Freitag, 16. September 2022

Abschluss

Ich habe die Kurve gerade so noch gekriegt mit dem Wetter. Am Mittwoch waren eigentlich beste Voraussetzungen zum Ausräumen und Versorgen des Campers - nichts wurde nass, mal abgesehen von mir selber, denn ich kam doch noch etwas ins Schwitzen. Nun ist die Camper-Saison 2022 vermutlich abgeschlossen, sonst müsste ich jedenfalls so gut wie alles wieder einräumen: Bettwäsche, Frotteewäsche, sämtlich Kleidung inklusive jener, welche die Saison über im Camper bleibt, einfach alles was nicht darin überwintern soll, ist jetzt in Zollikofen. Entsprechend habe ich dann auch schon ziemlich viel gewaschen, hell, dunkel. Sommerdecken, 2 x Jacken - vier Trommeln waren es gestern, die letzte hängt noch am Ständer. Die Jacken werde ich noch imprägnieren beim nächsten einigermassen stabilen Tag, hat ja zum Glück keine Eile damit.

Gestern dann am Abend ein Feierabend-Bier im Wankdorf. Aus irgendeinem Grund waren meine Kollegen etwas unentschlossen: in der Einladung stand "Eleven oder Freibank", man hat sich dann für die Freibank entschieden. Soweit so gut, dann aber wieder eine Kehrtwende, plötzlich sollte es das Turbo Lama sein. Ich war noch nie dort und auch ein paar Minuten zu früh, nur um festzustellen, dass dort ein privater Anlass stattfand. Ok, dann war's halt dann doch wieder die Freibank.... Wir waren zu fünft - eigentlich - aber der fünfte wurde vom Regen überrascht. Mal wieder typisch für Ritsch, geht ohne Schirm und Jacke ins Büro und wundert sich dann, wenn es plötzlich regnet. Wetterprognosen? Ist wohl was für Warmduscher.... nun gut, wir hatten es auch zu viert ganz gemütlich. Kurz nach Acht machten wir uns dann auf den Heimweg.

Heute dann zuerst mal wieder in den Fitnesspark, prüfen ob mein Armband noch funktioniert und ich noch reinkomme. Das Training lief erstaunlich gut nach den Ferien, ich scheine mich doch nicht ganz so wenig bewegt zu haben. Auf dem Nachhauseweg habe ich noch im Ryfflihof  Imprägnierspray gekauft - lag grad so am Weg - und dann noch rasch ein Blick auf das Wetterradar geworfen. Hm...am Morgen bei Weggehen wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein, nun eher grau - das konnte ja nicht wahr sein: weit und breit kein Regen ausser dieser Zelle die gerade in Richtung Zollikofen unterwegs war. Und ich - siehe Vortag unter dem Stichwort Ritsch - natürlich in Poloshirt, ohne Jacke, ohne Schirm unterwegs. Ok, dann halt noch eine Cola im Bahnhof trinken und einen Zug sausen lassen. Als ich mit dem übernächsten in Zollikofen ankam, war es so richtig nass, aber der blaue Himmel zeigte sich schon wieder. Etwas kühler war es auch geworden, aber die Kleidung stimmte noch (oder wieder).

Die nächsten Ferien kommen bestimmt - im November, ziemlich genau in zwei Monaten. Da freue ich mich schon drauf, auch wenn jetzt zuerst mal wieder der Alltag im Vordergrund stehen wird.

