Busfahren auf Gran Canaria – ein Abenteuer, oder einfach Zufall? Ich sass am Busbahnhof von Santa Catalina, Andén 21, und wartete auf meinen Bus. Im Fahrplan ist eine stündliche Verbindung nach Puerto de Mogan aufgeführt, immer zu vollen Stunde. Ich sass um 09:45 auf einer Bank bei eben dieser Plattform 21. Um Zehn war dann aber da noch kein Bus zu sehen, immerhin: ich sass, hatte ein Buch dabei und war ja bereits ziemlich tiefenentspannt. Rechts von mir bildete sich eine immer länger werdende Schlange, die durften dann aber alle stehen. Nun gut, ein Schiff…äh, Bus wird kommen….
10:12, noch kein Bus in Sicht, Einheimische(?) wechselten auf den Bus zum Flughafen (wo wir dann auch noch vorbeifahren sollen, irgendwann). Die Busse kommen und gehen, die Andén 21 blieb unbesetzt. Ich zückte mal mein Buch und begann zu lesen.
10:22, ein Bus fuhr ein, liess Leute aussteigen und dann stieg der Fahrer selber aus. Dann war er kurz weg, kam nach ein paar Minuten wieder und dann – endlich, um 10:27 – begann das „Boarding“. Blöd nur, dass dies der Bus um 10:30 war, der fuhr nur bis nach Taurito. Also nichts für mich, der Bus um Zehn war wohl verloren gegangen, der nächste sollte um Elf abfahren.
10:47, der Taurito-Express fuhr endlich ab, mit einer guten Viertelstunde Verspätung. Sollte das hier üblich sein? Mal sehen.... Jedenfalls war ich nicht der Einzige, der hier auf einen Bus, besser gesagt diesen einen Bus wartete. Due Dame neben mir ist dann um 10 nach Elf aufgestanden und wollte mal am Schalter fragen gehen. Mit mir sprach sie englisch, auf dem Handy (das sie freizügig zeigte beim Tippen auf WhatsApp) schrieb sie irgendwas nördlich von Deutschland. Finnisch war es nicht, so viel war sicher. Ich sollte ihr den Sitzplatz auf der Bank freihalten, und dafür sorgen, dass der Bus nicht abfährt ohne sie. Wie, war mir ein Rätsel.... Und ja, ein paar Minuten nachdem sie gegangen war, fuhr ein Bus in die
Andén 21 ein. Angeschrieben sind sie an den Endhaltestellen immer gleich: fuero de servicio. Die Anschrift folgt jeweils später, wenn Bus und Fahrer bereit sind. Wir warteten alle gespannt, die Lady aus dem hohen Norden kam zurück, wir warteten zusammen und...ah, Puerto de Mogan directo. Das war mal eine Ansage, völlig neben dem Fahrplan, aber wir nahmen, was wir kriegten. 9.40 € für letztendlich 2 Stunden Fahrt - vale! Directo heisst hier übrigens nicht wirklich direkt, eher teilweise, oder fast direkt. Konkret hielt der Bus etwa 8 Mal in Las Palmas, dann war er eigentlich voll. Später gab es einen Stopp am Flughafen, anschliessend eine lange Autobahnfahrt bis nach Arguineguin. Von dort an war's ein normaler Linienbus, Halt hier, Halt da, Stau hier und da. Aber es ging schön der Küste nach und der volle Bus war ein Gemisch aus ein paar Touristen und vielen Spaniern. Eben genau so, wie ich es liebe.
Im Fall von Puerto de Mogan lasse ich mal die Bilder sprechen - nur so viel, es ist ein Fischerdorf und keine touristisch Retortenstadt mit unzähligen Betonbunkern....