Was macht man, wenn der letzte Ausflug ein anstrengender war? Richtig, man sucht sich für den nächsten Tag eine etwas gemütlichere Route aus. Bei mir war der Plan für heute deshalb klar: ein kleiner Aufstieg zum Start, aus dem Dorf hinaus auf den Vinschgauer Höhenweg. Diesem dann leicht abwärts folgen bis ins Nachbardorf Graun, mit der Option auf 2/3 der Strecke bereits abzubrechen und dem See entlang zurückzulaufen.
Der Plan geriet schon oberhalb des Sportplatzes aus dem Tritt. Dort wo ich durch wollte, wurde gebaut. Gut, man hätte vielleicht den Weg trotzdem benutzen können, aber wer läuft schon gerne über eine Baustelle... Ich folgte also dem Wegweiser und dem Vinschgauer Höhenweg unterhalb des Sportplatzes, ausser ein paar zusätzlichen Höhenmeter und ein paar verlorenen Minuten war ja nichts passiert. Aber ich war dann doch arg erstaunt über den Trampelpfad der als Höhenweg ausgeschildert war. Zwar klar erkennbar, aber ganz so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Zudem haben wir eher Höhe verloren als dazu gewonnen, was eigentlich auch nicht dem Plan entsprach.
Der Pfad endete in einem grösseren Weg welcher zuerst mehr oder weniger gerade den Berg hinauf führte. Auch dieser Weg wandelte sich bald zu einem Pfad, der weiterhin steil anstieg bis zum Bauernbetrieb, der dann wiederum auf dem Plan stand - wir waren also schon fast wieder auf Kurs. Kurz vor dem Hof kam eine Wiese in Sicht an deren Begrenzung der Wanderweg entlang führte. Die Kuh haben wir mal ignoriert und sind rasch unter dem Begrenzungsseil durch auf den Weg gekraxelt. Blöd nur, dass die Kuh eigentlich auf demselben Weg stand, oberhalb von uns. Unterhalb stand der Hofhund, ebenfalls auf dem Weg. Die Kuh schaute uns blöd und der Hund gespannt an - alle warteten auf unseren nächsten Schritt: wir zottelten los Richtung Hund und hatten die nächsten 5 Minuten einen Begleitschutz. Vermutlich wusste dieser bereits was uns erwartete, ein Dreifach-Hindernis mitten auf unserem Weg. Wir schafften auch dieses, Dylan kroch unten durch, Vater Schlatter mühte sich mit Überqueren ab. Zum Glück habe ich einigermassen lange Beine....
Zum Abschluss kam dann noch so ein Viehrost, der hatte aber auf der Seite rund 40 cm durchgehend asphaltierte Strasse - nach Wegräumen einiger Holzstecken konhte ich Dylan dort durchlotsen.
Bis nach Graun haben wir es nicht mehr geschafft. 7 Kilometer und knapp zwei Stunden genügten für heute, immerhin waren es diesmal nur 160 Meter Höhenunterschied.