Gestern war unser "Sonntagsspaziergang" etwas streng. Da dachte ich mir, mit einer Seenrundwanderung kannst Du nichts falsch machen, ein See ist ja bekanntlich flach - ein Stausee auch. Der Lago di Vernago im Schnalstal schien mir da gerade passend, auch wenn die Anreise etwas lang dauerte. Hier im Südtirol hat die Weinlese begonnen und die Strassen sind daher etwas "traktorverseucht", dies führt zu zahlreichen kleinen, temporären Staus. Überdies scheint die Gegend bei Touristen aus den umliegenden Ländern nicht gänzlich unbekannt zu sein. Die Strasse ins Schnalstal war dann dafür eine wunderschöne Fahrstrecke, mit Kurven, Felswänden, ordentlich Steigung....ich glaube, unser neues Auto ist nun definitiv eingefahren.
Nach 1h45 waren wir dann beim Damm des Stausees. Das Wetter war um 11 Uhr noch kühl, dazu gab es viele Wolken und einen gut gefüllten Parkplatz. Wanderwege rund um einen See führen meist in beide Richtungen, deshalb hatten wir anständig viel Gegenverkehr. Zudem hatte gefühlt jede dritte Gruppe einen Hund dabei. Das alles ist an sich problemlos, bis man die Strecke einmal genauer unter die Lupe nimmt: grösstenteils ein schmaler Pfad auf dem man die Wahl zwischen Wurzeln und Steinen hat, viele kurze Auf- und Abstiege, eine Wegbefestigung mit Metallmaschen (grob), mehrere mit Holzbalken, zwei Hängebrücken, eine Herde Alpacas auf dem Weg - dort wo es mal einfach zum Wandern war.
Der See aber entschädigte für alles. Er hatte eine wirklich schöne Farbe und lag so ruhig, dass sich in ihm alles spiegelte. Wen störte es also schon, dass die veranschlagten 5 Kilometer letztendlich 7 waren und wir dafür 2h20 benötigten...,
Alles ruhig hier? Mitnichten - ich kann nur nicht ständig in die Ferien verreisen, und genau darum geht es in diesem Blog. Wenn also nichts läuft, dann bin ich eben nicht in den Ferien....