg zum Bäcker ist doch recht weit. Nicht wirklich, aber in dieser Kälte eben schon. Meist experimentiere ich dann etwas herum mit den Kleidern, denn die Sinne täuschen - Sonne, blauer Himmel, Südfrankreich, das kann doch nicht so kalt sein. Doch, es kann, also nochmal etwas anderes oder eine Schicht mehr drauf gepackt.Irgendwann gegen halb Zehn ist dann das Brot im Wohnmobil, die Utensilien stehen auf dem Tisch, das Ei ist gekocht und der Kaffee (der zweite, mindestens) läuft aus der Maschine. Verteilt über den Tag stehen auch mal ein Abwasch und eine Dusche auf dem Programm, aber das lege ich in der Regel in die Zeit der Höchsttemperaturen - also auf den Nachmittag. Wer friert schon gerne unter der Dusche.... Und gestern habe ich dann relativ lange auf meinem Tablet Netflix geschaut. Ist ja alles auf dem Gerät gespeichert, da ich glücklicherweise mit so etwas gerechnet hatte. Allerdings gingen meine Gedanken eher in Richtung Regentage, nicht in Richtung Polarluft.Jedenfalls will ich das heute nicht wiederholen, weshalb ich mir irgendetwas einfallen lassen werde. Ich bin ja eigentlich nicht zum Serien schauen hier...

