Sonntag, 8. September 2013

Lacanau Océan - Saisonende? Wohl eher nicht....

Am Morgen war es wie am Vortag - grau. Aber immerhin, es regnete nicht, noch nicht. Die Strasse war eher ein Pfad (verglichen mit der Grösse unseres Gefährts) und die Route führte meist abwärts Richtung Autobahn, mal links, mal rechts. Ab und zu waren Jäger zu sehen die in der Gruppe ihren Trophäen auf der Spur waren. Und auch einige Schlösser, Burgen und sonstige markante Gebäude gab es immer wieder zu sehen.
Nachdem die Autobahn einmal erreicht war, ging es dann flotter vorwärts. Zumindest bis der Regen zurückkam, und wie. Es regnete wirklich in Strömen zeitweise, erst als wir nach einigen Strassenwechseln Richtung Bordeaux unterwegs waren, ging es trockener vorwärts und es war sogar ab und zu ein Stück blauer Himmel zu sehen.

Man kann sich täuschen, der grosse Reinfall wartete in Lacanau-Océan auf uns. Nachdem wir Bordeaux durchfahren hatten  - wirklich eine schöne Stadt so auf den ersten Blick - waren wir endlos lang auf einer geraden Strasse Richtung Küste unterwegs. Gefühlte 100 Kreisel der Petrolfirmen (Verbrauchsfördernd, darum) lockerten die Fahrt auf und schüttelten gleichzeitig immer an der ganzen Ladung. Den Campingplatz haben wir ganz gut gefunden und der hatte auch noch Platz - aber nur noch in jener Zone, in welcher kein Verkehr erlaubt war. Nix einkaufen morgen im Super-U. Geht ja gar nicht haben wir gedacht und sind auf den Camingplatz neben an: Airotel de l"Océan heisst der (vielleicht finde ich dann auch noch mal ne Website, darauf war ich einfach nicht vorbereitet). Nun stehen wir unter Pinien, haben mit Ach und Krach etwas freien Himmel für unsere Satellitenschüssel gefunden und sind noch etwas... nicht so recht angekommen. Aber schon fast - morgen wird organisiert im Super-U und dann ist auch das Wetter hoffentlich noch etwas wärmer. Dann schreibe ich noch etwas über die Leute hier, die sind nämlich schon etwas speziell - von den Réceptions-Klatschtanten bis zu den Campern.

Let's surf ist hier das Motto....

Vous devez reserver.....

Sechs Uhr morgens war die Welt noch in Ordnung. Um sechs Uhr waren wir abfahrtbereit, es hatte geregnet aber soweit war nun alles ruhig,  im Trockenen und bereit. Um Sieben Uhr war es zwar schon etwas nass, aber keine geschlossene Wolkendecke. Das sollte sich aber bald ändern...
Frankreich war dann "business as usual" bis Lyon, dann bis St. Etienne Neuland auf "Gratis-Autobahnen" - will heissen, kurvenreich und mit mehr Verkehr als sonst. Dann gegen Clermont-Ferrand wurde es wieder bezahlbar (war natürlich freiwillig, aber dort war sie auch wirklich gut die Autobahn. Nur mit der Raststätte haben wir natürlich genau ins Schwarze getroffen und jene erwischt, die gerade umgebaut wird).
In Clermont-Ferrand sind wir dann gemäss Navi am Nordrand der Stadt durchgefahren. Die Autobahn hätte einen riesigen Umweg nach Norden genommen. Zeit zum Tanken und anschliessend gleich wieder gehörig Diesel zu verpuffen: die Route führte über zwei Pässe von rund 1000 Meter Höhe. Ok, das ist nicht so riesig, aber eben  mit dem Wohnmobil auch nicht ohne. Nach den Pässen kam wieder die gleiche Autobahn von vorher zum Zug und - es kam der Regen. Gewaltiger Regen eine halbe Stunde vor dem Zwischenziel für heute - nun war die Welt nicht mehr in Ordnung, sondern einfach saunass.

Der Platz selber, Domaine de mialaret (ich glaube http://www.lemialarets.com) ist nett, in einem kleinen Schlossgarten /-wald angelegt, verstreute Campinghütten, offen parzelliert - man kann sich hinstellen wo man will und Platz brauchen soviel man möchte - jetzt im Herbst. Der Regen hat sich dann in Grenzen gehalten, und wir haben uns darum im Haute-Cuisine-Restaurant im Schloss erkundigen wollen, ob es noch Platz für uns zwei habe. Nun, alles zu, eine nicht sehr freundliche Waschfrau hat uns dann gesagt (wenn sie nicht gerade an der Zigarette gezogen hat) man müsse reservieren. Ab halb sieben wäre offen.
Ein Blick auf die Menükarte hat gezeigt: klingt gut, ist aber nicht extrem spektakulär. Wir haben dann wegen eines nicht so tollen Bauchgefühls unsere Penne vom Sonntag gekocht und werden dafür in Lacanau was auswärts essen (oder holen). So geht's auch  -  vous devez reserver? Nein, wir müssen gar nichts....

