Wie versprochen unten ein Bild von meinem Abendessen. Ich glaube, ich habe herausgefunden, wie die Paella dunkler wird, so wie ich sie in Nordspanien bereits gegessen habe. In Ermangelung von Weisswein habe ich diesmal einen "Gutsch" Rotwein hinzugefügt - et voilà! Bis anhin verwendete ich immer Weisswein weil es ja um Fisch ging. Fisch habe ich übrigens diesmal weggelassen, es hatte genug Meeresfrüchte. Und noch eine Erkenntnis: kocht Chef für sich alleine, reicht's auch für zwei. Gegessen habe ich trotzdem alles, ich war ja sonst sehr brav - kein Glacé, nichts Süsses.
Für Abendunterhaltung war auch gesorgt. Schräg gegenüber ist ein älteres Ehepaar eingefahren. Zuerst haben sie mal die Lage erkundet und sind auf der Suche nach Schatten in "meiner" Strasse fündig geworden. Es war offensichtlich, dass er über irgendwas grübelte. Als er mich dann wegen des Schattens angesprochen hatte, war alles klar: er wusste nicht so recht wie reinfahren. Oben in der Strasse ist es aktuell sehr eng weil ein Aargauer das Carado-Schwestermobil unseres Sunlight quer reingestellt hat. Er steht nun auf dem letzten Zentimeter seiner Parzelle und da ich dort rausfahren möchte, habe ich mir darüber auch schon Gedanken gemacht. Von unten ging's besser, aber dann stände der Wohnwagen verkehrt rum. Ich habe ihm dann vorgeschlagen: eine Strasse früher rein und dann eine 180°-Wende über zwei freie Parzellen. Ich hätte das so gemacht - er fuhr unten rein, wendete über die gegenüberliegende Parzelle (180° anders rum) und hat sich dabei nur um Zentimeter die Deichsel nicht im Zugfahrzeug versenkt. Der Radius war schon sehr eng - Mutti hat aber geguckt; ob's im schlimmsten Fall für nen Stopp gereicht hätte, weiss ich nicht. Man hätte ja auch einen Meter zurücksetzen können....
Nun gut, der Wohnwagen war am Ende gut auf der Parzelle - dann ging's los: vor, zurück, vor, zurück....irgendwann war mir klar, die wollen weiter nach oben. Das klappte auch, aber er stand immer noch in Fahrrichtung rechts zu weit unten. Also mussten Keile her. Und nun kam die Stunde der Nachbarn: wir hievten irgendwie den Wohnwagen auf die Keile - geschafft.
Denkste, 10 Minuten später waren die Keile wieder ohne Belastung, die Wasserwaage hatte noch nicht das richtige Ergebnis angezeigt. Keile anders ausgelegt, ein Kraftakt - gleiches Resultat. Jetzt muss noch gesagt werden a) der Wohnwagen ist ein Tabbert DaVinci (schwer und teuer) und b) geschlafen wird in Längsrichtung, ergo ist die seitliche Unebenheit nicht wirklich problematisch - zumal das blosse Auge bereits Perfektion erkannte. Egal, jetzt war ja alles gut, ich begann zu kochen.
20 Minuten später liegen zwei grössere Keile in Originalverpackung aus dem Laden vor dem Wohnwagen - runter geht es bekanntlich schneller und ich drehte schon mal das Gas bei meiner Paella runter. War ja offensichtlich dass die zwei das nicht alleine konnten. Die neuen Keile waren nicht nur höher, sondern sie hatten auch einen grösseren Anfangswiderstand. Mit Anlauf und genügend Muskelkraft haben wir auch das hingekriegt - Mr. Perfect war nun zufrieden.
Im Gespräch hat mir Frau Mr. Perfect erklärt, warum das nun so umständlich ablief: sie waren zwei Jahre gegrounded, einmal wegen einem Autounfall von Mr. Perfect (was den gewaltigen BMW erklärt), das andere Mal wegen Grosselterneinsatz weil die Kita-Arbeiterinnen 7 Wochen gestreikt hatten. Meine Saison dauert zwar länger als 7 Wochen, aber ich bin ja auch nicht Mr. Perfect (shut up, das Lachen hört man bis hierher.....).
Offenbar haben sie auch noch was mit Curling am Hut. Jedenfalls stand Frau Mr. Perfect mit dem Besen vor dem Wohnwagen als Mr. Perfect dort rückwärts einparkte. Hier muss noch erwähnt werden, dass diese Parzelle wirklich gross, ja riesig ist...
Angefangen hat das ganze etwa um halb sechs - jetzt ist Acht und langsam nimmt das Vorzelt Formen an...kein Wunder, wenn man die Windschutzblachen viermal ein- und dreimal wieder rauszieht.
Aber genug gelästert, nett sind sie ja, einfach etwas kompliziert. (Ich höre schon wieder jemanden lachen...)