Dienstag, 13. September 2022

Aufbruchstimmung

Die Wetteransage war zumindest durchzogen. Nun ist schon fast halb Elf, draussen sind es 24°, drinnen 26. Von Regen bislang keine Spur, nur etwas Wind, aber auch der nicht der Rede wert. Bei mir ist bereits alles abfahrbereit, draussen vor dem Wohnmobil noch ein Mann, sein Stuhl, eine Moskitokerze, eine Fussmatte, ein Hocker für die Füsse, sein Handy und sein Tablet. Gegessen habe ich nochmals im Restaurant, das dreigängige Menü und ein halber Chardonnay aus dem Mâcon für insgesamt 30€. Umrechnen muss man nicht mehr,  ist quasi 1:1.
Neben mir sind in meiner Abwesenheit zwei Deutsche mit Wohnwagen hingefahren. Ehrlich gesagt: unangenehme Zeitgenossen. Ihn höre ich eigentlich nur, wenn der plärrende Fernseher nicht alles übertönt. Sie zähle ich zum Modell "Fregatte", allerdings durchaus fleissig. Mal schleicht sie mit dem schmutzigen Geschirr zum Abwasch, dann mit dem sauberen wieder zurück. Dann schleicht sie mit den beiden Schäferhunden durch den Campingplatz - ja, geht wohl nicht mehr so schnell, kann 7ch verstehen.  Bei der besseren Hälfte scheint dann aber gar nichts mehr zu gehen, der sitzt nur im Wohnwagen und geniesst seine Klimaanlage. Die läuft seit Stunden ununterbrochen, woran ja nichts verkehrt ist. Aber warum zum Henker müssen dann alle, wirklich ausnahmslos alle Fenster und Dachluken offen sein? Europa, die Energie-Mangellage ist noch nicht bei allen angekommen. Ich kann da jetzt nur noch auf die Wirkung des Karma zählen....und vielleicht Morgen früh etwas die Türen knallen lassen? Wohl eher nicht, ich zähle auf eine selbstregelnde Wirkung des Schicksals....


"Tüppig"

Die Wetterprognosen unterscheiden sich aktuell etwas in Bezug auf den heutigen Tag. Zwei Faktoren sind aber überall gleich: es ist bewölkt und irgendwann folgt Regen, und die Temperaturen fühlen sich höher an, als sie sind. Anders ausgedrückt: es ist schwül. Der Wind hat auch etwas zugenommen, was auf dem Velo ganz toll, oder aber auch nervig sein kann. Ich bin heute mal in die andere Richtung gefahren, ohne Plan aber vermutlich mit Rückenwind. Jedenfalls waren dann dieselben Kilometer zurück um einiges anstrengender. Ich staune aber hier immer wieder über die unkomplizierte gemeinsame Nutzung von Wegen durch Fussgänger und Velofahrer. Mit etwas Respekt und der notwendigen Aufmerksamkeit ist Vieles möglich.
Nach einem Pitstop beim Wohnmobil ging's dann in die andere Richtung, mit dem Velo bis zum Hafen. Interessanterweise war heute kein einziges Schiff mehr da - gestern vier dicht an dicht, heute keines mehr. Gotthard-Tunnel-Phänomen? Vielleicht waren die alle am Sonntag für den Markt gekommen, und sind dann gestern alle wieder weg? Egal, ichwollte ja woanders hin...

Er Bleimor...ich habe das mal in Google eingegeben, und das einzige was ich bezüglich Bedeutung gefunden habe, war ein Hinweis auf eine bretonische Pfadfinder-Gruppe. Dort stand, Bleimor bedeute loup de mer - was wiederum der Wolfsbarsch sein müsste. Gab's zwar heute nicht, aber könnte schon sein. Das Lokal ist klein, eng und es duftete wie....in einer Crêperie, oh wunder, so wie es sein sollte. Helle Holzvertäfelung an den Wänden, die dominierenden Farben weiss und blau, zusammen mit der eindeutig meerlastigen Dekoration fühlte man sich gleich in der Bretagne, nur einen Steinwurf entfernt vom Meer. Untermalt wurde das Ganze von Musik aus der Bretagne, die auch etwas an Irland erinnerte. Ein Erlebnis erster Güte von A bis Z.


