Wenn wir einen Campingplatz reservieren, dann schauen wir uns diesen vorher genau an. Zuerst mal muss man den Platz finden in jener Gegend, wo man gerne hinfahren möchte. Hierbei hilft einerseits das Internet mit der Google-Suche, wobei man nicht immer gleich erfolgreich ist - kommt wie immer auf die verwendeten Suchbegriffe an. Ebenfalls bei der Suche hilft Maps wo wir uns gerne eine Region aussuchen, um dann in diesem Gebiet nach dem Begriff "Camping" zu suchen. Danach kann man anhand persönlicher Kriterien gut gelegene Plätze im wahrsten Sinn unter die Lupe nehmen. Hat es ein Gewässer in der Nähe? Ein kleines Dorf, eine grosse Stadt oder rein gar nichts? Sieht der Campingplatz schattig oder sonnig aus? Hat es eine angrenzende Autobahn, eine Bahnlinie oder einen Flugplatz? Wobei Letzteres in meinem Fall eher positiv zu werten wäre....
Haben wir dann einen Kandidaten gefunden, lassen wir mal den Routenplaner rechnen. Wie weit, wie viel Fahrzeit, welche Topografie sind hier die Fragen, und gerne schaue ich mich kurz vor dem Zielort noch nach einem grossen Supermarkt um. Perfekt ist in der Regel kein Platz, auch oder schon ganz nicht auf der eigenen Website. Im Fall von Val de Bonnal stimmte aber auf dem Papier, äh.. Biidschirm vieles: am Rande eines kleinen Dorfes, zwei Ortschaften weiter ein grosser Intermarché, in der Umgebung zahlreiche Wäldchen und Gewässer, auf dem Campingplatz ein Laden, eine Bar und ein kleiner Imbiss, dazu quasi nebenan ein Restaurant welches aber nicht zum Campingplatz gehört.
Die Wirklichkeit? Mal sehen.... Ganz nett sind die Security-Leute welche ab etwa 19:00 beim Eingang stehen und die äussere Barriere bedienen. Die sprechen uns immer an und sind meist erstaunt, eine Antwort auf Französisch zu bekommen. Der erste hat dann auch prompt gefragt, ob wir Schweizer wären... Imbiss und Bar haben wir bislang links liegen lassen (oder rechts, beim Rausgehen). Der Laden ist einigermassen gut ausgestattet und man kennt spätestens nach dem ersten Morgen das ganze Sortiment. Heute begann die Schlange schon direkt am Eingang, nach 9 Minuten war man beim Brot, nach 25 wieder draussen. Der Laden ist schlicht und einfach schlecht organisiert: Brot holt man sich aus dem Gestell und trägt es durch den ganzen Laden. Kleingebäck kann man in ein Körbchen legen und so zur Kasse tragen - wenn man am Eingang ein Körbchen mitgenommen hat. Gemüse trägt man in ähnlichen Körbchen zur Kasse. An dieser einen Kasse wird dann das Brot eingepackt, das Gemüse gewogen und ebenfalls eingepackt. Kassiert werden muss auch noch, durch dieselbe Person versteht sich. Kein Wunder geht das nicht schneller vorwärts...
Morgen geht's ab zum Bäcker im Nachbardorf. Dort waren wir schon mal am Sonntag und dort hatte es auch eine Schlange: 5 Personen. Und die Produkte waren einfach nur fein.
Ach ja, die Gewässer....es hat drei grosse Seen die vom Campingplatz direkt erreichbar sind (aber nicht dazugehören). Zwei gehören den Fischern, Hunde haben keinen Zutritt zu den Seen. Im Fluss baden geht für die Hunde, Menschen haben Badeverbot. Man sollte also nicht aus dem Kanu rausfallen.... Flüsse hat es, aber meist kommt man gar nicht ran: entweder führt kein Weg hin, oder es hat einen Zaun, oder das Ufer ist total verwildert. Wir haben mit dem Auto die Gegend etwas erkundet, schön, aber für diese Hitze sind die meisten Wege zu sonnig. Frühjahr oder Herbst würde das perfekt passen.
Alles ruhig hier? Mitnichten - ich kann nur nicht ständig in die Ferien verreisen, und genau darum geht es in diesem Blog. Wenn also nichts läuft, dann bin ich eben nicht in den Ferien....