Donnerstag, 5. September 2013

Frankreich ist in Sichtweite

Schon wieder stehen Ferien vor der Tür - man glaubt es kaum, wie schnell die Zeit vergeht. Es ist doch immer noch sommerlich warm in der Schweiz und wir stehen schon kurz vor unseren Herbstferien. Gut, wir gehen in diesem Jahr auch etwas früher und ohne die Kids - ausserhalb der Schulferienzeit, mal sehen wie gut die Campingplätze diesmal noch belegt sind.

Die erste Etappe führt uns voraussichtlich am Samstag in die Gegend westlich von Clérmont-Ferrand, nach Neuvic auf den Camingplatz "Domaine de Mialaret": http://www.lemialaret.com
Von dort aus ist geplant, an die Westküste Frankreichs in die Gegend von Bordeaux weiterzufahren, nach Lacanau-Océan. Und so wie es aussieht, hält das Sommerwetter dort zumindest in der ersten Woche noch an.

Montag, 5. August 2013

Eigentlich waren wir gar nicht in Holland...

Umgangssprachlich ist Holland das Land der Niederländer, aber de facto ist es eine Provinz in  der Niederlande - besser gesagt zwei: Nordholland und Südholland. Reisen bildet eben, ich weiss jetzt dass Gelderland ein schönes Fleckchen Erde ist mit netten Leuten und dass dort die Welt noch in Ordnung ist: man kann auch mal die Wohnwagentür offen lassen wenn man weg geht. Ich habe mir sagen lassen, dass die Niederlande auch ein anderes Gesicht haben. An der Küste kann es auch mal ziemlich weniger sauber sein, vor allem im Sommer wenn Infrastruktur und die Zahl der (einheimischen) Urlauber nicht mehr zusammen passen. Auch sollen die Niederländer - höflich ausgedrückt - sparsame Leute sein.
Tsja, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.... Zum Beispiel von den Verkehrsmeldungen im deutschen Radio. Etwa der umgekippte Lastwagen mit Tapetenkleister der Feuer fing, Feuer - Wasser - Tapetenkleister.... in der Nacht passiert war die letzte Spur der Autobahn erst um 17:00 Uhr wieder sauber. Oder die Sperrung einer Fahrbahn auf einer anderen Autobahn, weil sich dort wegen der Hitze die Fahrbahn "abgesenkt" hatte. Sachen gibt's.... na ja, wir sind jedenfalls am Freitag nicht aus dem Schwitzen raus gekommen und daher auch nicht richtig zum Schlafen. Zum Glück hatten wir das Wohnmobil bereits auf einem Aussen-Parkplatz abgestellt und als es kurz nach fünf zu tropfen anfing, sind wir aufgestanden. Um Viertel vor Sechs waren wir schon auf der Piste und um halb Drei zu Hause. Ein bisschen stockender Kolonnenverkehr bei einer Baustelle, das war's. Auf der Gegenseite gab's da schon andere Bilder. Nach der Grenze kurz die Jungmannschaft zu Hause alarmiert - kurzer Schock und danach emsiges Schaffen ausgelöst - und von Basel ging's dann ruckzuck nach Hause. Hier ging's bis dato weiter wie in den Ferien: und es ist Sommer *schwitz*

Donnerstag, 1. August 2013

Sommer

Gestern war es nochmals kühl und ab und zu ergoss sich eine Wolke über dem Campingplatz. Trotzdem war der Tag ganz angenehm, wir haben versucht einen Rundweg im Wald zu laufen, den wir am Vortag ausgeschildert entdeckt hatten (wie auch ein tolles Restaurant bei einer romantischen Wassermühle und eine Bäckerei die aber erst um neun Uhr öffnet, also noch später als der Campingladen). Wir haben uns dann aber etwas verirrt und sind nicht dort rausgekommen wo wir wollten. Auf dem Rückweg haben wir dann ein Schild erkannt - das gleiche gibt's gleich beim Campingplatz um die Ecke, also wird der Weg dorthin zurückführen, dachten wir. Dem war auch so, das ausgeschilderte "Etwas" entpuppte sich dann als Teehaus in malerischer Lage.
Heute sind wir nun bei grosser Wärme dorthin geschlendert, ganz bewusst diesmal und mit ein paar €uros in der Tasche. Das ganze ist liebevoll gestaltet, alles in Selbstbedienung, das Geschirr vom Kuchen konnte man gleich selber wieder abwaschen. Richtig gemütlich, eine offene Kasse, kein Mensch da.... scheint in der Niederlande noch zu funktionieren ein solches System.
Die Temperaturen erreichten heute gute 30 Grad, aber der leise, stetige Wind machte das Ganze soweit erträglich. Morgen soll es noch ein paar Grad wärmer werden, mal sehen ob das dann immer noch als "angenehm" durchgeht. Angenehm ist auf alle Fälle die Ruhe, keine Kracher, keine Heuler, keine Raketen. Nur ab und zu in der Ferne ein vorbeifahrender Regionalzug, etwas Campergeräusche, that's it. Erholung pur auch in der Hochsaison, gar nicht so leicht zu finden (wie leider auch ein stabiles Signal zum Veröffentlichen dieses Eintrags, hoffe es klappt gleich.... ENTER und ab in's Internet damit..

