PS: ein blumiger Abschied von Esterel...
Alles ruhig hier? Mitnichten - ich kann nur nicht ständig in die Ferien verreisen, und genau darum geht es in diesem Blog. Wenn also nichts läuft, dann bin ich eben nicht in den Ferien....
Mittwoch, 18. April 2018
Marseillan Plage
Ein altbekanntes Reiseziel aus früheren Zeiten, als wir unseren Wohnwagen zwei Wochen im Sommer hier abstellten und das Leben hier genossen. Seit wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind, kennen wir den Ort eher als Zwischenhalt auf unserer Reise nach Nordspanien - bislang ausschliesslich im Herbst. Eines vorweg - Mitte April ist völlig anders als Ende September. Jetzt werden die grünen Rasenfläche gemäht, zahlreiche Personen flanieren durch die Touristenmeile oder geniessen den feinarbeiten Strand. Geschäfte und Restaurants sind offen und gut besucht - und das Sortiment ist noch vollständig, was bei Saisonende erfahrungsgemäss nicht mehr so ist. Und vielfach ist nicht nur das Sortiment am Auslaufen, sondern auch das Personal. Jetzt ist das noch anders, jetzt sind alle noch frisch - genau wie auch unser feines Glacé vom bestens bekannten "Cornet d'Or", in meinem Fall Pistache und weisse Schokolade.
Die Fahrt selber war ruhig und führte über die A8 (La Provencalienne), die A7 (Autoroute du Soleil), die A54 (deren Namen ich nicht kenne) und die A9 (La Languedocienne). Kaum Verkehr, aber einige Lastwagen mehr als letzten Samstag. Wir haben nach Aix en Provence eine kurze Baguette-Pause gemacht und uns etwas ausgeruht - danach war die Temperatur nicht mehr unter 25° zu kriegen. Ohnehin ist es hier nochmals eine Spur wärmer als an der Côte d'Azur, wir haben um 18:00 Uhr zwar 22, die fühlen sich aber sehr warm an. Und vor allem bleibt es im Wohnmobil noch unverändert warm, im Gegensatz zu Fréjus wo eine Stunde früher die Innentemperatur zu sinken begann. Der Campingplatz selber ist in dieser Jahreszeit wunderschön und wir sind diesmal auch fast direkt am Strand - Camper hat es nämlich weniger als im September....
Dienstag, 17. April 2018
Nice
Nice ist einmal der Name der nächstgelegenen grösseren Stadt - ich gehe schwer davon aus, dass die Flugzeuge welche uns überfliegen, im Landeanflug auf Nizza sind. Nice ist aber auch die passende Bezeichnung für diesen letzten Tag hier in Esterel. Sonne pur, angenehme Temperaturen, warmes Wasser im Whirlpool, Baguette frisch aus dem Ofen, ein feines Abendessen, ein guter Schluck Wein - was will man noch mehr.
Das Abendessen war übrigens typisch italienisch: Sugo aus Italien, Crevetten aus Italien, Rahm aus Italien, Teigwaren aus Italien, Weisswein aus Italien....und das Ganze in Frankreich auf einem Campingplatz gekocht. Das nenne ich europäische Zusammenarbeit (die Zwiebeln stammen übrigens aus Utzenstorf, Knoblauch weiss ich nicht mehr, gekauft in der Migros)
Montag, 16. April 2018
Sun, fun and nothing to do....
Heute hat uns der Morgen mit viel Sonne begrüsst. Nach einem ersten Kaffee sind wir auf unserer Esterel-Erkundungstour diesmal dem Weg nach unten gefolgt - bis ganz nach unten wo die Strasse zwar befestigt, aber auch Wasserversorgung war. Auf der anderen Seite ging's dann wieder hoch. Also kehrten wir um und kämpften uns dieselben Höhenmeter rauf, die wir schon runter gegangen waren. Anstrengend war es nicht, aber ungewohnt warm. Noch rasch beim Bäcker vorbei, dann zurück zum Platz - Morgenessen mit Spiegelei, Speck, frischem Baguette, Käse, Rohschinken, Salami, Honig, Konfitüre.....
Davon muss man sich zuerst mal erholen, am besten mit etwas Nichtstun. Alternativ hat es ja noch einen geheizten Whirlpool gleich vor der Wohnmobil-Türe, ein Glas Weisswein dazu (am Nachmittag) und man fühlt sich gleich rundum wohl. Die Sonne hat sich dann allerdings etwas "ausgebleicht" gegen den Abend hin, was aber gar nicht mal so schlecht war für die Hunde - die haben nämlich noch nicht das leichte Sommerferien dabei...
