Donnerstag, 8. September 2022

Rebberge, nichts als Rebberge

Aufgewacht bin ich um kurz vor Acht, mal wieder recht spät, denn ich ganz klar vor Mitternacht im Bett. Es hat sich bei mir wieder dieser Rhytmus der langen Schlafphasen eingestellt, den ich schon so oft beobachten konnte. Sei's drum, um richtig wach zu werden, schaute ich mir noch etwas Tennis an. Ich dachte, das wäre sicher aufgezeichnet, und weil der Spanier Alcaraz gerade nach Sätzen gegen den Südtiroler Sinner ausgeglichen hatte, suchte ich das Schlussresultat online. Ich fand aber nur exakt das gleiche wie im Fernseher - ok, also live, kurz nach Acht in Dijon und somit kurz nach zwei Uhr in New York - unglaublich, und noch ein ganzer Satz zu spielen. Bei 3:2:mit Break für Sinner schaltete ich ab, ich dachte der Südtiroler zieht das nun durch und ich musste ja noch alles zusammenräumen. Ein Irrtum meinerseits, gerade habe ich auf dem Campingplatz von Beaune das Resultat nachgeschaut: Sinner hat danach kein einziges Spiel mehr gewonnen, aus dem 3:2 wurde letztendlich noch ein 3:6.
Zwischen Dijon und Beaune lagen noch 42 Kilometer, ein Super U und jede Menge Rebberge. Nachdem ich sehr schnell alles eingeräumt hatte - ziemlich genau eine Stunde für alles - war ich um halb Zehn bereits unterwegs. Ich konnte mir also Zeit lassen für die unzähligen Rebberge und Weingüter im Burgund. Nun fährt man mit dem Wohnmobil nicht einfach mal so auf jeden Parkplatz. Deshalb schaute ich mir das Ganze einfach beim Vorbeifahren an. Ein emsiges Treiben, auf allen Wegen standen Fahrzeuge, zwischen den Reben zirkulierten Menschen und Traktoren. Die Ernte ist hier gerade in vollem Gang. In Nuit St. Georges hatte ich mir einen tollen Parkplatz im Voraus über Google Maps gesucht, gratis und mit vielen zusammenhängenden Parkplätzen. Sogar speziell grosse Felder gab es dort. Ich habe den Platz auch auf Anhieb gefunden, bloss war da schon fast alles besetzt. Es hätte noch gut Platzfürmein Wohnmobil gegeben, hätte nicht eine ältere Dame ihre Konservenbüchse auf einem dieser grossen Parkplätze abgestellt. Es kam ihr auch nicht in den Sinn, etwas vorwärts oder rückwärts zu fahren, als ich neben ihr stand. Ich habe dann gewendet und bin rückwärts in die Restlücke gefahren - weit über das offizielle Parkfeld hinaus,. Ein Franzose hat gleichzeitig hinter ihr parkiert und wirhaben  beide brav aufgeschlossen.

Man muss sich einfach mal das Wohnmobil und das dunkle Fahrzeug wegdenken - so hatte die gute Frau parkiert (auf einem Parkfeld für Wohnmobile und Kleinbusse) - egoistisch, mangelnde Verkehrsintelligenz, ich weiss es nicht. Immerhin bleibt man so in Übung beim rückwärts Einparken ohne Sicht...
Nuit St Georges ist ein sympathisches, kleines Städtchen. Leider kann man überall mit dem Auto durchfahren, was zu dieser frühen Stunde - kurz nach Elf - kein Problem war. Kaum Leute, wenige Autos, die Restaurants stuhlten gerade raus und deckten auf. Eine Pizzeria stach mir 7ns Auge, ich war kurz versucht dort - später - etwas Essen zu gehen. Dann entdeckte ich die Schilder auf den Tischen: Table reservée, so gut wie jeder. Hoppla, vermutlich eine gute Wahl, aber ich liess es dann bleiben. Drinnen sitzen mochte ich nicht.

Nicht das italienische Restaurant,  sondern ein anderes im Ortszentrum... Aufgefallen ist mir dannnoch der spezielle Baumschnitt im Ort:

A propos reservée....ich war ja schon sehr früh beim Eingang zum Camping in Beaune. Die gute Dame meinte trotzdem, drei Nächte könnte schwierig werden. Le weekend sera chargé....es hatte dann doch noch einen guten Platz, mit WiFi - deshalb habe ich auf die Sat-Schüssel verzichtet, und weil es gerade arg windet in der Gegend...