Freitag, 4. September 2020

Wie war's?

Camping Oberei, Wilderswil. Es war eine durchzogene Woche und ich habe vermutlich so ziemlich alle Facetten in diesen neunTagen erlebt. Zuerst der "Niedergang" auf's Wochenende mit der regelrechten Flucht vor dem nasskalten Wetter, dann der Sturm auf denselben Campingplatz eine Woche später, heute, bei guten 26°. Wie war's denn nun, was war gut, was weniger?
Der Platz wird von zwei Frauen geleitet, vermutlich schon seit Jahrzehnten. Keine Ahnung, wie die beiden zueinander stehen - nicht gerade mein Lieblingsthema. Eine sieht etwas älter aus als die andere, das kann aber täuschen. Die eine ist etwas gesprächiger als die andere - das hingegen täuscht definitiv. Wer wann was macht ist total undurchsichtig für Laien, aber es funktioniert. Nett sind sie beide auf ihre Art und mit 50 Plätzen ist es hier ja auch sehr familiär. Für diese 50 Parteien - die allermeisten sind nicht alleine unterwegs - hat es vier Duschen und zwei Abwaschbecken (für alle), bei den Herren drei WC, zwei Waschkabinen, drei Waschbecken und ein Pissoir. Corona-bedingt nicht besonders üppig, einzig die Duschen sind vollzählig benutzbar. Dank 50-Rappen-Automat gab es auch hier keine Schlangen. Der "Kiosk" ist echt gut ausgestattet, ein wahrer Krimskrams-Laden, bedient von den beiden Frauen - man muss halt fragen, sie wissen was da ist und wo. Finanziell war der Aufenthalt etwas teurer als erwartet - das hat aber primär mit zwei unerwarteten Ereignissen zu tun. Einmal hat die Dusche zweimal einen Fünfziger "verschluckt", ohne Wasser zu spenden. Dann war die Schlussrechnung 270.80 - ich habe 280 gegeben, Rückgeld gab's keines. Ich hätte ja was sagen können, aber ich hab's sein lassen, die hatten ja eine verkürzte Saison.
Die Gäste sind buntgemischt, heuer vor allem aus der Schweiz, aber auch aus Deutschland und den Niederlande. Viele Wohnmobile, ein paar Wohnwagen, zahlreiche Busse und auch erstaunlich viele Zeltcamper. Liegt vielleicht an der tollen Zeltwiese mit Spielplatz und einigen Stühlen und Tischen.
Alles in allem - für die Ausflüge in die Jungfrau-Region eine perfekte Location mit familiärem Touch.

Full House

Es ist so eine Sache mit dem schönen Wetter.  Kommt dazu noch der Freitag, ist von den schlechten Frequenzen bei den Jungfraubahnen nichts, aber auch gar nichts mehr zu spüren. Ich war mal wieder früh wach und habe mich daher entschlossen, den Zug in Interlaken Ost "abzuholen". Geht ganz einfach, man steigt um 08:48 in Wilderswil ein, fährt nach Interlaken Ost und bleibt einfach sitzen. Es hat sich gelohnt, die erste Klasse war voll, die zweite hätte noch den einen oder anderen Stehplatz geboten, allzu viele aber auch nicht mehr. So kam ich in Lauterbrunnen an, der Zug der Wengernalpbahn stand gleich gegenüber - bereits halbvoll. Und da es dort keine erste Klasse gibt, standen wir dann 40 Minuten in Schräglage im Zug. Zum Glück hatte ich meinen Sitzplatz auf's Joch bereits reserviert. Denn dort wurde das Ganze so richtig spannend. Aussteigen auf der "falschen" Seite des Zugs und darum herum laufen. Danach wurde auch klar, warum: dort standen bereits viele Menschen und hielten Ausschau nach Gelb und Grün. Gelb ohne Reservation, Grün mit. Blöd nur, dass sich das viel später erst aufteilte. Rechts war Gelb, links war Grün. Das schien mir auch logisch, ich hatte den Wartebereich vom Zug aus bereits gesehen. Nur sind eben leider einige Mitmenschen farbenblind, oder hatten schlicht den mehrfachen und mehrsprachigen Durchsagen keine Beachtung geschenkt. Da wird das ganze System eben schnell ineffizient, wenn dann Leute vorne am Drehkreuz stehen und deren Strichcode nicht funktioniert. Die üben dann, bis jemand vom Personal vorbeikommt und ihnen erklärt, dass sie keine Reservation hätten. Nun, auch diese Hürde war einmal überwunden, nun standen wir vor einem geschlossenen Zug. Ich ging ganz nach vorne, weil dies der längste Fussweg war - dort stand ich dann aber zuhinterst. Nun half mir Kommissar Zufall: es wurden noch Fahrgäste für den Zug weiter vorne gesucht - ein Zug mit Gruppenreisenden der noch nicht voll war. Reichte natürlich genau nicht für mich, dafür war ich dann beim geschlossenen Zug praktisch der erste, der einsteigen konnte.
Top of Europe - das wird hier unheimlich aktiv vermarktet. Der höchste Uhrenladen, der höchste Schoggiladen (10 Sorten Lindorkugeln), die höchste Bahnstation. Und alles ist hier durchorganisiert, sogar das Sightseeing. Es gibt eine "Tour" und man wird bereits im Zug gebeten, der Beschilderung zu folgen. Das macht auch wirklich Sinn denn so sieht man wirklich alles - und man schwimmt nicht mühsam gegen den Strom. Eispalast, Sphinx, Schneeplateau, und und und. Es lohnt sich, hier genug Zeit einzuplanen - am Bahnhof Wilderswil erklärte mir die Dame, "man" rechne mit zwei Stunden Aufenthalt. Mal schauen, ich war um 11:00 oben, jetzt ist 13:15, die Tourishops habe ich ausgelassen....stimmt nicht schlecht. Ich habe noch eine Stunde oben drauf geschlagen, hätte ja sein können, dass es einen freien Platz im Restaurant gibt. Ich hab's angesichts dieser Menschenmassen gar nicht erst versucht....
Man muss sich schon fragen, ob sich dieser Ausflug unter den beschriebenen Umständen gelohnt hat. Ist ja nicht wirklich meine Welt, dieser Massentourismus - und in Zeiten von Corona wohl auch nicht ganz risikofrei....





