Die Vorhersagen waren vernichtend - kalt, kälter, noch kälter, und dazu Niederschlag, der dann logischerweise in Form von Schnee fallen sollte. Was macht man damit im Tessin, wenn die Route zurück über das Nadelöhr Gotthardtunnel mit seiner kurvigen Nordrampe führt? Wie entscheidet man sich, wenn dort auf 1100 Meter über Meer bereits früher als im Flachland mit Schnee gerechnet werden muss?
Ganz einfach: man fährt vor der grossen Kältewelle.
Meine Interpretation der Wetterentwicklung war eindeutig: ab Freitag muss damit gerechnet werden, dass es in Göschenen für meine Camperreifen gefährlich werden kann. Da blieb mir halt nur die Flucht aus der Sonnenstube in den kühlen Norden, bevor letzterer im Tessin endgültig einfiel. Konkret hiess das, am Donnerstag einladen und nach Hause fahren. Gesagt, getan - sozusagen als Quittung neckte mich die Sonne beim Einsteigen ins Wohnmobil - war mein Entscheid wirklich richtig gewesen?
Heute ist Freitag, heute weiss ich mehr - und das ist trotz dem Datum kein Scherz. Die Fahrt verlief absolut problemlos, kein einziger Stau, kaum übermässiger Verkehr an den neuralgischen Punkten Gotthardtunnel, Luzern, Härkingen oder Wangen. Und jetzt, jetzt schneit es draussen eigentlich seit ich heute Morgen aufgestanden bin. Kann mir ja eigentlich egal sein, ich habe ja noch Ferien. Ich muss nichts, ich darf (fast) alles - zumindest das, war mir möglich ist. Das Wetter verändern wäre sowieso nicht eine Option für mich, selbst wenn ich es könnte. Das macht der Mensch schon zur Genüge.... Dafür bin ich gerade daran, die "Ferienschäden" aufzuräumen. Da wäre einmal die Mailbox im Geschäft, die habe ich gerade etwas gesäubert. Die Triage war recht einfach: Löschen, Info, Arbeit. Gemacht habe ich aber nichts, es geht nur darum, nächste Woche mit einem besseren Gefühl die nächsten Schritte zu machen. Richtig arbeiten werde ich ja nicht... Dann war noch dieser kleine Waschberg, der eben doch etwas grösser war als üblich.