Montag, 15. Mai 2023

Vorboten

Gestern war es zeitweise nahezu windstill. Aber all jenen, die ab und zu auf die Wetterprognosen geachtet hatten, war klar: das würde sich bald ändern. Es war die buchstäbliche Ruhe vor dem Sturm mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 50 Km/h. Und diese Prognosen beziehen sich auf den Ort, wir sind hier am Strand rund einen Kilometer davon weg. Dass es auch schon gestern Nachmittag zunehmend windig wurde, bewiesen die Kiter und Surfer: maximal 11 Kites konnte ich gestern Sonntag zählen, und ich war ja nicht stundenlang am Strand. Es lagen rund zwei Stunden zwischen meinem Weggang und der Rückkehr auf den Platz.

Zu meinem Erstaunen hatte sich so gut wie nichts verändert beim Gespann gegenüber. Um halb Elf wurde der Wohnwagen hingestellt, um Zwölf waren die beiden Niederländer da und begannen mit dem Einrichten. Als ich gegen drei zurück gekommen bin....na ja, da waren wir jeweils wesentlich schneller gewesen. Ich machte mir vor allem etwas Sorgen um den auffrischenden Wind - keine Idealsituation zum Aufstellen von Zelten. Und auch nicht zum Einziehen einer Markise, darum habe ich meine gestern Abend noch eingezogen, im Wissen darum, dass es nicht mehr besser werden würde. Ach ja, gegen Sieben waren die zwei übrigens fertig mit dem offenen Vorzelt....


Ganz nebenbei ist mir in diesen Ferien auch noch ein passender Name für meine Satellitenschüssel in den Sinn gekommen: der kleine Nick. Eigentlich ist es ja eine verhältnismässig grosse Schüssel....aber die Vorlage heisst nun mal nicht der grosse Nick. Auf die Idee bin ich gekommen, als ich der Schüssel beim stetigen Nicken im Wind zu gesehen habe. Wohlgemerkt, steht im Windschatten des Wohnmobils und alle Schrauben sind maximal angezogen. Trotz des Nickens ist der Empfang eigentlich störungsfrei. Das war noch anders, als sie einen Meter weiter weg vom Wohnmobil gestanden war - im gleichen Windschatten. Da habe ich einmal am gleichen Tag dreimal die Ausrichtung nachjustiert.ich habe da aber schon eine Idee für den nächsten Urlaub mit Sturmwinden. Eigentlich ist meine Idee nicht neu, sie stammt ursprünglich aus einem Aufenthalt hier - oh Wunder - nur ist eine der Stangen kaputt gegangen. Für Freitag ist darum ein Besuch beim Händler fest eingeplant. 
Die Vorboten des kommenden Feiertags sieht man gut anhand der Belegung der Parzellen. Da sind dann doch fast doppelt so viele in meiner Strasse belegt, als noch vor einer Woche. Auch die Spanier sind gestern Abend nicht alle wieder abgereist. Für mich heisst es jetzt: den letzten Tag geniessen, noch einmal gut Essen gehen, ordentlich schlafen und Morgen dann so weit fahren, wie es meine Verfassung zulässt. 855 Kilometer sind es bis nach Hause. Egal wo ich übernachte, es wird kalt und vermutlich nass sein - ausser zu Hause in der eigenen Wohnung.