Der letzte Aufenthalt in der Vaucluse war soso lala. Alles da beim Campingplatz, aber man fühlte sich nicht extrem willkommen. Restaurant geschlossen, Brot gab es auch keines mehr am Morgen. Die Sanitäranlagen waren neu renoviert, man hatte zwar den Eindruck, dass es Marke Hobbyhandwerker war - aber funktional alles in Ordnung. Sogar Musik gab es unter der Dusche, das hat man nicht einmal zu Hause.
Brot haben wir dann also selber geholt im Dorf, rund fünfzehn Minuten zu Fuss, gleiche Strecke zurück mit Baguette, Pain au chocolat, Brioche und Croissant. Dann noch ein Kaffee dazu, Baguette für's Mittagessen in den Schrank und ab nach Hause. Unterwegs gab's als Erstes eine Dusche, dann wurde das Wetter Richtung Grenze immer besser. Die Fahrt war kurzweilig, ohne Staus und dank dem elektronischen Kästchen haben wir an den Zahlstellen so manchen Schweizer locker überholt. Ich muss sagen, das ist wirklich eine tolle Sache, da freuen wir uns doch schon auf die nächste Fahrt.
Alles ruhig hier? Mitnichten - ich kann nur nicht ständig in die Ferien verreisen, und genau darum geht es in diesem Blog. Wenn also nichts läuft, dann bin ich eben nicht in den Ferien....
Samstag, 3. Oktober 2015
Rückblick
Donnerstag, 1. Oktober 2015
Auf Wiedersehen - im nächsten Frühjahr?
Der letzte Tag hier in Sant Pere Pescador auf dem Camping Las Palmeras, Morgen wollen wir zurück in Richtung Norden. Das Wetter war noch nicht ganz sauber, über den Pyrenaen bildeten sich wieder Gewitter und diese Wolken zogen dann auch in Richtung mehr. War uns aber eigentlich egal, da wir ja noch in Frankreich einmal übernachten wollen. Eine nasse Markise und ein ebensolcher Teppich können also auch Morgen noch trocknen und der zweite Spaziergang mit den Hunden war glücklicherweise sehr viel länger ausgefallen als geplant, da gab es auch nichts grosses mehr zu tun. Unglücklicherweise war es auch ein ziemlicher schmutziger Spaziergang gewesen, aber das lässt sich ja alles wieder putzen und waschen.
Am Morgen war es ein echter Kampf um ans Meer zu kommen, es waren einige Wasserstellen zu durchwaten und vorne wurde dann klar: das Meer hatte etwas umgebaut, der Strand sah ziemlich anders aus als vor dem Unwetter. Wir waren aber trotz dieser Hindernisse nicht die einzigen am Strand. Und es war irgendwie toll, neuer Strand, neues Wetter - machte den immer selben Morgenspaziergang abwechselnd (gut, wir sind diesmal auch etwas anders gelaufen als sonst). Vorne am Meer steht immer noch so ziemlich alles unter Wasser und auch die Wege im Landesinnern trocknen nur langsam ab. Die Spaziermöglichkeiten werden dadurch natürlich empfindlich eingeschränkt. Deshalb haben wir am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein mal was anderes zusammengebastelt, und sind prompt auf einem Feldweg mehr oder weniger im Schlamm versunken. Resultat siehe mein Foto mit den Sandalen (ich schreib das mal so hin, weil man es unter Umständen gar nicht mehr erkennen kann....).
Dann haben wir natürlich schon einiges geputzt und im Wohnmobil versorgt: Grill, Gasflasche, Seitenwände der Markise - wir sollten Morgen eigentlich ziemlich rasch hier wegkommen, selbstverständlich erst nach einem Spaziergang mit den Hunden und nach dem Einkauf im Laden (Baguette und Pain au chocolat).
Vorher gibt es heute Abend aber noch das Menü Gastronomic:
- Zucchettisuppe
- Gemüsequiche mit Schinken
- Entenbrust aus dem Ofen
- Roulade mit Vanillesauce
Mondsüchtig
Nein, der Vollmond ist vorbei und wir sind auch keine Werwölfe. Aber wir sehnten uns doch langsam nach unverfälschtem Sonnenlicht und heute Morgen hat uns der Mond diesen Wunsch erfüllt. Mond sichtbar = abgedeckter Himmel = schöner Herbsttag in Sicht, so war meine Logik heute Morgen beim Gang auf die Toilette. Die 13° Aussentemperaturen hatten das schon vermuten lassen.