Sonntag, 15. April 2018
Esterel
Sieht man im Moment bei unserem Wohnmobil zum Fenster raus, dann sieht man unweigerlich Esterel - entweder das Esterel-Massiv (wobei das nicht wirklich ein Massiv ist, eher eine wilde Landschaft), oder den gleichnamigen Campingplatz. Es ist ruhig hier, wenig Gäste und die Mehrheit typische Nebensaison-Camper. Die kochen meist im Gefährt und sind selten im Restaurant oder der riesigen Wasserlandschaft anzutreffen. Daher merkt man von vielen Campern recht wenig den lieben langen Tag.
Natürlich waren wir heute wieder im Whirlpool, bei knapp 20° war das warme Wasser eine Wohltat. Den ganzen Tag über war es bei uns bewölkt und als ich den Fussball-Match eingeschaltet hatte, begann es sogar zu tröpfeln. Die Temperatur sank um ein, zwei Grad und ich schaute mir neidisch die langen Schatten im Stade de Suisse an. Nach etwa einer halben Stunde hörte der Nieselregen auf und die Temperatur erholte sich etwas. Beim Abendessen riss dann die Bewölkung auf und wir bekamen auch noch die Sonne zu Gesicht.
Nun stehen wir vor dem Wohnmobil und staunen über den Wetterbericht im Schweizer Fernsehen: ab Dienstag kommt der Sommer in die Schweiz. Davon können wir hier im Moment nur träumen...
Samstag, 14. April 2018
Der Tag danach
Gestern war uns zuerst nach Umkehren zumute. Klingt schrecklich hysterisch, ich weiss, aber ohne das bombastische Abendessen hätten wir uns das wohl ernsthaft überlegt. So aber sind wir mit dem Wissen, dass es eigentlich besser werden müsste, weitergefahren in Richtung Mittelmeerküste. Die Staatssteuer war eher die "Strada Emmental" mit all diesen Löchern, die Autobahn anschliessend besser - vorerst. Gegen Savona wurde es immer kurviger und bekanntlich geht es zum Meer hin in der Regel immer runter. Verkehr hatte es genug, aber Stau gab es auf unserer Route bislang keinen.
Gegen 15 Uhr standen wir auf unserer Parzelle - von der Grösse her sind es eigentlich zwei. Viel Platz, ein eigenes Jaccuzi (nicht ganz sandfrei, aber das ist im Meer auch nicht anders) und so gut wie keine direkten Nachbarn - passt. Dazu jede Menge Infrastruktur: Bar, Snack, Restaurant, Supermarkt, Spa, Wasserlandschaft,.... Fünf Sterne eben, gut haben wir es mal gesehen, so richtig Camping ist das eigentlich nicht mehr - Spass macht es allemal.
Freitag, 13. April 2018
Freitag der 13.
Ich bin ja eigentlich kein abergläubischer Mensch. Aber heute, heute lief ja so einiges schief....man könnte meinen, es lag am Freitag dem 13.
Morgens um Sieben war die Welt noch in Ordnung. Fünf Minuten später kämpfte ich bereits mit dem ersten Problem: das Strommangel hatte sich beim rausgehen in der Ecke hinter einem Anhänger beim Reifen verfangen. Da kommt man ja super hin dachte ich mir und suchte nach einer Idee. Licht war mein nächster Gedanke weil man dort auch nicht wirklich viel sieht. Taschenlampen haben wir glücklicherweise im Wohnmobil, bloss was gestern noch brannte, funktionierte heute nicht mehr. Zurück zum Wohnmobil - wir haben ja mehr als eine Lampe - und auf dem Rückweg noch rasch am Verschluss rumgeschraubt; nun brannte das Licht plötzlich wieder...
Die Fahrt über den Grossen St. Bernhard war dann störungsfrei, abgesehen von den fehlenden Winterreifen die bis am 15. April vorgeschrieben wären. Und ja, auch Schnee haben wir gesehen, in rauhen Mengen. Früher als gedacht waren wir an der Autobahnausfahrt und kurvten dann kreuz und quer durch Norditalien: einmal kehrten wir um bei einer Brücke die auf zwei Tonnen beschränkt war, ein anderes Mal landeten wir auf einer Privatstrasse und wendeten erneut. Den Carrefour haben wir dann doch noch gefunden, irgendwann, irgendwie. Und den Camping am See auch, es hatte auch einige schöne Parzellen und wir suchten uns eine aus. Vermutlich war es die falsche, denn nach dem ersten Anhalten auf dem Platz wurde unser Wohnmobil regelrecht tiefer gelegt. Die Räder drehten durch und gruben sich immer weiter in den sumpfigen Platz ein. Am Ende half nur noch der Traktor...
Was tut man in so einer Situation? Man schimpft wie ein Rohrspatz, droht mit dem Verkauf des leidigen Gefährts, gönnt sich nach überstandenem Trubel ein Bierchen und geht dann rein Essen.