Dazu etwas Cidre brut, der ebenfalls ausserordentlich gut war. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich mich von den Wetterprognosen nicht habe vertreiben lassen. Ich hätte etwas Tolles verpasst. Nun wird sich zeigen, welcher Wetterdienst recht haben wird: von "kaum Regen" bis zu "Gewitter mit Böen und Hagel" ist alles möglich.


Montag, 12. September 2022

Camping-Rückblick

Der letzte Campingplatz auf dieser Reise, der letzte Ort ebenfalls, denn von hier aus sind es nur gut 300 Kilometer bis nach Zollikofen - und die Autobahn ist von hier nur wenige hundert Meter entfernt. Kein Wunder, hat es hier so viele Camper, die am Abend an- und am Morgen abreisen. Da bin ich wohl eher eine Ausnahme mit meinen drei Nächten.
Drei Plätze, drei Orte, drei unterschiedliche Beurteilungen.

Dijon
Saumässig coole Stadt, gutes Bussystem, und ein Campingplatz mit einer Dame an der Reception, die nur rund 9 Stunden jünger ist als ich - wo gibt's das schon? Verpflegung...na ja, Brot am Morgen ok mit einem täglichen kurzen Gespräch avec le Monsieur.  Ansonsten haben mich Burger, Pommes etc. nicht wirklich gereizt. Interessant dafür die Tierwelt mit einem Igel und mehreren Eichhörnchen. Die psychiatrische Anstalt nebenan zählt zu den Eigenheiten, wie das Rauschen ein3s Flusses - es gehört einfach dazu. Leider kein WiFi im hinteren Teil des Platzes.

Beaune
Mehr geprägt von Durchreisenden als Dijon, aber weniger als Mâcon. Das tolle am Platz war die längliche Form, welche den Platz eigentlich in zwei Teile trennte. Auf beiden Seiten hat es ein Sanitärgebäude und will man "auf die andere Seite", muss man rund herum. Das führte zu viel Betrieb vor dem eigenen Platz,  Fernsehen live sozusagen. Mit den Erntehelfer gab's eine tolle Mischung und etwas mehr Dynamik. Die Schotterplätze sind extrem Hering-feindlich, aber so viel Wind wie ich, hat auch nicht jeder. Tiere? Fehlanzeige. Dafür an zwei Tagen mehrere Heissluftballone über dem Platz. Positiv: Papier auf den Toiletten, und ein super WiFi.
Das Städtchen selber ist interessant, sehr nahe vom Campingplatz und - neutral formuliert - überschaubar. 

Mâcon
Zuerst dachte ich, das ist so ungefähr das Mittelmass beider vorheriger Standorte. Die Anlage sorgt aufgrund ihrer Struktur für viel Privatsphäre - anders gesagt: man sieht hier sehr wenig von den anderen Gästen. Hohe Hecken verhindern das, die ringförmige Anlage führt dazu, dass nur am Hauptweg "öppis louft". WiFi hat es, aber auf meinem Platz nur così così und zudem nicht besonders schnell. 
Mâcon selber ist auch eher überschaubar, zumindest die Sehenswürdigkeiten und die Fussgängerzone. Die Distanz vom Campingplatz ist mit knapp drei Kilometern eher weit, mit dem Velo kein Ding - aber das Bussystem ist eher lau. Immerhin hätten sie SMS-Tickets hier.
Aber dann stiess ich zuerst auf den Hafen mit den beiden Schweizer Schiffen - das war richtig interessant,  vor allem wegen dem Ablege- und Wendemanöver. Klar, ein glücklicher Zufall, aber eben auch etwas Besonderes. Und da ist da noch das Restaurant auf dem Campingplatz. Ich war heute dort und auch dieser Besuch verlief anders als erwartet. Reservieren kann man nicht, darum ging ich gegen 18:45 und somit recht früh. Ich hatte bereits ein paar Camper in Richtung Ausgang laufen sehen, die meiner Meinung nach klar das Ziel Restaurant hatten. Nun war ich sicher nicht mehr der Erste, aber es war auch ein Tisch weniger frei. Sowas macht mich manchmal etwas nervös.... Das Restaurant hatte wie üblich 3in dreigängiges Wahlmenü für 18€ - hätte ich wohl nehmen sollen. Ich entschied  mich für ein Carpaccio de Boeuf als Vorspeise - hatten sie nicht mehr, weil eben dieser Kühler gestern kaputt gegangen war. Gestern hatten sie ausserordentlich geschlossen - Zufall? Ich sprach die nette Dame darauf an und sie meinte: nein, sie wäre gestern einfach erschöpft gewesen. Die Saison wäre lang gewesen, und seit März immer 7 Tage in der Woche geöffnet - gestern war es einfach zu viel. Heute wäre sie da, aber sie renne nicht herum. Aha. Fand ich gut. Zu Essen bestellte ich dann das Entrecôte, ohne Vorspeise, dafür mit Dessert. Wobei....war ja klar, das Mousse au Chocolat Maison war natürlich kurz vor meiner Bestellung alle.

