Es ist im Prinzip Tote Hose hier - und doch sehen wir von unserem Stellplatz aus immer wieder Personen, welche den Weg am See benutzen. Ältere Paare (geschätzt älter als wir), Radfahrer in Vollmontur, Hausfrauen auf einem Ausflug (oder Geschäftsfrauen die heute nicht arbeiten müssen - um das Klischee beiseite schieben zu können). Heute Morgen sogar eine langgezogene Gruppe von geschätzt 70-80 Soldaten in zügigem Renntempo in leichter Uniform. Ist auch wirklich eine schöne Strecke die gut 7 Kilometer rund um den See. Wir haben uns später dann wesentlich mehr Zeit gelassen und die Rundwanderung in zwei Stunden geschafft. Verpflegung gab es keine (ausser einer Cervelat für die beiden Hundies); das Restaurant gegenüber vom Zeltplatz (über den See betrachtet) war geschlossen wie auch alles andere hier. Der Bungalowpark scheint dort ebenso in niederländischer Hand zu sein, wie der Campingplatz hier auf dieser Seeseite. Und da die Gäste fehlen, ist dann eben alles zu. Der Campingplatz gehört glücklicherweise zur Kette der Flower-Campingplätze und dient überdies als Touristeninfo für die Region um den See - sonst wäre vielleicht auch das Übernachten nicht mehr möglich, wer weiss...
Drei Sterne hat der Platz, die hat er sich hochverdient. Geschlossene Sanitärhäuser (abgesehen von den Abwaschbecken, die sind "nur" überdacht), Klopapier in jedem WC, Wasser und Abwasser an einer zentralen Stelle für vier Plätze, Strom sowieso - verglichen mit dem 5-Sterne-Platz im Loiretal sehe ich wenig Unterschiede beim Übernachten, sie liegen eher beim Zusatzangebot: Pool ( hat's hier auch - nutzen wir nicht), Einkaufsladen (wir brauchen primär Brot - hier kommt's halt aus dem Automaten im Dorf, bezahlbar mit Münz oder Kreditkarte), Restaurant (ist hier zu, im anderen Campingplatz offen, aber einsam und verlassen - und alleine in einem Restaurant ist irgendwie überhaupt nicht unser Ding).
Die Gästeschar ist überblickbar; hinter uns ein älteres Paar aus den Niederlanden - mit Hund. Vor uns ein älteres Paar aus der Brexit-Region (die reisen vermutlich noch, so lange es so einfach geht) - ohne Hund. Dann ein jüngeres Paar aus den Niederlanden - mit Hund. Dann noch ein älteres Paar aus England - mit zwei Hunden. Und zum Schluss noch zwei einheimische Rentnerpaare mit Vorzelt - ohne Hund. Die scheinen eine längere Zeit hier zu verbringen.
Alles in allem haben wir eine tolle Aussicht, aber es ist ziemlich wenig los. Ab und zu ein Ruderboot auf dem See, ein Stand-Up-Paddler (wow), ein Motorboot, ein Motorboot mit Wasser-Skifahrer (superwow), Elstern und Fasane. Mal die Seele baumeln lassen und ausruhen, bevor es Morgen weiter geht nach Carcassonne.
Alles ruhig hier? Mitnichten - ich kann nur nicht ständig in die Ferien verreisen, und genau darum geht es in diesem Blog. Wenn also nichts läuft, dann bin ich eben nicht in den Ferien....