Freitag, 25. November - jetzt ist er also da, der Tag der Abreise. Es ist ein wenig ein trügerisches Paradies hier. Klimatisch top, ohne Zweifel. Gegessen habe ich meist sehr gut, und nach diesem langen Aufenthalt spüre ich so etwas wie ein Gefühl des Vertrauten. Merken tue ich das in Situationen, wo sich andere Touristen noch schwer tun, und ich gar nicht so recht verstehe, warum. Aber das sind halt immer noch Ferientage, kein Alltag. Bei all dem Spanisch, welches ich mittlerweile verstehe, sind meine Möglichkeiten immer noch arg begrenzt. Manchmal höre ich einem Gespräch zu und verstehe gerade mal gar nichts. Und ja, auf Dauer würde mir dieses Leben wohl zu langweilig. Auf Dauer würde man sich aber auch anders organisieren. Was mir sehr positiv aufgefallen ist: die Hilfsbereitschaft der Menschen. Hier macht man noch Platz für ältere Leute im Bus. Man geht auf die Strasse mit hilfsbedürftigen Verwandten. Man hilft heim Einsteigen eines Menschen im Rollstuhl - der Busfahrer fährt ja nur die Rampe aus, vom Fahrersitz aus. Und es werden auch alle Sitzplätze besetzt, gestanden wird im Bus nur, wenn kein Platz mehr frei ist - oder dann sind es Touristen. Man sitzt auch mal um, von einem Fensterplatz an den Gang, wenn jemand hinzusitzen will - aus praktischen Gründen, wenn man bald aussteigen will. Sind schon recht freundliche Zeitgenossen die Canarios....
Den letzten Tag habe ich mit Geniessen verbracht: den Sieg der Schweizer (das Spiel war kein Genuss), den Strand, die Wärme und das gute Essen. Das Fussballspiel begann hier ja um 10 Uhr. Die deutschen Fernsehsender übertrugen dieses Spiel leider nicht, Schweizer Sender gibt's hier keine zu empfangen, blieb also nur das Tablet. Ausgerechnet heute machte aber das Wlan im Hotel schlapp, und zwar fast den ganzen Tag über. Also landete ich am Schluss auf dem Balkon und schaute den Match auf dem Handy. Balkon wegen des besseren Empfangs, Handy weil die SIM-Karte des Tablets im Ausland nicht funktioniert. Das Zimmer konnte ja trotzdem gereinigt werden, ich war ja draussen. Danach war der Strand angesagt, heute wieder mit gewaltigen Wellen. Die Sonnencreme hätte ich mir aber wohl sparen können, die Sonne machte sich hier mal wieder rar: gegen Osten blauer Himmel, gegen Westen Staulage mit einer dichten Wolkendecke. So ist das Leben...
Dann blieb noch das Abendessen - und da kam ja eigentlich nur die Neuentdeckung in diesem Jahrbin Frage: Regina. Ein solches Lokal würde auch zu Hause zu meinem Stammlokal werden, da bin ich mir sicher - nicht nur, aber auch wegen des Essens...