Ich bin mir echt am Überlegen, ob ich da Morgen nochmals hingegen soll...wenn ich noch Hunger haben sollte.

Ach ja, ganz vergessen, Camping Mâcon: ultraleichte Mücken die man erst spürt, wenn sie schon gestochen haben. Sieht nicht so toll aus und beisst unsäglich...

Montag

Ein Montag ist grundsätzlich nichts Spezielles - auch nicht hier in Mâcon, im Gegenteil. Nicht ganz unerwartet sind hier in der Innenstadt die meisten Läden geschlossen. Gut, habe ich ein grosses Einkaufszentrum quasi über die Strasse. Ich war deshalb heute Morgen zu Fuss in diesem "Auchan", wobei sich der Weg dann doch noch weiter als erwartet herausstellte. Denn zuerst kam mal die Einfahrt, dann ein Baumarkt, viel Parkplatz und erst dann der Auchan. Für mich eine Premiere, oder dann kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Aber ehrlich gesagt - daran würde ich mich erinnern. Auswahl ohne Ende, geschätzte 15 unterschiedliche Anbieter von Surimi-Stäbchen, zwei Regalreihen voll mit Joghurt und Biersorten von denen ich noch nie etwas gehört hatte. 

Ich benötigte ja nicht viel, denn die Ferien gehen langsam dem Ende entgegen. Aber so hatte ich wieder einen üppig gedeckten Tisch mit Feigen-Boursin, Schinken, Comté-Käse, Crème forrestière, Fuet Catalan (Salami), Joghurts und natürlich Konfi und Honig. Eine gute Stärkung, um danach Mâcon einen zweiten Besuch abzustatten.
Kurz gesagt: gestern hatte es mir fast zu viele Leute, heute wirkten die Gassen auf mich wie an einem Sonntag. Die meisten Geschäfte waren zu, die Hälfte der Restaurants auch. Immerhin fiel es mir so etwas leichter, ein paar Fotos zu schiessen. Beispielsweise von einem Gebäude, welches sich als Betonbau in die Reihe alter Fassaden einfügt. Ob da noch etwas vorne hinkommt? So würde es etwas als Fremdkörper wirken...

Daneben hat es natürlich auch hier zahlreiche Gebäude mit Geschichte - nicht alles ist gleich gut erhalten, eine der Kirche ist eigentlich eine Ruine, welche jetzt einfach in diesem Zustand gesichert erhalten bleiben soll.