Montag, 22. April 2024

Routine

Am Morgen ist es kühl, die Sonne scheint mehr oder weniger den ganzen Tag, und der Wind wird langsam zum (kleinen) Problem. Man könnte auch sagen: es ist Routine eingekehrt, die Tage gleichen sich - ich habe allerdings gehört, das soll in der Schweiz auch so sein, einfach in einem weniger positiven Sinn. Das mit dem "von der Schweiz hören" ist in diesen Ferien etwas schwieriger. Der Fernseher empfängt zwar die Signale vom Satelliten, aber es gibt zwei kleine Themen, die es mir schwierig machen, die Schweizer Sender oder überhaupt etwas zu empfangen. Zum einen stimmt irgendwas mit der SRF-Karte nicht, wobei es nicht die Karte selber sein wird. Die wurde im letzten Jahr ersetzt und hat im Herbst in Morges wunderbar funktioniert. Zusammen mit dem Rest der Ausrüstung, die ist aber wesentlich älter. Da ist einmal der Empfänger selber, vielleicht 8 Jahre alt oder so. Könnte sein, dass dieses Teil langsam zu alt wird - wobei, empfangen geht ja noch, einfach entschlüsseln nicht mehr (die Schweizer Sender sind verschlüsselt). Das Entschlüsseln macht meiner Meinung nach eigentlich die Karte, und die steckt in einem sogenannten CI-Modul. Dieses wird im Empfänger eingeschoben und tut dann seinen Dienst. Ich sehe auch genau, was fehlt: es werden einfach keine neuen Rechte auf die Karte geschrieben. Diese kommen über den Satelliten und im Normalfall ist nach wenigen Minuten alles geregelt. In diesen Ferien nicht..... Meine Vermutung: liegt an diesem Modul, welches halt schon sehr, sehr alt ist. Kostet rund 50 CHF, das werde ich wohl noch investieren. Ich sehe dann im nächsten Urlaub, ob das klappt.
Zweites Problemchen: der Wind bläst hier so stark, dass meine Schüssel sich entweder zu intensiv bewegt, oder gar die Position verschoben wird. Braucht ja nicht wirklich viel, dann ist Ende Gelände mit Empfang. Ich habe sie gestern Abend dreimal neu ausgerichtet. Dauert zwar nicht lange, aber es fehlt dann eben doch mal wieder ein Stück vom Film.... Die Schüssel ist nun abgebaut, heute soll es Böen bis 60 km/h geben. Da will ich lieber nichts riskieren, am Ende geht noch etwas kaputt. Fernsehen geht auch über das Mobilnetz, und mit 40 GB Daten pro Monat komme ich da relativ weit. Allerdings frisst so ein zweistündiger Film rund 2 GB, das gibt dann rund 20 Filme - und andere Apps wollen ja auch Daten. Deshalb - ich hatte es wohl geahnt - habe ich mir im Vorfeld einige Serien von Netflix auf das Tablet runtergeladen. Ich habe nun gelernt, dass das auch in der Sunrise-TV-App geht - nicht mit allen Sendungen, aber doch einigen. Das hätte ich natürlich auch machen können im Vorfeld, jetzt bringt's ja nichts mehr. Aber für die Zukunft wird das ein Thema, zumal ich denke, dass ich das Bild vom Tablet einfach auf den Monitor bringen sollte. Dann habe ich einfach einen Mix aus Satellit (TV ohne Schweizer Sender), Netflix (gespeichert auf dem Tablet), Sunrise-TV (Schweizer Sender und gespeicherte Sendungen). Ich sag's ja, immer was zu basteln im Camper...
Mal abgesehen von der Technik, war es gestern ein ruhiger Tag. Samstag und Sonntag sind interessant auf dem Campingplatz, weil diese Tage typischerweise mit vielen Ab- und Anreisen immer was zum Beobachten bieten. Allerdings bei kühlem Wetter und Wind stellen die meisten dann nicht wirklich viel auf, es beschränkt sich dann auf's Reinfahren, Strom anschliessen und Tisch&Stühle rausstellen. Die zwei Franzosen neben mir hatten allerdings was anderes vor: er war die ganze Zeit am rumwieseln, es hämmerte, klopfte, der Motor wurde angeschaut - stundenlang. Und seine Frau war die ganze Zeit im Wohnmobil und durfte hin und wieder einen Hilfsdienst verrichten. Motor anlassen und abstellen beispielsweise. Na ja, ein unruhiger Rentner halt, das ist eben sein "Arbeitsalltag" - immerhin ist er beschäftigt. 
Ich habe mir nach dem Mittag mal die zahlreichen Campingplätze am Meer angeschaut - vom Strand aus. Sieht alles mehr oder weniger noch so aus, wie im letzten Jahr. Das Gleiche gilt auch für den Grossteil der Geschäfte und Restaurant, nur das zuletzt riesige open-air-Muschelrestaurant (Moules à volonté) hat sich mittlerweile zu einer Food Hall gewandelt: rund 10 kleine, unterschiedliche Küchen verkaufen ihre Ware, davor auf dem grossen Platz zahlreiche Tische und Bänke. So holt sich jeder was er oder sie mag, und man kann dann trotzdem zusammen sitzen (wobei ich dies ja immer machen kann, ich bestelle mir auch immer was ich mag, und kann dann mit mir zusammen sitzen...). Die wirtschaftlichen Bedingungen scheinen hier in Marseillan-Plage noch gut zu sein, wenn so viele Unternehmen jahrelang funktionieren. So auch mein Lieblingsgeschäft "au cornet d'or" - gestern gab es Chocolat blanc und Malaga.

