Sonntag, 2. August 2015

Der Campingplatz

Wir sind Mitte der Ferien hier in den Ardennen und ich glaube, wir können schon mal eine Bilanz ziehen.
Angelegt ist der Platz entlang eines kleinen Flüsschens, terrassiert weil es hier fast immer rauf oder runter geht. Es scheint sich um eine alte Siedlung oder ein Landgut zu handeln, denn es hat mehrere alte Gebäude auf dem Gelände - damit sind jetzt nicht die Sanitärgebäude gemeint, dazu komme ich später noch. Einige dieser Gebäude wurden in Ferienwohnungen umgebaut, es hat aber auch fest installierte Wohnkabinen und Zelte zum Mieten. Wer selber mit einem "Haus" anreist kann wählen zwischen zwei Platzarten: Wasser und Abwasser sowie Strom gibt es überall, zusätzlich kann man noch einen Platz mit Spezialausrüstung mieten, mit Gartenmöbeln, Grill und Kühlschrank.
Der Platz bietet einen gut ausgerüsteten Laden, eine Bar, ein Restaurant, eine Pizzeria mit Platz-Service (der klaut dann schon mal der Putzfrau ihren Elektrowagen wenn seiner leer ist), ein Schwimmbad mit Jaccuzi, eine Spielwiese mit Fussballtoren und einem Volleyballnetz.... eigentlich ist alles da was man braucht. Gleich hinter dem Campingplatz kann man wunderbar wandern gehen und dazu sind die Felder oft wie bei uns nicht mit Stacheldraht eingezäunt - sonst in Frankreich weit verbreitet.

Die Sanitärhäuser könnte man etwas besser gestalten. Sie sind eigentlich sauber, sehen aber nicht unbedingt so aus. Die Bodenplatten sind in Braun gehalten und weisen Muster auf, die einen immer nach einem Putzlumpen Ausschau halten lassen. Die Anlage wirkt willkürlich angelegt, WC, Duschen und Waschkabinen mit Lavabos wechseln sich unregelmässig ab, Pissoir, Waschmaschinen und die Kinderdusche gibt's wiederum nur an je einem Ort. Auf dem WC gibt es zwar Papier, aber die grosse Rolle ist genau hinter dem Kopf angebracht (wenn man auf dem Topf sitzt) - nicht wirklich praktisch. Fazit: ok, aber wir haben schon bessere gesehen.

Gestern Abend haben wir dann noch das Restaurant ausprobiert. Für 17.50€ gab es ein Dreigänge-Menü mit Rinds-Carpaccio, Lachstranche mit Noilly-Prat-Sauce, Reis und Ratatouille und als Dessert irgendwas extrem Feines aus Schokolade und Gebäck mit Vanille-und Schokoladesauce (was ich mir für 3€ gleich noch ein zweites Mal bestellt habe). Dass die Gänse aus dem Teich ständig auf der Terrasse rumliefen, liegt an den Touris welche diese mit Brot füttern. Dass es Wespen gab, war zwar nicht ungefährlich, aber agressiv waren die Viecher zum Glück nicht - eher blöd, weil sie an die unmöglichsten Orte hinflogen. Der Service war wie immer sehr freundlich und aufmerksam. Und dass die Chefin uns auf Niederländisch ansprach, erstaunt uns mit unseren Velos fast schon nicht mehr....