Ich hatte mir vorgenommen, mein Velo am einen Ende der Fussgängerzone auf der Flusspromenade abzustellen, durch die Innenstadt zu flanieren, und am Schluss auf der Promenade am Fluss zurückzulaufen. Das hatte natürlich seinen guten Grund, ich hatte am hinteren Ende über Google ein Restaurant entdeckt. Dieses hatte zwar heute zu, aber ich wollte mir mal ein Bild machen, wo das genau war und ob ich dort mein Velo parken könnte. Es hatte wohl seinen guten Grund, dass ich das so machte. Restaurant gefunden, Parkmöglichkeit auch, also zurück aufdie Promenade. Wer mich kennt, der weiss, dass ich immer ans Wasser gehe - in diesem Fall zum Geländer der Promenade. Da lag sie, die mächtige Saône und als mein Blick nach rechts schwankte, entdeckte ich auch ein mächtiges Schiff. Das musste ich mir genauer ansehen.... Vor mir liefen sechs Personen, unüberhörbar Schweizer. Diese steuerten auf ein  zweites, ebenso mächtiges Schiff zu.

Schiff Nummer 1 von Arosa Travel aus Basel, 128 Meter lang, 12 Meter breit

Schiff Nummer zwei von Mittelthurgau Reisen - gerade beim Ablegen

Ist schon imposant, ein solches Teil. Dass es gleich ablegen würde, hatte ich vermutet, denn die letzten sechs Mohikaner hatten es offensichtlich eilig. Oben an Deck war schon alles gut besetzt, eine Gruppe spielte Musik - leider Volksmusik und leiter weit entfernt von Oeschs. Dass ich gerade zum richtigen Zeitpunkt hier war, und überhaupt soweit gelaufen war, muss ich als Zufall abhaken - oder eben nicht, Restaurant-Suche sei dank.
Zu guter Letzt noch eine Überlegung zu den nächsten Tagen: Morgen soll es Regen geben, vielleicht sogar Gewitter. Ich könnte ja Morgen früh heimfahren, dann wäre alles trocken eingepackt. Dann verpasse ich aber mein Restaurant, weil das heute ja geschlossen hat. Oder ich bleibe bis Mittwoch, dann klappt es Morgen mit dem Restaurant. Dieses öffnet abends aber erst um 19 Uhr, und ich habe keine Lust im Halbdunkeln bei Regen oder sogar Gewitter 3 Kilometer mit dem Velo heimzufahren. Zumal sehr viele hohe Bäume entlang der Saône zu finden sind. Bleibt als dritte Alternative der Verzicht auf's Morgenessen und dafür ein Zmittag im Restaurant - dann sollte es noch trocken sein. Ach ja, der Bus...letzte Verbindung am Abend um 19 Uhr - c'est Mâcon, pas Dijon ici...

Sonntag, 11. September 2022

Mâcon

Irgendwie macht das richtig Spass, auf den National- und Departementsstrassen zu fahren. Geht zwar nichts so schnell wie auf der Autobahn, dafür um einiges günstiger. Auch heute wurde vereinzelt in den Reben gearbeitet, wobei es vom Datum her keinen Grund zur Eile gibt. Gemäss einem pensionierten Basken, der aktuell in den Rebbergen etwas Geld verdient, hat die Ernte rund zwei Wochen früher begonnen als üblich. Die enorme Hitze hat den Reifeprozess beschleunigt, die Trockenheit wird dafür wohl für eine etwas kleinere Ernte sorgen.
Den Campingplatz in Mâcon habe ich problemlos gefunden. Auf den ersten Blick wirkte der Platz fast leer, die Barriere der ersten von drei Einfahr-Spuren war offen, die Reception zu. Ich schaute mich um, ob ich auch wirklich den richtigen Eingang erwischt hatte. Aber es stand dort schon, dass der Gardien gerade unterwegs war. Und irgendwas bezüglich dem Rufen dieses Gardiens...ich kam gar nicht zum Überlegen, schon kam ein Golf-Wagen mit ebendiesem Gardien angefahren. Netter Mann und sehr effizient - was auch etwas dem System geschuldet ist: man gibt einen Ausweis ab und bekommt eine Tafel mit Nummer drauf. Platz kann man sich selber aussuchen, die Tafel muss dann einfach sichtbar angebracht werden. Es hat auch ein Wifi, das ist aber eher langsam. Darum steht hier die Satellitenschüssel mal wieder...


