Freitag, unser letzter Ferientag hier am Reschenpass. Der Tag begann nahezu wolkenlos, und die Sonne hat noch Kraft - ein warmer Tag kündigte sich an. Allerdings ist diese Wärme hier relativ tückisch, mal kühlt ein Wind etwas ab, mal etwas Schatten an einem Waldrand. Jedenfalls sitze ich gerade auf der Sonnenterasse unseres Hotels, blicke auf den grünen Reschensee und die umliegenden Gebirgszüge, trinke ein Radler und schreibe meinen Blog. Dylan liegt im Schatten unter dem Tisch, ich sitze im Schatten unterm Sonnenschirm. Beiden ist weder zu warm noch zu kalt. Perfekt!
Ich lasse die heutige Wanderung Revue passieren. Nicht zu viel Steigung, wenn möglich am Anfang und nicht an der Sonne sollte es sein. Ich hatte an der Anfahrt zur Norbertshöhe im Tal unten parkiert, direkt bei der Talstation des Sessellifts. Von dort aus kletterten wir zuerst einen kurzen, steilen Anstieg hinauf, dann ging es etwas gemächlicher weiter bergauf bis zum kleinen See im "Mösle" den wir schon von gestern kannten. Das mit dem Schatten klappte hier nur teilweise, aber Morgens um halb Zehn war's noch nicht so warm. Und wir waren nun bereits am höchsten Punkt angelangt, es ging nun mehrheitlich abwärts.
Der See war ja ein Déjà-vu, wir waren ja erst gestern schon da. Neu war hingegen das Reh, welches beim Runterlaufen zur Norbertshöhe beim Wanderweg auf uns wartete. Aufgeschreckt durch einen Wanderer der uns entgegenkam, sprang es gemächlich davon, nicht ohne sich noch zweimal nach uns umzudrehen um zu ergründen, wer denn da seine Morgenruhe störte. 5 Minuten früher, und wir hätten es noch von viel näher betrachten können - dann hätten wir das Reh aufgeschreckt.
Von der Norbertshöhe ging es zum Erstaunen von Dylan nicht zum Auto - das war ja nicht da - sondern weiter zum Innblick, einem kleinen Aussichtspunkt in der Nähe. Am selben Ort hat es auch eine Gedenkstätte aus dem 2. Weltkrieg. Und man sieht wunderbar in die Schweiz rüber.... dass der Sunrise-Empfang dort oben bestens ist, wissen wir ja schon seit gestern.
Weiter gings dann nur noch abwärts, über Wiesen, am Fussballplatz vorbei zurück zur Talstation des Sessellifts. Schatten? Fehlanzeige. Aber so schlimm war's wohl nicht, jedenfalls erwartete Dylan bei jeder gemähten Wiese, dass ein Spielzeug geworfen würde. Erstens hatte ich keines dabei, und zweitens macht das in solch steilen Lagen keinen Sinn für die Gelenke. Alles in allem sind wir trotzdem wieder 120 Meter aufgestiegen und waren 1,5 Stunden unterwegs - das reicht für heute bei dieser Wärme...
PS: neben mir sitzen gerade acht doofe Schweizer die sich laufend über den hiesigen Dialekt amüsieren. Zum Glück ist die gute Bedienung nicht auf den Kopf gefallen. Hoffentlich kriegen die bald was serviert, damit das blöde Geschwafel endlich aufhört....