Donnerstag, 3. September 2020

Runde Sache

Man könnte schreiben, wenn einer auf's Schilthorn fährt, geht's rund. Aber der (runden) Reihe nach. Es zwickt mich mal wieder etwas im Rücken, was natürlich nicht ideal ist, wenn man verreisen will. Aber wir wollen es auch nicht übertreiben, so schlimm ist es ja auch wieder nicht.
Der Zug um 10:10 war in Wilderswil ausserordentlich gut gefüllt. Ich bekam gerade noch den letzten Sitzplatz in der ersten Klasse, Pendler-Standard im Prinzip. Dann ging es los nach Zweilütschinen, wo wir den hinteren Teil des Zugs verloren. Der fuhr dann zum Trotz in eine andere Richtung, nach Grindelwald. Auffallend zwischen Zweilütschinen und Lauterbrunnen war, dass der Zug zweimal das Zahnrad zuschaltete - und wie schnell das vonstatten ging. Schnell umgeschaltet und vor allem schnell unterwegs trotz Zahnrad. In Lauterbrunnen wartete dann bereits das Poschi nach Stechelberg, ein Modell mit Anhänger - die zweite Premiere für mich in diesen Ferien nach dem Elektrobus. Für die Trümmelbach Falls (Originalton aus dem Poschi) hatte ich leider keine Zeit, dafür eine halbe Stunde eingeplant an der Schilthornbahn. Ich benötigte ja noch ein Ticket - war aber eben nicht der einzige. Das Ganze dauerte recht lange, aber ich hatte ja Zeit. Und für 47 Franken auf's Schilthorn inklusive Mittagessen....ist ja kein Geld. Und man bekommt etwas dafür: vier Seilbahn-Abschnitte, dreimal umsteigen.
Ja, was soll man zu dieser Kulisse schon sagen - lasst Bilder sprechen...