Gestern war es einfach nur grau, keine echten Wolkenstrukturen, hellgrau bedeutete wenig Regen, dunkelgrau viel Regen. Zum Strand kamen wir erst gar nicht, so viel Wasser war dort vorne und wir wurden von Wind und Wetter regelrecht zurückgeblasen. Dann haben wir halt erstmal gefrühstückt und die Wetterlage beobachtet. Interessant waren die Temperaturen, die schwankten den ganzen Tag zwischen 17° und 15° rauf und runter. Jede Schwäche des Regens wurde für irgendwas genutzt: Toilette, Abwaschen, Duschen, Spaziergang (wobei hier das Risiko natürlich am Grössten ist, weil der doch sicher eine Stunde dauert). Wir konnten um die Mittagszeit in Richtung Sant Pere Pescador aufbrechen und sind dann in Richtung Strand durch das Naturschutzgebiet abgebogen. Da kamen uns ungewohnt viele Autos entgegen, zwei Spanier und ein Belgier und bald wussten wir auch warum: der Weg stand schon bald mal unter Wasser. Umkehren? Geht aber sowas von gar nicht.... wir gingen weiter über die Dünen der Strasse entlang. Ganz trocken ging es aber nicht bis an den Strand, mehrere Male mussten wir Wasserstrassen durchwaten, Skipper sogar einmal kurz schwimmen (kommt davon, wenn man eigene Wege gehen will...). Hinter dem Strand auf dem flachen Teil vor der Düne waren Kite-Surfer unterwegs, hinter der Düne kam die überflutete Strasse und gleich dahinter wir, mal mehr und mal weniger im Wasser. Erwas mühsam war das schon, aber es ging stetig voran und war ja nicht allzu weit bis zum Camping am Strand. Von dort geht die Strasse dann 300 Meter zurück Richtung unserem Camping.
Auf dieser war wieder sehr viel Verkehr, einmal der gleiche Belgier von vorher (der suchte offenbar einen Zugang zum Strand ohne nass zu werden) und dann fand ein wahrer Exodus aus dem Strandcamping statt: viele Camper bogen dann weiter hinten gleich wieder auf unseren Campingplatz ein. Unser Platz hat eben erhöhte Parzellen, der andere nicht und stand daher flächendeckend unter Wasser - sicher nicht tief, aber doch störend. Zudem mussten die vordersten Parzellen offenbar aus Sicherheitsgründen geräumt werden - Überschwemmungsgefahr. Kein Wunder, aus Rosas wurden Wellenhöhen bis 8 Meter gemeldet.
Gut für den Chef und seine Kasse, waren doch seit unserer Ankunft viele Gäste abgereist.
Am Abend, nach einer warmen Dusche, gab's dann noch ein feines Znacht im Restaurant. Tomatensuppe, Tortilla Espanola und Cheesecake für Astrid; Kabeljau-Carpaccio, Roastbeef mit Gewürzkartoffeln und Cheesecake für mich. Interessanterweise sassen alle drinnen....
Mittwoch, 30. September 2015
Stürmische Zeiten
Wie hatte es der Wetterfrosch auf SRF am Abend ausgedrückt: "in einzelnen Kantonen haben die Herbstferien bereits begonnen; wer nun aber im Mittelmeerraum Wärme sucht, könnte enttäuscht werden: mehrere kleine Tiefdruckgebiete sorgen dort für Niederschlag". Wie wahr....
Es fing gestern Morgen noch ganz passabel an, der Spaziergang am Strand war zwar windig, aber trocken bis auf die letzten Meter. Wir hatten wohlweislich bereits vor dem Laufen die Seitenwände montiert, so bleibt auch der Platz unter der Markise jeweils einigermassen trocken (solange das Wasser von oben kommt). Morgenessen gab es also noch vor dem Wohnmobil, dann war aber Schluss mit lustig, der Regen lotste uns ins Innere. Die nächste Regenpause kam schon bald und wir erledigten den Abwasch, zeitweise sogar bei Sonnenschein. Der Regen kam aber zurück und zwar genau beim Zurücklaufen zur Parzelle. Zum Glück kennen wir das ja bereits, das Geschirr war abgedeckt und blieb somit trocken. Ätsch!
Im Gegenzug schickte uns dann Petrus den ganzen Tag Regen, Windböen und zweimal sogar leichten Hagel - manchmal auch alles kombiniert und gewürzt durch vereinzeltes Donnergrollen. Satellitenempfang wurde zeitweise unmöglich, mal hatte es zuviel Wind (was die Schüssel zum Schwanken brachte), mal waren die Empfänger einfach zu nass (die Regentropfen stören dann eben auch gewaltig das Signal). Nicht dass es uns langweilig geworden wäre.... und sowieso versteht man im Wohnmobil so gut wie gar nichts mehr vom Fernseher, wenn es richtig stark regnet. Sei's drum, gegen halb sechs Uhr liess der Regen nach und der Wind... na ja ging so. Wir mussten mal raus mit den Hunden.