Sonntag, 21. April 2024

Der erste Tag

Das Wetter ist schon richtig schön hier in Südfrankreich, das muss ich zugeben. Wer aber denkt, dass Sonnenschein mit Wärme gleichzusetzen ist, der hat die Rechnung ohne den Wind gemacht. Die Luftmasse ist auch hier sehr kühl, der zeitweise starke Wind verstärkt diesen Effekt noch. Deshalb sieht man auf den ersten Blick, wer einheimisch ist, und wer Tourist. Daunenjacken und lange Hosen versus T-Shirt und kurze Varianten der Beinkleider. Ich nehme mich da auch nicht aus, muss aber zugeben, dass auch etwas Trotz dabei ist: ich bin jetzt am Meer, die Sonne scheint, ich will jetzt Sommerkleider tragen... zumindest am Tag. Denn letzte Nacht - die zweite hier - erreichten die Temperaturen einen Tiefstwert von rund 7°. Da musste dann doch die Heizung ran, Frühstück draussen gab es trotzdem - einfach später. War auch kein Wunder, ich war um 5 mal auf dem Klo und bin dann kurz vor 8 endgültig aufgewacht. Das waren dann fast 9 Stunden Schlaf...
Also, der erste Tag - eine ruhige Variante. Die Bäckerei meiner Wahl ist leider nicht jene gleich vor dem Campingplatz - das hat sich heute bestätigt, da war ich zu faul um weiter zu laufen. Gestern bin ich die Extra-Meile gegangen, und es lohnte sich. Nicht wegen dem Baguette, das ist wohl überall in etwa gleich gut. Aber es hat da noch andere tolle Sachen (heute gab's halt "nur" ein Pain au Chocolat, weil ich eben zu faul war). Das Brot schmeckt immer irgendwie wie Baguette, auch wenn es anders heisst. Gestern war es "Marius", heute ein "Graignette" (wenn ich mich recht erinnere, hatte ich nur abgelesen - ich kaufe das Brot hier nach Aussehen). Der Frühstücktisch war voll, wie immer zu Beginn der Ferien: Feigenboursin, Terinne forestière, Konfitüre, Honig, Käse, Joghurt...so fängt der Tag gut an. Und was es von Anfang an braucht, ist etwas Sonnencreme. Denn die Sonne kombiniert mit kühlen Temperaturen lockt alle an die Sonne. Ich habe denn auch meine Sonnenstore wieder eingefahren - einerseits braucht es diese aktuell nicht unbedingt, zweitens soll der Wind noch zunehmen mit Böen bis 60 km/h. Riskieren will ich da lieber nichts.
Irgendwann machte ich mich dann auf zum Strand. Konkret heisst das rund 100 Schritte gehen, dann stehe ich oben an der Düne und blicke raus aufßs Meer. Einfach nur schön...

In dieser Jahreszeit ist es auch am Samstag nicht überfüllt hier am Strand. Man könnte schon fast sagen, es ist ziemlich ruhig hier, was sicher auch den kühlen Temperaturen geschuldet ist. Wer die Sonne in Badekleidern geniessen will, legt sich ganz hinten in die windgeschützte Zone bei der Mauer aus Steinen. Nur die Kids, die hatten gestern trotzdem ihre Freude am Wasser.

Am Nachmittag bin ich noch kurz in die Kernzone des touristischen Ortes gegangen. Diese beginnt gleich beim Ausgang des Campingplatzes und besteht überwiegend aus Läden mit Artikeln für Touristen, oder dann aus Bars, Restaurants und sonstigen Verpflegungslokalen. Ich wollte zu meinem altbekannten Glacéladen, und dann noch im Spar eine Flasche Wein kaufen. In umgekehrter Reihenfolge, aber ohne jeglichen Erfolg: der Spar öffnete erst eine Stunde später (um 15:30), und Glacé gab's auch keine, weil der Laden erst um 14:30 öffnete. Wusste ich damals noch nicht, sonst hätte ich gewartet - es war nämlich bereits 14:40, es hätte also offen sein sollen. Aber egal. zurück über den Strand und die gleiche Runde nochmals eine Stunde später. Dafür gab es etwas später die Paella am Abend, bis ich beim Abwaschen angelangt war, ging die Sonne schon langsam Richtung Horizont nieder...