Im Restaurant war eine Platzreservation obligatorisch - so stand es auf dem Promo-Gutschein. Nun, das hatte ich über die Website erledigt, um 12:30 waren mir 90 Minuten Tisch zugesichert. Da die Luftseilbahnen einfach nonstop gefahren sind, war ich etwas früher dran als geplant. Es reichte also für einen Marsch auf die Helikopter-Plattform und den Rundgang im 007-Museum. Ich wollte ja nicht zu früh im Restaurant auftauchen und irgendwelche Leute von ihrem Tisch vertreiben. Allzu viel erwartete ich nicht von dieser Reservation, Fensterplätze gab es nur ab vier Personen. Nun, es kam anders als erwartet...
Das Restaurant hat zwei kurze Treppenaufgänge, einen linksrum, einen rechtsrum von der Hauptplattform aus. Da der Desinfektionsdispenser links leer war, benutzte ich jenen auf der anderen Seite und ging dann konsequenterweise auch dort hoch. Oben warteten dann schon viele Leute, sehr viele Leute. Also ging's die andere Treppe wieder runter, fast bis ganz nach unten ans Ende dieser Schlange. Um 12:28 war ich der Letzte, um 12:47 sass ich an einem Tisch der sich um die Plattform drehte. Zwar nicht ganz am Fenster, aber immerhin quasi in der zweiten Reihe - am Corona-konform unterteilten Tisch. Das hatte ich so nicht erwartet; die nicht-rotierenden Tische bekamen die Gäste ohne Reservation. Gut gemacht - da klopfe ich mir doch in Gedanken auf die eigene Schulter (macht ja sonst eh keiner). Mit der Zeit musste ich dann zugeben, dass das Ganze sehr gut organisiert war. Die Schlange wird nur dadurch verursacht, weil das ganze Restaurant gleichzeitig neu besetzt werden muss. Es kommen alle auf halb Eins in meinem Fall. Das Schlitzauge am Empfang war echt auf Trab; wer keine Reservation hatte, füllte erstmal ein Formular aus, vorbildlich mit Geburtsdatum. Wer eine online-Reservation getätigt hatte, musste dies bereits früher alles angeben. Setzte er jemanden irgendwo hin, teilte er dies allen mit über ein Headset: "Tisch 5, Reservation" oder "Tisch 23, walk-in". Dann kam dann bald die Bedienung und wusste, ob ein Formular vorhanden sein musste, oder nicht. Meine Bedienung war ein Gallizier (was ich nur weiss, weil er das am Nebentisch auf Spanisch erzählt hat). Er hat kleine Kinder, hatte gestern seinen freien Tag, seine Frau arbeitet wenn er frei hat und darum meinte er, heute wäre sein Erholungstag. Anders gesagt: er war trotz viel Arbeit immer für einen kurzen Wortwechsel zu haben. Das Schwierige für das Personal ist, dass sich der Tisch immer wieder an einem anderen Ort befindet, wenn man aus der Küche kommt.
Ach ja, die runde Sache - aussen am Fenster hat es so eine praktische Fensterbank. Die läuft aber nicht mit, sondern bleibt an Ort und Stelle. Nun gibt es Zeitgenossen, die dort ihre Brille hinlegen, oder den Rucksack. Und oh Wunder, 5 Minuten später ist alles nicht mehr da. 45 Minuten später wäre zwar vielleicht alles wieder da, aber die Panik greift natürlich schon früher um sich.
Der Weg zurück führte mich auf der Birg noch über den Thrill-Walk (Gitterroste, Glasflächen, Metallrohre - einfach alles was sich komisch anfühlt unter den Füssen, natürlich vorzugsweise mit perfektem Ausblick ins Nichts unter einem) und den Skyline Walk (Nomen est Omen - man sitzt eigentlich nur da und bestaunt die Berge.


Nach der Birg war für mich in Murren Endstation; ab hier übernahm das GA wieder die Reisekosten. Mit der Bahn ging's zuerst zur Grütschalp, dann mit der Seilbahn nach Lauterbrunnen zurück. Früher ging die Bahn bis ganz nach unten ins Tal, aber die Gefährdung durch einen Hang welcher sich stark verschiebt, hat irgendwann dazu geführt, dass die Betriebsbewilligung gefährdet war. Nun hat's halt eine Luftseilbahn...

Mittwoch, 2. September 2020

Alpnach Norm

Klingt doch irgendwie auch nach Ferien in der Schweiz- Alpnach Norm. Hat aber wenig mit Ferien zu tun, zumindest für die Belegschaft an der Stöckacherstrasse in Bern. Letztendlich haben wir viel über Ferien gesprochen, die nette Frau Lauper und ich. Über Reisen in Australien zum Beispiel. Oder eben über Reisen, die im Moment gefährdet sind - sie möchte im November nach Neuseeland, zu einem Bekannten ihres Partners. Kein Wunder ist meine Garderobe nun in "meerblau" bestellt, natürlich anders als ursprünglich angedacht, natürlich teurer als vom Architekten veranschlagt. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich von einer Frau beraten worden bin.
Die Reise nach Bern hat mir gezeigt, dass es im Moment im Flachland wesentlich sonniger ist, als bei "uns" in den Bergen. Ja, ich glaube ich könnte mich an diese Gegend gewöhnen. Ich mag die Berge und liebe den See, den Thunersee den ich einfach als ein Stück Heimat für mich beanspruche. Ich mag auch die Aare und fast noch mehr als den See liebe ich die See - aber die Schweiz ist ein Binnenland, darum ist das im Moment keine Alternative. Aber wenn mich mal nichts mehr in der Schweiz hält...wer weiss? "Je ne parle pas français" stimmt bei mir definitiv nicht.
Den Thunersee geniesst man am besten in aller Gemütlichkeit auf der Blümlisalp. Der Geruch von heissem Öl - nicht jenes von einer Frittenbude - weckt Kindheitserinnerungen, das gebe ich zu. Das Tatar im Restaurant der ersten Klasse hat dann eher was mit 50Plus-Single zu tun. Der Kellner war sehr freundlich und aufmerksam. Trotzdem, seine Frage ob ich alleine reise - oder besser gesagt seine Antwort auf mein "Ja" - brachte mich zum Nachdenken: "kein Problem". Ja was denn nun - ist das ein Problem, wenn jemand alleine den Thunersee geniesst? Alleine die kulinarischen Fähigkeiten der Schiffsgastronomie testet? Ist doch alles halb so teuer, wenn man nur für eine Person bezahlen muss. Sorry für meine kapitalistisch-praktische Betrachtungsweise, aber langsam geht mir die "Norm" auf den Sack, wenn das dabei rauskommt - Alpnach Norm mal ausgenommen. 
Gut - ein Glas Merlot entspannte mich dann wieder, das Tatar war fein, das Käseplättli zum Dessert passte wiederum zum Merlot. Ich habe dann auch gleich noch einen Sitzplatz im Piz Gloria Restaurant reserviert - für eine Person, was zu meinem Erstaunen problemlos klappte (no problem). Das mache ich dann Morgen und zum Trotz - nein, eigentlich wegen der guten Wetterprognosen - gehe ich am Freitag gleich noch auf's Jungfraujoch. Ticket habe ich schon, 79 Schtutz dank Ochsner Sport (lautend auf Astrid Lörtscher, merkt aber ja keiner - no problem), das Schilthorn kostet mich 47 Schtutz inklusive Essen - vielleicht sollte ich auf dem Jungfraujoch auch noch einen Tisch besetzen und etwas essen, alleine natürlich - no problem, oder?




