Dienstag, 9. Mai 2023

Schüttelbecher

Zuerst ging das ganz fix gestern. Nach einer guten halben Stunde war ich reisefertig und manövrierte mich aus dem engen Platz raus. Dazu ging es zuerst zweimal rückwärts und zweimal vorwärts, um am Ende etwas näher zur Strasse zu stehen. Vorne konnte ich das gut abschätzen, hinten fuhr ich bis sich der Busch bewegte. Gar nicht so einfach bei diesem Wind..... Näher an der Strasse konnte ich dann genauso rausfahren, wie ich reingekommen war, in diesem Fall schräg rückwärts. Dann ging es los in Richtung Spanien.
Der Verkehr war entspannt unterwegs an diesem Montag, zumindest was Geschwindigkeit und Anzahl Fahrzeuge anging. Lastwagen hatte es fast keine, oder aber ich habe sie einfach nicht gesehen. Denn meist war ich lediglich mit 90 Km/h unterwegs, also in etwa der Geschwindigkeit der Lastwagen. Ich vermute aber, dass weniger unterwegs waren, weil der Montag in Frankreich ein Feiertag war. Trotz der tiefen Geschwindigkeit schüttelte es mich zeitweise so richtig durch. Der Mistral tobte sich so richtig aus, mal zog das Fahrzeug nach links, war der Wind weg, ging's in die andere Richtung. Entspannt ist definitiv anders, aber richtig gefährlich war es auch nicht.
An der Grenze holte ich schon mal das Portemonnaie auf den Beifahrersitz, denn in Spanien funktioniert logischerweise das Mautgerät von Frankreich nicht. Oben auf dem Pass sieht man heutzutage keine Spur mehr von einer Grenze. Weiter unten bei der Zahlstelle war die Veränderung noch krasser: bis auf ein paar Spurtrenner aus Beton war die ganze Zahlstelle weg. Ok, vielleicht weiter unten? Nein, gar nicht. Die Autobahn scheint in Spanien neu kostenlos befahrbar zu sein. Ok, nimmt man gerne....
Ansonsten war die Anfahrt wie gewohnt, auch hier verpasste ich den Supermarkt um einen Kreisel. Da diese auf dieser Strecke aber inflationär vorhanden sind, war dieser Fehler rasch ausgebügelt. Im Carrefour kaufte ich den Restbestand an Lachs-Philadelphia, Boursin hatte es gar keinen, dafür guten Wein und leere Kartonschachteln von gutem Brandy. Ich musste ja nicht unbedingt einen Carlos kaufen, aber mit 25€ war der hier schon einiges günstiger als bei uns. Ich erkundigte mich also mal, wo es die Flasche zum Karton gab. War eigentlich ganz einfach: an der Kasse bezahlen, mit der Quittung zum Kundendienst, und dann hielt ich einen Karton mit Flasche in der Hand.
Der Rest ist dann rasch erzählt: anmelden an der Reception, Rundgang über den Platz, Parzelle aussuchen, reinfahren, aufstellen, geniessen. Die Wärme vor allem, gestern war es hier nämlich sehr warm....