Dienstag, 23. April 2024

Die Tage gleichen sich

Gestern hatte ich über Routine gesprochen, heute muss ich das noch etwas klarer formulieren: die Tage sind gerade etwas lang hier. Ich weiss mich natürlich zu beschäftigen, aber man muss sich das mal vorstellen: vor 12 Uhr ist es draussen einfach unangenehm kühl. Und es sind nicht einmal die Temperaturen, die Sonne scheint ja hier aktuell von früh bis spät und wärmt natürlich. Aber dieser Wind macht dann alles wieder zunichte. Am Strand ist es logischerweise kein Stück besser, im Gegenteil. Und irgendeine Altstadt besichtigen kann man an einem touristischen Retortenort eben nicht. Deshalb war mein Plan ja auch, noch weiter in den Süden zu fahren. Das wäre dann bezüglich "besichtigen" noch viel weniger attraktiv - der Campingplatz liegt eigentlich einsam in Strandnähe, zweisam um genau zu sein, es hat noch einen zweiten Platz in Sichtnähe. Aber es wäre eben nochmal etwas anderes, altbekanntes.
Die Option Sant Pere Pescador macht aus meiner Sicht keinen Sinn, weil es nochmal 2,5 Stunden fahrt auf teuren französischen Autobahnen bedeutet, nur um dann noch mehr kalten Wind geniessen zu können. Eine weitere Alternative ist natürlich die Rückfahrt ins traute Heim - aber wie das dort wettertechnisch aussieht, wisst ihr ja selber am besten, dort sprechen wir nach wie vor über Frost und der Schnee ist nicht weit. Also bleibe ich wohl noch ein paar Tage hier, und fahre dann Ende der Woche direkt wieder nach Hause. Gemäss Wetterbericht gibt es sowohl hier als auch in Sant Pere Pescador ab Samstag Regen, und zwar bis Mitte nächster Woche. Für Bern hingegen soll es ab Freitag langsam wieder normales Wetter mit normalen Temperaturen geben. 
Zurück zum Tagesablauf. Man muss sich das so vorstellen, ich wache irgendwann zwischen 6 und 7 auf, schlicht weil ich auf's Klo muss. Dann gehe ich nochmals ins Bett und denke eigentlich, dass ich nicht mehr einpenne. Und doch ist dann plötzlich 8 Uhr. Zeit aufzustehen und langsam in den Tag zu starten - es eilt ja nicht, draussen ist es kalt und der Weg zum Bäcker ist doch recht weit. Nicht wirklich, aber in dieser Kälte eben schon. Meist experimentiere ich dann etwas herum mit den Kleidern, denn die Sinne täuschen - Sonne, blauer Himmel, Südfrankreich, das kann doch nicht so kalt sein. Doch, es kann, also nochmal etwas anderes oder eine Schicht mehr drauf gepackt.Irgendwann gegen halb Zehn ist dann das Brot im Wohnmobil, die Utensilien stehen auf dem Tisch, das Ei ist gekocht und der Kaffee (der zweite, mindestens) läuft aus der Maschine. Verteilt über den Tag stehen auch mal ein Abwasch und eine Dusche auf dem Programm, aber das lege ich in der Regel in die Zeit der Höchsttemperaturen - also auf den Nachmittag. Wer friert schon gerne unter der Dusche.... Und gestern habe ich dann relativ lange auf meinem Tablet Netflix geschaut. Ist ja alles auf dem Gerät gespeichert, da ich glücklicherweise mit so etwas gerechnet hatte. Allerdings gingen meine Gedanken eher in Richtung Regentage, nicht in Richtung Polarluft.Jedenfalls will ich das heute nicht wiederholen, weshalb ich mir irgendetwas einfallen lassen werde. Ich bin ja eigentlich nicht zum Serien schauen hier...