Wie vermutet war ich heute nochmals am Hafen. Die Sonne hat sich hin und wieder zwischen den Wolken gezeigt, es war nochmals recht angenehm. Wobei es im Schutz der Bäume eher tüppig war, am Hafen dank des Windes gerade richtig. Ich war gegen Vier unten und da war es recht leer in den Restaurants, ich fand problemlos einen Tisch ganz vorne an der Promenade - da kann man die vorbeigehenden Leute am besten beobachten. Noch fast interessanter waren jene Promenierenden, welche im Café de la Paix zu Gästen wurden. Das System ist eigentlich einfach und auch gross angeschrieben, ziemlich in der Mitte der Terasse, unter einem zusätzlichen Sonnenschirm: Veuillez présenter votre Pass Sanitaire ICI". Schon bald war mir klar, das funktionierte nicht so recht. Der Kellner meinte sogar, 80% der Gäste sehen das nicht und sitzen einfach ab. Nun gut, ich hatte es immerhin gesehen, aber ich war beim Heranlaufen ja eben auch nicht in ein Gespräch vertieft. Das Verhalten der Leute war dann sehr unterschiedlich: die einen gingen als Gruppe zum "Checkpoint", mit dem Risiko, dass aufgrund der zunehmenden Belegung der Terrasse "ihr" Tisch dann schon besetzt sein könnte. Denn andere hatten sich eine andere Taktik zugelegt, die gingen in zwei Gruppen vom Tisch zum Check. Auf diese Weise war deren Tisch eben immer besetzt (man hätte vielleicht auch ein Badetuch über den Stuhl hängen können, hätte man gerade eines zur Hand gehabt). Eine weitere Variante war die Delegation - eine Person ging mit zwei Handies zum Kontrollgerät. Spannenderweise waren es immer, wirklich ausnahmslos IMMER die Frauen welche gelaufen sind, während die Männer schon auf ihren Stühlen überlegten, was sie bestellen wollten.
Bei mir war es zuerst ein weisses Bier von der Insel, dann später noch ein blondes. Jetzt weiss ich auch, dass dieses Bier in Sainte-Marie gebraut wird. Das stand auf der Flasche drauf, wohl auch auf den drei, die ich noch im Kühlschrank habe.
Es hatte heute auffallend viele Hunde am Hafen. Grosse und kleine, alte und junge, die einen wurden getragen, andere gefahren in einem Käfig entweder auf dem Gepäckträger oder dem Anhänger eines Velos. Ein Border Collie war sogar ohne Leine, aber absolut sicher unterwegs. Ich habe in der kurzen Zeit nicht genau erkennen können, wer bei diesem Hund das Sagen hatte, aber irgendwer war da - natürlich viel zu langsam - mit dem Hund unterwegs. Gehört habe ich keinen einzigen Hund, eigentlich erstaunlich bei so vielen Hunden unter so vielen Menschen. Am Ende war es dann nämlich recht voll, auf der Promenade und im Restaurant. Nach gut einer Stunde hatte ich es dann gesehen, die meisten flanierenden Menschen sogar zweimal - man/frau läuft zuerst ans eine, dann ans andere Ende des Hafens und kommt darum fast immer zweimal am Café de la Paix vorbei.
Die Dernière auf der Ile de Ré soll nun eine Pizza vom Campingplatz-Snack sein, Ob ich diese mitnehme oder dort esse, entscheide ich spontan - wenn da nicht schon jemand sitzt, nehme ich sie wohl eher mit. Im TV kommt zwar nichts Schlaues, aber als einziger Gast im Resto, das wäre dann schon zu viel...