Die Pläne ändern sich und plötzlich stehe ich in Meersburg. Man hätte auch direkt von Kreuzlingen aus hierher fahren können, statt wirklich den Umweg über Rorschach zu nehmen. Campingplatz - Meersburg Variante Bruno: 4h50. Meersburg - Camping direkt ungefähr eine Stunde. Aber interessant war die Fahrt heute....
In Rorschach traf ich die Baden, die fuhr aber nach Lindau und daher wartete ich auf mein Schiff, die St. Gallen. Unterwegs nach Kreuzlingen trafen wir auf die Thurgau, welche uns später mit grossem Abstand folgen würde. In dieser Phase war das Wetter gut, Sonne, kaum Wind, dafür jede Menge kleinster Fliegen. Wer was zu Trinken bestellt hatte....Pech gehabt. Kurz vor Kreuzlingen kam dann eine steife Brise auf - jetzt waren die Fliegen weg, dafür musste man sein Glas festhalten. In Kreuzlingen gab's ein Treffen mit der Zürich, die den gegenläufigen Kurs fuhr. Der kurze Weg nach Konstanz war dieses mal eine schwierige Fahrt wegen der zahlreichen Pedalos. Der Kapitän entschuldigte sich für die starke Schräglage und meinte nur, an gewissen Tagen müsse man hier fast Slalom fahren....
Nun kam der Ausflugsteil der Rundfahrt: Uhlingen mit der rekonstruierten Pfahlbauer-Siedlung, die Insel Mainau und schliesslich Meersburg. In diesem Teil des Sees herrschte schon fast Verkehr wie in der Rush-hour in Zürich. Es mischen hier eben auch drei Nationen mit. Wir trafen die Austria, die Vorarlberg, die Stuttgart, wieder mal die Baden, die Überlingen, ...vermutlich habe ich noch ein paar vergessen. In Uhlingen mussten wir auf die Stuttgart warten, in Mainau waren drei Schiffe aus drei Ländern angedockt und in Meersburg waren schon alle drei Anlegestellen besetzt als wir heranfuhren - wir mussten wieder warten, diesmal bis die Baden abgelegt hatte. Stau auf dem See, ein richtiger Stausee.
Meersburg selber ist einfach nur ein schönes Städtchen. Es gibt eine Burg, ein neues Schloss, eine Staatskellerei, ein Droste-Hülshoff-Gymnasium (Literaturgeschichte lässt grüssen), eine überblickbare Altstadt und die Seepromenade wo hin und wieder, ganz selten nur, ein Souvenirladen zwischen all den Restaurants zu finden ist. Touristen ohne Ende - obwohl das Städtchen nicht überlaufen war. Aber als mein Schiff nach Konstanz anlegte, stiegen etwa 10 Minuten Leute aus diesem Schiff aus. Wir hatten dafür dann genügend Platz und ich setzte mich auf Ebene drei in den Wind - wir wollten ja nichts Neues anfangen ganz zum Schluss.
Alles ruhig hier? Mitnichten - ich kann nur nicht ständig in die Ferien verreisen, und genau darum geht es in diesem Blog. Wenn also nichts läuft, dann bin ich eben nicht in den Ferien....