Samstag, 20. April 2024

Die erste Nacht

Man weiss ja nie so genau, was einen erwartet in der ersten Nacht an einem neuen Ort. Das Bett ist nicht unbekannt, aber ungewohnt, weil es halt dann eben doch nicht jenes von Zuhause ist. So gesehen habe ich sehr gut geschlafen, recht früh im Bett und eigentlich so wach wie immer - auch früh. Selbstverständlich ist das nicht, ich habe auch schon ganz schlecht geschlafen in letzter Zeit, insbesondere nach einem üppigen Abendessen. Und zugegeben, ein Essen zum Abnehemn war das gestern nicht. Zuerst mal eine Sangria - das altbekannte Problem, wenn die Bedienung beim Überreichen der Karte fragt, was man den schon mal trinken möchte. Ich hätte natürlich gleich ein Gals Wein bestellen können, aber wenn das Essen dann nicht schnell auf dem Tisch ist, ist das Glas zu früh leer. Mit der Sangria hatte ich dann das andere Problem: das Essen war da, die Sangria auch noch zur Hälfte. So schlecht passte das dann aber doch nicht, zum Carpaccio gab's Sangria, zum Tintenfisch später ein Glas Weisswein. Das Tiramisu war dann eigentlich zu viel, aber ich hatte ja zuvor nur eien Salat zu Mittag gegessen.
Zurück zur Nacht. Hier wird es spürbar später hell und dunkel. Sonnenuntergang war um halb Neun, zurück kam sie kurz nach Sieben. Das Aussenthermometer zeigte dann etwa 13° an, im Wohnmobil war es zwei Grad wärmer. Das geht gerade noch so ohne Heizen, wobei nicht das Schlafen ein Thema ist, sondern das Aufstehen. Der Wohnmobilboden ist halt nicht mit einer Heizung ausgestattet und dementsprechend ist er halt auch saukalt Zum Glück gibt's dann zum Frühstück die wärmenden Strahlen der Sonne. Draussen  essen wird so möglich, ist sogar eine gute Kombi: ich habe warm genug an der Sonne, die empfindlichen Lebensmittel geniessen die Kühle am Schatten.
Heute schauen wir uns dann mal den Strand etwas genauer an - im  letzten Jahr hatte es hier ja ganz viele, kleine Quallen  (die dann über Nacht verschwunden sind).

Freitag, 19. April 2024

Der Sonne entgegen

Zugegeben, Sonne heisst nicht zwingend auch Wärme. Das ist ja eigentlich allen klar, denke ich. Aber Mitte/Ende April in Südfrankreich könnte man schon etwas davon erwarten. Sonne habe ich gefunden, aber Abends ins Restaurant geht nur mit Jacke. Und da gibt es auch Varianten von Daunenjacken, andere Zeitgenossen sind noch in kurzen Hosen unterwegs. Die Temperaturempfindlichkeit ist halt unterschiedlich ausgeprägt. 
Meine Reise hat heute mit ein paar wenigen Grad über Null angefangen. Auf der Frontscheibe hatte sich über Nacht eine kristalline Schicht gebildet, und ich hatte schon Angst, dass ich noch den Eiskratzer suchen müsste. Aber die Scheibenwischer kamen damit klar und danach hatte ich links auf der Scheibe so eine kleine, weisse Masse - wie von der Eisreinigungsmaschine in der Halle. Dann ging es aber los, erst mal nach Genf, dann über die Grenze und immer dem besseren Wetter entgegen. Unterwegs gab es mal einen Salat mit Surimi-Stäbchen, später kaufte ich im Supermarkt kurz vor Marseillan-Plage ein. Tanken wollte ich dort auch noch, aber ganz so einfach war das nicht. Erstens hatte es recht viele Autos - kein Wunder, 1€65 ist halt doch etwas günstiger als 2€ auf der Autobahn. Auch in Frankreich ist der Diesel nicht mehr so günstig wie früher. Diese eine Tanksäule welche ich mir ausgesucht hatte, schien zu streiken (was in Frankreich fast so häufig vorkommt, wie bei der deutschen Bahn oder der Lufthansa). Das Paar vor mir gab mir zu verstehen, dass bei ihnen die Kreditkarte zwar gelesen werden konnte, nun aber nur noch "veuillez patienter" zu lesen war. Sie konnten an die Säule daneben verschieben, geht mit dem Wohnmobil leider nicht - weil das wäre dann auf der falschen Seite gewesen. Also einmal rund herum, dann wieder anstehen und warten. Diesmal klappte es mit dem Tanken, günstiger wurde es deswegen nicht. So um die 100€ hat der Fiat geschluckt - in Dieselwährung.
Dafür habe ich später gut gegessen. Ein feines Carpaccio, Rouille de seiche (Tintenfisch) mit Reis und einer feinen Sauce, ein Tiramisu und ganz am Anfang eine Sangria zum Einstimmen - willkommen in den Ferien. Aber es ist schon noch sehr früh in der Saison, es ist sehr ruhig hier in Marseillan. Aber das ist ja eigentlich genau, was ich gesucht hatte...