Dienstag, 1. September 2020

Schynige Platte

Die letzte Nacht war wieder etwas kühl mit knapp 10 Grad am Morgen. Und es gab unerwartet auch nochmals Regen, wo wir doch schon alle dachten, das wäre vorüber. Nun gut, ich war ja am Trockenen, hatte eine funktionierende Heizung, ein Glas Malbec (dieses habe ich heute entsorgt, weil es leer war) und zu später Stunde einen guten Film. Unerwartet zwar, aber ich musste den einfach zu Ende schauen. Ich war relativ rasch sicher, dass es ein Grauzonen-Film war: Gut und Böse waren nicht klar abgrenzbar. Die Hauptperson waren der Sohn eines Army-Nomaden mit Asperger-Syndrom - und sein Bruder. Beide ausserordentlich gut trainiert von ihrem Vater, bei dem auch nichts  war, wie es schien. Der Autist hatte wie üblich spezielle Begabungen, aber auch Situationen, welche ihm Angst machten. Ein Puzzle löste er verkehrt herum, das Bild nach unten, und dann fehlte ihm ein Teil - Katastrophe. Eine andere Autistin sah das Teil am Boden liegen und gab es ihm. Jahrzente später war sie seine Assistentin über Telefon und einen Computer - denn sie sprach nicht, war aber taktisch hochintelligent und im neuronalen Institut ihres Vaters - dort hatten sich die beiden beim Puzzeln kennengelernt - bestens getarnt. Finanziert wurde das Institut durch mehrere Gönner - wer wohl.... Der Typ analysierte Finanzunterlagen in Rekordgeschwindigkeit, finanzierte sein Leben aber mit der Geldwäsche von zahlreichen gefährlichen Kunden. Gleichzeitig gab er regelmässig Tipps ans FBI. Und wehe, jemand verstiess grob gegen seinen Ehrenkodex- das endete in der Regel mit einem Kopfschuss.
The Accountant - ich musste diesen Film zu Ende schauen und war darum erst um 20 Minuten nach Mitternacht auf der letzten Runde auf's Klo. Beim Zurücklaufen schnaubte es vor meinem Wohnmobil, immer wieder. Ich holte die Taschenlampe, leuchtete hin und entdeckte zwei Igel, einen grösseren und einen kleineren. Nachtaktive Tiere, ganz offensichtlich. Trotzdem war ich wie üblich um 7 wach und ging erstmal unter die Dusche. Das Wetter versprach Gutes für den Ausflug auf die Schynige Platte, also trödelte ich nicht lange rum und war um 10:05 auf der Rumpelbahn Richtung "Shining Plate". Die Bahn war gut gefüllt, nicht zuletzt dank einer Gruppe aus Frankreich. Die waren dann oben im Alpengarten nicht unerwartet etwas lästig - sie schlenderten durch die Pflanzenwelt, begleitet von klassischen Sprüchen wie "ich wollte eigentlich ins Restaurant und habe mich verlaufen". Die restliche Konversation drehte sich um alles, nur nicht um die Lokalität. Berge, Planzen, Zahnradbahn - was ist das? Gibt's das hier irgendwo? Ich habe dann den Alpengarten verlassen und machte mich auf den Weg zu einem Aussichtspunkt namens Daube - 30 Minuten, ein Klacks. Diesmal standen mir die zwei Alphornbläser im Weg (im wahrsten Sinn des Wortes) die immer beim Eintreffen einer Bahn minutenlang spielten. Gut, irgendwann war auch das überstanden und ich folgte den Wegweisern. Die Wege wechselten von "Autobahn" zu "Kantonsstrasse" und zeitweise echten Bergwegen. Gut so, die Franzosen waren nun Geschichte, nun traf ich auf Deutsche die über den Himalaya fachsimpelten. Okay, der ist ja eigentlich auch nicht gerade um die Ecke....
Vom Aussichtspunkt sah ich dann dies:






Hat sich doch gelohnt, oder?