Zuerst mal stapften wir die Wasserkanäle Richtung Ausgang. Am Fuss bei mir die besten Schuhe für solches Wetter: Plastik-Clogs! Man sollte dann einfach nicht über die nassen Parzellen laufen, sonst nähert man sich plötzlich unfreiwilig einem spontanen Spagat. Diese Schuhe haben sozusagen kein Profil und haften auf feuchtem Rasen fast gar nicht.
Vor dem Campingplatz kam dann der Canale Grande, die Strasse war verschwunden und hatte einem Fluss Platz gemacht. Ungefähr Knöcheltiefe hatte das Wasser, uns schien die nebenan liegende Wiese besser zum Laufen (schliesslich standen dort auch schon Autos drauf, früher, als es noch trocken war). Zu Beginn ging das alles ganz gut, die Hunde bewegten sich absolut normal auf der Wiese vorwärts. Aber ich bin ja bekanntlich nur auf zwei Beinen unterwegs und doch einiges schwerer als ein Hund. Nach ein paar Schritten wurden diese immer schwerer, ich wurde langsamer und irgendwann blieb mein erster Schuh stecken, beim Rausziehen gab ich logischerweise alles Gewicht auf den anderen Fuss - und diesen Schuh konnte ich anschliessend ausgraben. Die Wiese hatte meinen Clog verschluckt! Wir wechselten also wieder von Fango zu Kneipp, zurück auf die Strasse - kamen aber nicht bis ganz ans Meer. Irgendwann war es absehbar, dass dort vorne alles unter Wasser stand, also zurück ins Camp.
Auf die Nacht hin wurde es tatsächlich trocken, der Regen machte Pause und der Wind hielt die Stellung. Gekocht haben wir im Wohnmobil ein feines Pilzrisotto und raus gingen wir nur, wenn es sein musste. Leider habe ich keine Bilder von Klein-Venedig, da war es mir dann doch zu nass um mein Handy mitzunehmen. Bleibt noch nachzutragen, dass die Seitenwände nichts nützen, wenn das Wasser von unten kommt - es wird dann einfach alles überflutet. Und zum Schluss noch dies: offenbar war auch irgendwo die Strasse Richtung Dorf gesperrt, Wegfahren wäre also gar nicht möglich gewesen (hierher Fahren auch nicht, das will im Moment aber wohl auch keiner).
Dienstag, 29. September 2015
Vollmond und Wetterwechsel
Morgens um vier war die Nacht noch in Ordnung - der Vollmond schien hell und klar. Morgens um fünf war dann die totale Mondfinsternis, und wenn man sich die Bilder so anschaut, dann kann man verstehen, dass ein solcher Mond früher die wildesten Fantasien angeregt hat. Wenn ich heute rausschaue - wir sitzen nämlich gerade im Wohnmobil - stelle ich fest, dass der Blutmond einen Wetterwechsel angekündigt hat: es regnet, in der Ferne blitzt und donnert es, und das Entscheidende sind die Temperaturen: 18,7° im Wohnmobil (wo es jetzt sicher wärmer wird wo wir alle drinnen sind), 16,2° draussen (wo die Heizung heute offenbar streikt).
Nun, man kann nicht nur schönes Wetter haben wenn man in den Ferien ist. Es ist ja immer jemand in den Ferien und das fast überall - wäre es dort immerzu schön, wären weite Landstriche Wüste, staubtrocken und somit auch bald mal unbewohnt. Nun muss das Abwaschgeschirr noch etwas warten (was ja eigentlich ein Witz ist, weil das Geschirr ohnehin nass werden soll - ich aber nicht und das trockene Geschirr muss ja auch irgendwie zurück zum Wohnmobil).
Abendessen gestern war mal wieder ausgezeichnet und die Teigwaren mit Poulet und Gemüse angebraten fast noch besser als am Vortag. Lag vielleicht am Speck den wir zum Anbraten verwendet hatten; der war noch übrig von den Partyfilet-Stücken die es dazu gab, da passen Specktranchen und Filetstücke anzahlmässig ja nie zusammen. Jedenfalls war es superlecker und wir konnten dann mit vollem Bauch unseren Serienmontag am TV geniessen. Sonst läuft der Fernseher ja fast nie, aber der Montag ist fest eingeplant.
