Vom Hotel aus konnte ich einfach alles geradeaus gehen, rund 400 Meter weg vom Strand. Ich überquerte zwei Querstrassen und fand dann problemlos Platz in der engen Gasse (das Bild ist von meinem Platz aus geknipst). Natürlich hatte ich mich vorbereitet um auf Spanisch nach einem Tisch zu fragen - klappte auch problemlos. Bedient wurde ich von zwei - sagen wir mal jüngeren Frauen, ich bin da etwas schlecht im Schätzen. Die zwei wechselten sich ab, die eine wahr ziemlich oft am Nebentisch und unterhielt sich mit dem Paar, welches am Abendessen war. So, und nun fing es an verwirrend zu werden. Neben der Karte gab es noch eine Tafel mit ein paar Tagesspezialitäten. Ich sinnierte einen Moment lang über die "Tagliatelle ai porcini" nach, bestellte dann aber doch eine Pizza Diavola und ein Glas Rotwein. Die Dame schlug einen Tropfen aus Italien vor - Nero d'Avola, vale.... Aber Moment mal, alle Speisen waren auf Italienisch aufgeführt, in Spanien wird italienischer Wein gepusht....? Und so ging es weiter, irgendwann fiel mir auf, am Nebentisch spricht die Bedienung auf Italienisch! Meistens jedenfalls. Und die nächsten Gäste gingen mit einem unverkennbaren " buona sera" ins Restaurant. Ok, das war dann schon verdächtig, aber als noch ein Mann mit zwei Jungs vorbeikam, drei Pizzen bestellte und wieder nach Hause ging, war für mich alles klar: Familienbetrieb, Mama und Papa in der Küche, die Töchter bedienten und der Mann der einen Tochter hütete die Kinder. Ich hab' sie natürlich dann auf Italienisch angesprochen, in der irrigen Meinung, dass mir dies etwas leichter fallen würde. Nicht wirklich, nach der spanischen Prägung der letzten Tage funktionierte auch mein Italienisch etwas holprig. Im Prinzip ähnlich wie bei der Bedienung, bei der sich auch immer mal wieder ein spanisches Wort unter's Italienisch mischte. Alles in allem aber war das Ristorante ein Volltreffer - danke Google.
Was übrigens auch etwas verräterisch war: die kannten keinen Carajillo und hatten auch keinen Brandy im Haus. Aber egal, war vielleicht besser so, ich war auch so schon wieder recht früh ziemlich auf den Felgen. Dafür natürlich am Morgen wieder früh wach, was mich nicht sonderlich stört, weil ich ja sonst nach den Ferien wieder etwas neben dem Rhythmus liegen würde. So passt das wunderbar zum Andrang beim Frühstück, um Acht ist es dort noch ziemlich ruhig. Später steht dort dann eine Dame und weist die Plätze zu. Gestern war es gegen Zehn so voll, dass sie zeitweise auf einen freien Tisch warten mussten. Ich war zu dieser Zeit schon in der Lobby am Schreiben meines Blogs und konnte das ganz gut beobachten.
Was draussen recht gut funktioniert, ist im Hotel fast unmöglich: Spanisch sprechen (mal abgesehen von der Rezeptionistin). Da kann ich auf Spanisch mein Omelett mit Schinken, Käse und Zwiebeln bestellen, zwei Minuten später gibt's zum fertigen Omelett ein paar englische Worte dazu. Ich glaube, die Leute werden hier schubladisiert - Spanier / Ausländer. Und so erfolgt dann auch die Kommunikation, spanisch / englisch. Und dass ich vermutlich nicht wirklich gut Spanisch spreche, liegt ja auf der Hand. Ich werde das jetzt aber nicht ändern und übe mich weiter in dieser Sprache....