Montag, 31. August 2020

Lötschberg

Es ist ein nie endender Kampf mit meinem Nachnamen - ein "r" fehlt oft, und dann wird daraus ein Lötscher. Manchmal wäre man aber vielleicht sogar froh, man würde genau so heissen. Das gäbe dann immerhin eine sprachliche Verwandtschaft zum Schiff auf dem ich gerade über den Brienzersee  schippere. Das Dampfschiff "Lötschberg" ist für einen Montag in der Corona-Zeit nicht schlecht besetzt - zumindest hat es mehr Fahrgäste als noch Mitte Juni. Und das Restaurant in der ersten Klasse ist schon fast voll. Die Gründe liegen einerseits im kleineren Platzangebot, andererseits muss man im Restaurant keine Maske tragen. 1:0 für die Gastronomie sozusagen.
Das Schiff fährt seit heute eine Stunde später ab Brienz. Das heisst, erst um 12:07 - ich habe darum gleich auf das Morgenessen verzichtet, damit ich genug Hunger für ein Mittagessen habe. Die Speisekarte kann man ja vorgängig im Internet anschauen, aber das Tagesmenübist dann doch immer wieder eine Überraschung. Diesmal gab es ein Stroganoff mit Reis, oder ein Schweizer Saibling auf mediteranen Kartoffeln, Artischocken, schwarzen Oliven und getrockneten Tomaten. Die Entscheidung fiel mir nicht allzu schwer....

Neu gegenüber dem Juni ist die Notwendigkeit,  dass die Fahrgäste im Restaurant ihre Personalien angeben müssen. Das geht entweder über den handschriflichen Eintrag in eine Liste, oder über das Scannen eines QR-Codes, welcher dann zu Survey-Monkey führt. Ich habe jetzt also mit meinen Personalien an einer Umfrage teilgenommen....

Generell ist es hier etwas belebter als noch im Juni. Auch einiges lauter - die Schweizer Armee schichkt mal wieder ihre Flotte in die Luft. Vermutlich um Werbung zu machen für neue, viel leisere Flugzeuge....was ja auch beides nicht schwierig sein sollte. 


Sonntag, 30. August 2020

Ganz in Grau, mit einem Regenguss...

Wann geht man in die Kirche? Richtig, bei besonderen Anlässen - Taufe, Konfirmation, Hochzeit, Beerdigung. Das hat heute auch der Pfarrer so erzählt und wenn man seinen Worten lauschte, bekam man den Eindruck, dass sein Tonfall zu allen Ereignissen passen würde. Es war ja auch kein normaler Gottesdienst, sondern ein Corona- oder Schutzmasken-Gottesdienst. Beim Eintreffen waren die Familien angewiesen, sich zu gruppieren und gleichzeitig von den anderen Gruppen abzugrenzen. Desinfektion und Schutzmasken waren ohnehin klar, der Ablauf der Predigt dann etwas sonderbar - ungewohnt trifft es vielleicht besser. 
Da waren einmal die zahlreichen leeren Bänke - nichts Neues in der Kirche, unüblich bei solchen Anlässen. Oder das Fehlen von Berührungen, kein Händeschütteln, keine Umarmungen, keine Übergabe der Konfirmationsdokumente. Ob die Rosen wohl ausreichend desinfiziert waren? 
Dann ist ja - ausser bei der SVP - Summen das neue Singen. Dass der Pfarrer dazu rhythmusfrei den Text sprach, muss als gescheitertes Experiment angesehen werden. Immerhin war er lernfähig, und liess es beim zweiten Lied bleiben.
Allerdings muss eines klar festgehalten werden: es haben sich viele Personen stark ins Zeug gelegt, um diesen Konfirmations-Gottesdienst in Zeiten von Corona überhaupt zu ermöglichen. Er konnte irgendwie stattfinden und wird wohl für lange Zeit Teil der Erinnerungen dieser jungen Menschen bleiben. Das konnte auch Petrus mit seinem Regen auch nicht wegwaschen und wer konfirmiert wird, der ist schon getauft. Soviel Wasser wäre nun wirklich nicht nötig gewesen.
Ja, und da war dann noch dieser geniale Einfall, das Ganze in der Steinhalle zu feiern. Vielen Dank, liebes Schwesterherz, ich weiss Du liest hier mit. Tolles Personal, ausgezeichnetes Essen, feiner Wein und vor allem eine tolle Gesellschaft.
Danke für diesen tollen Tag.

"Es Glas uf d'Liebi, u eis uf ds volle Läbe..."

Samstag, 29. August 2020

Erster Ausflug...sozusagen

Es ist immer noch ruhig hier, sowohl in Wilderswil, als auch in Interlaken. Es hat zwar mehr Touristen als im Juni, aber das Ganze ist immer noch sehr übersichtlich. Mittlerweile sind es noch 10 Camping-Fahrzeuge auf dem familiären Platz. Man sitzt mehrheitlich drinnen an der Wärme und hält sich still - nix los, man könnte auch sagen, tote Hose. Zeit für einen Ausflug, mit Übernachtung und Verpflegung.