Dienstag, 30. Juli 2013

Obelink, leider mit Kreditkarte

Der Hauptzweck unseres Urlaubs ist ja das Vermeiden der Knallerei am ersten August, der Hauptgrund für unser Reiseziel war aber der Campingzubehör-Laden Obelink. Der liegt fast um die Ecke vom Campingplatz ebenfalls hier in Winterswijk. Und man glaubt gar nicht was man da alles kaufen kann und zu welchen Preisen. Und obendrein ist das meiste an Lager was bei uns in der Schweiz noch bestellt werden muss. Nun haben wir also eine zweite Seitenwand, einen neuen Teppich und noch etwas Krimskrams - und eine Kundenkarte, gut möglich dass wir wiederkommen...
Die Umgebung des Platzes ist wunderbar zum Spazieren mit den Hunden. Es hat Naturwege, Wald, Wiesen und meist wenig Verkehr (und das sind obendrein vielfach Fahrräder). Die Niederländer grüssen freundlich, auch der Bauer bei dem Du über den Hof läufst (Veloroute führt dort durch), die Ausländer nicht immer. Und beim Duschen darf man Tschou Sepp spielen.... SEP steht an der Dusche wenn man reinkommt (ok, für kaltes Wasser braucht's den Sep(p) nicht).
Mit SEP ist in diesem Fall aber ein kontaktloser Schlüssel gemeint, der dann geschätzte 8-10 Minuten warmes Wasser freischaltet. Ziel der Übung: Wasser sparen, weil der Sepp nach dem Duschen Pause macht und erst mal kein Warmes Wasser mehr frei gibt.

Pet-Flaschen haben hier übrigens einen Depotwert von 25 Cents - schon mal ein Vorgeschmack auf das was auch in der Schweiz diskutiert wird... Darum wird hier Pet nicht gesammelt, aber Papier, Karton und Glas schon. Überhaupt ist vieles super auf diesem Platz, nur nicht der Laden, der ist etwas gar dürftig ausgestattet. Und das Restaurant ist etwas Hamburger-Pommes-lastig - aber deswegen sind wir ja nicht hier...

Montag, 29. Juli 2013

Flach!

Die Reise ist nicht zu unterschätzen - 650 Kilometer bis nach Winterswijk, das ist in etwa so viel wie nach Marseillan in Südfrankreich. Nachdem am Sonntagabend so gut wie alles gepackt war, haben wir es ziemlich pünktlich auf die Piste geschafft: um 06:03 waren wir auf der Fahrt in den S... Norden. Es regnete, auch in Basel noch, auch noch ein gutes Stück in Deutschland. Später wurde es dann vor Köln nochmals nass, da hat es dann aber so was von geschüttet....
In Bruchsal gab's dann ein Morgenessen, war ja schon neun Uhr. Der WC-Besuch kostete 70 Cents, 50 davon anrechenbar an die Verpflegung (zum Glück stimmte bei mir diesmal die Reihenfolge - WC, Bon einlösen, Verpflegung. Nach der allgemeinen Stärkung ging's weiter an Mannheim vorbei (dort kommen unsere Mercedes-Poschis her), bei Opel's Rüsselsheim und Ford's Köln durch und über die Düssel Richtung ebensolches Dorf. Dort sind wir dann nicht ganz durchgekommen, dafür in Bocholt im Edeka Frischmarkt. Kühlschrank gefüllt und ab über die Grenze, 24 Kilometer gehen ja flugs vorbei. Denkste. Die Navi-Susi wollte uns durch die Innenstadt von Bocholt lotsen was uns partout nicht passte. Und dank unseren Korrekturen sind wir dann noch etwas kreuz und quer durch topfebenes Gelände getuckert. Windmühle ist mir noch keine untergekommen, aber trotzdem: Holland oder zumindest die Provinz Gelderland ist toll. Ein riesiger Platz für uns 2+2, offene Spielflächen, Wald, Wiesen und Feldwege, und auch für die Hunde hat's was: wir haben schon Wallabies, ein Huhn (beides auf dem Zeltplatz), 2 Rehe und jede Menge Hasen gesehen.

Jetzt sind wir am Entspannen, ein Glas Wein am Trinken und schon bald am Frieren - gestern zu Hause war's noch etwas wärmer...