Morgens um Sieben war die Welt noch in Ordnung und ich am Pennen. Um Acht stand ich auf und begann mal mit einem Kaffee. Dann gab es einen Morgenspaziergang zur Bäckerei und zur Post - Euro holen. Etwas später folgte das Morgenessen mit den letzten zwei Eiern, frischem Brot und meinem Tablet an der Seite: die Frage, mit oder ohne Velo war immer noch nicht geklärt. Um es kurz zu machen - es ist dabei. Den Kühlschrank hatte ich auf Batteriebetrieb gestellt, die Wohnraumbatterie - wichtig für später. Um Viertel vor Zwölf war dann alles abfahrbereit, ich wollte nur noch rasch mein Handy mit dem Autoradio verbinden, damit ich zur Not auf diese Weise Musik hören kann. Dazu muss der Radio laufen und darum der Schlüssel gedreht werden. Dauerte eigentlich nicht sooo lange. Dann ab die Post - bloss mein Fiat meinte dazu SI SI SI SI - NO
Die Starterbatterie brachte die Fenster rauf und runter, ich hatte Licht, aber den Motor zum Laufen, das brachte sie nicht. Nach ein paar Wiederholungen gab ich es auf und griff zum Handy. Das letzte Mal ist rund 34 Jahre her, jetzt war es also wieder einmal soweit: ich musste die gelben Engel um Hilfe bitten. Die Wartezeit in der Leitung war erträglich, die Bedienung professionell, die prognostizierte Zeit bis zum Eintreffen eines Pannenhelfers eine Überraschung: nur 45 Minuten. Nach 20 Minuten war er da - ein Traum. Die Batterie war rasch überbrückt, aber was nun? Damit in die Ferien? Wohl keine gute Idee. Batterie wechseln am Sonntag? No way. Ich entschied, zurück nach Utzenstorf zu fahren, das Teil an den Strom zu hängen und am Montagmorgen die Batterie wechseln zu lassen. Dann kamen die Gedanken: wann kann ich überhaupt in Schönbühl sein, wenn ich nochmals zu Hause penne? Wann in Nangy und wann auf dem Campingplatz? Und überhaupt, war es vielleicht nur mein Üben mit dem Radio gewesen? Die Batterie war nicht mehr in Topform, das war klar. Aber ich fuhr ja jeden Tag lange Strecken und im Juni hatte es auch kein Problem gegeben. Also parkierte ich beim Bauern zuerst mal ein und stellte den Motor ab. Dann wartete ich einen Moment und startete den Motor wieder. Dann abgestellt, überlegt, entschieden und wieder gestartet - problemlos. Also auf nach Neydens, einfach keine Radio-Übungen mehr.
Gegen Genf zeigte sich dann eine Gewitterzelle, die genau über dem Campingplatz zu liegen schien. War dann nicht so, aber ein paar Tropfen Regen habe ich schon abgekriegt. Die Anmeldung verlief dann wie erwartet: Maske tragen, Covid-Zertifikat zeigen (wird elektronisch geprüft), Camping-Karte vorweisen, Bezahlen, Platz wird eingewiesen - alles paletti. Blieb noch die Frage, wie viel stelle ich auf. Für die Formel 1 war ich zu spät, aber war da nicht noch ein Fussballmatch angekündigt?