Um halb elf waren wir unterwegs. Eigentlich recht spät für unsere Verhältnisse, aber wir wollten ja heute gar nicht so weit fahren. Und die erste Teilstrecke dauerte auch nicht wirklich lange: nach wenigen Metern wollte ich unseren Mückenfriedhof an der Frontscheibe bereinigen, ein Druck auf den Spritzwasserhebel - ssssst - nur ein Geräusch, kein Putzwasser. Aha, mal wieder der Schlauch der Leitung vom Tank abgefallen. Erster Stopp: Einmal Fiat flicken.
Danach ging die Reise weiter, über die Stecke der hundert Kreisel Richtung Bordeaux, dann weiter nach Toulouse. Hinter uns war dann offenbar die Autobahn wegen eines Unfalls gesperrt - uns war das egal, wir waren ja schon weiter ostwärts unterwegs. Die Strecke war mit Ausnahme der Stadt Toulouse nicht stark befahren, die einzigen Probleme sind und bleiben die Zahlstellen wo die Tickets meist weit oben rauskommen und die Zahlmöglichkeit mit Kreditkarte zwar angenehm, aber saumässig weit weg von unserem Fenster angelegt sind: für die Lastwagen-Schlitze sitzen wir zu tief und für die der Autos zu hoch. Irgendwie geht's dann trotzdem.....
Nach rund 330 Kilometer war für uns die Reise schon fast zu Ende: runter von der Autobahn, rüber zum Supermarkt, 80 Liter Diesel tanken und etwas Lebensmittel kaufen, dann weiter ins Hinterland über Strassen, auf denen kreuzen eine echte Herausforderung wäre. Es sah hier mittlerweilen aus wie in der Toscana: Heurollenauf abgeernteten Feldern, hügeliges Gelände, Häuser wie in Italien, zum Verwechseln ähnlich. Der Campingplatz ist echt weit vom Schuss, wir haben ihn aber gut gefunden. Eine riesige Parzelle mit freier Aussicht über die ganze Ebene waren der Lohn für den beschwerlichen Weg, dazu ein Stuhl an der Sonne und den Wind in den Haaren, ein Glas Cidre.....was will man mehr?
Vielleicht noch ein Abendspaziergang von guten 6 Kilometer? Hatten wir auch noch....