Im Moment lichten sich die Reihen auf dem Campingplatz. Jeden Tag verlassen einige Gespanne und Wohnmobile den Platz, und nur wenige reisen im Gegenzug an. Wir können nicht behaupten, dass uns das stört, obwohl es doch sehr gut geht mit unseren Hunden, trotz der vielen Artgenossen auf dem Platz. Ebenfalls gestern angereist ist der Aargauer mit dem umgebauten PostAuto, den wir eigentlich in jedem Jahr im Herbst hier unten angetroffen haben. Ohnehin hat es hier sehr viele Dauergäste und nur wenig Camper die man "noch nie gesehen hat". Natürlich erinnern wir uns nicht an jeden Gast, aber an viele und diese kennen dann auch jede Menge Leute - fast wie auf Facebook kennt man dann über mehrere Personen irgendwie den ganzen Platz.
Nun warten wir auf eine Regenpause, trauern ein wenig den Temperaturen von gestern nach und hören im Radio: es bleibt schön und warm.... das hat man nun vom Satellitenradio aus der Heimat.
Montag, 28. September 2015
Domingo
Der Sonntag unterschied sich gestern dadurch, dass wir uns ausnahmsweise ein Croissant gegönnt haben. Wobei, gönnen...., so gut war es nun auch wieder nicht. Ich denke, das bleibt hier eine einmalige Sache. Jedenfalls war das gekaufte Brot wieder ausgezeichnet und das Morgenessen damit gerettet. Den Morgen haben wir dann mit Abwaschen, Lesen und Einkaufen verbracht. Richtig gelesen, Einkaufen geht hier auch am Sonntag - auf dem gut besuchten Campingplatz ist der kleine Laden gut bestückt und auch gut besucht. Wasser im 6er-Pack, dazu ein Schnitzer mit Zacken (der sich für Tomaten gut eignet, aber weniger für Zwiebeln und Knoblauch, da die Klinge doch etwas dick ist) und dann hatte ich noch ein paar Crocs gesehen (eigentlich meine Frau). Die letzten hatte ich hier unten gekauft, die dienen jetzt zu Hause als Hausschuhe; die vorletzten stammen aus dem Army-Shop in Lyss und sind immer noch mit dabei, allerdings schon ziemlich ramponiert weil Dylan sie mit Genuss umher trägt und als Spielzeug nutzt. Die nächste Generation war also bereits in meiner Hand, als ich sie nochmals genau anschaute: diese Billigprodukte zeigen natürlich schon gewisse Qualitätsschwankungen, aber diese Schuhe sahen nebeneinander doch sehr unterschiedlich aus. OK, es waren ein linker und ein rechter Schuh, von der gleichen Farbe, aber die Ferse war anders geformt. Und sie waren ja gar nicht gleich lang!? Nochmal nachgeschaut, gleiche Grösse, und dennoch unterschiedlich lang.....?
Die Schuhe hängen jetzt wieder am Ständer, neue gibt's ein anderes Mal, anderswo.
Es war gestern schon eine Spur weniger warm, so 23° und damit war auch ein Spaziergang am Nachmittag möglich. Der Weg ins Naturschutzgebiet führt nach wie vor zuerst der Strasse entlang ins Landesinnere, dann in einem Bogen zurück ans Meer. Da gerade an der Strasse herumgebaut wird, war der Sonntag dafür natürlich prädestiniert, auch wenn es dann mehr Verkehr hat - die Spanier fahren dann eben auch ans Meer.
Es sieht mehr oder weniger alles noch genauso aus wie im letzten Jahr: das Surf-Kite-Pizzeria-Grill-Camp ist immer noch etwas chaotisch und unaufgeräumt, dafür in jedem Jahr etwas mehr an stabilem Gebäude vorhanden; der Gemüsehändler verkauft immer noch ab Feld unter einer Zeltblache (in diesem Jahr unter anderem einen kleinen Feigenbaum mit zwei wunderschönen Feigen....es gibt die zwar hier auch wild, aber ohne diese schònen Früchte); die Trinkstelle am Fluss ist immer noch am gleichen Ort und gut besucht - wir waren nicht die ersten dort; das Partygebäude war auch in diesem Jahr gebucht, vermutlich von einer Hochzeitsgesellschaft "Carles und Elena" (Carles ist übrigens kein Schreibfehler), und am Strand gab es auch diesmal jede Menge Kites. Wir haben uns bloss gefragt, ob die irgendwann mal noch auf's Brett und auf's Wasser kommen - die meisten waren nur trocken am Üben am Strand. Astrid meinte bloss, die wollen doch nur grosse Drachen steigen lassen....
Abendessen gab es dann wieder selber Gekochtes: Penne aus der Wok-Pfanne, mit Pilzen, Peperoni, Zucchetti und Pouletfleisch. Leider von allem etwas zu viel, also gibt es heute nochmals eine Portion - dafür ist das schon gekocht.