Donnerstag, 18. April 2019

Gründonnerstag

Wir hatten heute etwas Respekt.  Vor dem Verkehrsaufkommen zwischen Lausanne und Genf. Vor den vielen Gästen auf dem Campingplatz, "unserem" Coin tranquille. Und vor der Frage, ob unser Kästchen für die Autobahn-Gebühr noch funktionieren würde. Jetzt sitzen wir auf unserer Parzelle vor dem Wohnmobil, trinken einen Kaffee und schauen zurück - auf einen ereignisreichen und anstrengenden Tag.
Bis Genf lief alles flüssig, wir waren um halb Elf wie geplant unterwegs und erreichten die Grenze problemlos. Dort waren drei Spuren geöffnet und da rechts alles frei war, wählte ich diese. Sollte sich als Fehler herausstellen, die Kurven waren so eng, dass wir vorne rechts nur knapp an den Pylonen vorbei kamen. Hinten links reichte es dafür nicht mehr ganz für den Pneu, dieser touchierte den Randstein. Nicht toll, aber auch nicht so schlimm - schliesslich fährt man da ja im Schritttempo durch. Später, auf dem Campingplatz, fanden wir dann heraus, dass der Spritzschutz fast komplett abgetrennt war. Wir haben ihn dann abgeschnitten, sonst fliegt er Morgen in ein Auto hinter uns.
Unser Parkplatz nach Genf war dann gesperrt - keine Ahnung, warum. Zum nächsten kamen wir gar nicht, weil bei der nächsten Ausfahrt alle raus mussten. Die Autos stauten zurück von der übernächsten Ausfahrt wo alle über einen Service-Ausgang "evakuiert" wurden. Einige hatten darum gewendet und kamen in der verkehrten Fahrrichtung auf unsere Ausfahrt zu. Selbsternannte Verkehrsregler mischten sich ins Chaos ein ( und verschwanden dann im Auto, als "ihres" endlich die Ausfahrt erreichte. Hupen begleitete diese Guerrilla-Aktion, denn wer wartet schon gerne. Alles in allem hat uns dieses Ereignis eine gute Stunde gekostet. Grund dafür? Ein entdecktes Gasleck in der Kanalisation und die Totalsperrung der Autobahn innerhalb des Sicherheitsperimeters.
Unser Navi führte uns zunächst um den Stau rum. Strassen, die eigentlich fast zu klein waren für ein Wohnmobil. Das Postfahrzeug stand natürlich mitten auf der Strasse - wir kamen gerade so durch. Am Ende der Strasse brauste dann eine Junge Dame um die Kurve und...erstarrte vor Schreck, weil da plötzlich unser kleines Teil stand. Die macht das garantiert NIE wieder. Anschliessend wurden die Strassen breiter und voller, es stockte ordentlich. Natürlich war die Autobahn jetzt wieder offen, aber da musste man erst mal hinkommen....
Statt um Zwei waren wir erst um halb Vier in les Abrets und - Überraschung - hatten trotzdem unzählige Plätze zur Auswahl. Gar nicht so viel los hier.
Fazit: Stau hatte es dort, wo es sonst kaum Verkehr hat, Plätze gibt es auch jetzt um 22 Uhr noch und das Kästchen funktioniert noch einwandfrei. Ich hatte mich in der langen Kolonne nur nicht getraut, die rein automatische Spur zu nehmen. Es hatte schon genug Zeitgenossen, die dort ohne ein Kästchen reingefahren sind, und dann 5 Minuten mit einer Person in einem Call Center verhandeln durften. Zur Freude der Autofahrer hinter ihnen....