Sonntag, 15. September 2013

Entre les deux Mers

Der  Abschied ist uns fast noch etwas schwer gefallen von Lacanau: ein versöhnlicher Abend mit Sonne, ohne Wind - so richtig gemütlich. Trotzdem, wir haben uns auf die versprochene  Wärme gefreut uns sind guten Mutes um Viertel nach Acht losgefahren. Zuerst galt es die 1000-Kreisel-Strecke zurück nach Bordeaux zu absolvieren. Unterwegs fiel uns dann in weiter Entfernung etwas Braunes auf der Strasse auf. "Vorsicht, ein Reh" meinte Astrid, aber die Bewegung eines Fluchttieres war das nicht. Vielmehr suchte dieses Tier die Nähe zu den Autos, ziemlich gefährlich also. Es war dann ein Hund mit Halsband der sich hoffentlich verlaufen hatte und nicht ausgesetzt worden war.
Etwas später war dann gerade neben der Fahrbahn eine Gruppe Jäger zu sehen. Diese umzingeln jeweils in grosser Zahl ein Gebiet und versuchen so, erfolgreich zu sein. Hat dann nicht ganz geklappt in diesem Fall, etwa drei Autos vor uns rannte das gejagte Etwas über die Strasse (und blieb zu meiner Freude unverletzt und nicht getroffen): diesmal war es... ein Reh.
Genug der Abenteuer, die weiteren Kilometer blieben eher ruhig. Wir haben einige Zeit den Canal du Midi an unserer Seite gehabt und konnten auf einem Rastplatz auch an den Canal laufen und eine Doppelschleuse im Einsatz sehen. War ganz interessant und weckte Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Danach ging es problemlos und schnell vorwärts, kein Stau, keine Baustellen - fast nichts. Wenn da nicht unsere lieben Mitmenschen wären: zweimal waren wir hinter einem Fahrzeug welches es minutenlang nicht schaffte, die Gebühr für die Autobahn zu bezahlen. Einmal haben wir ausgeharrt - weil wir schon zu weit vorne in der Schlange standen - einmal haben wir gewechselt. Der steht vielleicht jetzt noch dort, wir wissen es nicht....

Einkaufen im Carrefour war erfolgreich. Lachs-Philadelphia gibt es immer noch (haben wir jetzt in grossen Mengen im Kühlschrank) und zum ersten Mal haben wir einen Feigen-Boursin in Spanien gefunden. Gab's bislang nur in Frankreich (dort haben wir in im Westen aber leider eben nicht entdeckt). War nur ein einziges Exemplar vorhanden, das ist jetzt auch weg.
Abendessen genossen wir im lokalen Restaurant und das ist nach wie vor super - supergut, supernett, supersympathisch. Wir sind allerdings unten an der Altersskala (haben wir erwartet) und der Campingplatz ist noch immer fast voll besetzt. Erstaunlich wie gut das noch läuft hier. Viele scheinen sich zu kennen aus früheren Jahren - wir vermuten Rentner auf dem Weg in den Süden (wie die Zugvögel, zum Überwintern). Ganz anders sieht die Situation ansonsten aus: nebenan hat es eine neue Ferienhaus-Siedlung mit holländischer Animation und die ganze Nacht war in der Ferne Musik zu hören inklusive den Geräuschen begeisterter Zuhörer. Das alles klingt eher jung und vermutlich sind die Kite-Surfer am Strand - von denen hat es sehr viele - auch keine Rentner.

Nun sitze ich draussen vor dem Wohnmobil und trockne alles was letzte Nacht nass geworden ist. Gegen Morgen gab es ein heftiges Gewitter (was uns allen nicht mehr ganz geheuer war) mit dem ganzen Paket: Regen, Blitze, Donner, Stromausfall. Nun lichten sich die Wolken und wir hoffen auf noch etwas wärmende Sonne - ganz so warm wie gestern Abend ist es nicht mehr. Da hatten wir noch um 22 Uhr weit über 20 Grad und am Nachmittag zeigte ein Thermometer beim Vorbeifahren 29 Grad an. Hoffen wir also darauf, dass auch die letzten Gewitterwolken noch verschwinden, dann passt das schon.