Es ist schon spannend zu sehen, wie sich die Welt verändert hat, seit wir Campen.
Früher war's der alte Opel Kadett mit Zelt und einem kleinen Gaskocher
Heute ist's ein Wohnmobil, das gerade noch unter 3,5 Tonnen bleibt
Früher waren wir zu zweit unterwegs
Heute eigentlich zu viert wenn man die Hunde mitzählt, wir waren aber auch schon sechs und aktuell bin ich alleine unterwegs
Früher gab's vielleicht mal einen Fernsehabend in einem Aufenthaltsraum des Campingplatzes
Heute ist die Satellitenschüssel mit dabei - viel mehr fern sehen wir bei schönem Wetter aber eigentlich nicht.
Früher hörten wir lokale Radiosender, wenn überhaupt was Schlaues reinkam
Heute gibt's dank Satellit SRF3 auch im Ausland (und dank Internet-Radio ausländische Sender auch zu Hause....)
Früher war man einfach ein paar Tage oder sogar Wochen weg, ohne Telefon und Briefkontakt
Heute ist man ständig online, liest Mails, Whatsapp, Viber, schreibt Blogs und erledigt Einfälle direkt und nicht erst nach den Ferien
Früher musste man hoffen, dass das Paket mit der bestellten Ware nicht ausgerechnet in den Ferien eintrifft
Heute weiss man wann es abgeschickt wird, wann zugestellt und wann zur Abholung gemeldet
Früher schickte man Ansichtskarten per Post mit ausländischen Briefmarken
Heute sendet man Bild und Text der Schweizer Post per Internet, die drucken die Karte aus und stellen sie zu
Schöne neue Welt.... nicht alles hat sich aber geändert: die Ferien dienen immer noch der Erholung, das Essen im Ausland ist immer noch eine Reise wert, der Mensch ist immer noch ein Herdentier und mag es am liebsten im Rudel (am Gotthard beispielsweise), und man freut sich irgendwann mal auch wieder auf zu Hause - denn dort ist es ja auch schön.
Nicht dass ich jetzt schon heimfahren möchte - nein, ich geniesse die Tage hier und erhole mich auch gut. Auf's Radfahren werde ich heute mal verzichten, es ist jetzt schon fast 25° und mir ist es hier einfach zu hügelig. Selber schuld, der andere Platz wäre in der Nähe des Rheins gewesen und die Gegend flach. Vielleicht hätte ich dort sogar was zu Futtern gekriegt gestern Abend, wer weiss. Aber hier ist es schöner, man sieht auch viel mehr (Höhenlage sei dank) und es hat doch wesentlich weniger Dauercamper. Aber der Platz ist gut gebucht; ich habe mich mal schlau gemacht, ob es in Deutschland aktuell Bundesländer gibt, welche Schulferien haben. Gefunden habe ich eine Grafik, welche mittels Farben aufzeigt, wie hoch die Feriendichte pro Tag ist. In diesem Jahr sticht der morgige Donnerstag orange heraus: Fronleichnam. Die nächsten drei Wochen bis Ende Juni sind dann wieder grün, und im nächsten Jahr sogar der ganze Juni.
Spannend ist auch die Zusammensetzung der Gäste: sehr viele Deutsche, recht viele Schweizer (in unserer Strasse hat es drei Berner, aber nur einen Basler), nur wenige Niederländer (meist unten bei den Kurzaufenthalter-Plätzen) und der Rest gilt dann schon alsTrouvaille. Ich glaub, ich hab mal einen Dänen gesehen, aber vermutlich auch nur zum Übernachten auf der Durchreise. Und die Französin welche hier einen Saisonplatz hat - die ist zwar gerade nicht da, weiss ich aber noch vom April.
Im Burgund war das dann ganz anders: viele Niederländer, noch mehr Engländer, ein paar Franzosen und Schweizer. Und viel mehr Hunde als hier....wo wir auch mitschuldig sind und waren☺