Ein Sonnenaufgang in wunderbar warmen Farben empfing uns heute früh. Der Gang zum Brotautomaten war heute nicht die Vorspeise, sondern der Hauptgang am Morgen. Danach hiess es unsere Zelte abbrechen (obwohl wir gar keines aufgestellt hatten) und auf nach Carcassonne. Das Navi hatte für uns wieder so eine Querfeldein-Route zusammengestellt, deshalb hatte ich zuerst mal den Ort als Ziel eingegeben, wo ich auf die Autobahn fahren wollte. Die Route beinhaltete eine Strassensperrung, das wusste ich schon - aber wo eine Sperrung ist, gibt es meist auch eine Umleitung. Kurz ausserhalb des Dorfes kam dann auch ein Schild "Déviation", allerdings war dieses versteckt und auf der anderen Strassenseite - man hätte also umgekehrt fahren müssen, um das Schild wirklich zu sehen. Das Navi führte uns voll zur Strassensperre, wenden ging hier nicht, also weiter. Zwei Kilometer weiter waren wir wieder im gleichen Dorf wie zuvor, diesmal einfach unten am See. Meine Frau erkannte gerade noch rechtzeitig die Höhenbegrenzung (2,5 Meter). Blieb nur noch, den Weg nach links zu nehmen, denn auf diesen sauengen Strassen war kreuzen anspruchsvoll und wenden unmöglich. Das ging dann etwas ausserhalb des Dorfes und nun kamen wir auf die richtige Spur. Eine Frage blieb aber: warum hatte das Navi die Strassensperrung nicht berücksichtigt? Ein Blick auf's Display brachte die Lösung - keine Verbindung zum Handy. Kommt zwar selten vor, aber immer im dümmsten Moment....
Nach etwa einer Stunde wurde die Autobahn wieder kostenpflichtig. Wir fuhren durch eine Landschaft mit einigen kleinen Ortschaften und viel Landwirtschaft oder naturbelassenem Gelände. Langsam kamen auch Weintrauben und Obstplantagen vor, wir näherten uns dem Süden Frankreichs. In Toulouse gab's dann wie üblich viel Verkehr - logisch, ist ja auch keine kleine Ortschaft das Zentrum der europäischen Luft- und Raumfahrt. Keine Stunde weiter westlich dann unser Etappenziel für heute: Carcassonne. Der Camping de la Cité ist schön angelegt, verdient seine vier Sterne und ist für einen Ausflug in das Weltkulturerbe top geeignet. Nebenan hat es einen Stellplatz für Wohnmobile, weshalb es auf dem Campingplatz eher wenig Durchreisende gibt. Die Snack-Bar ist abends geöffnet, der Laden morgens und abends. Es hat ein Gratis WiFi welches mehr oder weniger gut funktioniert (auf unserer Parzelle weniger, während dem Rundgang um den Platz mehr). Eigentlich genau die Art von Platz, welcher mir gefällt. Bloss die Dame an der Reception - nicht unfreundlich, aber etwas unterkühlt...ein Job halt. Und auf die Armbändchen hätten wir auch verzichten können, wenn sie auch irgendwie praktisch sind: Parzellennummer, Abreisedatum, WiFi-Code,...alles aufgedruckt. Für den Fall, dass man etwas davon vergessen sollte.
Jetzt fehlt noch das Apèro und dann was zu Futtern, dann bin ich zufrieden.
Alles ruhig hier? Mitnichten - ich kann nur nicht ständig in die Ferien verreisen, und genau darum geht es in diesem Blog. Wenn also nichts läuft, dann bin ich eben nicht in den Ferien....