Zuerst mal musste ich zum Bahnhof, denn diesmal wollte ich mit dem Zug fahren. Die Fussstrecke kannte ich schon vom Brot holen am Morgen. 10 Minuten sollten gut reichen, ich war mit einer Viertelstunde also früh dran. Aber nicht, wenn man noch auf's Klo muss - und dann noch das Portemonnaie vergessen hat. Zurück auf Feld 1 sozusagen... Hat dann aber trotzdem gut gereicht mit dem Zug. Und nun sitze ich im Intercity nach Thun, betrachte den Thunersee, verfolge die Blümlisalp auf dem Weg nach Interlaken und stelle fest - so arg regnet es gar nicht mehr. Hoffentlich keine Erholungspause vor dem grossen Finale Morgen...

Corona

Gestern war es noch lange recht schön, und noch länger angenehm warm. Es regnete auch nicht allzu häufig und die grossen Mengen waren es bislang auch nicht. Der Boden vor der Tür ist jedenfalls immer noch trocken, das Stuhlkissen auch, und das ist nicht immer so bei Regen. Vielleicht hilft es auch, dass der Boden überall leicht abfällt, so bleibt kein Wasser liegen. Und da die Regenmenge bislang vernünftig war, läuft es auch nicht weit genug, um bis zu meiner Tür vorzudringen.
Temperaturen? Na ja, draussen 14°, drinnen 18° ohne zu heizen. Gerade noch ok, aber wenn ich Morgen zurückkomme, wird's wohl etwas Wärme brauchen. Der Campingplatz hat sich nun ziemlich geleert, viele sind vor  oder mit dem Regen abgereist. Da ich etwas weiter weg vom Sanitärhaus stehe, bin ich nun quasi alleine auf weiter Flur - nichts Neues also, man fühlt sich fast schon wie zu Hause. 
Gestern habe ich herausgefunden, dass der Bus zwei Fahrvarianten kennt: einmal wendet er in Wilderswil in einem grossen Bogen durch das Dorf, ein anderes Mal fährt er noch weiter nach Gsteigwiler. Bei der ersten Variante ist "meine" Haltestelle die erste nach dem Wendepunkt, bei der zweiten einfach eine auf dem Weg nach Gsteigwiler. So oder so gibt es die Haltestelle nur auf einer Strassenseite, der Bus fährt immer in die gleiche Richtung, biegt dann aber gleich darauf links oder rechts ab. Diese komische Konstellation verwirrt dann den Fahrplan beim Heimfahren. Plötzlich hatte ich viel weniger Verbindungen als erwartet. Des Rätsels Lösung: "meine" Haltestelle liegt nur an der Linie nach Gsteigwiler. Die andere Linie endet eine Haltestelle früher - und weil der Bus dort 5 Minuten hält, kann man auch gleich aussteigen und zu Fuss gehen. Der Bus war übrigens ein PostAuto, ein spezielles dazu: unser Elektro-Fahrzeug im Probebetrieb, am zweitletzten Tag notabene.
Für die Chäsi hat es dann am Nachmittag auch noch gereicht. Da habe ich dann etwas zugeschlagen, unter anderem hat mir die gute Dame einen "Corona-Käse" verkauft - und mir die Geschichte dazu erzählt. Eine Käserei hat im Lockdown offenbar den Gastrobetrieben die überschüssige Milch abgenommen und versucht, einen Käse daraus zu fertigen. Und der ist gar nicht so schlecht, bedenkt man, dass Milch aller Art dazu verwendet worden ist - Milch, die sonst vermutlich in der Kanalisation gelandet wäre....

Freitag, 28. August 2020

Die erste Nacht

Es ist immer eine Umstellung vom Bett zu Hause ins Wohnmobil - das war auch diesmal nicht anders. Kühl wurde es zwar nicht, mit knapp 15° am Morgen war es sogar recht angenehm. Aber ich wache in der ersten Nacht regelmässig kurz auf und habe dann absolut keine Ahnung, zu welcher Uhrzeit dies geschieht. Irgendwann waren von der Strasse auch ein paar Lastwagen zu hören, aber nicht dass dies gestört hätte. Die Krux am Aufwachen ist, dass es eigentlich nur zwei Möglichkeiten gibt: ignorieren, umdrehen und weiterschlafen, oder die Uhr am Handgelenk konsultieren. Für Letzteres muss ich kein Licht machen, das Teil hat eine Beleuchtung, trotzdem meldet sich dann immer meine Blase. Ungefähr wie bei Otto: "Blase an Grosshirn....aufstehen, es ist ziemlich voll hier unten". Heute zeigte die digitale Uhr 06:57 an, ging ja noch.
Gestern hatte ich ein Laugengipfeli und ein Weggli bestellt. Das habe ich auch bereits genossen, wobei dies leicht übertrieben ist. Das Weggli war ungewohnt leicht, luftig und das Gipfeli klein und wenig laugig. Schlecht war's nicht, aber auch nichts Spezielles. Ich werde mir wohl was Anderes überlegen... Dafür konnte ich draussen Zmörgele, nicht weil es besonders warm war, sondern weil es keinen Unterschied zwischen drinnen und draussen gab. Immerhin zeigte sich auch noch blauer Himmel und man konnte erahnen, hinter welcher Wolke sich die Sonne gerade versteckte. Und die Pläne für heute? Ein Besuch in der Dorfkäserei gleich neben dem Campingplatz und das öV-System austesten - damit ich am Samstag weiss, wo ich einsteigen muss. Ich will ja nicht suchen im Regen...