Nach dem Aufstellen gab's eine Dusche, dann machte ich mich mit dem Velo auf eine erste Erkundungstour. Ich hatte ja auf das Morgenessen verzichtet und nun stellte sich doch langsam ein Hungergefühl ein. Der Supermarkt über die Strasse hatte schon zu (Sonntag schliesst er um 12:30), der Campingladen ist wohl nur am Morgen geöffnet, und das Restaurant ist heute exceptionellement geschlossen. Verhungern muss man hier aber sicher nicht, das merkte ich schnell. Der Campingplatz ist am Rande eines Industriequartiers angesiedelt, sehr nahe an einer Autobahn und damit bei einer der wichtigsten Einfahrstrassen nach Mâcon. In nächster Nähe hat es das Einkaufszentrum Auchan, ein Conforama, die Feuerwehr von Mâcon, einen Buffalo Grill, einen McDonalds, und noch einige andere Restaurants. Ich bin dem Veloweg Richtung Stadtzentrum gefolgt, knapp drei Kilometer der Saône entlang. 


Unterwegs landete ich in einem Flohmarkt oder einer Broccante auf einem grossen Parkplatz. Im Stadtzentrum hatte ich dann das Problem, dass nirgends parkierte Velos rumstanden. Ich musste mir also selber eine Parkmöglichkeiten ausdenken. Komisch - überall Radwege, aber nirgends Velo-Parkplätze. 
In Mâcon war auch irgendein Markt im Grossteil der Altstadt. Ich hatte die Hoffnung, irgendwo etwas Essbares zu bekommen. Für normale Restaurants war's zu spät, Süsses wollte ich nicht. Nun gut, ich fuhr also wieder zurück. Letztendlich landete ich im Mac, übrigens supergünstig verglichen mit der Schweiz. Aber das nächste Mal muss es dann wieder etwas Gesünderes sein...

Zu früh dran...

Das geht ja immer flotter mit dem Abbauen. Gut, ich musste ja die Satellitenschüssel nicht abbauen und gestern Abend konnte ich es mir nicht verkneifen, alles was nicht mehr benötigt wird, gleich zu verstauen. Nun war ich kurz nach Neun reisefertig für die 80 Kilometer nach Macon. Eine Stunde auf der Autobahn, anderthalb über Land. Ich weiss nicht genau, wann ich da reinkomme, aber wir müssen es ja nicht übertreiben. Also sitze ich noch vor meinem Wohnmobil, geniesse das Wetter und schaue dem Treiben etwas zu.
Die jungen Leute sind übrigens Erntehelfer - hatte ich das schon geschrieben? Offenbar haben diese heute frei, deshalb wurde es gestern Abend auch etwas spät bei denen. Nicht, dass das gestört hätte. Es gibt aber auch noch ein, zwei andere spezielle Fahrzeuge. Etwa der Landcruiser mit Zelt auf dem Dach, der für unwegsames Gelände gemacht ist. Nun steht er alleine, einsam und verloren auf einer riesigen Parzelle. Oder der Döschwo mit kleinem Anhänger - der möchte wohl gerne weiterfahren, alleine der Motor springt nicht an. 
Noch ein Wort zum Wetter: nach zwei Tagen mit vielen Wolken und einem saukalten Wind, war es gestern Abend plötzlich angenehmer. Mir war klar: das schöne Wetter kehrte zurück, die Nacht würde vermutlich kühl werden. Zum Glück habe ich in diesem Jahr zwei unterschiedlich warme Bettdecken dabei - in dieser Nacht war die wärmere angesagt. Dafür scheint heute die Sonne von einem wolkenlosen Himmel und die Prognosen für die kommenden Tage sind perfekt.
Auf geht's nach Mâcon....