Donnerstag, 27. August 2020

Wilderswil via Ittigen

Der Tag begann mit einem herrlichen Morgenrot. Nach einer etwas unruhigen Nacht - zu viel gegessen, oder etwas nervös- war ich froh, ging es nun endlich los. Das Wohnmobil war beladen und abfahrbereit, die letzten Utensilien warteten im Kühlschrank, dazu der "Kulturbeutel", eine schönere Jacke für Sonntag und die elektronischen Geräte. Ich hatte das gute Gefühl, nichts vergessen zu haben - in Wilderswil fehlte dann die Salatsauce. Macht aber nichts, steht im Moment kein Salat auf dem Wochenplan.
Erste Station war die Berner Allmend, ich parkte das Wohnmobil auf dem Parkplatz und bezahlte zu viel dafür: erstens benötigte ich weniger Zeit als erwartet, und zweitens hätte ich wohl irgendwie vor der Sabag in Ittigen parkieren können. Und das hätte sich ausbezahlt, denn die Plattenmuster die ich mit bekam, sind sauschwer. Die müssen dann irgendwann mal zurück...da werde ich mir etwas überlegen.
Selbst mit meinen klaren Vorstellungen war die Auswahl nicht ganz so einfach. Die Nuancen sind teilweise recht klein, die hellere oder die dunklere Platte? Mehr oder weniger Struktur? Welche Länge und Breite? Wie gesagt  ich war recht entschlussfreudig - eine Stunde hat trotzdem nicht ganz gereicht. Mit dem Bus ging's schwer beladen zurück zum Wankdorf Center. Ich war nun meinem Zeitplan etwas voraus und hatte nun zwei Möglichkeiten: direkt nach Wilderswil und einchecken - dann müsste ich aber nochmals raus zum Einkaufen. Oder erst was Essen, dann Einkaufen und nach dem Mittag in Wilderswil einfahren. Variante 2 war mir sympathisch, ich fuhr mal bis zur Windrose bei Münsingen. Dort hat es einen Burger King und ich war schon längere Zeit nicht mehr bei "Bi Key". Blöd nur, dass der um Viertel vor 11 noch zu war. Nun, ich hatte Zeit und mir kam ein Gedanke, der weiter verfolgt werden wollte: man könnte ja auch in Thun im Panorama-Center einkaufen - ob es dort eine gute Parkmöglichkeit gab? Google Maps zeigte gelbe Felder welche mir gross genug erschienen. In der Strassen-Ansicht wurde es dann klar lesbar: " Wohnmobil oder Bus". Nichts wie hin, nach einer Portion Trüffel-Pommes.
Es war tatsächlich solch ein Parkplatz frei. Aber wo ging es nun rein? Ich stellte fest, die Parkplätze waren zwar geräumig, aber auch ziemlich weit vom Einkaufszentrum entfernt. Ein ganzes Fussballstadion stand zwischen dem Wohnmobil und dem Einkaufstempel. Und der kurze Weg führte nur über die Strasse, der lange einmal um's Stadion herum. Da ich noch Cola für zu Hause kaufen wollte, war Tragen keine Option. Also ratterte ich mit dem Einkaufswagen über die Strasse mit meinen Einkäufen zurück zum Wohnmobil. Dort stellte ich fest: kein Brandy an Bord - den brauchte ich am Abend für meine Lachs-Rahm-Cognac-Teigwaren. Gut, der Wagen musste ja sowieso zurück, da konnte ich auch noch gleich bei Denner vorbei.
Um Viertel nach 1 war ich dann angekommen. Die Strasse durch Wilderswil ist zeitweise sehr gut befahren. Bin dann gespannt, wie ich da nächste Woche wieder rauskomme. Der Platz ist zentral gelegen, viel grüner Rasen, gemütlich und überall leicht abfallend. Ich benötigte zwei Versuche, bis ich das Gefährt einigermassen im Wasser hatte. Das Fahrzeug musste links angehoben werden, vorne etwas weniger als hinten. Beim ersten Versuch stand ich dann links etwas zu hoch - vorne und hinten etwa gleich viel. Dann ging es aber wie am Schnürchen, Markise, Satellitenschüssel, Grill, alles klappte unter der wärmenden Sonne beim ersten Anlauf. Ist auch nicht immer so... Was auf dem Platz auffällt: es hat einige Camper mit Auto und schlichtem Zelt, wenige Wohnwagen, viele Wohnmobile - und man sitzt draussen und geniesst einfach den Moment. Schön.


Mittwoch, 26. August 2020

Viel Zeit...oder doch nicht?

Ein Zwischentag, ein Tag zum Vorbereiten und Aufräumen. In jedem Fall ein Tag mit viel Zeitreserve. Darum zuerst mal gemütlich aufstehen, ein Kaffee, etwas lesen....so soll das sein. Dann überlegen, was alles ins Wohnmobil mit muss - eigentlich ist ja noch fast alles drin. Kleider müssen diesmal aber andere mit - es wird kühl und nass. Und am Sonntag ist die Konf von Valy, mehr Kleider und ein Geschenk müssen mit. Das heisst zusätzlich Geschenk einpacken und Karte schreiben. Dann die Geschirrspülmaschine laufen lassen und ausräumen. Und wenn wir schon dabei sind, Pet und Plastik müssen auch noch weg. Das Wohnmobil holen gegen den Wind ist auch eher ein Krampf, das Velo muss natürlich wieder mit und zu Hause wieder runter - Platz machen für zwei alte Räder die nun nach Afrika gehen. Und da die Sammelstelle der Entsorgungshof ist, geht auch noch gleich der Karton mit. 
Am Ende des Tages steht dann alles vor der Tür, aber der Kühlschrank ist leer. Nicht ganz unbeabsichtigt, Gelegenheit das neue Ristorante Rotisseria auszuprobieren - vielleicht das einzige Mal, bevor ich von hier wegziehe...

Dienstag, 25. August 2020

Sanitär

Am Morgen renovieren in der alten Immobilie, am Nachmittag die Qual der Wahl bei den Badezimmern der neuen. Einfach ist beides nicht, zum Schwitzen gebracht hat mich nur der Morgen. Die gute Frau bei Sanitas-Trösch hatte ein paar echt gute Ideen und darum bin ich ganz zufrieden, was wir in 1h15 alles erreicht haben:
  • Pro Badezimmer genau 1 Waschbecken, im grossen hat es einfach mehr Rand
  • Duschabtrennung nur eine Glaswand, geklebt, ohne Steg - angeblich hält das 75-Kilo-Säcke aus
  • Raindance-Dusche an der Decke, in der Wand verbaut, thermischer Regler (musste ich mir erklären lassen: ein Regler zum Einstellen der Temperatur, begrenzt bei 38° mit Sicherheitshebel, selbstregulierend bei Temperaturschwankungen)
  • Duschbrause im minimalistischen Design - im Prinzip nicht viel dicker als der Schlauch
  • Bei beiden Waschtischen eine schwenkbare Armatur - Standard
  • Die Abläufe werden direkt beim Stöpsel bedient - kein Hebel, der irgendwann nicht mehr funktioniert
  • Spiegelschränke - Standard, aber bereits der ist ausgestattet mit zwei Leuchten (die untere leuchtet auf das Waschbecken), einstellbarer Farbtemperatur und dimmbar. 2 Steckdosen sind ebenfalls dabei.
  • Spülvorrichtung ohne Zweimengen-Knopf, dafür mit Stoppfunktion
  • Fixe WC-Bürstenhalter aus Keramik - einfach zu reinigen, schwebend und damit praktisch beim Bodenputzen
Der Clou sind aber die WC-Schüsseln:



Man beachte denAustritt des Wassers im rechten Teil der Schüssel... 

Was noch fehlt ist die Farbauswahl der Unterschränke; am Donnerstag nach der Wahl der Boden- und Wandplatten wissen wir mehr und können auch diese Wahl noch vornehmen. 

Im Moment bin ich gerade etwas "wählerisch"....


Montag, 24. August 2020

2020 - nichts ist, wie es einmal war

Ich habe mir soeben den letzten Beitrag angesehen. 5. Oktober 2019, aus Les Abrets, aus meinem früheren Leben sozusagen. Heute sitze ich an meinem ersten Ferientag im August im Zug nach Bern, Zahnarztuntersuchung und Dentalhygiene ist angesagt. Nicht dass dies meine ersten Ferien im 2020 wären, nein. Aber doch ist in diesem Jahr alles etwas anders als im letzten Herbst.
Am Meer war ich in diesem Jahr noch nicht, auch nicht im Ausland. Und das wird auch nichts mehr im 2020. Zu Hause ist es ruhig geworden ohne die Hunde, ohne Astrid und bald auch ohne Carmen. Es sind auch schon ein paar Möbel weniger im Haus und es zeigt sich nun immer  mehr, wo der Zahn der Zeit genagt hat. Ja, an mir, klar, aber da lässt sich nicht so viel machen. Wände streichen, Fenster ausbessern und lackieren, Abläufe "enthaaren", das ist dieser Tage angesagt. Corona und Astrid haben mein Leben in den vergangenen Monaten auf den Kopf gestellt - wobei nicht meine Schwiegermutter damit gemeint ist, die kann nun wirklich nichts dafür.
Am Donnerstag will ich dann ins Berner Oberland. Keine Ahnung, ob das Wetter einigermassen mitspielen wird, ich gehe wohl so oder so. Ich werde das Wetter nehmen, wie es kommt - so wie das Leben. Mit vielen Ideen und Träumen, und wenig Plan. Denn an diesen halten sich beide nicht...